Falter in Sri Lanka - Teil 1
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Bärenspinner (Arctiidae)
Weltweit gibt es circa 11.000 Arten aus der Familie
der Bärenspinner. In Asien beziehungsweise in Sri
Lanka sind einige Vertreter dieser Familie zu finden. Sie sind in aller
Regel nachtaktiv, werden jedoch oft von künstlichem Licht angezogen, so
dass man sie in passenden Lebensräumen recht leicht beobachten kann.
Eressa confinis
Das
Verbreitungsgebiet der Falterart Eressa confinis erstreckt sich über
Teile von China, Indien, Taiwan, Myanmar, Sri Lanka und Bhutan. Die
Flügel sind schwarz und haben einige Flecken, die keine Schuppen tragen
und somit durchscheinend sind. Der Körper ist relativ breit und er zeigt
ein Muster aus schwarzen und orange gefärbten Haaren. Die Beine sind
schwarz. Bei den Weibchen sind die Fühler fadenförmig, sie sind
überwiegend schwarz und bei vielen Individuen an der Spitze weißlich.
Männchen haben doppelt gekämmte Fühler, die ebenfalls schwarz und an der
Spitze hell sind. Auf circa 25 Millimeter schätze ich die
Flügelspannweite dieser nachtaktiven Falter. Foto: Männchen,
14.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald
Hemonia orbiferana
Neben Sri Lanka sind auch Indien, Bhutan, Myanmar, Singapur sowie die umliegenden Länder
und Borneo die Heimat der
Falterart Hemonia orbiferana.
Diese nachtaktiven Tiere kommen in Tieflandwäldern vor. Ich schätze die
Flügelspannweite auf etwa 15 bis 20 Millimeter. In der Ruhestellung der
Flügel wirkt die Form der Tiere rundlich. Recht dunkel und kaum
gezeichnet ist die Oberseite der Vorderflügel. Dagegen sind die Hinterflügel von Hemonia orbiferana
auf der Oberseite einfarbig und cremefarben. Weitere Details über diese Falter finden
sich in der Online-Literatur bedauerlicherweise nicht, sodass ich an
dieser Stelle keine weiteren Angaben zu den Tieren machen kann.
Foto: 13.09.2015, Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald
Nepita conferta
Die nachtaktive Falterart Nepita conferta
kommt in Indien und Sri Lanka vor. Sie ist innerhalb ihrer Gattung die
einzige Art. Die Hinterflügel sind auf der Oberseite gelblichbraun,
ockerfarben, orange oder rötlich gefärbt und haben ein braunes Muster,
das aus gewellten Linien und Flecken besteht. Dieses Muster ist bei den
einzelnen Individuen unterschiedlich ausgeprägt. Etwa von der Basis bis
zur Mitte sind die Hinterflügel auf der Oberseite genauso gefärbt wie die Vorderflügel.
Sie sind breit dunkelbraun bis schwarz gesäumt. Ich schätze die
Flügelspannweite dieser Falter auf circa 25 bis 30 Millimeter. Weibchen
haben fadenförmige Fühler, bei den Männchen sind sie doppelt gekämmt.
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Männchen, Foto: 13.09.2015,
Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald |
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Männchen, Foto: 15.09.2015,
Martin's Lodge, Sinharaja-Regenwald |
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Nyctemera coleta nigrovenosa (White Tiger Moth)
Von
Indien über östlich davon gelegene Länder Südostasiens bis zu den
Philippinen erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Falterart
Nyctemera coleta. Darüber
hinaus ist sie in Japan sowie in Papua-Neuguinea beheimatet. In Sri
Lanka kommt sie ebenfalls vor; sie tritt dort in der Unterart N. c. nigrovenosa
auf. Weiß und braun sind beide Flügelpaare auf der Oberseite gemustert, wobei auf den
Hinterflügeln die weißen Bereiche dominieren. Ich schätze die
Flügelspannweite dieser Tiere auf etwa 35 bis 40 Millimeter. Männchen
sind an ihren gekämmten Fühlern zu erkennen, bei den Weibchen sind sie
fadenförmig. Diese Insekten ist nachtaktiv und kommen beispielsweise in
Wäldern im Tiefland vor. Foto: Männchen, 13.09.2015, Sinharaja-Regenwald
Bläulinge (Gossamer-wings, Lycaenidae)
Die Bläulinge sind weltweit mit circa 6.000 Arten
vertreten. Häufig sind vor allem die Flügelunterseiten recht lebhaft
gefärbt und weisen viele Flecken auf. Wie es für die Namensgebung der
Familie typisch ist, können die Flügel auf der Oberseite
bläulich gefärbt sein. Jedoch kommen auch Bläulinge mit anders gefärbten
Flügeloberseiten vor. In Sri Lanka leben über 80 Arten aus der Familie
der Bläulinge.
