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Käfer im Ruhrgebiet und Umland - Teil 4
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Weichkäfer (Soldier Beetles, Cantharidae)
Weltweit kommen etwa 4.000 unterschiedliche Arten von
Weichkäfern vor. Davon leben circa 530 Arten und Unterarten in Europa,
in Mitteleuropa sind es etwa 100. Typisch für Weichkäfer ist der
schmale, längliche Körperbau. Sie verfügen nur über einen schwachen
Chitinpanzer und sind deshalb sehr weich. Folgende Weichkäferarten
finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge:
· Cantharis cryptica
· Cantharis decipiens
· Cantharis paradoxa
· Cantharis thoracica
· Gemeiner Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis fusca)
· Roter Fliegenkäfer (Soldier Beetle, Cantharis rufa)
· Rotgelber Weichkäfer (Soldier Beetle, Rhagonycha fulva)
· Rotschwarzer Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis pellucida)
· Variabler Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis livida)
Cantharis cryptica
Der
Weichkäfer Cantharis cryptica hat keinen
deutschen Namen. Diese Spezies ist zwischen sieben und acht Millimeter
lang. Der Körper ist hell rötlichbraun gefärbt und wie für Weichkäfer
typisch geformt, also länglich und sehr schlank. Einzig an den Schenkeln
befinden sich bei Cantharis cryptica am zweiten und dritten Beinpaar
schmale dunkle Bereiche, die für die Art typisch sind. An der Basis sind
die Flügeldecken rund um die Nahtstelle etwas dunkler als in den
restlichen Bereichen. Die dunklen Augen stehen in starkem Kontrast zum
rötlich gefärbten Kopf, die Fühler sind einfarbig rötlichbraun. Der
gesamte Körper ist fein behaart, was vor allem auf den Flügeldecken aus
der Nähe gut zu erkennen ist. Etwa im Mai beginnt die Flugzeit dieser
Weichkäfer-Art, die beispielsweise an Waldrändern oder Hecken beobachtet
werden kann. Foto: 22.05.2014, Bochum-Riemke
Cantharis decipiens
Circa sechs bis acht Millimeter ist die Käferart Cantharis decipiens
lang. Diese Tiere sind fast am gesamten Körper unscheinbar gelbbraun
gefärbt, auch die Fühler und die Beine haben diese Farbe. Lediglich der
Kopf ist graubraun bis bräunlich-schwarz gefärbt und auf dem Halsschild
tragen die Tiere einen schwarzen Fleck. Typisch für die Spezies ist
zudem, dass die Flügeldecken behaart sind. Im April beginnt die Flugzeit
von Cantharis decipiens, sie dauert bis in den August.
Beobachten kann man diese Weichkäferart in Gegenden mit Gebüschen, auf
Wiesen und an Waldrändern.
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Foto: 20.07.2014, Bochum-Riemke |
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Foto: 29.05.2015,
Bochum-Riemke |
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Cantharis paradoxa
Zwischen
acht und 15 Millimeter beträgt die Körperlänge der Käferart
Cantharis obscura. Diese Tiere sind am gesamten Körper schwarz gefärbt. Nur am Halsschild befinden sich an beiden Seiten
orangegelblich bis gelblich gefärbte Bereiche. Bei dieser Käferart ist
der Halsschild eher oval geformt, wodurch sich die Tiere von der nahe
verwandten und fast identisch aussehenden Schwesternart Cantharis
obscura unterscheiden lassen; bei ihr ist der Halsschild eher eckig
geformt. Die Flügeldecken von Cantharis paradoxa weisen
eine sehr feine Behaarung auf, die Haare liegen eng an. In der deutschen
Natur lässt sich Cantharis paradoxa von Mai bis Juli beobachten. Anzutreffen sind diese Käfer in Wäldern, an Waldrändern sowie in
Gegenden mit Gebüschen. In Parks und Gärten kommen sie ebenfalls vor. Foto:
03.05.2014, Bochum-Riemke
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Cantharis thoracica
Die
Weichkäferart Cantharis thoracica
ist nur etwa fünf bis sieben Millimeter lang. Der Kopf ist schwarz, der
Halsschild ist orangerot und die Flügeldecken sind dunkelgrau gefärbt.
Beine und Fühler dieser schlanken Käferart sind orangerot, dies gilt
auch für den Körper. Häufig sind die Flügeldecken etwas kürzer als der
Hinterleib. Im Juni und Juli findet die Flugzeit dieser Insekten statt.
