Käfer aus Düsseldorf und Umgebung - Teil 1
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Aaskäfer (Carrion Beetles, Silphidae)
Weltweit sind derzeit circa 180 Arten aus der Familie
der Aaskäfer bekannt. In Deutschland sind einige Spezies heimisch. Sie
führen jedoch ein verstecktes Leben und fallen deshalb kaum auf. Weil
sich viele Arten vor allem von Aas ernähren, erfüllen sie in der Natur
eine wichtige Rolle als Entsorger toter Tiere. Es gibt jedoch auch
Aaskäfer, die beispielsweise Raupen fressen. Folgende Aaskäfer-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Rothalsige Silphe (Red-breasted Carrion Beetle, Oiceoptoma thoracicum)
· Vierpunkt-Aaskäfer (Burying Beetle, Xylodrepa quadripunctata)
Rothalsige Silphe (Red-breasted Carrion Beetle, Oiceoptoma thoracica)
Die
Rothalsige Silphe ist ein Käfer aus der Familie der Aaskäfer. Ihre
Körperlänge beträgt elf bis 16 Millimeter und diese Tiere fast am
gesamten Körper schwarz gefärbt. Lediglich der Halsschild ist orange bis
rot gefärbt und trägt feine, eng anliegende goldene Härchen. Bei
genauerer Betrachtung fallen zudem auf den Deckflügeln einige
hervorstehende Längsrippen auf. Außerdem sind die Käfer an ihren am Ende
kolbenartig verdickten Fühlern zu erkennen. An Kot und Aas sind die
Tiere häufig zu finden, aber auch an Stinkmorcheln kommen sie vor. Das
Foto in diesem Absatz zeigt zwei Käfer bei der Paarung, wobei der untere
kaum zu erkennen ist, weil er vom oberen fast vollständig verdeckt wird.
Die beiden Tiere hielten sich in unmittelbarer Nähe eines Fuchskadavers
auf. Einige Literaturquellen bezeichnen die Art alternativ als
Oeceoptoma thoracicum. Foto: 01.06.2009, Düsseldorf-Ludenberg
Vierpunkt-Aaskäfer (Burying Beetle, Xylodrepa quadripunctata)
In
der warmen Jahreszeit kann man in der Natur in Deutschland den
Vierpunkt-Aaskäfer beobachten. Diese Tierart kommt in Wäldern und
Gegenden mit vielen Bäumen vor. Der Körper ist schwarz gefärbt, die
Deckflügel sind gelblich hellbraun gefärbt. Auf den Deckflügeln tragen
die Tiere je zwei schwarze Punkte. Auf dem ebenfalls gelblich hellbraun
gefärbten Halsschild befindet sich mittig ein schwarzer Bereich. Die
Fühler sind relativ kurz, die Käfer können eine Körperlänge von zwölf
bis 14 Millimeter erreichen. Weil sich der Vierpunkt-Aaskäfer von Raupen
und anderen Insektenlarven ernährt, gilt er als Nützling, denn er dämmt
die Verbreitung mancher Raupen ein, die bei massenhaftem Auftreten
Schäden an der Vegetation verursachen können. Obwohl die Tiere Aaskäfer
heißen, leben sie überwiegend räuberisch und jagen lebende Beute.
Mitunter fressen sie allerdings auch tote Insekten. Foto:
23.05.2010, Elmpt, Niederkrüchten
Blatthornkäfer (Scarab Beetles, Scarabaeidae)
Die Blatthornkäfer sind eine sehr artenreiche Familie,
weltweit kommen circa 20.000 bis 30.000 Spezies vor - je nachdem, nach
welcher Literaturquelle man sich richtet. Allein in Mitteleuropa sind
rund 40 Gattungen mit etwa 200 Arten heimisch. Folgende
Blatthornkäfer-Arten sind in diesem Kapitel zu finden:
· Gartenlaubkäfer (Garden Chafer, Phyllopertha horticola)
· Junikäfer (Summer Chafer, Amphimallon solstitiale)
· Kleiner Julikäfer (Margined Vine Chafer, Anomala dubia)
· Mönchs-Kotkäfer (Dung Beetle, Onthophagus coenobita)
· Nashornkäfer (European Rhinoceros Beetle, Oryctes nasicornis)
· Pinselkäfer (Bee Beetle, Trichius sp.)
· Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
· Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus)
Gartenlaubkäfer (Garden Chafer, Phyllopertha horticola)
In
Gärten, auf Wiesen und Feldern sowie in Parks, an Hecken und Waldrändern
ist in Mitteleuropa der Gartenlaubkäfer heimisch. Er gehört zur Familie
der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Seine Körperlänge beträgt zwischen
8,5 und elf Millimeter. Der Körper ist schwarz gefärbt und weist dabei
einen metallischen Grünschimmer auf. Hell rötlichbraun sind die
Flügeldecken gefärbt, sie sind – wie der Rest des Körpers – behaart.
Recht kurz sind die Fühler des Gartenlaubkäfers, sie enden in drei
Fächern. Blätter von Birken, Eichen und Hasel sowie die Blüten von
Kirschen und Rosen bilden die Nahrung dieser Käfer. Mitunter wird diese
Käferart auch als Junikäfer bezeichnet, was jedoch verwirrend sein kann,
da sie keineswegs nur im Juni zu beobachten ist. Ihre Flugzeit beginnt
Ende Mai und sie erstreckt sich bis in den Juli. Foto: 04.06.2011,
Düsseldorf-Garath
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Junikäfer (Summer Chafer, Amphimallon solstitiale)
Der
Junikäfer gilt als "kleiner Bruder" des Maikäfers, weil er ihm ein wenig
ähnlich sieht. Mit seiner Körperlänge von 14 bis 18 Millimeter ist der
Junikäfer recht groß. Der Körper ist gelbbraun gefärbt und trägt eine
helle, pelzige Behaarung. Auffällig sind die rötlichbraun gefärbten,
dicken Kolben an den Fühlerenden. Die Flügeldecken tragen einige
Längsrillen. Erwachsene Käfer sind von Juni bis August zu finden, auf
ihrem Speisezettel stehen Blätter. Anzutreffen sind die Tiere vor allem
auf Wiesen, in Gärten und in Heckenlandschaften. In manchen
Literaturquellen wird die Art auch als Gerippter
Brachkäfer bezeichnet, der alternative wissenschaftliche Name lautet
Amphimallon solstitialis. Foto: 19.06.2009,
Düsseldorf-Flingern
Kleiner Julikäfer (Margined Vine Chafer, Anomala dubia)
Im
Frühling sind in der Natur die Kleinen Julikäfer zu beobachten. Diese
Tiere erreichen eine Körperlänge von zwölf bis 15 Millimeter. Bei den
meisten Individuen sind Kopf, Halsschild und Schildchen grünlich
gefärbt, diese Körperpartien weisen zudem einen metallischen Glanz auf.
Hell bräunlich sind die Flügeldecken gefärbt, sie tragen zudem deutlich
sichtbare Längsrillen. Auf dem Halsschild sind bei genauer Betrachtung
winzige punktförmige Vertiefungen zu erkennen. Die Beine sind schwarz
gefärbt, der Körper weist eine dunkle Färbung auf. Anders als der recht
ähnlich aussehende Gartenlaubkäfer weisen die Kleinen Julikäfer keine
Behaarung auf. Vor allem Weidenblätter bilden die Nahrung dieser
Insekten. Foto: 13.06.2010, Düsseldorf-Himmelgeist
Mönchs-Kotkäfer (Dung Beetle, Onthophagus coenobita)
In
der Zeit von April bis September ist in der deutschen Natur der
Mönchs-Kotkäfer zu finden. Diese Tiere sind relativ unauffällig und
zwischen vier und sechs Millimeter groß. Die Flügeldecken sind bräunlich
gefärbt und tragen einige mittelbraune Sprenkel, die sich jedoch kaum
von der Grundfärbung absetzen. Die Färbung des
Halsschildes ist metallisch messingfarben bis rötlich glänzend. Außerdem
ist diese Körperpartie zart punktiert; dasselbe gilt für den Kopf
dieser Käferart. Schwarz sind die Beine gefärbt, die Körperunterseite
trägt helle, Haare. Anzutreffen sind Mönchs-Kotkäfer beispielsweise auf
Schafdung, aber auch auf faulenden Pilzen oder verrottenden
Pflanzenteilen. Foto: 09.05.2010, Düsseldorf-Gerresheim
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Nashornkäfer (European Rhinoceros Beetle, Oryctes nasicornis)
Eine sehr imposante Erscheinung ist der Nashornkäfer. Diese Insekten aus
der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) sind in Deutschland
keineswegs selten. Dennoch bekommen viele Menschen sie nicht zu Gesicht,
weil die Tiere nachtaktiv sind. Das auffälligste Merkmal dieser zwischen
20 und 40 Millimeter langen Käfer ist ein nach hinten gebogenes Horn,
das männliche Tiere auf dem Kopf tragen. Weibchen haben dagegen ein
glattes Hornschild. Rötlich-braun ist die Färbung des Panzers, die
Flügeldecken sind bräunlich gefärbt und die Tiere sind auf der
Unterseite des Körpers dicht behaart. In Eichenwäldern in vermoderten
Baumstümpfen oder auch zuweilen in Komposthaufen leben die Larven des
Nashornkäfers. Die Larven werden bis zu zwölf Zentimeter lang und sind
hell gefärbt. Nashornkäfer kommen in Europa, Nordafrika und in Teilen
Südostasiens vor. Foto: 31.05.2011, Düsseldorf-Düsseltal
Pinselkäfer (Bee Beetle, Trichius sp.)
