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Little Tobago (Tobago)
Eines der bedeutendsten Seevogel-Brutgebiete rund um
Trinidad und Tobago befindet sich auf Little Tobago. Dieses nur etwa
einen Quadratkilometer große Eiland liegt vor dem nordöstlichen Zipfel
Tobagos. Früher gehörte es einem Engländer namens Ingram. Im Jahre 1909
hat er einige Paradiesvögel nach Little Tobago gebracht, weil er glaubt
hat, diese tropischen Vögel, deren eigentliche Heimat Neuguinea ist,
würden sich auf der kleinen Insel bestens entwickeln. Sein Experiment,
die farbenprächtigen Südostasiaten dort anzusiedeln, sind sehr
wahrscheinlich gescheitert. Seit 1963 der Wirbelsturm Flora über die
Karibik hinweggefegt ist, gelten die Paradiesvögel auf Little Tobago als
ausgestorben, obwohl es immer wieder einige Zeitgenossen gibt, die
behaupten, einen dieser Vögel gesehen zu haben. Ernst zu nehmen ist
bisher aber keiner dieser angeblichen Sichtungshinweise gewesen.
Aufgrund dieses Einbürgerungsversuchs der schönen
Exoten trägt das Inselchen auch heute noch den Beinamen Bird of Paradise
Island. Von Speyside aus ist es mit dem Boot in etwa einer halben Stunde
zu erreichen. Die Fahrt führt an artenreichen Korallengärten vorbei, die
in geringer Tiefe liegen. Da das Wasser meist glasklar ist, lohnt sich
die Überfahrt mit einem Glasbodenboot. Wer Glück hat, sieht dabei sogar
eine der dort vorkommenden Meeresschildkröten wie schwerelos durchs
Wasser gleiten.
Dem konsequenten Schutz Little Tobagos ist es zu verdanken, dass dort
heute 32 Brutvogelarten ihren Nachwuchs großziehen, unter ihnen der
Rotschnabel-Tropikvogel (Phaethon aethereus), siehe Foto rechts, und
der
Rotfußtölpel (Sula sula). Insgesamt sind auf der Insel 58
Vogelarten heimisch. Außer den oben genannten Seevögeln trifft man
etliche Landvögel an, darunter die
scheuen
Trinidadmotmots (Momotus bahamensis),
Krähenstirnvögel (Psarocolius decumanus),
Tropenspottdrosseln (Mimus gilvus tobagensis) und
Kupferbürzelamazilien (Amazilia tobaci). Säugetiere findet man auf der
Insel hingegen praktisch keine, meines Wissens gilt Little Tobago als
rattenfrei.
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Drei kleine Wanderwege führen durch den Wald der hügeligen Insel, deren
Durchmesser nur etwa 100 Meter beträgt. Bei den meisten Bootsausflügen
nach Little Tobago hat man rund eine Stunde Zeit, die Natur und die
Vogelwelt des Schutzgebietes zu erkunden und zum Beispiel zu der
Beobachtungsplattform zu wandern. Von dort aus hat man einen
atemberaubenden Blick auf die steil abfallende Felsküste Little Tobagos.
Auch die weiter entfernten St. Giles Islands kann man vom Aussichtspunkt
aus sehen, siehe Foto rechts. Über ihnen kreisen meist hunderte
Seevögel, die dort in großer Zahl brüten. Um sie betrachten zu können,
sollte man ein Fernglas mitbringen.
Übrigens kommen nicht nur Vogelfreunde auf Little Tobago auf ihre
Kosten. In dem dichten Wald, der die Insel bedeckt, wachsen unter
anderem riesige Exemplare der Pflanzenart
Anthurium jenmanii, die überwiegend auf den Stämmen anderer
Pflanzen zu finden ist. Auch die Kaktusart Hylocerus lemairei lebt epiphytisch, also
auf anderen Pflanzen sitzend. Große
Puerto-Rico-Silberpalmen (Coccothrinax barbadensis) wiegen sich im Wind,
der über das Meer bläst. Leider werden die einheimischen Pflanzen Little
Tobagos durch den sich auf der Insel stark ausbreitenden
Bambus (Bambusa vulgaris) zusehends
verdrängt. Auch Wirbelstürme und verstärkter Regenfall setzen der
Vegetation des Vogelschutzgebiets zu. Beispielsweise hat im Herbst 2004 der
Hurrikan Ivan die Vorarbeit geleistet, indem er die Bäume kräftig
durchgerüttelt hat. Im
November desselben Jahres haben dann starke Regenfälle ihre Wurzeln freigeschwemmt
und ihr Ende besiegelt. Als ich Little Tobago einige Tage nach dem
sehr starken Regensturm besucht habe, hatten die
Mitarbeiter der Naturschutzbehörde längst noch nicht alle Spuren massiver
Erdrutsche beseitigen können, die sich aufgrund des Starkregens ereignet
hatten und die zahllose Bäume umgerissen hatten, siehe Foto in diesem Absatz.
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Weitere Tipps
Nicht
nur Little Tobago selbst ist sehenswert, auch auf dem Weg dorthin
befindet sich eine Attraktion, die allerdings unter Wasser liegt:
Bei fast allen Ausflügen nach Little Tobago halten die Boote während der
Rückfahrt über den wunderschönen Korallengärten an, die Heimat
zahlreicher bunter Fische sind. Dort haben die
Ausflügler in aller Regel die Möglichkeit, einige Minuten schnorchelnd die
Unterwasserwelt zu erkunden. Erfragen Sie bei der Buchung ihrer Tour im
Vorfeld, ob Sie eine Schnorchelausrüstung mieten können oder ihre eigene
mitbringen müssen. Denn es wäre ausgesprochen schade, wenn Sie aufgrund einer nicht
erfolgten Absprache keine Ausrüstung bei sich hätten und deshalb nicht
schnorcheln könnten. All jenen, die aus anderen Gründen nicht ins Wasser
springen möchten, bleibt zum Glück der herrliche Blick durch den
Glasboden des Ausflugsbootes.
An den meisten Beobachtungsorten dieser Welt sind
Steinwälzer (Arenaria interpres) vergleichsweise scheue Vögel, die man oft nur aus großer
Entfernung sehen kann. Rund um die Bootsanlegestege von Speyside, von
denen aus Little Tobago angesteuert wird, leben viele Steinwälzer, die
alles andere als ängstlich sind. Diese Küstenvögel lassen sich dort aus
allernächster Nähe beobachten, und zwar in sämtlichen Lebenslagen von der
gemeinsamen Gefiederpflege bis hin zur Nahrungssuche oder
nachmittäglichen Siesta im Sonnenschein.
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Weitere
Informationen:
Das Gebiet bei Naturgucker.de
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