Castalius rosimon (Common Pierrot)
Weite
Teile Südostasiens sind die Heimat der Falterart Castalius rosimon.
Diese Tiere sind tagaktiv und sie haben eine Flügelspannweite von etwa
25 bis 32 Millimeter. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bei
diesen Insekten in ihrem Aussehen. Bei den männlichen Individuen ist die
Oberseite der Flügel überwiegend weiß mit breitem dunkelbraunem Saum und
einigen braunen Flecken. Weibchen haben hingegen dunkelbraune Flügel mit
weißen Flecken im zentralen Bereich jedes einzelnen Flügels. An der
Flügelbasis haben beide Geschlechter einen hellen, bläulich schimmernden
Bereich. Auf der Unterseite sind die Flügel weiß mit breiten,
dunkelbraunen Flecken; dies gilt für beide Geschlechter. Typisch für Castalius rosimon
ist, dass sich an den Hinterflügeln je ein kleines Schwänzchen
befindet. Vielen Individuen fehlen diese Schwänzchen aufgrund von
Abnutzung oder weil sie von Feinden abgerissen worden sind. Offene Landschaften und
Waldränder sowie größere Waldlichtungen sind Lebensräume, in denen man diese zierliche Falterart
antreffen kann. Foto: 12.09.2015, Sinharaja-Regenwald
Jamides celeno (Common Cerulean)
Wälder
bis in Höhenlagen von etwa 1.600 Meter sind der bevorzugte Lebensraum
der Falterart Jamides celeno. Ihr
Verbreitungsgebiet reicht von Indien und Sri Lanka über weite Teile
Südostasiens bis zu den Philippinen und Papua-Neuguinea. Ich schätze die
Flügelspannweite dieser Tiere auf etwa 30 Millimeter. Innerhalb ihres
Verbreitungsgebiets variiert das Aussehen dieser Falterart. Zudem ist es von
der Zeit abhängig, in der die Tiere schlüpfen. Die während der
Trockenzeit geborenen Falter sind farblich etwas blasser als ihre
Artgenossen, die während der Regenzeit das Licht der Welt erblicken. Außerdem unterscheiden
sich Männchen und Weibchen in ihrem Aussehen - zumindest bezüglich der
Färbung der Flügeloberseiten. Männliche Individuen haben eine
weißlich-bläuliche Flügeloberseite, die Vorderflügel sind an den
seitlichen Kanten braun gesäumt, die Hinterflügel weisen nur einen sehr
schmalen braunen Saum auf. Weibchen haben hingegen auf den Vorderflügeln
einen breiten braunen Saum und auf den Hinterflügeln gibt es ebenfalls
bräunliche Bereiche sowie einen kleinen Augenfleck oberhalb des
Schwänzchens, das sich am hinteren Ende der Hinterflügel befindet.
Männchen haben zwar ebenfalls diese kleinen Schwänzchen, aber bei ihnen
fehlt der Augenfleck auf der Oberseite der Hinterflügel. Bei beiden
Geschlechtern ist die Unterseite beider Flügelpaare hellbraun mit einem
feinen weiß und schwarz gefärbten Muster. Beide haben auf der Unterseite
ihrer Hinterflügel je einen schwarz, hellblau und orange gefärbten
Augenfleck oberhalb des Schwänzchens. Foto: 20.09.2015, Nähe Kandy
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Jamides lacteata (Milky Cerulean), endemische Art
Nur in Sri Lanka kommt die zierliche Falterart Jamides lacteata
in freier Natur vor, somit ist die Spezies dort endemisch. Diese Tiere sind in der trockenen Zone etwas
seltener als im feuchten Landesteil. Jamides lacteata ist
tagaktiv und hat eine Flügelspannweite von schätzungsweise 25 bis 30 Millimeter.
