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Schmetterlinge oder Falter im Ruhrgebiet - Teil 10
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Wickler (Tortrix Moths, Tortricidae)
Weltweit sind bislang rund 5.000 Wickler-Arten
bekannt. Davon kommen circa 1.000 Arten und Unterarten in Europa vor,
von denen wiederum rund 580 in Mitteleuropa heimisch sind. Die Wickler
tragen ihren Namen deshalb, weil einige Spezies die Blätter ihrer
Nahrungspflanzen rollen beziehungsweise wickeln. Folgende Wickler-Arten
werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)
· Brombeertriebwickler (Bramble Shoot Moth, Notocelia uddmanniana)
· Distelwickler (Agapeta hamana)
· Gebänderter Wickler (Celypha lacunana)
· Hedya salicella
· Orthotaenia undulana
· Ptycholoma lecheana
· Syndemis musculana
Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)
Die Bärenklauwickler sind in der deutschen Natur nicht
unbedingt selten, aber sie werden aufgrund ihrer geringen Körpergröße
meist nicht wahrgenommen. Ihre Flügelspannweite beträgt nur neun bis 13
Millimeter und die tagaktiven Falter sind schlank gebaut. Braun ist die
Grundfärbung ihrer Vorderflügel. Auf ihnen befindet sich im hinteren
Bereich je einen großer, orangegelblicher Punkt sowie im vorderen
Bereich mittig ein weiterer Bereich, der diese Farbe aufweist. Diese
Farbflecken befinden sich auf beiden Vorderflügeln jeweils am inneren
Rand. Daraus ergibt sich in der Ruhestellung der Flügel ein großer,
orangegelber Punkt. Einige wenige Exemplare des Bärenklauwicklers haben
komplett orangegelblich gefärbte Vorderflügel. Die Hinterflügel dieser
Spezies sind einfarbig dunkelbraun. Von Juni bis August dauert die
Flugzeit dieser Falterart, die vor allem auf Doldenblütlern aus der
Gattung des Bärenklaus (Heracleum sp.) beobachtet werden kann.
Diese Pflanzen bilden die Nahrung der Rauen dieser Wickler-Art.
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![Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana) Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)](fotos/falter/baerenklauwicklerruhrgebiet01.jpg) |
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![Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana) Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)](fotos/falter/baerenklauwicklerruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 12.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Foto: 12.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Brombeertriebwickler (Bramble Shoot Moth, Notocelia uddmanniana)
Die
Flügelspannweite der Brombeertriebwickler beläuft sich auf 14 bis 20
Millimeter, diese Falter sind also relativ klein. Sie sind nachtaktiv
und werden von Kunstlicht angezogen. Bräunlichgrau ist die Grundfärbung
der Vorderflügel. Auf der Oberseite befindet sich ein zartes
Wellenmuster. Je ein rötlichbrauner, dunkler und dreieckig geformter
Fleck befindet sich im vorderen Winkel der beiden Vorderflügel. Diese
Flecken werden jeweils von einer weißen Linie gesäumt. Einfarbig
braungrau ist die Färbung der Hinterflügel, sie weisen helle Fransen
auf. Der deutscher Name dieser Falterart zeigt es an:
Brombeertriebwickler sind auf Brombeeren (Rubus sp.)
