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Falter in Sri Lanka - Teil 3Achtung, es gibt eine neue Version dieser Seite, bitte hier klicken! Erebidae Es ist noch nicht allzu lang her, dass man die Mitglieder der Familie der Erebidae zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae) gezählt hat, sie galten früher demnach als eine Eulenfalter-Unterfamilie. Inzwischen hat man die Erebidae jedoch zu einer eigenständigen Familie erklärt. Nicht nur in den Tropen, sondern auch in anderen Teilen der Welt kommen Vertreter der Erebidae vor. In Sri Lanka kann man diese interessanten Tiere vielerorts beobachten. Amata cysseus Sri Lanka, Indien und Myanmar sind die Heimat der Falterart Amata cysseus. Diese auffällig gefärbten Insekten sind vor allem nachtaktiv, lassen sich aber auch am Tage oft entdecken, falls sie an exponierter Stelle ruhen. Für gewöhnlich fliegen sie tagsüber nur auf, wenn sie sich gestört fühlen. Die Flügel sind schwarz und je nach Lichteinfall glänzen sie auf der Oberseite ein wenig. Beide Flügelpaare weisen milchig-weiße bis transparente Flecken auf, deren Größe ein wenig variieren kann. Vorn ist der Kopf schwarz behaart, im hinteren Bereich sind die Härchen orange. Ebenfalls schwarz behaart ist der Brustteil. Der Hinterleib ist zylinderförmig und relativ dick. Er ist schwarz mit zwei gelblichen bis orange gefärbten Querstreifen. Die Fühler sind schwarz mit weißen Spitzen. Kulturlandschaften wie beispielsweise Teeplantagen sind Orte, an denen man die Art in Sri Lanka beobachten kann. Darüber hinaus kommen diese Tiere in Wäldern vor. Eine alternative wissenschaftliche Bezeichnung dieser Insektenart lautet Amata cyssea. Foto: 12.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald Erebus ephesperis Von Indien und Sri Lanka über weite Teile Asiens bis nach Japan, Taiwan und Borneo erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der nachtaktiven Falterart Erebus ephesperis. Circa 90 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser imposanten Tiere. Auf der Oberseite sind die Flügel auffällig und kontrastreich in unterschiedlichen Braun- und Grautönen sowie weiß gemustert. Außerdem befindet sich auf den Vorderflügeln je ein Augenfleck. Trotz des sehr auffälligen Musters ist es oft nicht leicht, diese Falter zu entdecken, wenn sie am Tage beispielsweise auf trockenem Laub ruhen. Dann verschwimmt ihr Muster mit dem unruhigen Untergrund und sie sind bestens getarnt. Erebus ephesperis lebt in Wäldern im Tiefland. Innerhalb des Verbreitungsgebiets kommt die Art fast überall nur bis in Höhenlagen von maximal 500 Meter vor. Foto: 13.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald Indische Wespenmotte (Amata passalis) Diese Falterart gehört zur Familie der Erebidae. Leider ist in den gängigen Literaturquellen kaum etwas über diese nachtaktiven Tiere zu finden, sodass ich an dieser Stelle keine Angaben darüber machen kann, wo sie überall vorkommen. Ich selbst habe sie mehrfach an der Westküste Sri Lankas beobachten können. Die Flügelspannweite der Indischen Wespenmotte beträgt schätzungsweise circa 20 bis 25 Millimeter, der stämmige Hinterleib ist circa 18 Millimeter lang. Auffällig ist die orangerot-schwarze Querstreifung auf der Oberseite des Hinterleibs, der Brustteil ist schwarz behaart und hat senkrecht verlaufende orange-rot gefärbte Streifen. Die Oberseite der Flügel ist schwarz und schimmert je nach Lichteinfall violett. Außerdem haben die Tiere dort weiße