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Käfer in Köln und im Umland - Teil 1
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Aaskäfer (Carrion Beetles, Silphidae)
Weltweit sind derzeit circa 180 Arten aus der Familie
der Aaskäfer bekannt. In Deutschland sind einige Spezies heimisch. Sie
führen jedoch ein verstecktes Leben und fallen deshalb kaum auf. Weil
sich viele Arten vor allem von Aas ernähren, erfüllen sie in der Natur
eine wichtige Rolle als Entsorger toter Tiere. Es gibt jedoch auch
Aaskäfer, die beispielsweise Raupen fressen. Folgende Aaskäfer-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Gemeiner Totengräber (Common Burying beetle, Necrophorus vespillo)
· Gerippter Totenfreund (Thanatophilus sinuatus)
· Runzeliger Aaskäfer (Thanatophilus rugosus)
· Schwarzhörniger Totengräber (Burying Beetle, Nicrophorus vespilloides)
· Vierpunkt-Aaskäfer (Burying Beetle, Xylodrepa quadripunctata)
Gemeiner Totengräber (Common Burying beetle, Necrophorus vespillo)
Zehn
bis 24 Millimeter kann die Körperlänge des Gemeinen Totengräbers
betragen. Der Körper dieser Käferart ist schwarz gefärbt. Auf den
Flügeldecken, die metallisch glänzen, befinden sich einige orange
gefärbte Flecken. Auf dem Hinterleib, der unter den Flügeldecken
hervorragt, befinden sich dichte helle Haare, die in Reihen angeordnet
sind. Schwarz sind die Beine gefärbt, die Schienen sind beim Gemeinen
Totengräber gebogen. Auch die Fühler sind überwiegend schwarz, lediglich
einige Fühlerkeulen haben orange gefärbte Glieder. Gemeine Totengräber
leben vor allem in offenen Landschaften, sie kommen aber auch in Wäldern
vor. Finden sie einen Kadaver eines kleinen Tieres, graben sie diesen
ein und formen daraus eine Kugel. Um diese Kadaverkugel herum bilden sie
eine Kammer, in der die Weibchen ihre Eier legen. Sie verweilen dort und
warten darauf, dass nach fünf Tagen der Nachwuchs schlüpft. Die Mutter
füttert die Käferlarven mit Flüssigkeit aus dem Aas. Nach einiger Zeit
ernähren sich die Larven selbstständig. Die Flugzeit dieser Käferart ist
sehr lang. Wenn es nicht zu kalt ist, kann man die Tiere nahezu das
gesamte Jahr über in der Natur finden. Gemeine Totengräber und andere
schwarze Aaskäfer werden häufig von
Schmarotzermilben (Poecilochirus
carabi) befallen, so auch das hier gezeigte Individuum.
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Foto: 17.08.2013,
Köln-Eil |
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Unterseite mit
Schmarotzermilben,
Foto: 17.08.2013, Köln-Eil |
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Gerippter Totenfreund (Thanatophilus sinuatus)
Zehn
bis 14 Millimeter beträgt die Körperlänge des Gerippten Totenfreundes.
Diese Käferart ist relativ flach gebaut, auf der Oberseite des Körpers
nur wenig gewölbt und oval geformt. Schwarz sind der Körper und die
Flügeldecken gefärbt. Feine weißliche bis goldgelbliche Haare bedecken
Kopf, Halsschild, Körperunterseite und die Basis der Flügeldecken.
Typisch für die Art ist, dass sich auf dem Halsschild kleine
beulenartige Erhöhungen befinden und dass die Flügeldecken stark längs
gerippt sind. Auf jeder Flügeldecke verlaufen drei dieser Längsrippen,
dazwischen sind sie glatt.