Anzutreffen ist Cantharis thoracica
in offenen, feuchten Lebensräumen, also beispielsweise auf Feuchtwiesen,
in sumpfigen Arealen sowie an den Ufern von Gewässern wie Seen oder
Flüssen. Foto: 20.07.2014, Bochum-Riemke
Gemeiner Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis fusca)
Der
Gemeine Weichkäfer erreicht eine Körperlänge von etwa elf bis 15
Millimeter. Da die Tiere nur wenige Millimeter breit sind, wirken sie
wie alle Vertreter der Familie der Weichkäfer ausgesprochen schlank. Die
Deckflügel sind schwarz gefärbt und tragen feine Härchen. Der Körper ist
orangerot, auf dem Thorax, also dem vorderen Körpersegment, befindet
sich ein schwarzer Fleck. Ebenfalls orangerot ist der vordere Teil des
Kopfes gefärbt. Dunkelrot sind die ersten Fühlerglieder, der Rest der
fadenförmigen und einige Millimeter langen Fühler ist schwarz. Bei
dieser Käferart sind die Beine vollständig dunkel gefärbt, wodurch sich
die Tiere von anderen, nahe verwandten Weichkäfern unterscheiden lassen.
Von Mai bis Juni findet die Flugzeit dieser Spezies statt. Zu finden
sind Gemeine Weichkäfer unter anderem an Waldrändern oder in
Lebensräumen mit Gebüschen sowie auf Wiesen und Feldern. Sie halten sich
auf Pflanzen auf und jagen dort nach lebenden kleinen Insekten oder sie
fressen tote Insekten. Mitunter ernähren sich Gemeine Weichkäfer
außerdem von zarten Pflanzentrieben. Foto: 21.05.2015, Bochum-Riemke
Roter Fliegenkäfer (Soldier Beetle, Cantharis rufa)
Die
Körperlänge des Roten Fliegenkäfers beträgt zwischen 8,5 und zehn
Millimeter. Sehr schlank ist der Körperbau dieser Spezies. Die Tiere
sind am gesamten Körper hellrot gefärbt, ihre Flügeldecken sind
rötlichbraun bis gelbbraun. Verglichen mit dem restlichen Körper ist der
Halsschild relativ breit, zudem ist er abgerundet. Dunkelrot ist die
Färbung der Fühler an der Basis, zum Ende hin geht der Farbton in ein
helleres Rot über. Die Beine der Roten Fliegenkäfer sind gelblichrot
gefärbt. Recht dunkel sind die Augen gefärbt. Bei einigen Exemplaren
dieser Käferart sind die Schenkel der mittleren und hinteren Beinpaare
dunkel, manche Individuen zeigen auf dem Halsschild einen dunklen,
M-förmigen Fleck. Etwa ab Mai/Juni bis in den Sommer hinein sind diese
Insekten in der Natur anzutreffen. Sie kommen in verschiedenen
Lebensräumen vor, in denen sie pollenreiche Pflanzen wie Doldenblütler
finden. Foto: 08.06.2014, Bochum-Riemke
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Rotgelber Weichkäfer (Soldier Beetle, Rhagonycha fulva)
Ab
Juni kann man sie auf Gräsern, Doldenblütlern und auf anderen Pflanzen oft
in regelrechten Massen beobachten: die Rotgelben Weichkäfer. Wie es der
Name vermuten lässt, gehören sie zur Familie der Weichkäfer. Diese
Käferart wird zwischen sieben und zehn Millimeter lang. Nahezu ihr
gesamter Körper ist rotgelb gefärbt. Lediglich an den hinteren Enden der
Deckflügel weisen sie eine dunklere Färbung auf. Ihre ersten beiden
Fühlerglieder sind rötlich gefärbt, die restlichen braun. Im oberen
Bereich sind die Beine orange gefärbt, die Füße - bei den Käfern Tarsen
genannt - sind braun gefärbt. Auf den Blüten sitzen die Käfer und jagen
dort nach kleinen Insekten, von denen sie sich ernähren. Sie sind
tagaktiv und können sehr gut fliegen. Weil die Paarung bei dieser
Käferart relativ lang dauert, ist es leicht, sie zu beobachten.
Foto: 07.07.2012, Essen-Heisingen
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Foto: 20.07.2014, Bochum-Riemke |
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Foto: 08.07.2007,
Essen-Heisingen |
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Rotschwarzer Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis pellucida)
Zwischen
10,5 bis 13,5 Millimeter beträgt die Körperlänge des Rotschwarzen
Weichkäfers. Bei dieser Art ist der Kopf rot gefärbt und der Bereich
hinter den Augen ist dunkelgrau bis schwarz. Der Halsschild und der
Körper dieser Insekten sind rot gefärbt. Dies gilt auch für den oberen
Bereich der Beine. Der untere Bereich der Beine ist dunkelgrau bis
schwarz und die Deckflügel sind ebenfalls schwarz gefärbt. An der Basis
sind die Fühler rot, der Rest dieser Körperteile ist dunkelgrau gefärbt.
Die Flugzeit der Rotschwarzen Weichkäfer dauert von Mai bis Juni.