Auf der Oberseite sind die Flügel hell bläulich und braun
gesäumt, wobei der braune Saum bei den Weibchen breiter ist als bei den
Männchen. Hell graubraun ist die Grundfarbe der Flügelunterseiten. Darauf
befindet sich ein Muster aus weißen Balken, die mit dunkelbraunen
Flecken und feinen Linien kombiniert sind. Von ähnlichen verwandten
Arten lässt sich Jamides lacteata anhand eines Details auf den
Hinterflügeln unterscheiden: Sie zeigen auf der Unterseite oberhalb des
Schwänzchens ein orange gefärbtes umgekehrtes U mit einem schwarzen
Fleck im Zentrum, der zudem an den Seiten von bläulich schimmernden
Bereichen flankiert wird. Neben diesem Fleck befinden sich zwei weitere
kleine schwarze Flecken mit orange gefärbten Bereichen in ihrer Nähe.
Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Falterart lautet Lampides lacteata.
Foto: 12.09.2015, Kitulgala
Leptotes plinius (Zebra Blue)
Indien
und Sri Lanka sind die Heimat der Falterart Leptotes plinius.
Diese Tiere haben eine Flügelspannweite von etwa 23 Millimeter und sie
sind tagaktiv. Männchen sind auf der Oberseite der Flügel blau gefärbt und es
schimmert bei einigen Individuen ein leichtes Muster aus hellen und
dunklen Bereichen durch die Grundfarbe. Bei den Weibchen sind die
Flügeloberseiten dunkelbraun und weiß gemustert, an der Basis sind sie
bläulich gefärbt. Hell cremefarben ist die Flügelunterseite bei beiden
Geschlechtern gefärbt. Auf beiden Flügelpaaren befindet sich auf der
Unterseite ein
dunkelbraunes bis dunkelgraues Muster. Auf den Hinterflügeln tragen
diese Falter in der Nähe des Schwänzchens je zwei schwarze runde Flecken, die
einen feinen blauen Saum haben. Foto: 19.09.2015, Kandy
Talicada nyseus (Red Pierrot)
Indien,
Sri Lanka und einige weitere Länder in Südostasien sind die Heimat von Talicada nyseus. Aufgrund ihres
Aussehens sind diese kleinen tagaktiven Falter unverwechselbar. Auf der
Oberseite sind die Vorderflügel rein schwarz, die Hinterflügel sind auf
der Oberseite halb schwarz und halb orange (hinterer Teil). Sowohl die
Vorder- als auch die Hinterflügel sind abwechselnd schwarz und weiß
gesäumt. Die Unterseite hat eine weiße Grundfärbung. Auf der unteren Seite der Vorderflügel
finden sich zum Rand hin schwarze Bereiche und auf der Unterseite der
Hinterflügel gibt es einen orange gefärbten, weiß durchsetzen
Randbereich, der zudem am hinteren Rand schwarz gesäumt ist. Außerdem
haben die Hinterflügel je ein kleines Schwänzchen. Etwa 30 bis 35
Millimeter beträgt die Flügelspannweite von Talicada nyseus.
Die Art kommt unter anderem an Waldrändern vor und kann von der Küste
bis in Höhenlagen von circa 2.000 Meter angetroffen werden.
Foto: 25.09.2015, Waikkal
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Dickkopffalter (Skipper, Hesperiidae)
Weltweit gibt es circa 4.000 verschiedene Arten von
Dickkopffaltern, lediglich in Neuseeland und in den Polarregionen
fehlt diese Falterfamilie. In den Tropen Mittel- und Südamerikas liegt
der Verbreitungsschwerpunkt dieser Tiere, doch auch in Südostasien
kommen etliche Spezies vor. In Sri Lanka sind fast 50
Dickkopffalter-Arten heimisch.
