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Udawalawe-Nationalpark
Einer der besten Orte, um in Sri Lanka wilde Elefanten sowie eine Reihe anderer
Tiere zu beobachten und zu fotografieren, ist der
Udawalawe-Nationalpark, in manchen Literaturquellen auch
Uda Walawe Nationalpark genannt. Er befindet sich im Süden der Insel und
erstreckt sich über Teilbereiche zweier Provinzen: Ratnapura und Uva. Am
30. Juli 1972 ist das Schutzgebiet gegründet worden, seine Fläche misst 306
km2. Ein Teil des Nationalparks ist der Trockenzone Sri
Lankas zugehörig und beherbergt Trockenwald. Ferner befindet sich der
Udawalawe-Stausee im Nationalpark. Dieses Gewässer enthält je nach
Jahreszeit mal mehr, mal weniger Wasser. Während des Höchststandes ist
die Oberfläche des Reservoirs 3.405 Hektar groß und seine Uferzonen sind
relativ flach. Sie bieten zahlreichen Tier- und vor allem
Wasservogelarten ideale Lebensbedingungen. Die offene Landschaft
erinnert entfernt an afrikanische Savannen. Das Buschland ist weitläufig
und nur vereinzelt überragen größere Bäume das niedrige Strauchwerk.
Lässt
man den Blick über den Stausee in die Ferne schweifen, bleibt er an
Hügeln hängen, über die sich ein recht hoher Wasserfall ergießt. Er ist
besonders spektakulär, wenn es tags zuvor stark geregnet hat. Am
südlichen Ende des Parks fallen jährlich etwa 1.500 Millimeter
Niederschlag, die durchschnittliche Temperatur liegt bei etwa 30 Grad
Celsius. Das Gelände ist eingezäunt, was einerseits verhindern soll,
dass die Elefanten den Park verlassen und in der Umgebung Felder
zerstören. Andererseits soll der Zaun das Vieh der Einheimischen daran
hindern, den Wildtieren im Naturschutzgebiet die Nahrung streitig zu
machen.
Wer
möglichst viel in kurzer Zeit sehen möchte, der schließt sich am besten
einer Geländewagen-Safari an. Ich habe mir dieses Vergnügen nicht
entgehen lassen wollen und von Aluthgama aus im November 2006
einen Tagesausflug in den Udawalawe-Nationalpark unternommen. Das Dach des
Geländewagens ist
geöffnet gewesen und obwohl die Piste teils ein wenig holprig gewesen
ist, habe ich
mich an dem Gestänge leicht mit den Armen abstützen und trotzdem die
Kamera auf alle schönen Motive richten können, die in mein Blickfeld
geraten sind.
Es ist ein wunderbares Erlebnis gewesen, die Natur vom Wagen aus zu erkunden und
durch das Gebiet der Elefanten zu fahren - in dem Nationalpark leben
über 500 Dickhäuter!
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Um
zum Eingang des Nationalparks zu gelangen, muss man zunächst über eine
schnurgerade Straße fahren, die an einem Teil des Stausees entlang führt, siehe Foto rechts. Von dort aus sieht man bereits viele Vögel am Ufer
des Sees oder in der Luft. Ich habe es genossen, meine Nase in den
Fahrtwind zu halten, weil es am späten Vormittag bereits ziemlich heiß
gewesen ist. Auf
der anderen Seite des Damms erstreckt sich eine Landschaft mit einigen
Bäumen, in der man ebenfalls den einen oder anderen Vogel aufflattern
sieht.
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Ufer des Udawalawe-Stausees |
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Weitläufige Landschaft |
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Das
Besucherzentrum und der Eingang zum Nationalpark sind bereits aus
einiger Entfernung zu sehen. In unmittelbarer Nähe befinden sich dort einige
weitere Häuser, in denen beispielsweise kleine Snackbuden anzutreffen sind. Wer keine Getränke dabei hat, sollte dort unbedingt noch
etwas kaufen, bevor die Safari beginnt, denn trotz des Fahrtwindes wird
es im Geländewagen sehr heiß und man schwitzt enorm. Rund um diese
Häuser kann man eine Reihe vorwitziger Vögel beobachten, die recht
zutraulich sind. Nirgendwo anders in Sri Lanka habe ich aus nächster
Nähe beispielsweise den
Weißstirn-Fächerschwanz, siehe Foto in diesem Abschnitt, oder den
Strauchschmätzer besser betrachten können.