Beobachten lassen sich diese Tiere in Landschaften mit Gebüschen und an
Waldrändern. Diese Käferart ernährt sich räuberisch, sie frisst kleine
Insekten. Blütenpollen stehen ebenfalls auf dem Speiseplan der
Rotschwarzen Weichkäfer. Gelegentlich fressen sie außerdem tote
Insekten. Foto: 11.06.2013, Bochum-Riemke
Variabler Weichkäfer (Soldier Beetle, Cantharis livida)
In
der Zeit von Mai bis August fliegt der Variable Weichkäfer. Männliche
Individuen erreichen eine Körperlänge von zehn bis 13 Millimeter,
Weibchen sind zehn bis 14 Millimeter groß. Bei dieser Käferart sind der
Kopf und der Halsschild orange gefärbt, auf dem Hinterkopf tragen die
Tiere außerdem einen schwarzen Fleck. Der Körper ist ebenfalls orange,
die Flügeldecken sind je nach Individuum rötlichbraun bis grauschwarz
gefärbt. Rot sind die vorderen beiden Beine gefärbt, die mittleren und
hinteren Beinpaare sind in aller Regel nur im oberen Bereich rot, der
Rest ist schwarz. An der Basis sind die Fühler orangerot gefärbt, die
restlichen Abschnitte sind dunkelgrau. Wälder, deren Ränder und
Landschaften mit Gehölzen oder dichten Hecken sind Lebensräume, in denen
der Variable Weichkäfer anzutreffen ist. Foto: 31.05.2014,
Bochum-Riemke
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Zipfelkäfer (Soft-winged Flower Beetles, Malachiidae)
Die Zipfelkäfer, die auch als Warzenkäfer bezeichnet
werden, kommen weltweit in etwa 3.000 Arten vor. Circa 50 dieser Spezies
sind in 14 Gattungen in Mitteleuropa heimisch. In Deutschland leben 43
Zipfelkäfer-Arten. Folgende Spezies werden in diesem Kapitel in
alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Anthocomus bipunctatus
· Axinotarsus pulicarius
· Zweifleckiger Zipfelkäfer (Common Malachite Beetle, Malachius bipustulatus)
Anthocomus bipunctatus
Mit
ihrer Körperlänge von 2,9 bis 3,1 Millimeter ist die Zipfelkäferart
Anthocomus bipunctatus sehr klein. Beide
Geschlechter dieser Spezies sind in etwa gleich groß und sie sind
ähnlich gefärbt. Die Grundfärbung des Körpers und der Flügeldecken ist
schwarz bis grünlichschwarz. Je zwei rote Bereiche zieren die
Flügeldecken, wobei der näher an der Basis gelegene Bereich trapezförmig
ist. Er ist somit etwas anders geformt als der entsprechende Fleck auf
den Flügeln der nahe verwandten Art
Anthocomus fasciatus. Überwiegend rot ist der Hinterleib
von Anthocomus bipunctatus gefärbt. Von April bis Juni dauert
die Flugzeit dieser zierlichen Tiere. In der Natur sind sie in
verschiedenen Lebensräumen anzutreffen, in denen sie Blütenpollen
finden; diese bilden ihre Nahrung. Foto: 28.04.2014, Bochum-Riemke
Axinotarsus pulicarius
Zipfelkäfer sind generell recht klein, doch für
Axinotarsus pulicarius gilt dies ganz besonders. Nur drei bis 3,5
Millimeter sind diese Tiere groß. Der Körper ist schwarz gefärbt, auch
die Beine und die Fühler sind schwarz. Die Flügeldecken sind fast
vollständig schwarz, lediglich im hinteren Bereich befindet sich eine
gelbliche bis gelblichorange gefärbte Binde. Recht rund ist der
Halsschild geformt. In der Mitte ist er schwarz, an den Rändern rot bis
orangerot. Auf den Flügeldecken befinden sich feine Härchen. Meist kann
man Axinotarsus pulicarius auf Doldenblütlern beobachten, wo
die kleinen Käfer nach Nahrung suchen; sie fressen Pollen. Beobachten
kann man die Tiere vom Frühling bis in den Sommer hinein. Foto:
Männchen, 22.06.2014, Bochum-Dahlhausen
Zweifleckiger Zipfelkäfer (Common Malachite Beetle, Malachius bipustulatus)
Mit ihrer Körperlänge von nur sechs Millimeter sind
die Zweifleckigen Zipfelkäfer eher klein. Sie werden deshalb häufig
übersehen. Ihr Körper schimmert metallisch-grünlich, sie tragen außerdem
winzige Härchen auf den Flügeldecken. Am Ende der Deckflügel befindet
sich je ein roter Punkt, auch seitlich am vorderen Körper sowie am
Fühleransatz gibt es rote Körperpartien. Der Hinterleib ragt wie ein
kleiner Zipfel unter den Deckflügeln hervor. Bei den Weibchen sind die
Fühler fadenförmig, die Männchen besitzen an den Fühlern kleine Drüsen.
Mit diesen produzieren sie ein Sekret, das bei der Partnerwerbung zum
Einsatz kommt. Weil sich die Käfer von
Pollen ernähren, kann man sie häufig auf Blüten oder Gräsern bei der
Nahrungsaufnahme beobachten. In manchen Literaturquellen wird diese Art
als Zweifleckiger Warzenkäfer bezeichnet. Foto: 12.04.2014, Essen-Rellinghausen
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