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Schmetterlinge oder Falter im Ruhrgebiet - Teil 8
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
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Spanner (Geometer Moths, Geometridae)
Etwa 26.000 Arten aus der Familie der Spanner kommen weltweit vor, davon
leben viele in Europa und Deutschland. Spanner tragen ihren Namen, weil
sie in der Ruhestellung ihre Flügel meist aufspannen. Diese Tiere zählen
zu den Nachtfaltern, obwohl einige Arten auch tagaktiv sind. Folgende
Spanner sind in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge abgebildet:
· Holunderspanner (Swallow-tailed Moth, Ourapteryx sambucaria)
· Johanniskraut-Spanner (Treble-bar, Aplocera efformata/plagiata) Artengruppe
· Kleiner Frostspanner (Winter Moth, Operophtera brumata)
· Kreuzkraut-Blütenspanner (Wormwood Pug, Eupithecia absinthiata)
· Möndchenfleck-Bindenspanner (Common Marbled Carpet, Dysstroma truncata)
· Nadelholz-Rindenspanner (Feathered Beauty, Peribatodes secundaria)
· Perlglanzspanner (Light Emerald, Campaea margaritata)
· Rauten-Rindenspanner (Willow Beauty, Peribatodes rhomboidaria)
· Rotgebänderter Blütenspanner (Double-striped Pug, Gymnoscelis rufifasciata)
· Violettgrauer Eckflügelspanner (Tawny-barred Angle, Macaria liturata)
· Vogelschmeiß-Spanner (Clouded Border, Lomaspilis marginata)
· Weißstirn-Weißspanner (Common White Wave, Cabera pusaria)
· Zitronenspanner (Brimstone Moth, Opisthograptis luteolata)
Achtung, weitere Spanner-Arten finden Sie in
Teil 7 der Faltervorstellungen.
Holunderspanner (Swallow-tailed Moth, Ourapteryx sambucaria)
Mit
ihrer Flügelspannweite von 40 bis 50 Millimeter sind Holunderspanner
recht groß. Beide Flügelpaare sind cremefarben oder gelblich und sie
tragen je zwei schmale, hellbraune Querbinden. An den Hinterflügeln
tragen diese Falter je eine schwanzartige Verlängerung, die für diese
Spezies typisch sind und die sie unverwechselbar machen. Anzutreffen
sind diese nachtaktiven Falter in Lebensräumen mit reichlich Gebüschen,
zum Beispiel in Laubwäldern, Parks und auch in manchen Gärten. Ihre
Flugzeit dauert von Ende Mai bis August, sie fliegen jährlich in einer
Generation. Ein weiterer in Deutschland gebräuchlicher Name für diese
Falterart lautet Nachtschwalbenschwanz. Foto: 19.07.2014,
Bochum-Riemke
Johanniskraut-Spanner (Treble-bar, Aplocera efformata/plagiata) Artengruppe
In
Deutschland kommen zwei sehr ähnlich aussehende Arten aus der Gattung
Aplocera vor: der Große Johanniskraut-Spanner (Aplocera plagiata) und
der Blasse Hartheu-Grauspanner (Aplocera efformata). Sie sehen einander
sehr ähnlich und haben beide eine Flügelspannweite von circa 27 bis 40
Millimeter. Ihre Grundfärbung ist weißgrau bis blaugrau, außerdem
befindet sich auf den Flügeln ein filigranes Muster aus dunklen,
bräunlichen Bereichen. Dieses Muster besteht aus feinen Querlinien. Zu
finden sind die tagaktiven Schmetterlinge meist an warmen Standorten.
