Schmetterlinge oder Falter aus Düsseldorf und Umgebung - Teil 3
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Faulholzmotten (Concealer Moths, Oecophoridae)
Weltweit kommen etwa 3.150 verschiedene Arten aus der
Familie der Faulholzmotten vor. Der Großteil der Spezies ist in
Australien beheimatet. einige Faulholzmotten gelten als Schädlinge, weil
sich ihre Larven unter anderem von Getreide ernähren. Folgende
Faulholzmotten-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Eichen-Faulholzmotte (Carcina quercana)
Eichen-Faulholzmotte (Carcina quercana)
In
der deutschen Natur ist in den Monaten Juli und August die
Eichen-Faulholzmotte anzutreffen. Die nachtaktive Art wird
mitunter von künstlichen Lichtquellen angezogen und kann dann
tagsüber ruhend beobachtet werden. Zwischen 16 und 22 Millimeter
beträgt die Flügelspannweite dieser kleinen Falter, die
insgesamt sehr hell wirken. Zwei gelbliche, längliche Flecken
zieren ihre bräunlich-rötlich gefärbten Vorderflügel. Sie weisen
einen orange-gelben Rand auf. Hell sind die Beine gefärbt, zu
den Füßen hin verläuft die Färbung in einen Rosaton. Auffällig
sind die Fühler dieser Motten, sie sind länger als die
Flügel. Zu den Futterpflanzen der Raupen gehören verschiedene
Laubbäume, darunter Eichen und Buchen. Wegen der
Nahrungsvorliebe ihrer Larven kommen auch die erwachsenen Falter vor
allem in Wäldern mit diesen Bäumen vor. Foto: 26.08.2009,
Düsseldorf-Grafenberg
Federmotten (Plume Moths, Pterophoridae)
Weltweit sind die Federmotten mit mehr als 1.130 Arten
vertreten, es gibt circa 90 Gattungen dieser Falter. In Europa leben
einige dieser Spezies, sie sind vor allem nachts aktiv und deshalb eher
unbekannt. Folgende Federmotten-Art wird in diesem Kapitel beschrieben:
· Emmelina monodactyla
Emmelina monodactyla
Weltweit
gibt es in 90 verschiedenen Gattungen circa 1.000
Federmottenarten. In Deutschland sind einige davon heimisch,
darunter Emmelina monodactyla. Ein deutscher Name ist mir
für diese Art leider nicht bekannt, lediglich die
Oberbezeichnung Federmotte ist mir geläufig. Diese nachtaktiven
Falter wirken ausgesprochen filigran. Sie haben sehr schmale
Flügel, deren Spannweite bis zu 27 Millimeter beträgt. Die
Färbung der Tiere ist hellgrau bis grau. An den Enden sind die
Vorderflügel gespalten, was jedoch nur aus nächster Nähe zu
sehen ist oder wenn die Tiere abfliegen. Auf der Oberseite des
Leibes tragen diese Falter einige dunkle Flecken. Gärten und
lichte Wälder sind Orte, an denen man diese Insekten antreffen
kann. Während des gesamten Jahres kann man erwachsene Falter in
freier Natur beobachten. Foto: 14.09.2009,
Düsseldorf-Grafenberg
Gespinst- und Knospenmotten (Ermine Moths, Yponomeutidae)
Weltweit gibt es circa 900 verschiedene Arten von
Gespinstmotten oder Knospenmotten. In Europa sind davon etwa 115
heimisch, über 70 leben in Mitteleuropa. Typisch für Gespinstmotten ist,
dass sie meist in Gruppen auftreten und dichte Gespinste an ihren
Futterpflanzen bilden. In diesem Kapitel finden Sie folgende
Gespinstmotten-Arten:
· Pflaumengespinstmotte (Orchard Ermine, Yponomeuta padella)
· Traubenkirschen-Gespinstmotte (Bird-cherry Ermine, Yponomeuta evonymella)
· Yponomeuta sp.
Pflaumengespinstmotte (Orchard Ermine, Yponomeuta padella)
Pflaumen-Gespinstmotten
sind sehr zierliche Tiere, die nur wenige Millimeter lang sind. Die
Flügelspannweite dieser Art beträgt bis maximal 22 Millimeter. Die
Grundfärbung der Vorderflügel ist grauweiß bis weiß, auch der Kopf und
weite Teile des Körpers sind weiß gefärbt. Auf den Vorderflügeln
befinden sich 16 bis 19 schwarze Flecken. Grau sind die Hinterflügel
gefärbt. Von Juni bis Juli sind in der Natur erwachsene Falter zu
finden. In Gespinsten schließen sich die Raupen zu Gemeinschaften
zusammen. Geschützt durch die seidigen Fäden, fressen sie im Inneren der
Gespinste die Blätter ihrer Futterpflanzen. Zu diesen gehören
Pflaumenarten (Prunus sp.) sowie weitere Pflanzen, darunter
Weißdorn (Crataegus sp.). Foto: 22.05.2010,
Düsseldorf-Ludenberg
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Traubenkirschen-Gespinstmotte (Bird-cherry Ermine, Yponomeuta evonymella)
Sehr zierliche Tiere sind die Traubenkirschen-Gespinstmotten. Sie
erreichen eine Flügelspannweite von 16 bis 25 Millimeter. Silbrig-weiß
ist die Grundfärbung der Vorderflügel, auf ihnen befinden sich in fünf
Längsreihen angeordnete, kleine schwarze Punkte. Bräunlich sind die
Hinterflügel gefärbt, sie weisen einen dunklen Saum auf. Auffällig lang
sind die dünnen Fühler, die bis zu zwei Drittel der Flügellänge
erreichen können. Zu finden sind diese Falter in vielen verschiedenen
Lebensräumen, darunter auch Parks und Gärten. Sie halten sich außerdem
gern an Bachufern mit Bäumen und Gebüschen auf. Von Ende Juni/Anfang
Juli bis Mitte August sind die Falter in der Natur zu finden. Ihre
Raupen überwintern und beginnen im Frühling zu fressen. Die jungen Tiere
leben in Gruppen und spinnen die Vegetation ein, von der sie sich
ernähren. Treten die Raupen massenhaft auf, fressen sie ganze Büsche
kahl, die dann als eingesponnenes Skelett zurückbleiben. Foto:
28.06.2010, Düsseldorf-Grafenberg
Yponomeuta sp.