Pinselkäfer
kommen in Deutschland in mehreren Arten vor. Sie sehen einander sehr
ähnlich, sodass eine Bestimmung der exakten Spezies für einen Laien
schwierig ist. Der Körper dieser Tiere ist rund neun bis zwölf
Millimeter lang. Die Flügel weisen eine gelbliche bis rötliche
Grundfärbung auf, darauf befindet sich eine variable schwarze Zeichnung.
Auf dem restlichen Körper tragen die Käfer dicht angeordnete gelbliche
bis weißliche Haare. Vorwiegend auf Doldenblütlern, aber auch auf einigen
anderen Blüten sind die Käfer in den Monaten Juni und Juli zu
beobachten. Leider kann ich nicht genau sagen, um welche
Trichius-Spezies es sich handelt. Falls Sie bei der Bestimmung helfen
können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail freuen.
Foto: 13.07.2008, Düsseldorf-Düsseltal
Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
Der
Silbrige Purzelkäfer ist am gesamten Körper sehr fein behaart, weshalb
er einen silbrigen Schimmer aufweist. Daher rührt auch der deutsche Name
der Käferart. Die Grundfärbung des Körpers ist schwarz, dunkelbraun bis
rötlichbraun, die Deckflügel können ebenfalls schwarz oder dunkel- bis
rötlichbraun gefärbt sein. Etwa acht bis neun Millimeter werden diese
Käfer lang. Sie leben meist in Weiden in der Nähe von Fluss- oder
Gewässerufern, sind oft aber auch außerhalb dieser Bäume in anderer
Vegetation zu beobachten. In Gärten kann man den Silbrigen Purzelkäfer
ebenfalls antreffen. Die Flugzeit der Art beginnt im Juni und dauert bis
in den August. Foto: 26.06.2011, Düsseldorf-Ludenberg
Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus)
Diese
Stolperkäferart erreicht eine Körperlänge von sechs bis zehn Millimeter.
Männliche Individuen sind daran zu erkennen, dass ihre Oberseite dunkel
beschuppt ist und helle Bereiche trägt, siehe Foto unten links. Weibliche
Tiere haben eine dunkel geschuppte Oberseite ohne hellere Zeichnung.
Typisch für diese Käferart sind ihre relativ kurzen Deckflügel, die
nicht wie bei anderen Käferspezies bis zum Ende des Hinterleibes ragen,
sondern davor enden. Eine stachelförmige Verlängerung des Hinterleibs
weist zudem die Weibchen aus, sie legen damit ihre Eier (siehe Foto
unten rechts). In den Monaten Mai
und Juni sind die Stolperkäfer in Mittel- und Südeuropa in der Natur zu
finden. Sie halten sich gern dort auf, wo viel Vegetation ist.
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![Männlicher Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus) Männlicher Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus)](fotos/kaeferwanzen/stolperkaefer01.jpg) |
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![Weiblicher Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus) Weiblicher Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus)](fotos/kaeferwanzen/stolperkaefer02.jpg) |
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Männchen,
Foto: 01.05.2009,
Düsseldorf-Himmelgeist |
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Weibchen; Foto 30.04.2011,
Düsseldorf-Düsseltal |
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