Startseite
· Seychellen allgemein
· Kulinarisches
· Reisetipps
· Literatur & Linktipps
Die Inseln
· Mahé
· Copolia
· Mare aux Cochons
· Victoria
· Praslin
· Glacis Noir
· Vallée de Mai
· La Digue
· L'Union Estate und Anse Source d'Argent
· Nid d'Aigle
· Südosten der Insel
· Südumrundung
· Veuve Reserve
· Bird Island
· Rußseeschwalben- Kolonie
· Strände & North Point
· Cousin
· Curieuse
Die Natur
· Amphibien & Reptilien
· Fische
· Käfer
· Krebstiere
· Libellen
· Pflanzen
· Säugetiere
· Schmetterlinge & Falter
· Schnecken
· Sonstige Insekten
· Sonstige Tiere
· Spinnentiere
· Vögel
· Wanzen
· Vogelbriefmarken
· Datenschutzerklärung
|
Cousin
Cousin
ist nur circa 27 Hektar groß und zählt damit zu den kleineren der
Granitinseln der Seychellen. Nur etwa vier Kilometer südwestlich vor der
Küste der Insel Praslin
gelegen, unterscheidet sie sich doch heute sehr von ihrer größeren
Nachbarin. Bereits seit dem Jahr 1968 steht die Cousin unter
Naturschutz, weil diese Insel ein bedeutender Brutplatz vieler Seevögel
ist und ein Refugium für seltene Landvogelarten darstellt. Damals hat
der Internationale Rat für Vogelschutz (heute BirdLife International)
die Insel gekauft, weil auf ihr damals noch 26 Individuen des seltenen
Seychellen-Rohrsängers (Acrocephalus sechellensis) gelebt
haben. Ziel war es, das Aussterben dieser Vögel zu verhindern und auch
anderen seltenen Arten einen sicheren Rückzugsort zu bieten.
Seinerzeit
gab es auf Cousin Kokosplantagen, die aber nach 1968 entfernt wurden,
damit sich die ursprüngliche und natürliche Vegetation der Granitinseln
wieder ausbreiten konnte. Davon profitieren nicht nur bis heute die
einheimischen Pflanzen. Es wurde auch der dringend benötigte Lebensraum
für seltene Vogelarten geschaffen. Das Besondere ist: Dieser Lebensraum
ist heute frei von Ratten, was nicht nur für die dort brütenden Vögel,
sondern auch für die Reptilien von enormer Bedeutung ist. Den intensiven
Schutzbemühungen ist es zu verdanken, dass auf Cousin heute fünf
einheimische, teils sehr seltene Landvogelarten leben und brüten.
Außerdem nisten dort jährlich rund 300.000 Seevögel aus sieben Arten.
Neben
den vielen Vögeln leben in dem Inselschutzgebiet fünf endemische
Eidechsenarten, Riesen-Tausendfüßler namens
Sechelleptus seychellarum und zahllose Einsiedlerkrebse.
Darüber hinaus gehört Cousin im westlichen Indischen Ozean zu den wichtigsten Nistplätzen der
Echten
Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata bissa), für die
im Jahr 1972 ein Monitoring-Programm etabliert wurde. Auch
Suppenschildkröten (Chelonia mydas) legen am Strand von
Cousin ihre Eier und an Land leben weitere Schildkröten, darunter die
Aldabra-Riesenschildkröte (Geochelone gigantea).
All diese Tiere bleiben von Menschen weitestgehend unbehelligt, denn in
dem Schutzgebiet leben lediglich einige Ranger, die Cousin rund um die
Uhr bewachen.
Zum Seitenanfang ↑
Während
festgelegter Zeiten dürfen Besucher auf die Insel kommen. Montags bis
freitags mit Ausnahme offizieller Feiertage ist das Schutzgebiet jeweils
zwischen 9:30 und 12:30 Uhr geöffnet. Um dorthin zu gelangen,
organisiert man einen Bootstransfer (nützliche Adressen finden sich auf
der
offiziellen Website von Cousin). Die Charterboote dürfen sich dem
Schutzgebiet nur bis zu einem bestimmten Abstand nähern und warten
deshalb auf dem
Meer, bis die Ranger ihrerseits von Cousin aus mit einem Boot zu den
wartenden Besuchern kommen, die auf dem Meer umsteigen müssen. Das
klingt kompliziert, ist aber wichtig, um die Insel frei von Ratten zu
halten. Wenige Minuten später landet man mit einem Ruck am Strand, denn
es gibt keinen Bootsanleger. Die Boote rasen vielmehr auf den Strand zu
und werden vom Sand jäh gebremst - sich gut festzuhalten, ist also
Pflicht.
An
einem kleinen Info-Pavillon gibt es eine kleine Ausstellung und man erhält eine Einführung in die
Besonderheiten der Insel. Dort entrichtet man außerdem den Eintrittspreis in Höhe
von 500 SR pro Person über zwölf Jahre (Preis Stand
September 2014). Das Geld wird dazu verwendet, die Betreuung des
Schutzgebiets zu finanzieren, wie man in der Einführung erfährt. Während
man den einführenden Worten zuhört, hat man die Möglichkeit, sein
hoffentlich mitgebrachtes Sonnenschutzmittel aufzutragen. Mitunter gibt es auf der
Insel auch Moskitos. Es schadet somit nicht, entsprechende Abwehrmittel
mitzunehmen. Darüber hinaus sollte man Getränke im Ausflugsgepäck haben,
denn es kann bei einem Spaziergang über die Insel an sonnigen Stellen
sehr heiß sein. Die Besucher dürfen sich nicht allein auf der Insel
umsehen, sie werden grundsätzlich von einem Ranger begleitet. Das hat
den enormen Vorteil, dass man viele spannende Informationen über die
Tier- und Pflanzenarten aus erster Hand von einem Experten für diesen
besonderen Lebensraum erhält. Die geführte Wanderung dauert etwa 60 bis 90
Minuten und weil der Weg nicht sehr lang ist, hat man auch zum
Fotografieren genügend Zeit.