In Deutschland ist der Gerippte Totenfreund weit verbreitet. Diese
tagaktive Käferart ist an Aas zu finden. Foto: 12.06.2013,
Troisdorf-Altenrath
Runzeliger Aaskäfer (Thanatophilus rugosus)
Circa
zehn bis 14 Millimeter wird der Runzelige Aaskäfer groß. Der Körper
dieser Tiere ist vollständig schwarz, recht flacht gebaut und oval
geformt. Am Kopf tragen diese Käfer gelbe Haare. Sowohl der Halsschild
als auch die Flügeldecken sind fein punktiert und mit großen Runzeln und
Beulen bedeckt. Außerdem verlaufen auf den Flügeldecken je drei drei
Längsrippen. Runzelige Aaskäfer sind auch am Tage aktiv. Sie sind in
sehr unterschiedlichen Lebensräumen heimisch, darunter beispielsweise
Wälder. Beobachten lassen sich diese Insekten im Sommerhalbjahr, sie
sind an Tierkadavern und an Kot zu finden. Foto: 04.07.2013,
Troisdorf
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Schwarzhörniger Totengräber (Burying Beetle, Nicrophorus vespilloides)
Der
Schwarzhörnige Totengräber ist in Deutschland weit verbreitet. Weil
diese Tiere jedoch ein sehr heimliches Leben führen, bekommen die
wenigsten Menschen sie zu Gesicht. In der Natur erfüllen diese Käfer
eine sehr wichtige Aufgabe: Sie werden vom Aasgeruch verendeter
Kleintiere angezogen und graben die Kadaver ein. In der Nähe des toten
Kleintieres legen die Weibchen Eier ab. Die geschlüpften Larven ernähren
sich vom Aas und tragen somit zur Reinigung der Natur bei. Zwischen
zwölf und 18 Millimeter beträgt die Körperlänge des Schwarzhörnigen
Totengräbers. Schwarz ist die Grundfärbung dieser Tiere, auf den
Flügeldecken befinden sich je zwei gezackte, breite orange bis gelblich
gefärbte Binden. Foto: 25.07.2013, Rösrath-Stümpen
Vierpunkt-Aaskäfer (Burying Beetle, Xylodrepa quadripunctata)
Ab
dem Frühling bis in den Sommer hinein lassen sich in Deutschland
Vierpunkt-Aaskäfer in der Natur beobachten. Ihre Körperlänge beträgt
zwölf bis 14 Millimeter und sie sind recht flach gebaut. Schwarz ist ihr
Körper gefärbt, ihre Flügeldecken sind gelblich hellbraun. Je zwei
schwarze Punkte zieren die Flügeldecken. Ebenfalls gelblich hellbraun
ist der Halsschild gefärbt. In seiner Mitte befindet sich ein schwarzer
Bereich. Die dunklen Fühler sind recht kurz, die Beine sind schwarz.
Zwar gehört der Vierpunkt-Aaskäfer zu den Aaskäfern, doch er ernährt
sich nicht von toten Tieren. Vor allem Raupen, aber auch andere Insekten
stehen auf seinem Speiseplan. Die Insekten werden gejagt, das heißt, der
Vierpunkt-Aaskäfer lebt räuberisch. Nur gelegentlich frisst er tote
Insekten. Wälder und Landschaften mit vielen Bäumen sind Lebensräume, in
denen diese Spezies beheimatet ist. Foto: 01.05.2013, Köln-Eil
Blatthornkäfer (Scarab Beetles, Scarabaeidae)
Die Blatthornkäfer sind eine sehr artenreiche Familie,
weltweit kommen circa 20.000 bis 30.000 Spezies vor - je nachdem, nach
welcher Literaturquelle man sich richtet. Allein in Mitteleuropa sind
rund 40 Gattungen mit etwa 200 Arten heimisch. Folgende Blatthornkäfer-Arten
sind in diesem Kapitel zu finden:
· Aphodius sp.
· Gartenlaubkäfer (Garden Chafer, Phyllopertha horticola)
· Gebänderter Pinselkäfer (Bee Beetle, Trichius fasciatus)
· Goldglänzender Rosenkäfer (Rose Chafer, Cetonia aurata)
· Junikäfer (Summer Chafer, Amphimallon solstitiale)
· Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
· Stolperkäfer (Dung Beetle, Valgus hemipterus)
· Trauer-Rosenkäfer (White-spotted Rose Beetle, Oxythyrea funesta)
Aphodius sp.