Sie bevorzugen Hanglagen, trockene Waldränder, Böschungen, magere Wiesen
und Bergheiden, kommen aber mitunter auch auf Ruderalflächen vor. Beim
Großen Johanniskraut-Spanner lässt sich oft beobachten, wie erwachsene
Falter an verschiedenen Pflanzen saugen, darunter Gewöhnlicher
Natternkopf, Schmetterlingsflieder und Taubenkropf-Leimkraut. Zu finden
sind die beiden Aplocera-Arten in der deutschen Natur während des
Sommerhalbjahres. Unterscheiden lassen sie sich nur durch Details der
Fortpflanzungsorgane, und dies auch nur bei männlichen Tieren. Anhand
von Fotos ist die Unterscheidung in aller Regel nicht möglich. Foto: 11.08.2007, Essen-Dellwig
Kleiner Frostspanner (Winter Moth, Operophtera brumata)
Sehr
spät im Jahr lässt sich in Mitteleuropa der Kleine Frostspanner
beobachten. Männchen haben eine Flügelspannweite von 20 bis 25
Millimeter. Ihre Vorderflügel haben eine beige-bräunliche bis graugelbe
Färbung, auf der einige dunkle Querbänder verlaufen. Der fransige Rand
ist gelblich gefärbt. Auf den kurzen Fühlern befinden sich feine
Härchen. Weibchen dieser Spannerart sehen gänzlich anders aus und sind
auf den ersten Blick kaum als Falter zu erkennen. Sie haben einen dicken
Leib und sehr kurze Flügelstummel, weshalb sie flugunfähig sind. Deshalb
können sich die Weibchen nur laufend fortbewegen. Der Kleine
Frostspanner fliegt in Deutschland jährlich in nur einer Generation, die
Flugzeit dauert von Mitte Oktober bis Ende Dezember/Anfang Januar.
Männchen schwärmen nachts aus, sie sind vor allem in Wäldern, aber auch
in Parks und Gärten zu beobachten und werden von Licht angezogen.
Weibchen kann man mit ein wenig Glück auf Baumstämmen entdecken.
Foto: 23.11.2013, Bochum-Riemke
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Kreuzkraut-Blütenspanner (Wormwood Pug, Eupithecia absinthiata)
Der Kreuzkraut-Blütenspanner hat eine Flügelspannweite
von 21 bis 23 Millimeter. Beide Flügelpaare haben eine bräunliche
Färbung und die Vorderflügel zeigen ein sehr dezentes Muster aus einigen
hellen und schwarzen Flecken. Auch der Körper ist braun gefärbt und
einige Individuen haben auf dem Hinterleib eine dunkle, breite
Querbinde. Mittig verläuft auf dem Hinterleib meist ein Streifen, der
etwas heller als der Rest ist. Während der Nacht sind diese Faler aktiv,
ihre Flugzeit beginnt im Juni und endet im Juli.
Kreuzkraut-Blütenspanner sind recht weit verbreitet. Sie kommen in
Gegenden vor, in denen Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) und
Schafgarbe (Achillea millefolium) wachsen. Diese Pflanzen
bilden die Nahrung der Raupen des Kreuzkraut-Blütenspanners, allerdings
fressen sie auch die Blüten einiger weiterer Pflanzenspezies. Bis in den
Herbst hinein können die Raupen dieser Falterart beobachtet werden, dann
verpuppen sie sich und überwintern als Puppe. Foto: 17.07.2015,
Bochum-Riemke
Möndchenfleck-Bindenspanner (Common Marbled Carpet, Dysstroma truncata)
Der
Möndchenfleck-Bindenspanner gehört zu den nachtaktiven Falterarten. Oft werden die Tiere von Kunstlicht
angezogen. Ihre Flügelspannweite beläuft sich auf 24 bis 32 Millimeter.
In ihrer Färbung ist diese Spezies sehr variabel, was die Bestimmung
nicht immer leicht macht. Wie groß die Bandbreite der Farben und Muster
ist, zeigen die Abbildungen in der
Bestimmungshilfe des Lepiforums.