Gespinstmotten
kommen in Mitteleuropa in 74 verschiedenen Arten vor. Die Grundfärbung
der Vorderflügel dieser Schmetterlinge ist weißlich, die Hinterflügel
sind grau und in der Ruhestellung meist verdeckt. Auf den Vorderflügeln
tragen Gespinstmotten schwarze Punkte, deren Anordnung je nach Art
variiert. Anhand der Futterpflanzen der Raupen kann man normalerweise
erkennen, um welche Art es sich handelt. Bei den ausgewachsenen Faltern
ist es hingegen - insbesondere für Laien wie mich - deutlich
schwieriger. Im
Lepiforum hat
der Experte Helmut Kolbeck versucht, mir bei der
Bestimmung zu helfen. Anhand des Fotos lässt sich nur sagen, dass es
sich entweder um Yponomeuta rorrella oder um Yponomeuta
padella handelt. Genauer lässt sich die hier gezeigte Art leider
nicht bestimmen. Die Flügelspannweite dieser kleinen Schmetterlinge
beträgt meist nur rund 20 bis 30 Millimeter. Sie sind nachtaktiv und
fliegen in den Sommermonaten, also von Juli bis August. Foto:
24.07.2008, Düsseldorf-Grafenberg
Glasflügler (Clearwing Moths, Sesiidae)
Die Glasflügler sind eine faszinierende
Schmetterlingsfamilie, denn ihre Flügel sind nicht dicht mit Schuppen
besetzt, sondern überwiegend transparent. Hierdurch erinnert das
Aussehen mancher Glasflügler eher an Bienen oder Wespen. In Europa
kommen 110 Spezies aus dieser Familie vor. In diesem Kapitel wird
folgende Glasflügler-Art vorgestellt:
· Hornissen-Glasflügler (Hornet Moth, Sesia apiformis)
Hornissen-Glasflügler (Hornet Moth, Sesia apiformis)
Auf
den ersten Blick sieht der Hornissen-Glasflügler nicht wie ein
Falter aus, sondern wie ein sehr großes Stechinsekt, denn er
ähnelt einer Hornisse. Mit seiner schwarz-gelben Körperfärbung
signalisiert er wie die Hornissen oder Wespen Gefahr -
allerdings ist der Hornissen-Glasflügler nicht gefährlich. Die
Körpergröße dieser Falter beträgt mehr als einen Zentimeter, der
Rumpf ist breit und klobig. Wie es der Name nahelegt, sind die
Flügel durchscheinend und sie wirken gläsern, wodurch sich der
Hornissen-Glasflügler deutlich von anderen Faltern
unterscheidet. Zwischen 30 und 45 Millimeter kann die
Flügelspannweite der hübschen Fluginsekten betragen. Weibchen
sind etwas kleiner als Männchen. Vom sehr ähnlich aussehenden
Großen Weiden-Glasflügler (Sesia bembeciformis) ist die
Art an ihren gelben "Schulterflecken" zu unterscheiden, die sich
direkt am Flügelansatz befinden. Zu beobachten sind
Hornissen-Glasflügler an Gewässern und in offenem, feuchtem
Gelände. Ihre Flugzeit beginnt Ende Mai und dauert bis Ende
Juli. In manchen Literaturquellen wird die Art als
Bienen-Glasflügler bezeichnet. Foto: 05.06.2010, Düsseldorf-Düsseltal
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Grasminiermotten und Laubholz-Fransenfalter (Grass-miner Moths, Elachistidae)
Weltweit gibt es rund 3.300 Arten aus der Familie der
Grasminiermotten. Diese Tiere sind sehr zierlich und werden deshalb
häufig übersehen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass die rund 115 in
Mitteleuropa heimischen Arten nur selten wahrgenommen werden. In diesem
Kapitel werden folgende Arten aus dieser Familie vorgestellt:
· Elachista argentella
· Ethmia terminella
· Laubholz-Fransenfalter (Linden Bark-borer Moth, Chrysoclista linneella)
Elachista argentella
Auf Wiesen und anderweitigem Grasland lässt sich die
sehr zierliche Falterart Elachista argentella beobachten. Diese
Spezies gehört zu den Grasminiermotten. Ihre Flügelspannweite beträgt
nur elf bis zwölf Millimeter. In der Ruhestellung sind die Flügel sehr
eng an den Leib gelegt. Betrachtet man die rein weiß gefärbten Falter
von der Seite, fällt ins Auge, dass die Vorderflügel am hinteren Ende
stark ausgefranst sind. Die Fransen sind ausgesprochen zart und wirken
leicht buschig. Blätter von unterschiedlichen Gräsern bilden die Nahrung
der Larven von Elachista argentella, sie fressen sich in
kleinen Gängen (Minen) durch das zarte Grün. Die Flugzeit der Spezies
beginnt im April/Mai und reicht bis in den Juli. Foto: 07.05.2011,
Düsseldorf-Hubbelrath
Ethmia terminella
Einen
deutschen Namen hat diese Falterart nicht, obwohl Ethmia
terminella keineswegs selten vorkommt. Die Tiere fliegen
nachts und sind relativ klein, ihre Flügelspannweite beträgt nur
14 bis 22 Millimeter. Die Grundfärbung der Vorderflügel ist
weiß, darauf befindet sich ein schwarzes Fleckenmuster.