Ich
habe Cousin Anfang September 2014 besucht und dort innerhalb von circa
anderhalb Stunden 13 Vogelarten beobachten können, darunter den
Seychellen-Rohrsänger, den
Seychellen-Weber (Foudia sechellarum) sowie den ebenfalls extrem seltenen
Seychellen-Dajal (Copsychus sechellarum).
Es war für mich ein ganz besonderes Erlebnis, diesen ornithologischen
Kostbarkeiten so nahe zu kommen. Und damit meine ich nah, denn die Tiere
waren maximal drei Meter von mir entfernt. Ganz besonders nah
sind die Seychellen-Dajale herangekommen. Von sich aus haben sie sich
mir bis auf weniger als 50 Zentimeter genähert, als ich auf dem Boden
gehockt und auf sie gewartet habe. Sie sind nicht einfach nur gefiederte
Seltenheiten, sondern sehr neugierig und sie wirken ausgesprochen
charakterstark. Bei diesen Tieren war ich mir plötzlich nicht mehr
sicher, wer eigentlich wen beobachtet...
Zum Seitenanfang ↑
Wer
bei einem Ausflug auf die Insel nur auf die Vögel achtet, dem entgehen
spannende Details. Die Vegetation ist ebenso sehenswert wie die
Reptilien, angefangen bei den Aldabra-Riesenschildkröten, von denen sich
einige frei auf der Insel bewegen. Es kommen auf Cousin außerdem
Bronzegeckos der Art Ailuronyx seychellensis vor. Leider habe
ich diese endemische Spezies dort nicht gesehen, dafür aber viele
Wright-Skinke (Trachylepis wrighti).
Landschaftlich hat das Schutzgebiet ebenfalls etwas zu bieten: Der
Wanderweg führt zu einem Felsen, der eine spektakuläre Aussicht über den
Ozean und auf die benachbarte Insel Cousine bietet. Von diesem
Aussichtspunkt aus kann man außerdem verschiedene Seevögel wie die
Weißschwanz-Tropikvögel (Phaethon lepturus lepturus)
im Flug bewundern.
Weiter unten finden Sie weitere Impressionen von der Insel Cousin und
ihrer Tierwelt.
|
|
|
|
|
|
In diesem Wald brüten viele Noddis (Anous sp.) und dort leben zahlreiche Reptilien |
|
Immer genau hinschauen - zwischen so mancher Baumwurzel brüten Weißschwanz-Tropikvögel (Phaethon lepturus lepturus) |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Der schöne Seychellen-Dajal (Copsychus sechellarum) lässt sich im Wald beobachten |
|
Auf dem Waldboden finden
die Seychellen-Dajale ihre Nahrung |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Erwachsener
Seychellen-Dajal |
|
Junger Seychellen-Dajal |
|
|
|
|
|
|
|
Dem Blick der Seychellen-Rohrsänger
entgeht nichts |
|
Dank der Seychellen-Rohrsänger
steht Cousin unter Schutz |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Wo es Wasser gibt,
wissen die Seychellen-Weber |
|
... und auch, wie man am besten dran kommt |
|
|
|
|
|
|
|
Es ist unverkennbar, dass sich die Aldabra-Riesenschildkröte (Geochelone gigantea) den Lebensraum mit Seevögeln teilt |
|
Küstenwald auf Cousin |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Auf Cousin gibt es einen
Hügel aus Granitfelsen |
|
Beim Erklimmen der Felsen ist Vorsicht geboten, denn in den Spalten brüten Seevögel |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Porträt einer erwachsenen Zügelseeschwalbe |
|
Dieser Noddi (Anous stolidus)
nimmt ein Sonnenbad |
|
|
|
|
|
|
|
Die Nachbarinsel Cousine ist nur rund 2,3 km entfernt, bis nach Mahé sind es etwa 40 km |
|
In südwestlicher Richtung sind am Horizont die Inseln Silhouette und North zu sehen |
|
Panorama am Aussichtspunkt auf Cousin
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Für ungeübte Augen kaum sichtbar: Hier hat
eine Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata bissa) ihre Eier vergraben |
|
Die Nester der Meeresschildkröten werden markiert;
auf der Cousin-Website gibt es einen
Nachrichten-Beitrag über dieses Nest |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Das Nest eines Schlankschnabelnoddis
(Anous tenuirostris) |
|
Schlankschnabelnoddi (Anous tenuirostris)
auf Cousin |
|
|
|
|
|
|
|
Eine Feenseeschwalbe (Gygis alba)
krault ihren Partner |
|
Rastende Feenseeschwalbe
(Gygis alba) |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Anderswo zwängt man sich zu
zweit ins schmale Nest |
|
Und als Fotograf muss man sich manchmal blitzschnell unsanft zu
Boden werfen |
|
|
|
|
|
|
|
Aber die Einblicke ins Familienleben der Weißschwanz-Tropikvögel sind es wert |
|
Sehr junger Weißschwanz-Tropikvogel |
|
|
|
|
|
|
|
Keiner sieht mich! Oder etwa doch? |
|
Bald ist dieser Weißschwanz-Tropikvogel flügge |
|
Zum Seitenanfang ↑ |
Weitere
Informationen:
Offizielle Website von
Cousin
Das Gebiet bei Naturgucker.de
Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 09:30 bis 12:30 Uhr (außer an
Feiertagen)
Eintrittspreis: 500 SR pro Person über zwölf Jahre (Stand: September 2014)
|