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Natur im Ruhrgebiet: Vögel - Teil 1
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
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Folgende Arten finden Sie auf dieser Seite:
· Amsel (Blackbird, Turdus merula)
· Austernfischer (Palaearctic Oystercatcher, Haematopus ostralegus)
· Bachstelze (White Wagtail, Motacilla alba)
· Blässgans (White-fronted Goose, Anser albifrons)
· Blässhuhn (Black Coot, Fulica atra)
· Blaumeise (Blue Tit, Cyanistes caeruleus)
· Brandgans (Common Shelduck, Tadorna tadorna)
· Braunkehlchen (Whinchat, Saxicola rubetra)
· Bruchwasserläufer (Wood Sandpiper, Tringa glareola)
· Buchfink (Chaffinch, Fringilla coelebs)
· Buntspecht (Great Spotted Woodpecker, Dendrocopos major)
· Dohle (Jackdaw, Corvus monedula)
· Eichelhäher (Jay, Garrulus glandarius)
· Eisvogel (Common Kingfisher, Alcedo atthis)
· Elster (Eurasian Magpie, Pica pica)
· Erlenzeisig (Spruce Siskin, Spinus spinus)
· Fasan (Common Pheasant, Phasianus colchicus)
· Feldlerche (Eurasian Sky Lark, Alauda arvensis)
· Fitis (Willow Warbler, Phylloscopus trochilus)
· Flussregenpfeifer (Little Ringed Plover, Charadrius dubius)
· Flussuferläufer (Common Sandpiper, Actitis hypoleucos)
· Gänsesäger (Common Merganser, Mergus merganser)
Amsel (Blackbird, Turdus merula)
Ursprünglich
waren die Amseln reine Waldbewohner, aber mit der Zeit haben sie
gelernt, sich den neuen Bedingungen anzupassen, die menschliche
Siedlungen ihnen bieten. So haben die circa 25 Zentimeter großen Vögel
den urbanen Raum mehr und mehr besiedelt. Im Ruhrgebiet gehören Amseln
zum alltäglichen Anblick, sie sind sogar mitten in den Innenstädten
anzutreffen. Männchen tragen ein schwarzes Federkleid, einen
orange-gelben Schnabel und einen leuchtend gelben Augenring. Weibliche
Amseln sind schlicht braun gefärbt, das Gefieder trägt im Brustbereich
einige dunkelbraune Flecken. Aufgrund der schwarzen Gefiederfärbung der
Männchen werden Amseln von vielen Menschen auch als Schwarzdrosseln
bezeichnet. Foto: 22.02.2007, Essen-Rüttenscheid
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Männchen, Foto: 19.05.2007,
Essen-Schönebeck |
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Weibchen,
Foto: 25.03.2007,
Essen-Schönebeck |
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Austernfischer (Palaearctic Oystercatcher, Haematopus ostralegus)
Die
meisten Menschen würden Austernfischer nicht unbedingt im Ruhrgebiet
erwarten. Aber die Tiere, die ansonsten vor allem an den deutschen
Küsten heimisch sind, kommen durchaus auch entlang des Rheins vor - und
damit im westlichen Bereich des Ruhrgebiets. Aufgrund seines langen,
leuchtend rot gefärbten Schnabels ist der etwa 43 Zentimeter lange
Austernfischer unverwechselbar. Schwarz ist das Gefieder auf dem Rücken
und auf den Flügeln sowie am Kopf der Austernfischer gefärbt; der Bauch
ist weiß. Ihre Beine sind rötlich gefärbt und auch die Augen sind
auffallend rot. Am Rheinufer ist der Austernfischer in Duisburg mit ein
wenig Glück das gesamte Jahr über zu beobachten. Foto: 19.08.2007,
Duisburg-Walsum
Bachstelze (White Wagtail, Motacilla alba)
Bachstelzen
sind 18 Zentimeter groß und haben einen recht langen Schwanz. Im Gesicht
ist das Gefieder weiß gefärbt, Kehle und Brust sind schwarz. Der
Hinterkopf ist bei den Männchen ebenfalls schwarz, bei den Weibchen ist
er grau. Die Körperunterseite ist hell gefärbt, die
Flügel sind grau. Der schmale, spitze Schnabel ist ebenso wie die Beine
schwarz gefärbt. Typisch für diese Vogelart ist das charakteristische
Schwanzwippen, das bei anderen Vögeln aus der Familie der Stelzen
ebenfalls zu beobachten ist. Im Flug vollführt die Bachstelze lang
gestreckte Wellenbewegungen, wobei sie oft ihre arttypischen Rufe
("zit") ertönen lässt. Vor allem in der Nähe von Flussufern und Seen
sowie auf Äckern sind diese Vögel anzutreffen. Mitunter kann man sie
sogar in den Innenstädten des Ruhrgebiets auf Dächern beobachten, auf
denen sich Regenwasser gesammelt hat. Insekten wie Ameisen und Mücken
bilden die Nahrung der Bachstelzen. Foto: Männchen, 22.09.2013, Bochum-Stiepel
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Blässgans (White-fronted Goose, Anser albifrons)
Blässgänse sind Zugvögel, die den Winter in Mitteleuropa verbringen.