Flecken. Foto: 24.09.2015, Waikkal Eulenfalter (Owlet Moths, Noctuidae) Mehr als 35.000 verschiedene Arten aus der Familie der Eulenfalter sind weltweit bekannt. Sie bilden damit die artenreichste Falterfamilie. In den Tropen ist eine große Zahl von Eulenfaltern heimisch, somit kann man in Sri Lanka recht viele dieser Tiere antreffen. Acontia marmoralis Die Falterart Acontia marmoralis ist während der Nachtstunden aktiv und ruht am Tage meist in niedriger Vegetation im Grasland. Ihr Verbreitungsgebiet ist recht groß. Es umfasst Indien und Sri Lanka sowie weitere südostasiatische Länder. Aus dem nördlichen Australien sind ebenfalls Funde dieser Spezies belegt. Leider lassen sich in der gängigen Online-Literatur kaum Angaben über die Lebensweise dieser Tiere finden. Ich schätze ihre Flügelspannweite auf etwa 25 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel lebhaft braun, weiß und grau gemustert. Typisch für Acontia marmoralis sind zwei graue, rundliche Flecken. Hellbraun bis mittelbraun und ohne Muster sind die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt, sie sind ockerfarben gesäumt. Das in diesem Absatz gezeigte Individuum war stark abgeflogen, weshalb die Färbung nur wenig kontrastreich war. Foto: 16.09.2015, Udawalawe Brana calopasa Südostasien und das nördliche Australien sind das Verbreitungsgebiet von Brana calopasa. Diese Falterart ist in Sri Lanka relativ häufig anzutreffen, ich habe sie im Tiefland mehrmals beobachtet. Die Tiere sind nachtaktiv und werden von Kunstlicht angelockt, weshalb man sie mitunter morgens in der Nähe von Lichtquellen finden kann. Über ihre Lebensweise macht die gängige Online-Literatur praktisch keine Angaben. Ich schätze die Flügelspannweite der von mir beobachteten Individuen auf etwa 30 bis 35 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel grau, schwarz und weiß gemustert, die Hinterflügel sind auf der Oberseite schwarz bis dunkelgrau gefärbt und weiß gesäumt. Die Unterseite der Flügel ist ähnlich gefärbt. Betrachtet man die Falter von unten, fällt ihre dichte, orange gefärbte Behaarung an der Brust auf, wohingegen die Haare auf der Oberseite des Brustteils grau sind. Der Hinterleib ist dunkelgrau behaart und seinem hinteren Ende sind die Härchen orangerot.
Eudocima homaena Von der Küste bis in Höhenlagen von etwa 1.900 Meter lebt die Falterart Eudocima homaena. Diese Tiere sind nachtaktiv und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien und Sri Lanka weiter in östliche Richtung über Taiwan und Malaysia bis nach Borneo und zu den Weihnachtsinseln. Zwischen 65 und 70 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser auffälligen Tiere. Männchen und Weibchen sehen unterschiedlich aus. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel der Männchen in verschiedenen Braunschattierungen gemustert. Weibchen haben keine rein braun gemusterten Vorderflügel, bei ihnen findet sich auf deren Oberseite ein großer, auffällig hellgrün gefärbter Bereich. Bei beiden Geschlechtern sind die Hinterflügel orange mit je einem braunen c-förmigen Fleck relativ mittig und einem weiteren braunen Bereich an der Außenseite der Hinterflügel. Auch die Raupen von Eudocima homaena sehen prächtig aus. Ihre Grundfärbung ist schwarz bis dunkelbraun. Darauf befinden sich unterschiedlich große gelbliche Flecken, von denen einige schwarz und blau gekernt sind; sie sehen wie Augenflecken aus. Der Höcker am Ende des Hinterleibs ist auf der Oberseite dunkel rötlich gefärbt.