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Nachdem
uns ein Ranger zugeteilt worden war, ist die Fahrt losgegangen. Es ist sicherer,
einen Parkranger bei sich zu haben, denn man begibt sich nicht in einen
Zoo; es ist die freie Natur, durch die man sich bewegt. Dort leben keine
zahmen Tiere, sondern einige mehrere Tonnen schwere Geschöpfe
wie Elefanten und Wasserbüffel, die Menschen durchaus in bestimmten
Situationen gefährlich werden können. Aus diesem Grunde ist es verboten,
den Geländewagen zu verlassen. Das macht jedoch nichts, denn man hat vom
Wagen aus einen perfekten Rundumblick. Auf Wunsch hält der Fahrer den
Wagen an, sobald man etwas fotografieren möchte. In meinem Fall hat
er die Fahrt sogar für kleine Vögel am Wegesrand gestoppt und dem Ranger
scheint
es zu gefallen zu haben, dass ich mich nicht nur für das Großwild, sondern auch
die unscheinbareren Geschöpfe interessiert habe. Er ist nicht müde
geworden, mir die
Namen aller erdenklichen Tiere zu nennen. Die in diesem Absatz gezeigten
Blutsaugeragamen werden von den Sri-Lankern oft als Chamäleons
bezeichnet, weil die Echsen genau wie diese Tierfamilie ihre Farbe
ändern können. Tatsächlich handelt es sich bei den Agamen aber nicht um
echte Chamäleons.
Zunächst
habe ich auf der Safari nur viele kleine Vögel und Agamen beobachtet, was
ich nicht als störend empfunden habe, denn die Landschaft und die Natur des
Nationalparks sind überwältigend schön. Dann haben wir plötzlich schon
von weitem gesehen, dass sich etwas Großes im Schatten eines hohen Baumes
bewegt hat. Vier Elefanten haben dort dicht gedrängt beieinander
gestanden. Sie haben dort die heißesten Stunden des Tages im Schatten
verbracht. Mit dem Geländewagen haben wir uns den Tieren vorsichtig auf etwa fünf Meter
genähert, was deshalb
möglich gewesen ist, weil der Baum in unmittelbarer Nähe zur Sandpiste
gestanden hat.
Die Elefanten haben kaum Notiz von uns genommen. Gelegentlich haben sie ein
wenig Gras gefressen und sich Kühlung verschafft, indem sie mit ihren
großen Ohren gefächert haben. Hin und wieder hat eines der Tiere
geschnaubt und sie haben einen friedlichen Eindruck gemacht.
Nach
dieser schönen Beobachtung haben wir die
Fahrt fortgesetzt. Bald schon haben wir den quäkenden Ruf eines Pfauenmännchens
über die Ebene schallen gehört. Kurz darauf haben wir den Vogel gesehen, der nicht weit
von der Piste entfernt durch das Gras gestapft ist und einem Weibchen, das
sich außerhalb unseres Blickfeldes befunden hat, sein Rad präsentiert
hat. Leider
haben wir den Vogel nur von der Seite und von hinten gesehen. Er hat
bedauerlicherweise keine
Anstalten gemacht, sich umzudrehen, so sehr wir ihn auch darum gebeten
haben. Wir sind
eben keine Pfauenweibchen, hat der Ranger die "Sturheit" des
prächtigen Vogels mit einem Schmunzeln kommentiert. Im Nationalpark leben sehr viele
Pfauen und man kann sie leicht beobachten. Oft sieht man sie im Geäst
von Bäumen
sitzen oder von Ästen auffliegen. Dabei wird deutlich, welche Last die
Männchen zu tragen haben, denn die ausladende Federschleppe des
Prachtkleides dürfte einiges an zusätzlichem Gewicht auf die Waage
bringen und zudem aerodynamisch recht ungünstig sein.