Ihre Brutgebiete liegen in den Tundren des riesigen Gebietes zwischen
der nordrussischen Kanin-Halbinsel bis zum Katanka-Fluss auf der
Taimyr-Halbinsel. Die Vögel sind bis zu 76 Zentimeter groß und fast am
gesamten Körper in unterschiedlichen Schattierungen braun gefärbt. Ein
recht gutes Erkennungsmerkmal sind die schwarzen Querstreifen, die
unregelmäßig geformt sind und über den Bauch verlaufen. Der
Schnabelgrund und die Stirn sind bei den Blässgänsen weiß gefärbt,
dieser farbliche Bereich erstreckt sich jedoch nicht bis zu den Augen,
wodurch sich die Tiere von den Zwerggänsen unterscheiden. Leuchtend
orange sind die Beine und Füße gefärbt, der Schnabel ist fleischfarben,
rosa oder orange gefärbt. Um Blässgänsen zu begegnen, sollte man im
Winterhalbjahr die Überwinterungszone entlang des Niederrheins bzw. den
am weitesten westlich gelegenen Teils des Ruhrgebiets aufsuchen, denn
dort überwintern die Vögel zu tausenden. In manchen Literaturquellen
wird diese Vogelart auch als Blessgans bezeichnet.
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Foto: 29.01.2011,
Duisburg-Walsum |
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Foto: 28.02.2016,
Duisburg-Walsum |
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Blässhuhn (Black Coot, Fulica atra)
Zur
Familie der Rallenvögel gehören die Blässhühner. Am gesamten Körper ist
das Gefieder dieser Vogelart schwarz gefärbt. Auffällig im Kontrast dazu
steht die weiße Stirnplatte, auch der Schnabel ist hell gefärbt. Beine
und Füße sind gelblich-grün gefärbt, an den Zehen tragen Blässhühner
Schwimmlappen. Bis zu 38 Zentimeter groß können diese Vögel werden.
Männchen sind an der höheren Stirnplatte von den Weibchen zu
unterscheiden. Auf dem Speiseplan der Blässhühner stehen Pflanzenteile,
aber auch Insekten und Kleintiere wie Muscheln. Die Vögel sind eng ans
Wasser gebunden und sind deshalb im Ruhrgebiet entlang der Ruhr und auf
Seen anzutreffen. Weitere gebräuchliche Namen dieser Vogelart sind
Blässralle und Blesshuhn sowie Blessralle. Foto: 02.10.2013,
Bochum-Laer
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Jungtiere,
Foto: 12.06.2007,
Zoom, Gelsenkirchen |
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Jugendlicher Vogel,
Foto: 01.08.2007,
Essen-Heisingen |
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Blaumeise (Blue Tit, Cyanistes caeruleus)
Das gesamte Jahr über sind in Deutschland Blaumeisen
anzutreffen. Diese zierlichen, nur rund zwölf Zentimeter großen
Singvögel haben sich dem Menschen eng angeschlossen und kommen sogar im
im Bereich der Innenstädte sehr zahlreich vor. Vorzugsweise halten sie
sich dort in Parks und Gärten auf. Blaumeisen sind recht gesellig und
stehen meist in Rufkontakt zu Artgenossen. Während der Nahrungssuche
turnen sie oft hängend an dünnen Zweigen und halten dabei Ausschau nach
kleinen Insekten wie Raupen oder Käfer, die auf der
Rinde und auf den Blättern sitzen. Blaumeisen haben einen blauen
Scheitel, ein weißes Gesicht mit schwarzen Augenstreifen sowie gelbes
Bauchgefieder. Die Körperoberseite ist wie der Scheitel blau gefärbt. Im
Winter sind sie häufig an vom Menschen eingerichteten Futterplätzen zu
sehen, Nistkästen nehmen sie ebenfalls gern an. Foto: 26.03.2007,
Essen-Altenessen
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Brandgans (Common Shelduck, Tadorna tadorna)
Im
westlichen Ruhrgebiet sind am Rheinufer mitunter Brandgänse anzutreffen.