Cremefarben sind die Hinterflügel, sie werden meist von den
Vorderflügeln verdeckt. Von Mai bis Juli erstreckt sich die
Flugzeit dieser Tiere. Ihre Larven ernähren sich vom
Gewöhnlichen Natternkopf. Foto: 15.06.2009, Düsseldorf-Grafenberg
Laubholz-Fransenfalter (Linden Bark-borer Moth, Chrysoclista linneella)
Sehr klein, aber auch ausgesprochen hübsch ist der
Laubholz-Fransenfalter. Die Körperlänge dieser Tiere beträgt nur wenige
Millimeter, die Flügelspannweite bis zu zwölf Millimeter. Auffällig
orange sind große Teile der Vorderflügel gefärbt. Auf dieser Signalfarbe
finden sich einige dunkle und helle Flecken, die irisierend wirken. An
den Rändern sind die Vorderflügel dunkel gefärbt und außerdem stark
gefranst. Hell sind die Beine gefärbt, die recht langen Fühler sind an
der Basis bis etwa zum letzten Sechstel dunkel gefärbt, die Fühlerenden
sind hell gefärbt. In der Zeit von Mai bis September sind die Tiere in der
Natur zu finden. Sie halten sich an Laubbäumen, vorzugsweise Linden,
auf. Letztere bevorzugen sie, weil die Larven dieser Falter unter der
Rinde der Linden heranwachsen und dort Pflanzenmaterial fressen. Nicht
nur in Europa kommt der Laubholz-Fransenfalter vor, auch nach
Nordamerika ist er eingeführt worden. Manche Literaturquellen nennen die
Art Palmgeistchen. Foto: 10.06.2010, Düsseldorf-Flingern
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Langhornmotten (Fairy Longhorn Moths, Adelidae)
Etwa 50 Arten aus der Familie der Langhornmotten
kommen in Europa vor, in Deutschland sowie in anderen deutschsprachigen
Ländern sind es 32 Spezies. Die Falter sind tagaktiv und für sie sind
die sehr langen Fühler charakteristisch, die männliche Tiere tragen.
Folgende Arten aus der Familie der Langhornmotten werden in diesem
Kapitel präsentiert:
· Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella)
· Grüner Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella)
· Schaumkraut-Langhornmotte (Cauchas rufimitrella)
Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella)
Laubwälder in ganz Europa sind die Heimat dieser Tierart, die zur Familie der
Langhornmotten gehört. Die Flügelspannweite beträgt
zwischen 16 und 23 Millimeter. Gelblich bis bräunlich-gelb ist die Grundfarbe
der Flügel. Sie weisen je einige braune Längsstreifen auf und tragen
knapp unterhalb der Mitte eine gelbe Querbinde. Männchen und Weibchen
lassen sich anhand ihrer Fühlerlänge von einander unterscheiden. Bei
weiblichen Tieren haben die Fühler circa 1,5-fache Flügellänge, bei den
Männchen sind sie viermal so lang. In der Nähe des Kopfes
sind die Fühler dunkel gefärbt, nach außen hin werden
sie heller. Die Flugzeit der Tiere dauert von April bis September. Ein
alternativer Name dieser Falterart lautet Gebänderte Langhornmotte.
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![Männlicher Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella) Männlicher Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella)](fotos/falter/degeerslangfuehler01.jpg) |
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![Weiblicher Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella) Weiblicher Degeers Langfühler (Longhorn Moth, Nemophora degeerella)](fotos/falter/degeerslangfuehler02.jpg) |
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Männchen; Foto 31.05.2009, Düsseldorf-Ludenberg |
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Weibchen; Foto 06.06.2010, Düsseldorf-Gerresheim |
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Grüner Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella)
Der
Grüne Langfühler gehört zur Familie der Langhornmotten. Diese
Tierart ist tagaktiv und weist eine Flügelspannweite von 14 bis
18 Millimeter auf. Die Männchen haben sehr lange Antennen, die
weißlich gefärbt sind; bei den Weibchen sind die Antennen
deutlich kürzer. Bei beiden Geschlechtern sind die Vorderflügel
metallisch grün gefärbt, sie schimmern im Sonnenlicht sehr
stark. Außerdem sind die Tiere am Kopf und an Teilen des Körpers
behaart, die Härchen sind bei den Männchen schwarz gefärbt, bei
den Weibchen etwas heller. Von April bis Juni sind die Tiere in
der Natur anzutreffen, sie halten sich vor allem in lichten
Wäldern auf und schwärmen im Sonnenlicht in großer Zahl.