angewiesen. Ihre Raupen leben zwischen versponnenen Trieben dieser
Pflanzen. Erwachsene Falter sind in Deutschland von Juni bis August
anzutreffen. Sie lassen sich überall dort beobachten, wo es
Brombeerbestände gibt, also beispielsweise in Wäldern, in Gebieten mit
Hecken und Gebüschen, in Parks und Gärten. Foto: 04.07.2015,
Bochum-Riemke
Distelwickler (Agapeta hamana)
In
der Dämmerung und nachts fliegt der Distelwickler, am Tage ruht er an
seinen Futterpflanzen. Die Flügelspannweite dieser Falterart beträgt circa 15 bis 23 Millimeter. Die
Vorderflügel sind beige oder hell gelblichbraun gefärbt und meist tragen
ein graues oder braunes bis rostfarbenes Muster. Dabei ist die Form des Musters
ist variabel und es kommen auch Indivuen vor, deren Muster so schwach
ausgeprägt ist, dass man es kaum sieht. Einfarbig braun oder grau sind
die Hinterflügen gefärbt und sie haben einen hellen Fransensaum. Von Mai
bis September dauert die Flugzeit der Distelwickler. Pro Jahr
fliegt diese Spezies in zwei Generationen. Verschiedene Disteln (Carduus
sp.) bilden die hauptsächliche Nahrung der Raupen dieser Falterart,
weshalb die Tiere in Lebensräumen vorkommen, in denen diese Pflanzen
wachsen. Foto: 12.07.2014, Bochum-Riemke
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Gebänderter Wickler (Celypha lacunana)
Eher
schlicht und unauffällig ist der gebänderte Wickler. Seine
Flügelspannweite beträgt 16 bis 18 Millimeter. Auf der Oberseite sind
seine Vorderflügel hellbraun bis hell graubraun gefärbt. Sie tragen ein
Muster aus dunkelbraunen, weißen und silbrigen Bereichen. Weil Färbung
und Muster sehr variabel sind, besteht die Gefahr einer Verwechslung mit
anderen Arten. In Deutschland fliegt der Gebänderte Wickler in zwei
Generationen, die sich überschneiden. Die erste Generation fliegt von
Mitte Mai bis Juli/August und die zweite von August bis September. Von
April bis September lassen sich Raupen dieser Falterart beobachten.
Typische Lebensräume, in denen diese Spezies zu beobachten ist, sind
beispielsweise Waldränder, Hecken oder naturnahe Wiesen. Foto:
24.05.2014, Hattingen-Niederwenigern
Hedya salicella
In
der Zeit von Mai bis September ist in vegetationsreichen Gegenden der
kleine Falter namens Hedya salicella
zu beobachten. Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 19 bis 24
Millimeter und sind nachtaktiv. Von künstlichem Licht lassen sie sich
anziehen. Große Teile der Vorderflügel sind hell gefärbt, auch
haselnussbraune Bereiche und sogar bläulich-grau schimmernde Areale
finden sich auf den Flügen. Auffällig ist ein haselnussbrauner Bereich
auf dem Oberkörper der Tiere, der nach oben steht. Die Beine sind hell
und dunkel gemustert. Ein deutscher Name ist mir für diese Falterart
nicht bekannt, dasselbe gilt für einen englischen Namen. Foto:
26.06.2015, Bochum-Riemke
Orthotaenia undulana
Nur
etwa 15 bis 20 Millimeter misst die Flügelspannweite der Falterart Orthotaenia undulana. Typisch
ist das marmoriert wirkende Aussehen, das aus hellbraunen, hellgrauen
und weißen Bereichen besteht. Von der Basis aus wechseln sich auf den
Vorderflügeln dunkle und helle Querbänder ab. Von Mai bis Juli dauert
die Flugzeit dieser Tiere, die sich unter anderem in Wäldern, Gebüschen,
Parks und naturnahen Gärten aufhalten. Im Unterschied zu vielen anderen
Arten ist Orthotaenia undulana hinsichtlich der Futterpflanzen
der Larven wenig spezialisiert. Auf dem Speisezettel der Raupen stehen
etliche Pflanzen, darunter Birken (Betula sp.), Wacholder (Juniperus
sp.) und Weiden (Salix sp.). Foto: 24.05.2015,
Bochum-Riemke
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Ptycholoma lecheana
Die Falterart Ptycholoma lecheana ist in
Deutschland recht häufig, doch meist werden die Tiere übersehen. Sie