Diese Tiere gehören zur Familie der Entenvögel und sie erreichen eine
Körperlänge von bis zu etwa 65 Zentimeter. Männchen und Weibchen sehen
sich vergleichsweise ähnlich, doch während der Fortpflanzungszeit tragen
die Männchen ein Prachtkleid, das etwas kontrastreicher ist als das
Gefieder des Weibchens. Der Kopf und der vordere Hals des Männchens ist
im Prachtkleid glänzend schwarz-grün gefärbt. Von den Schultern aus
erstreckt sich auf jeder Seite je ein schwarz-grünes Längsband. Auf der
Brust befindet sich ein rötlich-bräunliches Band. Auffällig rot ist der
Schnabel gefärbt, Männchen tragen einen deutlich sichtbaren Höcker.
Tiere wie Schnecken, Muscheln, Würmer und Insekten sowie einige
Wasserpflanzen bilden die Nahrung der Brandgänse. Foto: 09.02.2008, Duisburg-Walsum
Braunkehlchen (Whinchat, Saxicola rubetra)
Zwischen
13 und 14 Zentimeter beträgt die Körperlänge des Braunkehlchens. Die
beiden Geschlechter dieser Vogelart sehen leicht unterschiedlich aus.
Auf der Körperoberseite ist das Gefieder braun und schwarz gemustert,
der Bauch ist gelblich-weiß gefärbt. Die Kehle ist gelb-orange gefärbt,
wobei der Farbton bei den Männchen meist ein wenig intensiver ausfällt.
Außerdem ist ihr Kopf dunkler gefärbt, wodurch der helle Überaugenstreif
besonders gut zur Geltung kommt. In den Monaten April bis September kann
man Braunkehlchen in Mitteleuropa beobachten, den Winter verbringen die
Vögel in Afrika südlich der Sahara. Würmer, Insekten, Spinnen, aber auch
Beeren stehen auf dem Speiseplan dieser Vogelart, die weite
Wiesenflächen als Heimat benötigt. Weil solche Wiesen in Deutschland rar
geworden sind, gehört das Braunkehlchen zu den stark gefährdeten Arten.
Der NABU hat das Braunkehlchen zum "Vogel
des Jahres 1987" gewählt. Foto: 19.08.2007, Duisburg-Walsum
Bruchwasserläufer (Wood Sandpiper, Tringa glareola)
In
Deutschland ist der Bruchwasserläufer vor allem während der Zugzeiten im
Frühling und Herbst zu beobachten. Nur lokal kommt er als Brut- oder
Sommervogel vor, und das auch nur selten. Bruchwasserläufer sind 19 bis
21 Zentimeter lang und weisen eine Flügelspannweite von 36 bis 40
Zentimeter auf. Die Körperoberseite dieser Vogelart ist graubraun
gefärbt, auf der Unterseite ist der Körper weiß. Hellgrau sind die
Flügel auf der Unterseite und der weiße Schwanz zeigt fünf bis acht
feine Querbänder. Ein deutlicher heller Überaugenstreif ist bei dieser
Art zu erkennen, die langen Beine sind gelblich gefärbt. Foto: 19.08.2007, Duisburg-Walsum
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Buchfink (Chaffinch, Fringilla coelebs)
Bereits
im Spätwinter oder zeitigen Frühling ist der Gesang der Buchfinken in
Deutschland vielerorts zu hören. Diese bis zu 18 Zentimeter langen Vögel
leben vor allem dort, wo sie einige Bäume vorfinden. Das Gefieder der
Männchen ist an der Unterseite und im oberen Bereich des Rückens
rotbraun gefärbt, der Oberkopf und der Nacken sind graublau gefärbt,
siehe Foto in diesem Absatz. Weibchen sind unauffällig bräunlich
gefärbt. Beide Geschlechter tragen zwei helle Flügelbinden. Ihr
kräftiger, breiter Schnabel kennzeichnet diese Vögel als Körnerfresser.