Foto: 27.04.2008, Düsseldorf-Rath
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![Männlicher Grüner Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella) Männlicher Grüner Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella)](fotos/falter/gruenerlangfuehler02.jpg) |
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![Männliche Grüne Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella) Männliche Grüne Langfühler (Green Longhorn, Adela reaumurella)](fotos/falter/gruenerlangfuehler03.jpg) |
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Männchen; Foto: 27.04.2008,
Düsseldorf-Rath |
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Foto: 27.04.2008,
Düsseldorf-Rath |
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Schaumkraut-Langhornmotte (Cauchas rufimitrella)
Obwohl
die Schaumkraut-Langhornmotte
in Mitteleuropa recht häufig vorkommt, wird die Art wegen ihrer geringen
Größe oft übersehen. Ein typisches
Erkennungsmerkmal dieser Spezies sind die langen Fühler, die zum Ende
hin oft aufgehellt sind. Zwischen zehn und zwölf Millimeter beträgt die
Flügelspannweite der zierlichen Insekten. Ihre Flügel sind metallisch
bronzefarben bis bräunlich gefärbt, sie zeigen oft einen leicht
grünlichen Farbhauch. Die Behaarung am Kopf ist bei dieser
Langhornmottenspezies dunkel, nur einige wenige gelbliche Härchen können
sich in dem kleinen Schopf befinden. Ab Ende April bis in den Juni kann
man die Tiere tagsüber vor allem auf Kreuzblütlern sehen, sie halten sich
beispielsweise gern auf blühenden Knoblauchsrauken (Alliaria
petiolata) auf. Es gibt einige Arten, mit denen die
Schaumkraut-Langhornmotte leicht verwechselt werden kann. Deshalb muss auf die
Details wie die Färbung der Kopfbehaarung geschaut werden. Foto: 22.04.2011, Düsseldorf-Ludenberg
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Miniermotten (Gracillariidae)
Miniermotten sind allesamt sehr klein. Weltweit sind
rund 1.000 Arten bekannt, in Mitteleuropa kommen etwa 100 Spezies vor.
Folgende Miniermottenart wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella)
Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella)
Im Jahr 1984 ist die Rosskastanienminiermotte, die auch als Balkan-Miniermotte bezeichnet wird, in Mazedonien entdeckt worden.
Ursprünglich hatte man angenommen, die Art stamme aus Südostasien. Diese
These gilt nun als widerlegt, die Tiere haben ihren Ursprung in
unzugänglichen bewaldeten Schluchten des Balkans, siehe
Wissenschaftsmeldung. Seit ihrer Entdeckung in Europa breitet sich
die kleine Falterart über unseren Kontinent immer weiter aus, in Deutschland ist sie inzwischen
häufig anzutreffen. Die Tiere sind nur etwa fünf Millimeter lang und
werden deshalb sehr leicht übersehen. Ihre Flügel sind orange-braun gefärbt und tragen weiße Querbänder. In zwei Generationen fliegen diese kleinen Tiere, die erste Generation ist etwa von Mai bis Juli zu sehen, die zweite von Mitte August bis etwa Ende September.
Foto: 03.07.2011, Düsseldorf-Grafenberg
Sehr viel auffälliger als die ausgewachsenen Mini-Schmetterlinge sind ihre Raupen. Zwar sind auch sie nur wenige Millimeter groß und aufgrund ihrer hellen Färbung kaum spektakulär. Doch weil sie sich durch die Blätter von Rosskastanien fressen, hinterlassen sie dort ihre Spuren. Diese sind zunächst transparent und verfärben sich später bräunlich. Besonders stark befallene Rosskastanienbäume weisen an fast jedem Blatt solche Fraßspuren auf. Hält man ein befallenes Blatt gegen das Licht oder lässt eine helle Lichtquelle auf einen transparenten Bereich scheinen, sind die Raupen darin oft zu erkennen.
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![Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella) Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella)](fotos/falter/rosskastanienminiermotte01.jpg) |
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![Raupe der Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella) Raupe der Rosskastanienminiermotte (Horse Chestnut Leaf-miner, Cameraria ohridella)](fotos/falter/rauperosskastanienminiermotte01.jpg) |
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Paarung; Foto 08.05.2010,
Düsseldorf-Grafenberg |
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Raupe; Foto 15.06.2008,
Düsseldorf-Grafenberg |
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Miniersackmotten (Incurvariidae)
Weltweit gibt es etwa 100 Arten aus der Familie der
Miniersackmotten. Die Falter sind sehr klein und die Larven vieler
Spezies verbringen ihre ersten Lebensstadien in Blättern und minieren
sie. Das heißt, sie graben kleine Tunnel innerhalb der dünnen Blätter.
Anschließend bauen sie sich aus Pflanzenmaterial einen Sack. Folgende
Miniersackmotten-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Incurvaria masculella
Incurvaria masculella (Feathered Diamond-back)
Schon
im April beginnt die Flugzeit der Falterart Incurvaria mascuella, bis in
den Mai hinein können diese Tiere in der deutschen Natur beobachtet
werden. Ihre Flügelspannweite beträgt zwölf bis 16 Millimeter. Braun ist
die Grundfärbung der Vorderflügel, sie tragen je zwei weiße, dreieckig
geformte Bereiche. Sind die Flügel in Ruhestellung, berühren sich diese
weißen Areale über dem Rumpf. Aus manchen Blickwinkeln betrachtet,
erscheinen die Flügel mit einem violetten Metallschimmer überhaucht.
Männliche Tiere sind an ihren gekämmten Fühlern zu erkennen, siehe Foto
rechts. Die Larven dieser Falterart leben in Blättern, in denen sie
Minen (Bohrgänge) bilden. Blätter verschiedener Baumarten, darunter vor
allem Weißdorn (Crataegus) bilden die Nahrung der Larven. Foto:
10.04.2011, Düsseldorf-Ludenberg
Palpenmotten (Twirler Moths, Gelechiidae)
Weltweit kommen etwa 4.600 Palpenmotten-Arten vor.
