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Natur im Ruhrgebiet: Fische
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Im Ruhrgebiet gibt es neben dem namensgebenden Fluss und seinen Stauseen
eine Reihe stehender Gewässer wie Teiche und Tümpel in Parks oder
Naturschutzgebieten. Ferner gibt es zahlreiche Bäche und im nördlichen
Bereich einige Kanäle, darunter den Rhein-Herne-Kanal, sowie die
Emscher. Letztere ist durch den Menschen sehr stark beeinflusst worden.
Sie wurde in ein Betonkorsett gezwängt und es wurden Abwässer in sie
hinein geleitet, weshalb sie im Ruhrgebiet umgangssprachlich als
Köttelbecke bezeichnet wurde. Der Nicht-Ruhrgebietler sollte wissen,
dass Köttel auf Hochdeutsch "Kot" bedeutet; Becke leitet sich von Bach
ab. Glücklicherweise ist die Emscher längst nicht mehr so schmutzig wie
einst und in ihr sowie in der Ruhr und in vielen anderen Gewässern des
Ruhrgebiets kommen zahlreiche Fischarten vor. Sie zu beobachten und zu
fotografieren, ist nicht leicht, weshalb in diesem Kapitel nur einige
wenige Spezies vorgestellt werden.
Liste der beschriebenen Fischarten (4 Spezies)
· Brachse (Common Bream, Abramis brama)
· Gemeiner Sonnenbarsch (Pumpkinseed, Lepomis gibbosus)
· Karpfen (Common Carp, Cyprinus carpio)
· Rotfeder (Common Rudd, Scardinius erythrophthalmus)
Brachse (Common Bream, Abramis brama)
Die Brachse gehört zu den in Deutschland weit verbreiteten Fischarten
und sie hat etliche weitere gängige Namen, darunter Brasse, Bresen, Blei
und Pliete. Diese Tiere gehören zur Familie der Karpfenfische
(Cyprinidae). Sie können relativ groß werden. Individuen, die circa acht
Jahre alt sind, können zwischen 30 und 50 Zentimeter messen. Mitunter
lassen sich noch etwas größere Exemplare beobachten. Brachsen haben
einen seitlich sehr stark abgeflachten Körper und sie sind und
hochrückig. Auf dem Rücken sind diese Fische häufig grünlich, schwarze
bis bleigrau oder bleiblau gefärbt, an den Seiten glänzen sie metallisch
und der Bauch ist weißlich, er zeigt einen Perlmuttglanz. Individuen,
die bereits einige Jahre alt sind, können eine grünliche oder helle
bronzene Färbung aufweisen. Stehende und sehr langsam fließende Gewässer
mit schlammigem Grund werden von Brachsen als Lebensraum bevorzugt. Die
Tiere leben in kleinen Schwärmen und halten sich gern im flachen
Uferbereich auf. Foto: 25.04.2014, Bochum-Querenburg
Gemeiner Sonnenbarsch (Pumpkinseed, Lepomis gibbosus)
Ursprünglich stammt der Gemeine Sonnenbarsch aus einem fernen Erdteil:
Er lebt in Nordamerika in dem Gebiet, das sich zwischen North Dakota und
New Jersey sowie der Hudson Bay und South Carolina erstreckt. Als
Zierfisch und als Fisch für Sportangler wurde er nach Europa eingeführt
und in hiesigen Gewässern ausgesetzt. In Frankreich hat man die ersten
Tiere im Jahr 1877 ausgesetzt und bereits drei Jahre später konnten die
ersten Individuen in Deutschland beobachtet werden. Man findet die Art
hierzulande vor allem in südwestlichen Landesteil und in städtischen
Ballungsräumen, weshalb es nicht verwundert, dass man die Tiere im
Ruhrgebiet antrifft. Der Körperbau ist hochrückig und die Tiere wirken
gedrungen. Zwischen 15 und 30 Zentimeter sind die Tiere in der Natur
groß, im Aquarium bleiben sie meist kleiner. Erwachsene Individuen haben
für gewöhnlich eine bräunliche Grundfärbung, auf der sich schimmernde
Binden befinden. Zudem finden sich auf dem gesamten Körper rote,
gelbrote, blaue und grünliche Flecken. Am Bauch und und an der Kehle
sind die Tiere orange gefärbt, die Flossen sind grün bis gelb. Grünlich
glänzend sind die Kiemendeckel gefärbt, dort verlaufen rote Linien und
Punkte. Der Kiemendeckellappen ist schwarz und er hat im hinteren
Bereich einen halbmondförmigen orangefarbenen Rand. Weibchen sind in
aller Regel etwas weniger intensiv gefärbt als ihre männlichen
Artgenossen. Ein weiterer gebräuchlicher Name für diese Fischart lautet
Kürbiskernbarsch. Während die Tiere im Sommer für gewöhnlich in ein bis
zwei Meter Tiefe leben, ziehen sie sich im Winter in noch tiefere
Bereiche zurück, um dort die kalte Jahreszeit zu überdauern.