Sie halten sich oft am Boden auf und hüpfen dabei, anstatt zu gehen.
Foto: 06.04.2014, Bochum-Querenburg
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Männchen,
Foto: 10.03.2007,
Essen-Bredeney |
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Weibchen,
Foto: 22.02.2007,
Essen-Rüttenscheid |
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Buntspecht (Great Spotted Woodpecker, Dendrocopos major)
Mit seiner Körperlänge von 23 Zentimeter ist der
Buntspecht zwar nicht besonders groß, aber seine Rufe und vor allem sein
Trommeln hallen weithin hörbar durch mit Bäumen bestandene Bereiche des
Ruhrgebiets. Im Unterschied zu den anderen in Europa vorkommenden
Spechtarten ist der Buntspecht kaum spezialisiert, weshalb er sowohl in
Nadel-, als auch in Mischwäldern, in Parks und sogar entlang von Alleen
anzutreffen ist. Das Gefieder dieser Vögel ist an der Unterseite
gelblich grau gefärbt, die Oberseite ist schwarz gefiedert und trägt auf
den Flügeln zwei weiße Flecken. Beide Geschlechter haben eine leuchtend
rot gefärbte Unterschwanzdecke, bei den Männchen ziert darüber hinaus
ein roter Nackenfleck das Federkleid. Spechte sind
unverwechselbar und klettern geschickt an Bäumen entlang. Je zwei Zehen
sind nach vorn und nach hinten gebogen, weshalb sie besonders wendig
sind und Halt an senkrechten Baumstämmen finden. Sie stützen sich mit
dem kräftigen, kurzen Schwanz beim Klettern zusätzlich ab. Der NABU hat
den Buntspecht zum "Vogel
des Jahres 1997" gewählt.
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Weibchen, 08.01.2016,
Witten-Heven |
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Foto: 05.01.2014,
Bochum-Riemke |
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Weibchen, Foto: 20.05.2007,
Essen-Schönebeck |
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Weibchen,
Foto: 20.05.2007,
Essen-Schönebeck |
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Dohle (Jackdaw, Corvus monedula)
Die
Dohle ist einer der kleinsten Vertreter der Rabenvögel. Mit ihrer
Körperlänge von bis zu etwa 38 Zentimeter und einer Flügelspannweite von
circa 67 Zentimeter sind diese Tiere dennoch nicht zu übersehen und
gehören zu den größeren Vögeln, die im Ruhrgebiet auch in städtischen
Bereichen vorkommen. An manchen Stellen bilden die überwiegen dunkelgrau
und schwarz gefärbten Vögel kleine Kolonien, man trifft sie immer
zumindest paarweise an. Die grau-bläuliche Iris steht in starkem
Kontrast zum dunklen Gesichtsgefieder. Der NABU hat die Dohle zum "Vogel
des Jahres 2012" ernannt. Foto: 13.05.2007,
Essen-Borbeck
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Foto: 20.05.2007,
Essen-Borbeck |
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Foto: 14.01.2007,
Essen-Schönebeck |
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Eichelhäher (Eurasian Jay, Garrulus glandarius)
Laub-
und Mischwälder, aber auch Nadelwälder und baumreiche Gegenden in der
Nähe von Wäldern sind Gebiete, in denen man den Eichelhäher im
Ruhrgebiet antreffen kann. Diese etwa 34 Zentimeter großen, farbenprächtigen
Tiere gehören zu den Rabenvögeln, obwohl sie farblich aus dem Rahmen
fallen. Die Grundfarbe des Gefieders ist