halten sich tagsüber meist ruhig in der Vegetation versteckt. Gern
sitzen sie auf Blättern und ruhen dort. Nachts fliegen sie hingegen
umher und kommen dann auch aus ihren grünen Verstecken. Ihre
Flügelspannweite beträgt 16 bis 20 Millimeter. Auf der Oberseite ist
Grundfärbung der Flügel dunkel rotbraun, wobei der innere Bereich der
Flügel und der Kopf gelblichbraun gefärbt sind. Dunkelgraue, metallisch
glänzende Streifen und Flecken zieren die Vorderflügel. Von Mai bis Juli
kann man Ptycholoma lecheana in der Natur beobachten. Typische
Lebensräume, in der diese Spezies anzutreffen ist, sind Wälder, Gebiete
mit Gebüschen und Hecken, Gärten und Parks. Foto: 22.05.2014,
Bochum-Riemke
Syndemis musculana
Die
Falterart Syndemis musculana ist relativ
unauffällig gezeichnet. Ihre Grundfarbe ist grau bis graubraun und auf
den Flügeln befindet sich eine dezente, schwarze Zeichnung. Diese
Zeichnung ist recht variabel, sodass sie bei den einzelnen Individuen
äußerst unterschiedlich aussehen kann. Zwischen 15 und 22 Millimeter
beträgt die Flügelspannweite dieser zierlichen Tiere. Jährlich fliegen
diese Falter in einer Generation, ihre Flugzeit dauert von April bis
Juni. Zu den Futterpflanzen der Raupen dieser Spezies gehören unter
anderem Birken (Betula sp.), Weiden (Salix sp.) und
Greiskräuter (Senecio sp.). Weil die Palette der Futterpflanzen
so groß ist, kommen die Falter in einer ganzen Reihe unterschiedlicher
Lebensräume vor, angefangen von Wiesen über Hecken bis hin zu
Waldrändern. Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke
Widderchen (Zygaenid Moths, Zygaenidae)
Die Widderchen sind eine Familie der Schmetterlinge,
die weltweit mit über 1.000 Arten vorkommt. Das Hauptverbreitungsgebiet
dieser Familie stellen die Tropen und Subtropen dar. Besonders viele
Widderchen-Spezies sind in Asien beheimatet. Man nennt diese Familie
auch Blutströpfchen. In Deutschland leben mehrere Widderchen-Arten, von
denen folgende Spezies in diesem Kapitel vorgestellt wird:
· Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)
Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)
Mit ihrer Flügelspannweite von 38 Millimeter und ihrer
auffälligen Färbung sind Sechsfleck-Widderchen meist leicht in der Natur
zu entdecken. Diese Falter tragen auf ihren Vorderflügeln sechs rote
Flecken, wobei die beiden vorderen Flecken ineinander übergehen. Der
Rest der Vorderflügel ist dunkel und schimmert metallisch bläulich-grün.
Leuchtend rot sind die Hinterflügel gefärbt. Verlieren die Tiere mit der
Zeit ihre dunklen Schuppen auf den Vorderflügeln, sind diese nahezu
transparent und die roten Punkte fehlen. Ein solches stark abgeflogenes
Individuum ist unten rechts zu sehen. Der restliche Körper dieser
tagaktiven Falter ist schwarz gefärbt. Ihre schwarz-rote Färbung
signalisiert Fressfeinden, dass die Sechsfleck-Widderchen giftig sind.
Auf Brachland, Wiesen, an Waldrändern und in einigen anderen Bereichen
sind die Tiere von Juli bis August zu finden. Ihre Raupen sind im
September in der Natur zu sehen. Im Volksmund werden die Tiere als
Blutströpfchen bezeichnet.
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![Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae) Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)](fotos/falter/sechsfleck-widderchenruhrgebiet01.jpg) |
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![Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae) Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaea filipendulae)](fotos/falter/sechsfleck-widderchenruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 06.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Foto: 06.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Wurzelbohrer (Swift Moths, Hepialidae)
Wurzelbohrer kommen in vielen Teilen der Welt vor.