Erwachsene Falter sind in der Zeit von Mai bis Juli in der ersten
Generation sowie im August und September in der zweiten Generation in
der Natur zu finden. Anzutreffen sind die Tiere beispielsweise in
Mischwäldern und Parkanlagen. Foto:
23.09.2013, Bochum-Riemke
Nadelholz-Rindenspanner (Feathered Beauty, Peribatodes secundaria)
Zu
den nachtaktiven Falterarten, die sich von Licht anziehen lassen, gehört
der Nadelholz-Rindenspanner. Seine Flügelspannweite beträgt 38 bis 44
Millimeter. Auf der Oberseite sind beide Flügelpaare mittel- bis
hellbraun gefärbt. Das Muster, das sich auf dieser Grundfarbe befindet,
ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und es besteht aus Flecken, Streifen
und Bögen. Ähnlich gefärbt sind die Flügel auch auf der Unterseite,
jedoch ist die Zeichnung dort blasser. Typische Gebiete, in denen sich
Rauten-Rindenspanner aufhalten, sind Parks, Gärten und ähnlichen
Lebensräumen, in denen sie genügend Vegetation finden. Etwa Mitte Juni beginnt die
Flugzeit dieser Tiere, sie dauert bis Mitte August. Ein alternativer
Name dieser Spezies lautet Fichten-Baumspanner. Foto: 08.07.2012, Essen-Byfang
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Perlglanzspanner (Light Emerald, Campaea margaritata)
Eine
sehr dezente Schönheit ist der Perlglanzspanner, der obendrein ein recht
großer Vertreter der Familie der Spanner ist. Die Flügelspannweite
dieser überwiegend nachtaktiven Falterart beträgt 42 bis 54 Millimeter.
Bei dieser Spezies sind die Weibchen meist ein wenig größer als ihre
männlichen Artgenossen. In der Zeit von Ende Mai/Anfang Juni bis August
fliegt der Perlglanzspanner in der deutschen Natur in einer Generation.
Nur in warmen Gegenden gibt es eine zweite Generation, sie fliegt im
August und September. Frisch geschlüpfte Tiere haben zart grünlich
gefärbte Vorder- und Hinterflügel. Mit der Zeit wird die Grünfärbung
immer blasser, bis die Flügel schließlich fast weiß sind. Die Tiere
kommen an vegetationsreichen Stellen vor, also beispielsweise auf
naturbelassenen Wiesen oder in Wäldern. Foto: 31.05.2014,
Bochum-Riemke
Rauten-Rindenspanner (Willow Beauty, Peribatodes rhomboidaria)
Der
Rauten-Rindenspanner ist ein nachtaktiver Falter, der sich von
Kunstlicht anziehen lässt. Zwischen 40 und 48 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Spezies. Mittel- bis hellbraun ist die
Grundfärbung der Oberseite beider Flügelpaare. Ein dunkelbraunes bis
schwarzes Muster aus Flecken, Streifen und Bögen ziert dort beide
Flügelpaare. Die Unterseite der Flügel ist blasser, aber ähnlich
gefärbt. Heimisch sind Rauten-Rindenspanner in Parks, Gärten und
ähnlichen Lebensräumen, in denen sie genügend Vegetation finden. Ihre
Raupen ernähren sich vor allem von Weidenblättern (Salix sp.),
aber auch von Birken (Betula sp.), Liguster (Ligustrum sp.)
und anderen Arten. In der Natur beobachten lassen sich die Falter etwa
ab Mai bis in den Spätsommer hinein. Zweifleckiger Baumspanner ist eine
alternative Bezeichnung dieser Falterart. Foto: 17.09.2013,
Bochum-Riemke
Rotgebänderter Blütenspanner (Double-striped Pug, Gymnoscelis rufifasciata)
Die
Flügelspannweite dieser Falterart beträgt elf bis 19 Millimeter. Auf der
Oberseite sind die Vorderflügel bräunlich gefärbt. Sie zeigen ein Muster
aus hellen und dunklen gezackten Bänder. Einige dieser Bänder sind
rötlich gefärbt, worauf der deutsche Name dieser Spezies hindeutet.
Weniger kräftig fällt die Bänderzeichnung auf den Hinterflügeln aus, sie
erscheinen insgesamt eher grau als bräunlich. Grau sind die Stirn, der
Scheitel und der Körper gefärbt, auch die sogenannten Labialpalpen, die
im Gesicht nach vorn stehen, sind grau. Beobachten lässt sich diese
Falterart in Wäldern, an Waldrändern, in Parks, Gärten und in einigen
anderen Lebensräumen. Von April bis Mai dauert die Flugzeit des
Rotgebänderten Blütenspanners. Foto: 05.04.2014, Bochum-Riemke
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Violettgrauer Eckflügelspanner (Tawny-barred Angle, Macaria liturata)
Der
Violettgraue Eckflügelspanner ist nachtaktiv und ruht am Tage meist in
der für Spanner typischen Körperhaltung mit ausgebreiteten Flügeln.