rötlich-grau. Auffällig sind die hellblau und schwarz gebänderten
Flügeldecken. Weiß sind Bürzel und Unterschwanzdecke gefärbt, was man
insbesondere dann sieht, wenn die Tiere fliegen. Eher krächzend klingen
die Lautäußerungen der Eichelhäher, vor allem die Alarmrufe werden sehr
rau vorgetragen. Im Frühling kann man den leisen, schwätzenden Gesang
der Vögel vernehmen, der durchaus recht melodisch sein kann. Sie sind dazu in der Lage, die Gesänge anderer
Vögel teilweise nachzuahmen. Foto: 17.02.2007, Essen-Borbeck
Eisvogel (Common Kingfisher, Alcedo atthis)
Das Verbreitungsgebiet des Eisvogels ist riesig. Es
erstreckt sich über weite Teile Europas bis nach Asien, zum Beispiel
Sri Lanka, und das westliche Nordafrika. Im Ruhrgebiet war die Art
einst so selten, dass man sie kaum mehr zu Gesicht bekam. In den
vergangenen Jahren nehmen die Bestände jedoch glücklicherweise entlang
der Ruhr wieder zu, weil der Fluss sehr viel sauberer geworden ist, als
er es beispielsweise in den 1970er Jahren noch war. Der NABU hat den
Eisvogel zum "Vogel
des Jahres 2009" gewählt. Eisvögel benötigen klare, fischreiche und
recht schnell fließende Gewässer mit möglichst waagerechten Sitzwarten
(Ästen), um von dort aus zu ihren Tauchflügen zu starten. Sie ernähren
sich von kleinen Fischen. Die Vögel werden bis zu 18 Zentimeter lang und
sind auf der Körperoberseite blau bis grünlich-blau gefärbt, die
Körperunterseite ist rostrot bis kastanienbraun gefärbt. Männchen und
Weibchen lassen sich anhand des Unterschnabels unterscheiden. Bei den
Männchen ist der Schnabel schwarz gefärbt und er kann an der Unterseite
leicht aufgehellt sein. Weibchen haben einen schwarzen Oberschnabel und
ihr Unterschnabel ist überwiegend orange gefärbt.
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Foto: 01.08.2007,
Essen-Heisingen |
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Foto: 01.01.2014,
Witten-Heven |
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Elster (Eurasian Magpie, Pica pica)
Ihr
schlechter Ruf führt dazu, dass Elstern im Ruhrgebiet zu den am
wenigsten beliebten Vögeln gehören. Diesen circa 50 Zentimeter langen
Rabenvögeln wird nachgesagt, gnadenlose Kükenmörder zu sein. Es ist
richtig, dass sie sich auch von Vogeleiern und Jungvögeln anderer
Spezies ernähren, aber ihr Speiseplan umfasst viele andere Futtermittel.
Im Bereich der Städte haben Elstern menschlichen Abfall als
Nahrungsquelle für sich entdeckt und sie durchwühlen Mülleimer nach
Fressbarem. Die Grundfarben der Elstern sind Schwarz und Weiß. Ihr
langer, schwarzer Schwanz ist gestuft. Der Bauch, die Flanken und die
Schultern sind bei dieser Vogelart weiß gefärbt, auch die Handschwingen
sind zum größten Teil weiß. An den restlichen Körperpartien tragen
Elstern schwarzes, metallisch glänzendes Gefieder. Im direkten
Sonnenlicht schimmern vor allem die Flügel und der Schwanz metallisch
blau-grün oder purpurfarben. Anzutreffen ist die Vogelart im Ruhrgebiet
praktisch überall, insbesondere aber dort, wo die Tiere einige Bäume
finden. Foto: 02.10.2013, Bochum-Laer
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Erlenzeisig (Eurasian Siskin, Spinus spinus)
Nadel-
und Mischwälder bilden die bevorzugten Aufenthaltsorte des Erlenzeisigs.