Diese Falterfamilie umfasst etwa 500 Arten, von denen einige auch in
Europa und damit in Deutschland heimisch sind. Folgende Wurzelbohrer-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)
· Kleiner Hopfen-Wurzelbohrer (Common Swift, Pharmacis lupulina)
Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)
Der Ampfer-Wurzelbohrer ist ein nachtaktiver Schmetterling
(Nachtfalter), der zur Familie der Wurzelbohrer (Hepialidae) gehört. Die
Flügelspannweite dieser Tiere beträgt 27 bis 45 Millimeter. Weibchen
sind grau und dunkelbraun gefärbt, Männchen weisen eine orange-braune
Färbung auf. Beide Geschlechter tragen eine weiße, linienartige
Zeichnung. Meist sind die Männchen deutlich kleiner als die Weibchen.
Ampfer-Wurzelbohrer kommen im Ruhrgebiet recht häufig vor, die Art
bevorzugt offene Landschaften als Lebensraum. Diese Tiere fliegen von
Juli bis September, die Hauptflugzeit liegt im Monat August. Manche
Literaturquellen bezeichnen die Spezies alternativ als Hepialus
sylvina. Foto: 04.09.2014, Bochum-Riemke
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![Weiblicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina) Weiblicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)](fotos/falter/ampfer-wurzelbohrerruhrgebiet03.jpg) |
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![Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina) Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)](fotos/falter/ampfer-wurzelbohrerruhrgebiet02.jpg) |
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Weibchen,
Foto: 22.08.2015,
Bochum-Riemke |
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Männchen,
Foto: 25.08.2007,
Essen-Schönebeck |
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Kleiner Hopfen-Wurzelbohrer (Common Swift, Pharmacis lupulina)
Beim
Kleinen Hopfen-Wurzelbohrer sehen die beiden Geschlechter
unterschiedlich aus. Weibliche Individuen sind mit einer
Flügelspannweite von 24 bis 38 Millimeter größer als die Männchen, diese
haben lediglich eine Spannweite von 22 bis 31 Millimeter. Beide
Geschlechter haben auf der Oberseite der Vorderflügel eine variabel
Grundfärbung, die von einem hellen Graubraun bis zu dunkelgraubraun
variieren kann. Auf den Vorderflügeln befinden sich weiße Flecken mit
feinem schwarzen Rand; sie sind in einer charakteristischen Weise
angeordnet. Am Kopf und am Thorax tragen die Tiere eine dichte
graubraune Behaarung. Beobachten lassen sich diese überwiegend
nachtaktiven Falter auf Wiesen, in Gärten und Parks sowie an
Waldrändern. Mitunter kommen sie auch auf Brachen oder Ruderalflächen
vor. Ihre Flugzeit beginnt etwa Mitte April und dauert bis in den Juni.
Foto: 27.05.2016, Bochum-Riemke
Ypsolophidae
Die Falterfamilie der Ypsolophidae kommt in Europa mit
43 Arten vor, von denen 22 im deutschsprachigen Raum, also in
Deutschland, Österreich und der Schweiz leben. Wegen ihrer geringen
Körpergröße werden diese Tiere häufig übersehen. In diesem Kapitel wird
folgende Art vorgestellt:
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Ochsenheimeria taurella (Liverpool Feather-horn)
Ochsenheimeria taurella (Liverpool Feather-horn)
Nur etwa elf bis zwölf Millimeter beträgt die
Flügelspannweite der Falterart Ochsenheimeria taurella, die keinen
deutschen Namen hat. Ein typisches Erkennungsmerkmal dieser Tiere sind
die buschigen, schwarzen Härchen an den Fühlern, auch der Kopf ist dicht
behaart. Zudem sind die groben Schuppen der Vorderflügel
charakteristisch für Ochsenheimeria taurella. Einige dieser Schuppen
sind besonders lang und überragen ihre Umgebung. Die Falter sind in
unterschiedlichen Schattierungen graubraun gefärbt. Raupen dieser
Falterart ernähren sich von verschiedenen Gräsern, indem sie sich durch
die Stängel fressen. Wegen dieser Nahrungsvorliebe kommen die Alttiere
in Gebieten vor, in denen es reichlich Gräserbewuchs gibt. Ihre Flugzeit
beginnt im Juli und dauert bis in den September. Besonders aktiv sind
sie bei Sonnenschein am frühen Nachmittag.