Celaenorrhinus spilothyrus
In
Indien und in Sri Lanka liegt die Heimat der Falterart Celaenorrhinus spilothyrus. Es handelt sich bei
diesen Tieren um tagaktive Schmetterlinge. Über diese Insekten finden
sich in der Online-Literatur leider nahezu keine Angaben. Sie
scheinen bevorzugt in Waldgebieten zu leben, ich habe sie im Tiefland Sri Lankas
beobachtet. Ihre Flügelspannweite schätze ich auf etwa 45 bis 50
Millimeter. Auf der Oberseite sind beide Flügelpaare dunkelbraun
gefärbt. Die Hinterflügel sind einfarbig, auf den Vorderflügeln befinden
sich einige für die Art charakteristisch angeordnete weißliche Flecken
sowie bei vielen Individuen außerdem einige gelbliche Flecken.
Der Körper ist wie die Flügel dunkelbraun gefärbt. Auffällig sind die
nach hinten gebogenen, leicht verdickten Fühlerspitzen. Foto:
14.09.2015, Sinharaja-Regenwald
Iambrix salsala (Chestnut Bob)
In
weiten Teilen Südostasiens ist die Falterart Iambrix salsala
verbreitet, darunter auch in Sri Lanka. Die Tiere sind tagaktiv und sie
halten sich meist recht niedrig in der Vegetation auf. Von der Küste bis
in Höhenlagen von circa 600 Meter sind diese Falter beheimatet. Sie
bevorzugen lichte Waldlandschaften als Lebensraum. Männchen und Weibchen
sind auf der Ober- und Unterseite der Flügel dunkel kastanienbraun
gefärbt, diese Körperteile weisen oft einen leicht oliv gefärbten
Farbstich auf. Auf beiden Flügelpaaren befinden sich mehrere kleine
weiße, dunkel gesäumte Flecken. Sie sind für gewöhnlich sowohl auf der Ober- als
auch auf der Unterseite zu sehen. In der Ruhestellung zeigen die Falter
fast immer lediglich die Unterseite ihrer Flügel. Etwa 23 bis 27
Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Spezies. Foto:
14.09.2015, Sinharaja-Regenwald
Parnara bada (Ceylon Swift)
Von
Indien und Sri Lanka über Teile Chinas sowie Südostasiens bis ins
nordöstliche Australien reicht das Verbreitungsgebiet der Falterart Parnara bada. Rund 30 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser tagaktiven Tiere. Auf der Oberseite sind beide
Flügelpaare braun gefärbt. Während die Hinterflügel oft einfarbig sind
oder nur einige wenige helle Flecken haben, gibt es auf den
Vorderflügeln einige unterschiedlich große Flecken, die für die Art typisch
angeordnet sind. Auf der Unterseite ist die Grundfärbung ebenfalls braun
und dort finden sich auf beiden Flügelpaaren einige helle Flecken.
Männchen und Weibchen sehen einander ähnlich. Die Tiere
leben unter anderem an Waldrändern und auf Waldlichtungen. Foto: 13.09.2015, Sinharaja-Regenwald
Potanthus confucius (Chinese Dart)
Das
Verbreitungsgebiet von Potanthus confucius reicht von Sri Lanka über China bis nach Japan und Indonesien.
Beobachten lassen sich diese Tiere von der Küste bis in Höhenlagen von
etwa 400 Meter, sie leben vor allem in buschigem Grasland. Darüber
hinaus kann man sie an Waldrändern und auf Waldlichtungen beobachten. Ihre Flügelspannweite
beträgt 20 bis 25 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Flügel braun
und orangebraun färbt, die Unterseite ist orangebraun mit einigen
braunen Flecken. Meist halten sich die Tiere nicht allzu weit über dem
Boden auf und ihr Flug ist für gewöhnlich zielgerichtet und
vergleichsweise schnell. Außerdem ruhen diese tagaktiven Falter gern auf
Blättern und nehmen ein Sonnenbad. Foto: 11.09.2015, Kitulgala
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