Diese zwölf Zentimeter großen Finkenvögel sind deshalb im Ruhrgebiet nur
selten in der Nähe der Innenstädte anzutreffen. Das Gefieder der
Männchen ist gelb und grün gefärbt. Ihr schwarzes Kinn sowie die
ebenfalls schwarz gefärbte Stirn verraten das Geschlecht. Der Kopf ist
gelb gefärbt und die Wangen sind mit grünlichen Federn bedeckt. Auf den
schwarzen Flügeln tragen die Männchen eine gelbe Binde. Weibliche
Erlenzeisige haben einen hellgrauen Bauch und ihr Gefieder ist insgesamt
gelblich-grün gefärbt und gestrichelt. Auch ihre Flügel werden von
gelben Binden geziert. Wie es der Name vermuten lässt, haben
Erlenzeisige eine besondere Beziehung zu Erlen. Sie ernähren sich von
den Samen dieser Bäume, nehmen aber auch Birkensamen und andere
Sämereien sowie Nüsse und Insekten zu sich. Foto: 06.02.2003,
Bochum-Laer
Fasan (Common Pheasant, Phasianus colchicus)
Ursprünglich stammt der Fasan aus Mittelasien. Die
Vögel sind schon vor langer Zeit von den Römern in Europa eingeführt
worden, weil man sie als Jagdwild zu schätzen wusste. Männchen und
Weibchen unterscheiden sich bei dieser Vogelart sehr stark von einander.
Nicht zuletzt wegen ihrer langen Schwanzfedern sind die Männchen bis zu
90 Zentimeter groß, die Weibchen sind erheblich kleiner. Ihr Gefieder
ist braun-grau bis gelblich gefärbt, die Männchen tragen ein
rötlichbraunes Federkleid mit dunklen Sprenkel am Körper, einen weißen
Halsring, blau-grünes Hals- und Kopfgefieder. Die Augen sind von
auffällig rot gefärbten Hautlappen umgeben. Anzutreffen sind diese
scheuen Vögel auf weiten Wiesenflächen, Feldfluren, in Gehölzen und auf
landwirtschaftlich genutzten Arealen. Die Hähne leben in Vielehe, meist
scharen sie vier bis sechs Weibchen um sich, siehe Foto unten links.
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Männchen mit Weibchengruppe,
Foto: 19.08.2007, Duisburg-Walsum |
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Weibchen,
Foto: 19.08.2007,
Duisburg-Walsum |
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Feldlerche (Eurasian Skylark, Alauda arvensis)
Das
Gefieder der 18 Zentimeter großen Feldlerche ist von unauffälliger
Erscheinung. Die Körperoberseite ist erdbraun gefärbt und trägt schwarze
Längsstreifen. Auf der Körperunterseite sind die Federn rahmweiß,
lediglich an der Brust befindet sich eine schwarze Zeichnung. Weiß sind
die äußeren Schwanzfedern gefärbt, der Schwanz ist relativ lang. Eine
kleine Federhaube ziert den Kopf der Feldlerche. Weil die Vögel zu den
Bodenbrütern gehören, bevorzugen sie als Lebensraum Flächen, die sie
leicht überschauen können. Deshalb kommen sie nur in weiten, offenen
Landschaften wie Auen, Feldern, Weiden und Mooren vor. Der NABU hat die
Feldlerche zum "Vogel
des Jahres 1998" gewählt. Foto: 21.04.2003, Duisburg-Walsum
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Fitis (Willow Warbler, Phylloscopus trochilus)
Mit
seiner Körperlänge von elf bis 13 Zentimeter ist der Fitis nicht
besonders stattlich, er gehört zu den kleinen, unauffälligen Singvögeln.