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![Ochsenheimeria cf. taurella (Liverpool Feather-horn) Ochsenheimeria cf. taurella (Liverpool Feather-horn)](fotos/falter/ochsenheimeria_taurellaruhrgebiet01.jpg) |
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![Ochsenheimeria cf. taurella (Liverpool Feather-horn) Ochsenheimeria cf. taurella (Liverpool Feather-horn)](fotos/falter/ochsenheimeria_taurellaruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 15.08.2015,
Gelsenkirchen-Ückendorf |
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Foto: 15.08.2015,
Gelsenkirchen-Ückendorf |
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Zünsler (Snout Moths, Pyralidae)
Im deutschen Sprachgebrauch werden zwei Familien als
Zünsler bezeichnet: die Pyralidae und die Crambidae, wobei letztere für
eine bessere Abgrenzung als
Rüsselzünsler bezeichnet werden sollten und
in diesem Fotoreisebericht deshalb so genannt werden. Weltweit kommen
circa 6.200 Arten aus der Familie der Pyralidae vor, davon leben circa
145 Spezies in Mitteleuropa. Folgende
Zünsler-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Dörrobstmotte (Indian Mealmoth, Plodia interpunctella)
· Geflammter Kleinzünsler (Endotricha flammealis)
· Hummelnestmotte (Bee Moth, Aphomia sociella)
· Mehlzünsler (Meal Moth, Pyralis farinalis)
· Wanderzünsler (Rush Veneer, Nomophila noctuella)
Dörrobstmotte (Indian Mealmoth, Plodia interpunctella)
Die
Dörrobstmotte hat eine Flügelspannweite von 13 bis 20 Millimeter. Ihre
Vorderflügel wirken relativ bunt. Der vordere (basale) Teil ihrer
Vorderflügel ist hell graugelb gefärbt, der restliche Teil ist
kupferrot, wobei dieser Abschnitt der Flügel recht hell oder auch dunkel
sein kann. Auf dem kupferroten Areal befinden sich außerdem meist graue
Bänder, die bei vielen Individuen silbrig schimmern. In freier Natur
fliegen diese Falter vom Frühling bis in den Herbst, im Winter treten
sie nicht auf. Gelangen sie ins Haus, können sie sich dort auch während
des Winters vermehren. Ihre Raupen sind gefürchtete Vorratsschädlinge,
die Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Tee, Kaffee, Kakaopulver, Schokolade
und noch einiges mehr fressen. Foto: 13.08.2015, Bochum-Riemke
Geflammter Kleinzünsler (Endotricha flammealis)
Der
Geflammte Kleinzünsler kommt in Deutschland recht häufig vor. Oft wird
er jedoch übersehen, was unter anderem daran liegt, dass er vor allem
nachts aktiv ist. Seine Flügelspannweite beträgt 18 bis 23 Millimeter.