Europa ist die Heimat von circa 400 Arten, von denen wiederum rund 335
Spezies in Mitteleuropa anzutreffen sind. Folgende Palpenmotten-Spezies
wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Himbeermarkmotte (Argolamprotes micella)
Himbeermarkmotte (Argolamprotes micella)
Die
Himbeermarkmotte ist sehr zierlich, ihre Flügelspannweite beträgt
maximal zwölf bis 14 Millimeter. Sie gehört zur Familie der
Palpenmotten. Typisch für diese Familie sind die nach hinten gebogenen
Labialpalpen. Hierunter sind Taster der Mundwerkzeuge zu verstehen, also
im Fall der Himbeermarkmotte die sogenannten Lippentaster. Schwarzbraun
bis rotbraun sind die Vorderflügel dieser kleinen Falterart gefärbt. Sie
glänzen golden und tragen zahlreiche kleine weiße Punkte. Außerdem
tragen sie an den Enden feine Fransen. Himbeermarkmotten kommen in
Gebüschen, Gärten und an Waldrändern vor, ihre Flugzeit findet im Juni
und Juli statt. Foto: 26.06.2011, Düsseldorf-Ludenberg
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Ritterfalter (Swallowtail Butterflies, Papilionidae)
Mehr als 550 Arten aus der Familie der Ritterfalter
sind weltweit bekannt. Der Großteil der Spezies ist in den Tropen
beheimatet, doch es kommen auch einige in gemäßigten Zonen wie Europa
vor. Folgende Ritterfalter-Art ist in diesem Kapitel abgebildet:
· Schwalbenschwanz (Old World Swallowtail, Papilio machaon)
Schwalbenschwanz (Old World Swallowtail, Papilio machaon)
Der Schwalbenschwanz ist einer der schönsten Falter,
die in der deutschen Natur beobachtet werden können. Er gehört zur
Familie der Ritterfalter (Papilionidae) und ist mit seiner Spannweite
von 50 bis 75 Millimeter eine der beiden größten hierzulande
vorkommenden Arten. Die Flügel sind gelb und schwarz gemustert, auf den
Hinterflügeln befindet sich eine blaue Binde. Außerdem tragen die Tiere
dort an der Innenseite je einen roten Augenfleck und je ein kurzes, zum
größte Teil schwarz gefärbtes "Schwänzchen". Auch die bis zu 45
Millimeter langen Raupen des Schwalbenschwanzes sind sehr auffällig
gefärbt. Ihre Grundfärbung ist grün, darauf befindet sich ein schwarz,
gelb und orange gefärbtes Muster, siehe Fotosammlung in der
Bestimmungshilfe des Lepiforums. Die erste Generation dieser
Falterart fliegt von April bis Juli, die zweite im Juli und August.
Mancherorts fliegt im September noch eine dritte Generation. Anzutreffen
sind Schwalbenschwänze in offenen, sonnigen Gebieten. Foto:
07.05.2011, Düsseldorf-Hubbelrath
Rüsselzünsler (Grass Moths, Crambidae)
Im deutschen Sprachgebrauch werden zwei Familien als
Zünsler bezeichnet: die Pyralidae und die Crambidae, wobei letztere für
eine bessere Abgrenzung als Rüsselzünsler bezeichnet werden sollten und
in diesem Fotoreisebericht deshalb so genannt werden. Die eigentlichen
Zünsler sind an anderer Stelle in diesem Fotoreisebericht zu finden.
Die Crambidae sind weltweit mit rund 11.700 Arten vertreten, wovon in
Mitteleuropa etwa 230 vorkommen. Folgende Rüsselzünsler-Arten werden in
diesem Kapitel vorgestellt:
· Agriphila latistria
· Brennnesselzünsler (Small Magpie, Anania hortulata)
· Crambus lathoniellus
· Crambus pascuella
· Gestreifter Graszünsler (Common Grass-veneer, Agriphila tristella)
· Nesselzünsler (Mother of Pearl, Pleuroptya ruralis)
· Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata)
· Rispengraszünsler (Garden Grass-veneer, Chrysoteuchia culmella)
· Wasserlinsenzünsler (Small China-mark, Cataclysta lemnata)
· Wasserzünsler (Beautiful China-mark, Nymphula nitidulata)
· Weißer Graszünsler (Grass Veneer, Crambus perlella)
Agriphila latistria
Die
Falterart Agriphila latistria ist aufgrund ihrer geringen
Körpergröße relativ unauffällig und wird häufig übersehen. Ihre Flügelspannweite beträgt zwischen
22 und 27 Millimeter. Etwa von Juni/Juli bis August oder September
dauert die Flugzeit dieser überwiegend nachtaktiven Art. Zu erkennen ist
die Spezies an ihrem typischen weißen Streifen auf den Vorderflügeln,
der sich bis zu dessen Ende durchgängig erstreckt. Diese sind an den
restlichen Stellen bräunlich bis rotbraun gefärbt. Weil sich die Larven
von Agriphila latistria von Gräsern ernähren, ist die Art vor
allem auf Wiesen zu finden. Foto: 20.08.2011, Düsseldorf-Hubbelrath
Brennnesselzünsler (Small Magpie, Anania hortulata)
Der
Brennnesselzünsler ist ein kleiner, nachtaktiver Falter, dessen
Flügelspannweite bis zu 28 Millimeter betragen kann. Seine
Flügel sind schwarz und weiß gefärbt. Auf hellem Grund
befinden sich dunkle Flecken, die teilweise in Reihen angeordnet sind.