Sein auf der Oberseite oliv-braun und an der Körperunterseite hellgraues
bis gelblich-weißes Gefieder unterstützt die Unauffälligkeit, denn es
ist alles andere als farbenprächtig. Einzig sein brauner Augenstreif
sowie der helle Überaugenstreif verleihen dem Gesicht des Fitis ein
wenig "Schmuck". Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten, aber auch
Feuchtgebiete stellen die bevorzugten Lebensräume dieser Vogelart dar,
die sich optisch vom Laien nur schwer vom
Zilpzalp
unterscheiden lässt. Foto: 24.04.2015, Bochum-Riemke
Flussregenpfeifer (Little Ringed Plover, Charadrius dubius)
Damit
sich Flussregenpfeifer an einem Gewässer ansiedeln, muss es Kies- und
Sandflächen sowie schlammige Bereiche aufweisen. Die Vögel sind zwischen
15 und 18 Zentimeter und sie fallen aufgrund ihrer Färbung zwischen
großen Kieselsteinen kaum auf. Auf der Oberseite ist ihr Körper
bräunlich gefärbt, die Unterseite weiß. Auch das Gesicht und die Kehle
sind weiß. Flussregenpfeifer tragen im Gesicht eine schwarze Maske, ein
schwarzer Streifen erstreckt sich über die Stirn. Ferner schmückt ein
schwarzer Halsring ihr Federkleid. Leuchtend gelb ist die Iris gefärbt,
die Beine sind gelblich und der Schnabel ist schwarz. Typisch für die
Art ist es, sich mit kleinen, trippelnden Schritten am Boden
fortzubewegen. Insekten, Würmer, Larven und Spinnen bilden die Nahrung
dieser Vögel. Sie verbringen den Winter im Süden und sind in Deutschland
deshalb nur während der warmen Zeit des Jahres zu beobachten. Der NABU
hat den Flussregenpfeifer zum "Vogel
des Jahres 1993" gewählt. Foto: 03.04.2015,
Hattingen-Niederwenigern
Flussuferläufer (Common Sandpiper, Actitis hypoleucos)
Von
April bis Oktober kann man in Mitteleuropa den Flussuferläufer
beobachten, die Tiere verbringen den Winter im Süden, wo sie sich vom
Mittelmeerraum bis hin nach Südafrika aufhalten. Ihre Körperlänge
beträgt bis zu 22 Zentimeter, die Flügelspannweite 40 Zentimeter. Auf
der Körperoberseite ist das Gefieder braun gemustert, der Bauch ist weiß
gefärbt. Seitlich der Kehle befindet sich je ein bräunlicher Bereich. Im
Gesicht tragen die Tiere je einen dunklen Augenstreif sowie einen hellen
Überaugenstreif, der dunkle Schnabel ist recht kurz und die recht kurzen
Beine weisen eine gelbliche Färbung auf. An seiner Eigenart, sehr dicht,
schnell und mit gleichmäßigen Flügelschlägen über der Wasseroberfläche
zu fliegen, kann man den Flussuferläufer recht gut erkennen. Außerdem
rufen die Vögel im Flug oft ihr unverwechselbares "hidididi". Flüsse,
Bäche und Stillgewässer, mitunter sogar überflutete Auen sind die
bevorzugten Aufenthaltsorte dieser Vögel. Foto: 17.05.2015,
Hattingen
Gänsesäger (Common Merganser, Mergus merganser)
Aufgrund
ihrer Körpergröße von bis zu 68 Zentimeter gehören Gänsesäger zu den
stattlicheren Wasservögeln, die man in Deutschland beobachten kann. Bis
zu 94 Zentimeter kann die Flügelspannweite der Gänsesäger betragen.
Während sie ihr Prachtkleid tragen, unterscheiden sich Männchen und
Weibchen deutlich, im Ruhe- oder Schlichtkleid sind die Unterschiede
hingegen weniger stark ausgeprägt. Männchen haben im Prachtkleid einen
dunkelen, grünlichen Kopf und Rücken, was in starkem Kontrast zum hellen
Körper stehen. Weibchen sind auf der Unterseite hell, auf der
Körperoberseite grau und sie haben einen rostroten Kopf. Ihre buschige
Federhaube steht ein wenig nach hinten ab. Doch auch im Ruhekleid kann
man die Geschlechter unterscheiden. Männliche Gänsesäger haben einen
größeren weiß gefärbten Bereich an den Flügeln als die Weibchen. Vom
ebenfalls in Deutschland vorkommenden Mittelsäger lassen sich die Tiere
durch die scharfe Abgrenzung zwischen rostrotem Kopf und hellem Hals
unterscheiden. Beobachten kann man Gänsesäger an Gewässern, denn sie
ernähren sich vor allem von kleinen Fischen, die sie tauchend erbeuten.
Im hohen Norden befinden sich die Brutgebiete der Gänsesäger, die Tiere
verbringen für gewöhnlich nur die kalte Jahreszeit in unseren Breiten.
Foto: 01.01.2014, Witten-Herbede
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Interessante Internetseiten:
Birdnet.de
Vogelmeldung.de
Naturgucker.de
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