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Halde Schurenbach in Essen
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Im
Essener Stadtteil Altenessen befindet sich wie an vielen anderen Orten
des Ruhrgebiets eine Abraumhalde. Hierunter versteht man im
Steinkohlebergbau einen künstlich aufgeworfenen Hügel, der aus Gestein
besteht, das im Rahmen der Kohleförderung an die Erdoberfläche geholt
worden ist, jedoch keine wichtigen Bestandteile enthält und somit
wertlos ist. Dieser Gesteinshügel in Altenessen trägt den Namen Halde
Schurenbach oder Schurenbachhalde. Er ist 45 Meter hoch und er ragt direkt neben dem
Rhein-Herne-Kanal empor.
Bis
im Jahr 1986 die
Zeche Zollverein stillgelegt worden ist, hat man auf der Halde
Schurenbach Gestein aus deren Förderungen abgeladen. Anschließend haben
andere Steinkohlezechen die Halde noch etwa ein weiteres Jahrzehnt lang
genutzt, um
dort Gestein aufzuschütten. Damit sie sich nicht weiterhin wie ein
Fremdkörper im Essener Norden ausnimmt, ist die Halde in den 1990er
Jahren renaturiert und in ein Landschaftsdenkmal umgewandelt worden. Heute lädt
die Halde zu Spaziergängen durch lichte Birkenwäldchen ein, der Weg wird
mancherorts von Sanddornbüschen und anderen Gewächsen gesäumt. Je nach
Jahreszeit ist die Vegetation so dicht, dass man sich fast wie in einem
Wald vorkommt. Die Aussicht von oben ist atemberaubend, weil man bei
guter Fernsicht weit entfernte Landmarken des Ruhrgebiets problemlos
sehen kann. In südlicher Richtung erblickt man die Skyline der Essener
Innenstadt, die bei klarem Wetter zum Greifen nah erscheint, obwohl sie
doch circa sieben Kilometer entfernt ist.
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Flanke der Halde Schurenbach im Spätwinter |
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Weg auf der Halde Schurenbach im Spätwinter |
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Ein Sommerabend auf der Halde Schurenbach |
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Die Essener Skyline |
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Am
10. November 1998 hat der amerikanische Künstler Richard Serra auf der
Halde eine minimalistische Skulptur, die sogenannte "Bramme für das
Ruhrgebiet", aufstellen lassen. Seitdem ragt die insgesamt 28 Meter
lange Metallplatte als weithin sichtbare Landmarke in den Himmel. Sie
ist 13,5 Meter tief in der Erde verankert, 14,5 Meter weit erhebt sie
sich über das Haldenplateau. Ihre Breitseite weist exakt in die
Himmelsrichtungen Ost und West, sie ist zudem um 3° nach Süden geneigt.
Die Bramme ist aus Stahl gegossen worden und wiegt 67 Tonnen. Ihre
Breite beträgt 4,2 Meter und die Dicke 13,5 Zentimeter. Zwar ist das
Ruhrgebiet einst eine Hochburg der Stahlindustrie gewesen. Aber zum
Zeitpunkt der Fertigung dieser Bramme hat es in der Gegend keinen
Betrieb mehr gegeben, der ein so großes Metallstück hätte walzen können.
Deshalb ist die Bramme für das Ruhrgebiet von der französischen Firma
Creusot-Loire-Industries hergestellt worden.
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Halde Rungenberg in Gelsenkirchen
von der Halde Schurenbach aus gesehen |
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Zeche Nordstern in Gelsenkirchen
von der Halde Schurenbach aus gesehen |
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Viele
Essener sind anfangs regelrecht empört gewesen. Sie haben zunächst nicht nachvollziehen kölnnen, wie um alles in der
Welt das Land Nordrhein-Westfalen auf die Idee gekommen sein könnte, 90 Prozent
der Kosten für die Errichtung dieser ihrer Ansicht nach seltsamen Skulptur bereitzustellen
-
also immerhin stolze 900.000 DM. Aber nachdem sie einmal auf der Halde
installiert worden war, hat die gigantische Bramme die Besucher auf dem
kargen Schutthügel dennoch in ihren Bann zu ziehen begonnen. Man kann
sich ihrer Faszination nur schwer entziehen, wenn man unmittelbar vor
ihr steht und den Kopf weit in den Nacken legen muss, um bis zu ihrer
Spitze nach oben zu schauen. Bevor man in den Genuss dieses Anblicks
kommt, muss man allerdings erst einmal die Halde erklimmen. Während des
Spaziergangs kann man einige andere Landmarken des Ruhrgebiets sehen.
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Die Bramme auf der Halde Schurenbach |
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Die Bramme fasziniert, weil sie
sehr minimalistisch ist |
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Gipfelplateau der Halde im Abendlicht |
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Blick auf das Kraftwerk und
die Halde Scholven in Gladbeck |
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Dort
oben bläst einem der Wind um die Ohren und bei guter Fernsicht kann man
bis nach Bottrop zum
Tetraeder,
Bochum,
Gasometer in Oberhausen und natürlich auch bis zur Essener Innenstadt blicken.
Ziemlich genau auf dem Scheitel der Halde ragt die Bramme empor, sie erinnert mich
stets ein wenig an den Monolithen, den die Menschen in Stanley Kubicks
Science-Fiction-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum" auf dem Mond
entdecken. Ich muss zugeben, ich bin der Magie der Bramme vollends erlegen
und besuche diesen Ort besonders gern in der Abenddämmerung, wenn sich
der
Schatten der Bramme vor dem vom Sonnenuntergang rot angestrahlten Ruhrgebietshimmel
abzeichnet.
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Die Bramme vor blauem Winterhimmel |
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Rostige Bramme im Licht der Abendsonne |
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Leuchtend roter Rost bedeckt
die Bramme an einigen Stellen |
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Die schmale Seite der
leicht geneigten Bramme |
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Langer Schatten der Bramme |
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Spuren von Wind und Regen
auf der Halde Schurenbach |
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Fernsicht auf der Halde Schurenbach
Einige der im Folgenden gezeigten Abbildungen können durch einen
Mausklick stark vergrößert werden. Es öffnen sich jeweiligen XXL-Bilder,
auf denen einige Landmarken des Ruhrgebiets markiert und beschriftet
sind. Bei einigen Fotos öffnet sich lediglich eine.
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Fördergerüst der
Zeche Zollverein in Essen |
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Blick auf die Kokerei Zollverein in Essen |
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Blick nach Bochum |
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Halde Hoppenbruch mit
Windenergieanlage in Herten |
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BP-Erdölraffinerie und
Veltins-Arena in Gelsenkirchen |
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Blick auf das Zentrum der Stadt Essen |
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Die Natur auf der Halde Schurenbach
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Echtes Johanniskraut
(Hypericum perforatum) |
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Schmalblättriges Greiskraut
(Senecio inaequidens) |
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Frucht der Kartoffel-Rose
(Rosa rugosa) |
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Kanadische Goldrute
(Solidago canadensis) |
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Wilde Karde
(Dipsacus fullonum) |
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Sanddorn
(Hippophaë rhamnoides) |
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Weitere
Informationen:
Halde Schurenbach bei Wikipedia.de
Halde Schurenbach bei Route der Industriekultur
Buchtipp:
In der Stadt
Rezension lesen...
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