Seine Flügelspannweite beträgt 26 bis 30 Millimeter. Wie es der deutsche
Name bereits vermuten lässt, ist die Grundfärbung der Flügeloberseite
dieser Tiere violettgrau. Auf den Vorderflügeln verlaufen auf der
Oberseite drei dunkle Querlinien sowie eine recht breite, gelblich-rot
gefärbte Querlinie. Diese Querlinie setzt sich auf den Hinterflügeln
fort. Es gibt aber auch vereinzelt Exemplare, die entweder keine
Querlinie haben oder eine sehr stark ausgeprägte, orange gefärbte
Querlinie tragen. Von April bis August dauert die Flugzeit dieser Tiere.
Foto: 01.06.2014, Bochum-Querenburg
Vogelschmeiß-Spanner (Clouded Border, Lomaspilis marginata)
Vom
Frühling bis in den Sommer, also etwa von Mai bis Juli, lässt sich in
Deutschland der Vogelschmeiß-Spanner beobachten. Diese Falterart fliegt
in zwei Generationen. Nachts fliegen die Tiere umher, sie lassen sich
von Licht anziehen. Tagsüber ruhen sie auf der Vegetation oder auf Ästen
und sind dann wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes, das ein wenig an
Vogeldreck erinnert, recht gut getarnt. Ihre Flügelspannweite beträgt
zwischen 30 und 38 Millimeter. Weiß ist die Grundfarbe der Vorder- und
Hinterflügel. Beide Flügelpaare sind an den Rändern und mittig mit
braunen Flecken bedeckt, die je nach Individuum in ihrer Größe und
Anordnung variieren können. Lebensräume, in denen man diese Falterart
antrifft, sind Laubwäldern und deren Ränder sowie mit Gehölzen
durchsetzte offene Flächen. Foto: 26.06.2015, Bochum-Riemke
Weißstirn-Weißspanner (Common White Wave, Cabera pusaria)
Der Weißstirn-Weißspanner ist eine vor allem nachts
aktive Falterart. Die Tiere haben eine Flügelspannweite von 25 bis 28
Millimeter. Ihr Körper ist weiß gefärbt, auch die Flügel haben eine
weiße Grundfärbung. Sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren
Flügeln erstrecken sich je drei graubraune, leicht gewellte Querlinien.
Diese Falterart sieht dem
Braunstirn-Weißspanner (Cabera exanthemata)
sehr ähnlich. Doch wie der Name es bereits vermuten lässt, ist dessen
Stirn bräunlich gefärbt, wohingegen die des Weißstirn-Weißspanners weiß
ist. Weibliche Weißstirn-Weißspanner haben fadenförmige Fühler, bei den Männchen sind sie gefiedert
(siehe Foto in diesem Absatz). In zwei
Generationen pro Jahr sind die Falter von April bis Oktober in der Natur
zu beobachten. Foto: Männchen, 03.07.2015, Bochum-Riemke
Zitronenspanner (Brimstone Moth, Opisthograptis luteolata)
Die hellgelbe Grundfärbung stand Pate bei der
Namensgebung der Zitronenspanner. Mit ihrer Flügelspannweite von bis zu
46 Millimeter sind sie relativ groß. An den Vorderkanten der
Vorderflügel verläuft ein rotbrauner Bereich, der mit braunen Flecken
durchsetzt ist, was die Art unverwechselbar macht. Zartbraune Flecken
zieren die Flügel, wobei die Hinterflügel eher weniger Flecken tragen
als die Vorderflügel. In der Zeit von April bis Oktober fliegen die
Zitronenspanner in zwei Generationen. Da sie nachtaktiv sind, sieht man
sie meist nur im Schein von Lampen oder dann, wenn sie sich in ein
erleuchtetes Zimmer verirrt haben. In manchen Literaturquellen werden
diese Tiere auch als Weißdornspanner oder
Gelbspanner bezeichnet. Foto: 29.04.2007, Essen-Schönebeck
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