Bräunlich ist die Grundfärbung beider Flügelpaare. Auf beiden
Flügelpaaren verlaufen zwei helle Querbinden, die auf den Hinterflügeln
dichter beieinander liegen als auf den Vorderflügeln. Der äußere Teil
des hinteren Flügelrandes ist bei den Vorderflügeln stellenweise weiß
gesäumt. Außerdem tragen die Tiere an den vorderen Außenkanten der
Vorderflügel einige weiße Flecken. Die Flugzeit des Geflammten
Kleinzünslers dauert von Juli bis August. Foto: 19.07.2014,
Bochum-Riemke
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Hummelnestmotte (Bee Moth, Aphomia sociella)
Die
Flügelspannweite der Hummelnestmotte beträgt zwischen 18 und 44
Millimeter. Männliche Individuen sind auffälliger gefärbt als die
Weibchen. Graubraun ist die Grundfärbung männlicher Tiere, außerdem gibt
es zum Rand der Flügel hin einige grünlich oder violett schimmernde
Bereiche sowie einige dunklere Flecken. Graubraun gefärbt sind die
Flügel der Weibchen, sie tragen einige Flecken. Außerdem weisen die
Weibchen die lange "Zünslernase" auf, den Männchen fehlt sie. In diesem
Absatz ist somit ein Weibchen zu sehen, wie sich an der "Nase" und an
der Flügelfärbung ablesen lässt. Hummelnestmotte sind nachtaktiv, sie
werden von Kunstlicht angezogen. Ihre Flugzeit dauert von Ende
April/Anfang Mai bis September. Der deutsche Name dieser Falterart rührt
daher, dass die erwachsenen Tiere Wespen- und Hummelnester mit Hilfe
ihres Geruchssinns aufspüren und ihre Eier in deren unmittelbarer Nähe
ablegen. Nach dem Schlüpfen kriechen die Raupen in die Nester und
ernähren sich dort von allem, was sie finden können - auch von Hummeln
oder Wespen. Liegt ein starker Befall eines Nestes mit Raupen der
Hummelnestmotte vor, kann es zu erheblicher Zerstörung kommen. Foto:
Weibchen, 04.06.2015, Bochum-Riemke
Mehlzünsler (Meal Moth, Pyralis farinalis)
Zu
den Falterarten, die für Menschen zum Problem werden können, gehört der
Mehlzünsler. Er ist ein Vorratsschädling, seine Larven fressen
beispielsweise Mehl. Erwachsene Falter haben eine Flügelspannweite von
18 bis 30 Millimeter. Die Grundfärbung der Flügel ist bräunlich. Am
Ansatz sind die Vorderflügel dunkel rötlichbraun, der mittlere Bereich
bis hin zu den Enden ist hellbraun gefärbt und die Ränder sind
dunkelbraun bis braun. Außerdem zieren einige weiße bis graue Bögen die
Flügel. Zwischen Juni und August findet die Flugzeit der überwiegend
nachtaktiven Tiere statt. Sie lassen sich von künstlichen Lichtquellen
anlocken und setzen sich häufig mit nach oben gebogenem Hinterleib hin.
Foto: 19.07.2014, Bochum-Riemke
Wanderzünsler (Rush Veneer, Nomophila noctuella)
Das
Verbreitungsgebiet des tag- und nachtaktiven Wanderzünslers ist sehr
groß. Er kommt beispielsweise in weiten Teilen Afrikas sowie in Europa
vor. Die im südlichen Europa geschlüpften Individuen wandern im Laufe
ihres Lebens in Richtung Norden und können dann oft in Deutschland
beobachtet werden. Etwa 26 bis 32 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Falterart. Ruhen die Tiere, wirken sie länglich
und schmal. Auf der Oberseite sind ihre Vorderflügel mittelbraun gefärbt
und sie tragen ein Muster aus dunkelbraunen Flecken und gezackten
Linien. Dieses Muster ist nicht bei allen Individuen gleich stark
ausgeprägt, es kann sehr kontrastarm sein. Einfarbig hellbraun sind die
Hinterflügel gefärbt. Von Mai bis September oder Oktober dauert die
Flugzeit der Wanderzünsler, in Deutschland sind sie meist erst im Sommer
in etwas größerer Zahl zu beobachten. Sie halten sich bevorzugt in
offenen Landschaften auf, also beispielsweise auf Wiesen oder Feldern.
Foto: 15.08.2015, Gelsenkirchen-Ückendorf
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