Aus
der Gattung Aphodius kommen in Deutschland vier Arten vor, die einander
sehr ähnlich sehen. Ihre Flügeldecken sind variabel, sie haben eine
schwarze, bräunliche oder rötliche Grundfarbe. Oft weisen sie ein
dunkelbraunes Fleckenmuster auf. Halsschild und Kopf sind für gewöhnlich
dunkelbraun, oft sind sie glänzend. Bei den ähnlichen Arten mit
bräunlichen Flügeldecken ist eine Unterscheidung ohne eine
mikroskopische Untersuchung der Fortpflanzungsorgane praktisch nicht
möglich, weshalb das in diesem Absatz gezeigte Individuum nur auf
Gattungsebene benannt werden kann. Die kleinste bei uns heimische
Aphodius-Art etwa 2,5 bis drei Millimeter groß, die größte zehn bis 15
Millimeter. Das hier gezeigte Tier war etwa drei Millimeter lang. Käfer
der Gattung Aphodius werden von Dung angezogen, weil sich ihre Larven
davon ernähren. Die Käfer fliegen frischen Tierkot an und legen dort
meist recht schnell ihre Eier ab. Vom Frühling bis in den Sommer hinein
dauert die Flugzeit dieser Insekten bei uns in Deutschland. In milden
Wintern kann man sie aber mitunter sogar während der kühlen Jahreszeit
beobachten. Foto: 01.01.2012, Köln-Brück
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Gartenlaubkäfer (Garden Chafer, Phyllopertha horticola)
In
Mitteleuropa ist der Gartenlaubkäfer auf Wiesen und Feldern, in Parks
und Gärten sowie an Hecken und an Waldrändern anzutreffen. Seine
Körperlänge beträgt zwischen 8,5 und elf Millimeter und sein Körper ist
schwarz gefärbt. Er weist einen metallischen Grünschimmer auf. Hell
rötlichbraun sind die Flügeldecken gefärbt, sie sind wie der gesamte
Körper dicht behaart. Relativ kurz sind die Fühler des Gartenlaubkäfers.
Sie enden in drei Fächern, was für die Art typisch ist. Blätter von
Birken, Eichen und Hasel sowie die Blüten von Kirschen und Rosen bilden
die Nahrung dieser Insekten. Mitunter wird diese Käferart auch als
Junikäfer bezeichnet, was jedoch verwirrend sein kann, da sie keineswegs
nur im Juni zu beobachten ist. Die Flugzeit der Gartenlaubkäfer beginnt
Ende Mai und sie erstreckt sich bis in den Juli. Foto: 05.06.2012,
Köln-Dellbrück
Gebänderter Pinselkäfer (Bee Beetle, Trichius fasciatus)
Der
Gebänderte Pinselkäfer ist neun bis zwölf Millimeter lang. Hellgelb über
gelb bis kräftig orange können die Flügeldecken gefärbt sein. Relativ
variabel ist die sich darauf befindende schwarze Zeichnung dieser
Käferart. Auf jeder Flügeldecke tragen die Tiere je drei schwarze
Flecken oder Bögen, die unterschiedlich breit sind. Stark behaart ist
der Körper, die Härchen sind gelblich bis weißlich gefärbt. Kopf und
Halsschild sind orange bis rötlich behaart. Schwarz sind die Beine
gefärbt. Von anderen Trichius-Arten lässt sich der Gebänderte
Pinselkäfer anhand eines Details unterscheiden: Nur er besitzt eine
zahnartige, ein wenig nach außen verlängerte Kerbe im Bereich der
Schienen des mittleren Beinpaares. Anzutreffen ist der Gebänderte
Pinselkäfer an Waldrändern und auf Wiesen mit vielen Blüten, die sich in
Waldnähe oder in Wäldern befinden. Pollen bilden die Nahrung dieser