Weite Teile des Körpers sind dunkel gefärbt, der Hinterleib
ist gelblich-braun gefärbt. Auch im Bereich der Brust gibt es
gelblich-braune Stellen, die vorderen Flügelansätze sind
ebenso gefärbt. Zu finden sind die Tiere in Gärten und
Wäldern, tagsüber verstecken sie sich meist in
Sträuchern oder an Brennnesseln, wobei sie häufig unter den
Blättern sitzen. Die Flugzeit des
Brennnesselzünslers beginnt im Mai und endet im September, es
fliegt nur eine Generation. Früher wurde die Art als wissenschaftlich
Eurrhypara hortulata bezeichnet. Foto: 12.06.2011, Düsseldorf-Ludenberg
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Crambus lathoniellus
Eher
klein und unscheinbar, dafür aber recht häufig in der deutschen Natur vertreten
ist Crambus lathoinellus. Diese Falterart
gehört zur Familie der Rüsselzünsler (Crambidae). Von Mai bis August ist
Crambus lathoinellus in einer Generation in der Natur zu beobachten. Die
Tiere kommen in Gebieten vor, in denen sie viele Gräser finden, also auf Wiesen,
Brachen, an Wegrändern und in Parks und Gärten, die naturbelassen sind. Etwa 20
Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Art, die Vorderflügel weisen ein für
die Art typisches Muster aus grauen, braunen und hellen, fast weißen Bereichen
und Streifen auf, siehe auch
Fotoübersicht in der Bestimmungshilfe des Lepiforums. Einige Individuen der
Spezies können sehr hell gefärbt sein. Foto: 13.06.2010,
Düsseldorf-Himmelgeist
Crambus pascuella
Stellen
mit niedriger Vegetation und viel hohem Gras sind typische Lebensräume
des kleinen Falters Crambus pascuella, der zu
den Zünslern gehört. Die Flügelspannweite der Tiere beträgt circa 20
Millimeter. Tagsüber sitzen die Falter meist mit angelegten Flügeln an
Stängeln von Pflanzen. Erst im Flug kann man sehen, dass die
Hinterflügel rein weiß sind. Die Vorderflügel, die auch in der
Ruhestellung gut zu erkennen sind, tragen ein bräunliches Muster aus
Streifen, Balken und Punkten, wobei die Brauntöne von hell
rötlichbraun bis dunkelbraun variieren. Auffällig ist die
"Zünslerschnauze" der Tiere, das Gesicht wirkt dadurch langgezogen.
Die Beine sind hellbraun gefärbt, die Fühler dunkel. Ein deutscher
Trivialname ist mir für diese Art nicht bekannt, dasselbe gilt für
einen englischen Trivialnamen. Foto: 31.05.2009, Düsseldorf-Ludenberg
Gestreifter Graszünsler (Common Grass-veneer, Agriphila tristella)
In
Gebieten mit viel Gras kommt in Deutschland und in anderen Teilen
Europas die Falterart Agriphila tristella vor. Die Spezies weist eine
Flügelspannweite von rund 27 Millimeter auf. Bräunlich ist die
Grundfärbung der Vorderflügel. Auf ihnen verläuft je ein blasser
gelblicher bis cremefarbener Streifen, der sich auffächert und in
schmalen Bändern zu den Flügelspitzen ausläuft. Hell sind die
Hinterflügel gefärbt. Von etwa Juni bis September findet die Flugzeit
dieser zierlichen Falter statt, deren Larven sich von Gräsern ernähren.
Sie fressen meist an der Basis der Stängel. Foto: 01.08.2010,
Düsseldorf-Ludenberg
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Nesselzünsler (Mother of Pearl, Pleuroptya ruralis)
Der
Nesselzünsler gehört zur Familie der Rüsselzünsler, deren
wissenschaftlicher Name Crambidae lautet. Seine Flügelspannweite beträgt
zwischen 26 und 40 Millimeter. Sowohl die Vorder- als auch die
Hinterflügel weisen eine helle, beigegraue Grundfärbung auf. Darauf
verlaufen graue bis bräunlichgraue bogenförmige Muster und es gibt
einige graue Flächen. Je nach Lichteinfall ergibt sich ein Schimmer in
verschiedenen Farben, weil die Flügel leicht irsisierend sind. Nachts,
also während der Aktivitätsphase der Tiere, ist dies jedoch leider kaum
zu sehen. Der Rumpf ist recht lang und ist in der Ruhestellung der
Flügel länger als diese. Anzutreffen sind Nesselzünsler überall dort, wo
sie Brennnesseln finden, weil sich ihre Larven von diesen Pflanzen
ernähren. Die Flugzeit der Falter findet in zwei Generationen statt, von
denen die erste im Mai und Juni ist und die zweite von Juli bis
September. Foto: 09.07.2011, Düsseldorf-Ludenberg
Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata)
Relativ
unauffällig gefärbt ist der Olivbraune Zünsler. Auf den Flügeln, deren
Grundfärbung bräunlich ist, finden sich in unterschiedlichen Tönen
gefärbte bräunliche Zeichnungen. Meist sind sie jedoch nur aus der Nähe
zu erkennen, weil sie nicht sehr kontrastreich sind. Auffälligstes
Merkmal sind die dunkelbraunen Bänder und zwei rundliche dunkelbraune
Muster. Die Flügelspannweite dieser Art beträgt zwischen 14 und 21
Millimeter. Zwei Generationen dieser Falterart fliegen pro Jahr. Die
erste von Mai bis Juni unterwegs, die zweite in den Monaten Juli und
August. Vor allem nachts fliegen diese Falter, tagsüber kann man sie
ruhend antreffen. Mitunter suchen sie aber auch Blüten auf, um am Tage
Nektar zu trinken. Foto: 12.06.2011, Düsseldorf-Ludenberg
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![Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata) Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata)](fotos/falter/olivbraunerzuensler02.jpg) |
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![Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata) Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despicata)](fotos/falter/olivbraunerzuensler01.jpg) |
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Foto: 26.06.2011,
Düsseldorf-Ludenberg |
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Foto: 10.07.2011,
Düsseldorf-Ludenberg |
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Rispengraszünsler (Garden Grass-veneer, Chrysoteuchia culmella)
Eine
der häufigsten im Gras anzutreffenden Rüsselzünslerarten ist der
Rispengraszünsler. Diese kleinen Falter haben eine Flügelspannweite von
rund 20 Millimeter. Beige ist die Grundfarbe der Vorderflügel, sie
tragen dunkle Streifenmuster und golden glänzende Flügelränder. Ab etwa
Mitte Mai bis in den Monat August fliegen diese Tiere in Deutschland.