Foto: 05.08.2015, Bochum-Stahlhausen
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Karpfen (Common Carp, Cyprinus carpio)
Der Karpfen ist eine der bekanntesten und auch eine der häufigsten
Fischarten in Deutschland. Er gehört zur Familie der Karpfenfische
(Cyprinidae) und wird schon seit sehr langer Zeit als Speisefisch
geschätzt. Karpfen kommen nicht nur wild in verschiedenen Gewässern vor,
sondern werden in manchen Teichen auch für den Verzehr gezüchtet. Wilde
Karpfen sind meist etwa 30 bis 40 Zentimeter lang. Mitunter treten
größere Individuen in Erscheinung, die bis zu 120 Zentimeter lang sein
können. Der Körperbau ist langgestreckt und die Tiere wirken robust.
Oliv bis grünlichbraun oder bräunlich ist der Rücken gefärbt, der Bauch
ist meist hell. Seitlich der Oberlippe befinden sich beim Karpfen je
zwei Paar Barteln (längliche Hautorgane zum Tasten). An den Flanken
haben die die Tiere eine Seitenlinie, die aus 33 bis 40 Schuppen
besteht. Zu finden sind Karpfen in warmen, flachen stehenden Gewässern
und in langsam fließenden Gewässern. Während der kalten Jahreszeit
halten sich die Tiere in tiefen Gewässerbereichen auf.
Foto: 10.05.2015, Bochum-Riemke
Rotfeder (Common Rudd, Scardinius erythrophthalmus)
Die Rotfeder ist ein Vertreter der Familie der Karpfenfische
(Cyprinidae) und kommt in Deutschland in vielen Gewässern vor. Diese
Tiere können eine Größe von 20 bis 30 Zentimeter erreichen, zuweilen
werden bis zu 50 Zentimeter große Individuen beobachtet. Der Körper ist
seitlich abgeflacht und hochrückig. Am Rücken und auf der Oberseite des
Kopfes sind Rotfedern graugrün bis braungrün gefärbt. Ihre Flanken sind
recht hell und sie weisen einen gold- bis messingfarbenen Glanz auf.
Gelblich-golden ist die Iris und am Bauch sind die Fische silbrig
gefärbt. Typisch für diese Fischart ist, dass Vorderende der
Rückenflosse hinter dem Ansatz der Bauchflosse liegt. Aus 16 bis 17
Strahlen bestehen die Brustflossen, die Rückenflosse weist zehn bis
zwölf Strahlen auf und die Afterflosse zwölf bis 14 Strahlen. Die
Brustflossen wirken meist hell bräunlich, wohingegen die Bauchflossen
sowie die After- und die Rückenflosse orangefarben bis kräftig rot
gefärbt sind. Oft kommt es zu einer Verwechslung mit dem Rotauge (Rutilus
rutilus). Anhand des Maules lassen sich die beiden Arten gut
unterscheiden. Das Maul der Rotfeder ist oberständig, während das Maul
der Schwesternart endständig ist. In Seen, Teichen und Weihern sowie in
langsam fließenden Gewässern lassen sich Rotfedern recht häufig
beobachten. Sie leben gesellig in Schwärmen und halten sich gern in
flachen Bereichen mit weichem Boden und vielen Pflanzen auf. Den Winter
verbringen Rotfedern in tieferen Gewässerzonen und verlangsamen ihren
Stoffwechsel, um die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Foto: 05.08.2015, Bochum-Stahlhausen
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