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Weil
der Blick im Nationalpark so weit schweifen kann, haben wir aus großer
Entfernung dabei zusehen, wie innerhalb etwa einer Stunde eine anfangs
noch flache Wolke stetig in die Höhe gewachsen ist. Das weiße Gebilde
ist anfangs noch diffus gewesen und hat im Laufe der Zeit einen
riesigen Gewitter-Amboss geformt. Auf dem Rückweg nach Aluthgama bin ich
am späten Nachmittag übrigens durch den Regen gefahren, den diese Wolke über das
Land ergossen hat. In der Kulisse des Nationalparks mit seinem satten Grün
und dem leuchtend blauen Himmel hat diese große, weiße Wolke wirklich
imposant ausgesehen.
Während
wir durch die Landschaft gefahren sind, die von hüft- bis mannshohen Gräsern,
einigen Sträuchern und Büschen sowie vereinzelten Bäumen durchsetzt
gewesen ist,
haben wir zwar keine weiteren Elefanten mehr gesehen. Aber je näher wir dem
Seeufer gekommen sind, desto mehr andere Tierarten haben wir beobachten
können. In
den Bäumen haben sich
Blauschwanzspinte von ihren Beuteflügen ausgeruht, am Himmel haben
Buntstörche und Greifvögel wie der
Brahminenweih oder Gleitaare ihre Kreise gezogen und zwischen den Gebüschen
sind
Säugetiere wie
Goldschakale und
Axishirsche umher gehuscht. Vor allem letztere haben wir relativ häufig
gesehen, wenn
auch meist nur aus großer Entfernung, weil dieses Wild in aller Regel recht scheu ist. In
kleineren Gewässern haben wir eine
Schwarzbauch-Erdschildkröte und natürlich Wasservögel wie Reiher gesehen.
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Der
Nationalpark enthält so viel Vegetation, dass dort etliche große
Pflanzenfresser satt werden. In der Gruppe der Bäume finden sich Arten wie
Zitronenholz (Ceylon Satin Wood, Chloroxylon swietenia),
Ceylon-Ebenholz (Ebony, Diospyros ebenum), Röhren-Kassie (Golden
Shower Tree, Cassia fistula), Diospyros ovalifolia,
Berrya cordifolia und Schleichera oleosa; für die zuletzt
genannten Arten ist mir bedauerlicherweise kein deutscher Name bekannt. Die Rinde mancher
Bäume bildet die Nahrung einer Reihe von Tieren, so auch der Elefanten.
Mitunter fressen sie so viel Rinde, dass Bäume absterben, siehe Foto
rechts.
Hauptsächlich ernähren sich die Pflanzenfresser jedoch von den
allgegenwärtigen Gräsern, darunter Cymbogon confertiflorus,
Pennisetum olystachyon und Imperata cylindrical. In der
weiten Landschaft gedeihen diese Gräser so prächtig, dass sie vielerorts
hüfthoch empor ragen. An einigen Stellen sind sie sogar noch deutlich
größer, sodass mittelgroße Elefanten in ihnen verschwinden.
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Landschaft im Udawalawe-Nationalpark |
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Baum mit breiter Krone |
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Mancherorts spenden große Bäume Schatten |
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Buschlandschaft im Udawalawe-Nationalpark |
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Nach
etwas mehr als einstündiger, langsamer Fahrt mit vielen Zwischenstopps,
um Tiere anzusehen, haben wir das Ufer des Sees erreicht. Aus dem Wasser
haben dort wie Skelette die Kronen bleicher, toter Bäume geragt.
In deren Geäst
haben
Kormorane und
Indische Schlangenhalsvögel gesessen, die sich meist dicht über der
Wasseroberfläche aufhalten. Außerdem kann man in diesen Bäumen häufig
auch Greifvögel wie
Weißbauch-Seeadler antreffen. Der Ranger hat erklärt, an den flachen Ufern würden
einige Krokodile auf Beute lauern. Leider haben wir keine dieser großen
Echsen aufgespürt. Dafür ist es uns gelungen,
Graupelikane auf dem See zu entdecken. Darüber hinaus bewohnen
unterschiedliche Reiherarten die Seeufer,
Eisvögel und
Braunlieste leben dort ebenfalls.