Ihre Larven ernähren sich von verschiedenen Grasarten. Erwachsene Falter
sitzen bewegungslos meist eng an Grasstängel oder andere Vegetation
geschmiegt. Wer durch hohes Gras läuft, schreckt die Falter auf. Sie
fliegen dann einige Meter weit und lassen sich wieder an der Vegetation
nieder. Nachts werden sie von Kunstlicht angelockt. Foto: 09.06.2009,
Düsseldorf-Grafenberg
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Wasserlinsenzünsler (Small China-mark, Cataclysta lemnata)
Der Wasserlinsenzünsler trägt seinen Namen, weil er für die
Fortpflanzung auf Wasserlinsen angewiesen ist. An diesen Pflanzen leben
die Raupen dieser Falterart, das heißt, im Larvenstadium sind diese
Tiere teilweise Wasserbewohner. Erwachsene Falter sind hell gefärbt und
tragen ein dunkles Muster, das vor allem auf den Hinterflügeln zu sehen
ist. Ihre Flügelspannweite beträgt 18 bis 24 Millimeter, die Männchen
sind bei dieser Art etwas kleiner als die Weibchen.
Außerdem sind die Vorderflügel der Männchen, siehe Foto unten links,
insgesamt heller gefärbt und weniger stark gemustert als die weiblicher
Tiere, siehe Foto unten rechts. Zwischen Mai/Juni und August sind
Alttiere in der Natur zu beobachten. Sie halten sich meist in der Nähe
von flachen stehenden oder langsam fließenden Gewässern auf, in denen es
Wasserlinsen gibt.
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![Wasserlinsenzünsler, Männchen Wasserlinsenzünsler, Männchen](fotos/falter/wasserlinsenzuensler01.jpg) |
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![Wasserlinsenzünsler, Weibchen Wasserlinsenzünsler, Weibchen](fotos/falter/wasserlinsenzuensler02.jpg) |
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Männchen; Foto 29.05.2009,
Düsseldorf-Ludenberg |
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Weibchen; Foto 16.08.2009,
Düsseldorf-Ludenberg |
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Wasserzünsler (Beautiful China-mark, Nymphula nitidulata)
Der Wasserzünsler
hat eine Flügelspannweite von 16 bis 28 Millimeter. Weiß ist die Grundfarbe der Vorder- und
Hinterflügel. Auf ihnen befinden sich dunkelbraune Bögen und eine
dunkelbraun gerandete, goldbraune Saumlinie. Das auf der Oberseite
vorhandene Muster ist auch auf der Unterseite zu erkennen, wie das
nebenstehende Foto zeigt. Abbildungen der Oberseite dieser Falterart
sind in der
Bildersammlung der Bestimmungshilfe des Lepiforums zu finden. Von
Juni bis August findet die Flugzeit der Wasserzünsler statt, sie fliegen
in nur einer Generation pro Jahr. Tagsüber verstecken sie sich in der
Vegetation, die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie halten sich
Vegetation auf, die an Gewässer grenzt. Foto: 20.06.2010, Elmpt, Niederkrüchten
Weißer Graszünsler (Grass Veneer, Crambus perlella)
Wiesen
in Gärten und andere Grasflächen - teils sogar mitten in der Stadt -
bieten dem Weißen Graszünsler eine Heimat, sofern die Gräser hoch
wachsen dürfen und nicht gemäht werden. Die unscheinbaren Schmetterlinge
sind in den Monaten Juli und August dort anzutreffen. In Deutschland ist
diese Tierart weit verbreitet und meist häufig in ihrem bevorzugten
Lebensraum anzutreffen. Zwischen 21 und 28 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser tagaktiven Schmetterlinge. Sie sind überwiegend
weiß gefärbt, deutlich heben sich davon die gelben Facettenaugen ab. Die
Flügel weisen zudem einen seidigen Schimmer auf. Recht flauschig wirkt
die nach vorn gerichtete "Schnauze", die für Zünsler typisch ist. Aber
nicht alle Individuen dieser Spezies sind einfarbig hell gefärbt. In
Deutschland und in anderen Teilen Europas kommt die Unterart Crambus
perlella f. warringtonellus vor. Sie
zeichnet sich durch ein bräunliches Streifenmuster auf den Flügeln aus.