Naarda ineffectalis Indien, Sri Lanka und einige östlich davon gelegene Länder Südostasiens, darunter Malaysia und Borneo, sind die Heimat der Falterart Naarda ineffectalis. Diese Tiere sind während der Nacht aktiv und lassen sich von Kunstlicht anlocken. In der Online-Literatur finden sich leider praktisch keine Informationen über diese Insekten. Ich schätze die Flügelspannweite des von mir beobachteten Individuums auf etwa 30 Millimeter. Dunkel graubraun bis dunkelgrau sind die Vorderflügel auf der Oberseite gefärbt. Ein Muster aus dunkelgrauen Wellen und je zwei ockerfarbene Flecken bilden den einzigen Schmuck eines jeden Vorderflügels. Die Hinterflügel sind auf der Oberseite ebenfalls dunkel graubraun bis dunkelgrau, bei manchen Individuen findet sich dort ein Muster aus feinen, dunkelgrauen Linien, die ein wenig gewellt sind. Der alternative wissenschaftliche Name dieser Spezies lautet Naarda bisignata. Foto: 14.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald Spodoptera picta (Lily Caterpillar Moth) Etliche Länder Südostasiens, darunter Sri Lanka, sowie Japan und Australien sind die Heimat von Spodoptera picta. Diese Tiere sind während der Nachtstunden aktiv. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 40 Millimeter. Während die Hinterflügel auf der Oberseite einfarbig weiß bis cremeweiß gefärbt sind, sind die Vorderflügel viel farbenprächtiger. Ihre Grundfarbe ist cremeweiß. Darauf befindet sich ein Muster aus braunen, rotbraunen und schwarzen Bereichen. Kopf und Brust sind hell beige behaart, der Hinterleib ist cremeweiß bis weißlich-orange behaart. Die Raupen von Spodoptera picta gelten in einigen Ländern des Verbreitungsgebiets dieser Falterart als Schädlinge, weil sie oft Zierpflanzen in Gärten befallen und schwere Fraßschäden verursachen können. Foto: 20.09.2015, Waikkal Yepcalphis dilectissima cingalesa Sri Lanka, Indien sowie einige weitere südostasiatische Länder, darunter Borneo, bilden das Verbreitungsgebiet von Yepcalphis dilectissima, in Sri Lanka ist die Unterart Y. d. cingalesa beheimatet. In der Online-Literatur finden sich bedauerlicherweise kaum Angaben über diese hübsche, nachtaktive Falterart. Circa 35 Millimeter betrug die Flügelspannweite des von mir beobachteten Individuums. Die Hinterflügel sind auf der Oberseite schwarz bis dunkelgrau gefärbt. Sie haben im hinteren Bereich einen weißen Saum, der nicht durchgängig ist. Dunkel rotbraun ist die Grundfarbe der Oberseite der Vorderflügel. Etliche gelbliche und schwarze Flecken zieren diese Körperteile. Der Kopf ist vorn schwarz behaart, im hinteren Bereich hellgelb bis beige. Der Brustteil ist dunkel rotbraun behaart und trägt einige gelbliche Flecken. Schwarz und hell weißlichgelb geringelt sind die Beine von Yepcalphis dilectissima cingalesa.
Eupterotidae Die Familie der Eupterotidae umfasst nach dem aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft mehr als 300 Spezies, von denen einige in Sri Lanka beheimatet sind. Meist sind die Vertreter dieser Falterfamilie recht groß. Eupterote fabia ochripicta Bhutan, Indien und Sri Lanka bilden das Verbreitungsgebiet der Falterart Eupterote fabia. In Sri Lanka ist sie mit der Unterart E. f. ochripicta vertreten. Informationen über die Lebensweise dieser Tiere finden sich in der Online-Literatur bislang nicht. Das von mir beobachtete Individuum hatte eine Flügelspannweite von schätzungsweise 70 bis 75 Millimeter. Gelblich-ockerfarben sind beide Flügelpaare auf der Oberseite. Auf dieser Grundfarbe befindet sich ein Muster aus graubraunen und schwarzen Streifen und Flecken. Typisch für die Art sind zudem die jeweils zwei silbergrauen Flecken in der Nähe der äußeren Spitze der Vorderflügel. Eupterote fabia ochripicta ist nachtaktiv und ruht am Tage für gewöhnlich in der dichten tropischen Vegetation.
Eupterote mollifera Myanmar, Sri Lanka und Indien sind die Heimat von Eupterote mollifera. Diese Tiere sind nachtaktiv und wegen ihrer Größe recht auffällig. Oft lassen sie sich von Kunstlicht anlocken. Etwa 64 bis 84 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser hübschen Falter. Beide Geschlechter haben eine rotbraune Grundfärbung auf der Oberseite ihrer beiden Flügelpaare, die Hinterflügel sind im hinteren Bereich gelblich gefärbt. Ein Muster aus diffus wirkenden Wellen bedeckt die Flügel von der Basis bis etwa zur Mitte oder ein Stück darüber hinaus. Die Vorderflügel tragen im äußeren Bereich zudem einige helle, v-förmige bis dreieckige Flecken, von denen manche einen dunklen Kern haben. Foto: 14.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald
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