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Auf
der Piste, die am Ufer des Sees entlang führt, sind etwa zehn
Krabbentriele vor unserem Geländewagen hergelaufen. Mit ihren großen, gelben Augen
haben uns die Vögel sehr neugierig angestarrt - frei nach dem
Motto: Wer beobachtet hier eigentlich wen? Eine Herde
Wasserbüffel hat auf der anderen Seite der Piste in einem kleinen
Tümpel gebadet und in den Bäumen haben sich
Südliche Hanuman-Languren (also Affen) aufgehalten. Der
Malabar-Hornvogel, der vor uns durch das
Geäst geflogen ist, ist zu schnell aus unserem Blickfeld entschwunden, als dass
ich ihn hätte fotografieren können. Das ist schade, aber ich bin
trotzdem nicht zu kurz gekommen, was die Motive angeht. Angesichts so
vieler Tiere zu allen Seiten habe ich gar nicht gewusst, wohin ich zuerst
schauen sollte. Während wir dort mit dem Wagen einen längeren Halt
eingelegt haben, habe ich diese unbeschreiblich schöne Szene auf mich wirken
lassen. Diese großartige Natur erleben zu können, sollte man
wirklich genießen.
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Nach
einem ausgiebigen Beobachtungsstopp sind wir zunächst denselben Weg in
umgekehrter Richtung zurück gefahren, den wir anfangs genommen hatten. Dann aber
sind wir an einer anderen Stelle abgebogen und wir haben uns
dann in einen anderen Bereich des Nationalparks begeben. Dieses
Teilstück ist deutlich offener gewesen, das heißt, dort hat es
weniger Bäume gegeben, dafür aber sehr hohes Gras in
Hülle und Fülle. Hier seien besonders viele Elefanten auf der Suche nach
Nahrung unterwegs, hat der Ranger erklärt. Und tatsächlich haben wir bald
ganze Herden dieser schönen Tiere gesehen. Der Himmel hatte sich über dem
nördlichen Teil des Nationalparks inzwischen relativ stark zugezogen.
Aus der weiter oben gezeigten, kleinen Gewitterwolke war eine dunkle,
schwere Wolkenfront geworden. Das hat uns jedoch nicht davon abgehalten, die
Elefanten in Ruhe zu beobachten, die uns unterwegs begegnet sind.
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Elefantenbulle durchstreift das Grasland |
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Elefantenherde beim Trinken |
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Junger Asiatischer Elefant |
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Junger Asiatischer Elefant beim Trompeten |
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Elefantenherde am Wasserloch |
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Auge in Auge mit dem Asiatischen Elefant |
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Junger Asiatischer Elefant frisst Gras |
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Elefantenherde trinkt
gemeinsam am Wasserloch |
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Momentaufnahme im Elefantenleben |
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Junger Asiatischer
Elefant |
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Leider
ist selbst die schönste Safari irgendwann zu Ende und wir haben nach
etwa dreieinhalb Stunden Fahrt endgültig den Rückweg angetreten. Ich
habe mich nach meiner Rückkehr zur Nationalpark-Station von den vielen
fantastischen Tierbeobachtungen wie berauscht gefühlt. Es ist ein
unglaublich beeindruckendes Erlebnis gewesen, einerseits die wilden
Elefanten aus so geringer Entfernung sehen zu können, dass mein
Teleobjektiv überfordert gewesen ist, weil die Tiere zu nah vor der
Kamera gestanden haben. Andererseits hat mich die Fülle der Vogelwelt
begeistert, die in dieser urtümlichen Landschaft beheimatet ist.
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Weitere Informationen:
Koordinaten: 6.457319784943074, 80.84152221679688
Udawalawe Nationalpark - Website des Schutzgebiets (Englisch)
Flickr-Gruppe: Uda Walawa National Park
- Sri Lanka (Bildersammlung, Englisch)
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