Foto: 13.07.2008, Düsseldorf-Düsseltal
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Schwärmer (Hawk Moths, Sphingidae)
Weltweit gibt es circa 1.200 Arten aus der Familie der
Schwärmer. Davon sind rund 40 in Europa heimisch. Von ihnen leben
wiederum 21 in Mitteleuropa. Hauptsächlich leben Schwärmer in den
Tropen. Das Größenspektrum dieser Falterfamilie ist sehr breit
gefächert, in Deutschland kommen einige sehr stattliche Spezies vor.
Folgende Schwärmerarten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Kleiner Weinschwärmer (Small Elephant Hawk-moth, Deilephila porcellus)
· Lindenschwärmer (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae)
· Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor)
Kleiner Weinschwärmer (Small Elephant Hawk-moth, Deilephila porcellus)
Von Mitte Mai bis Anfang Juli ist in der deutschen Natur in einigen
Lebensräumen der Kleine Weinschwärmer zu beobachten. Diese dämmerungs-
und nachtaktiven Falter weisen eine Flügelspannweite von 40 bis 45
Millimeter auf. Die Vorderflügel sind olivgrün gefärbt und zeigen am
Vorder- und Außenrand pinkfarbene Bereiche. Grünlich mit pink gefärbtem
Saum sind die Hinterflügel gefärbt. Auch der Körper der Tiere weist
diese beiden Farben auf und ist je nach Individuum mehr olivgrün oder
mehr pink gefärbt. Außerdem ist der Körper dicht behaart. Die Beine und
Fühler dieser Falterart sind sind weiß. Anzutreffen sind diese hübschen
Tiere an offenen und tagsüber sonnenbeschienenen Orten. Hierzu gehören
Straßenränder, Trockenrasen, Bahndämme und Flussufer. Foto:
12.06.2010, Düsseldorf-Himmelgeist
Lindenschwärmer (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae)
Die Flügelspannweite des Lindenschwärmers beträgt 60 bis 80 Millimeter.
Zwar ist die Färbung dieser Falterart recht variabel. Doch Muster und
Farben sind trotz allem so charakteristisch, dass die Tiere innerhalb ihres
Verbreitungsgebiets unverwechselbar sind. Bei den Weibchen, die einen
dickeren Körper haben als die Männchen und etwas größer sind, fällt die
Grundfärbung der Flügel meist bräunlich aus und sie tragen häufig
grünliche Bänder. Dies ist auch bei dem rechts gezeigten Weibchen der
Fall. Foto: 09.06.2009,
Düsseldorf-Flingern
Männchen
weisen in vielen Fällen eine grünliche Flügelgrundfärbung auf. Bei ihnen
ist der Hinterleib eher schlank und deutlich nach vorn gekrümmt, siehe
Foto in diesem Absatz und unten links. Diese Falter fliegen in Mitteleuropa nur in einer
Generationen, sie ist in der Zeit von etwa Mitte April bis Anfang Juli
in der Natur zu finden. Den Namen haben diese Insekten daher, dass sich
ihre Raupen unter anderem von Lindenblättern ernähren. Erwachsene Falter
fressen während ihres kurzen Lebens nichts. Raupen sind vor allem im
Juli und August zu finden. Verpuppungsreife Raupen wie das unten rechts
gezeigte Exemplar sind mehrere Zentimeter lang. Foto: 26.04.2010,
Düsseldorf-Düsseltal
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![Männlicher Lindenschwärmer (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae) Männlicher Lindenschwärmer (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae)](fotos/falter/lindenschwaermer03.jpg) |
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![Verpuppungsreife Raupe des Lindenschwärmers (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae) Verpuppungsreife Raupe des Lindenschwärmers (Lime Hawk-moth, Mimas tiliae)](fotos/falter/raupe-lindenschwaermer01.jpg) |
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Foto: 26.04.2010,
Düsseldorf-Düsseltal |
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Verpuppungsreife Raupe,
Foto: 11.08.2010,
Düsseldorf-Düsseltal |
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Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor)
Ein wunderschöner Vertreter der Nachtfalter ist der Mittlere
Weinschwärmer. Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 45 bis 60
Millimeter und sind prächtig gefärbt. Die Vorderflügel sind olivgrün und
tragen einen rosa gefärbten Rand sowie drei rosa bis hellviolett
gefärbte Schrägbinden. Ebenfalls pink gefärbt sind die Hinterflügel, auf
denen sich am Ansatz eine schwarze Binde befindet. Dichte Haare zieren
den olivgrün und pink gefärbten Körper. Die Beine und die Fühler sind
bei dieser Falterart weiß gefärbt. Zu den typischen Lebensräumen, in
denen die Mittleren Weinschwärmer zu finden sind, gehören feuchte Areale
wie Auwälder. Auch an Gewässern sowie in Parks und Gärten kann man die
nachtaktiven Tiere antreffen. Von Mitte Mai bis in den Juli hinein
dauert die Flugzeit der erwachsenen Falter, Raupen sind von Mitte Juni
bis in den August hinein zu finden. Eine Abbildung einer Raupe finden
Sie in meinem
Köln-Fotoreisebericht.
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![Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor) Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor)](fotos/falter/mittl-weinschwaermer01.jpg) |
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![Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor) Mittlerer Weinschwärmer (Elephant Hawk-moth, Deilephila elpenor)](fotos/falter/mittl-weinschwaermer02.jpg) |
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Foto: 12.06.2010,
Düsseldorf-Himmelgeist |
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Foto: 12.06.2010,
Düsseldorf-Himmelgeist |
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