Tiere. Ihre Flugzeit findet im Juni und Juli statt. Foto:
15.06.2013, Troisdorf
Goldglänzender Rosenkäfer (Rose Chafer, Cetonia aurata)
Die
Körperlänge des Goldglänzenden Rosenkäfers kann zwischen 14 und 20
Millimeter betragen. Auf der Oberseite ist ihr Körper variabel grünlich
bis bronzefarben gefärbt, er glänzt metallisch. Rotgolden ist die
Unterseite des Körpers gefärbt. Weiße Flecken und quer verlaufende
Rillen befinden sich auf den Deckflügeln. An seiner Basis ist der
Halsschild besonders breit, zum Kopf hin wird er schmal. Männliche Tiere
lassen sich an einer flachen Längsfurche auf der Unterseite erkennen,
die den Weibchen fehlt. In der Zeit von April bis Oktober können diese
Tiere in freier Natur beobachtet werden. Sie suchen gern Blüten
unterschiedlicher Pflanzen, darunter Rosen, Weißdorn, Holunder und
Doldenblütler, auf, um dort Pollen zu fressen. Foto: 09.06.2012,
Rösrath-Stümpen
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Junikäfer (Summer Chafer, Amphimallon solstitiale)
Der
Junikäfer erinnert in seinem Aussehen ein wenig an Maikäfer und gilt
deshalb gewissermaßen als dessen "kleiner Bruder". Obwohl der Junikäfer
etwas zierlicher ist als der Maikäfer, ist er mit seiner Körperlänge von
14 bis 18 Millimeter durchaus recht stattlich. Sein Körper wirkt sehr
kompakt. Er ist gelbbraun gefärbt und trägt eine dichte, helle
Behaarung. Typische Erkennungsmerkmale dieser Spezies sind die
rötlichbraun gefärbten, dicken Kolben an den Fühlerenden. Die
Flügeldecken weisen einige Längsrillen auf. Von Juni bis August dauert
die Flugzeit der Junikäfer. Auf dem Speisezettel dieser Insekten stehen
Blätter. Anzutreffen sind die Tiere vor allem auf Wiesen, in Gärten
sowie in mit Hecken durchsetzten Landschaften. Ein weiterer gängiger
Trivialname der Art lautet Gerippter Brachkäfer. Foto:
26.06.2013, Köln-Brück
Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
Der
Silbrige Purzelkäfer ist etwa acht bis neun Millimeter groß. Diese
Spezies trägt am gesamten Körper sehr fein Härchen, weshalb die Tiere
einen silbrigen Schimmer aufweisen. Aus diesem leitet sich ihr deutscher Name
ab. Die Grundfärbung des Körpers ist schwarz, dunkelbraun bis
rötlichbraun, auch die Deckflügel können schwarz oder dunkel- bis
rötlichbraun gefärbt sein. Typische Lebensräume, in denen diese Käferart
heimisch ist, sind Plätze in der Nähe von Fluss- oder Gewässerufern, auf
denen Weiden (Salix sp.) stehen. Doch Silbrige
Purzelkäfer sind keineswegs nur auf diese Bäume beschränkt, sie kommen
auch in der umliegenden Vegetation vor. Mitunter lassen sie sich in Gärten oder Parks beobachten. Die Flugzeit der Art dauert von Juni
und bis in den August. Foto: 10.06.2012, Köln-Brück
Stolperkäfer (Valgus hemipterus)
Der
Stolperkäfer Valgus hemipterus erreicht
eine Körperlänge von sechs bis zehn Millimeter. Männliche Individuen
sind daran zu erkennen, dass ihre Oberseite dunkel beschuppt ist und
helle Bereiche trägt, siehe Foto rechts. Dagegen haben weibliche Tiere eine dunkel
geschuppte Oberseite ohne hellere Zeichnung. Charakteristisch für diese
Käferart sind ihre relativ kurzen Deckflügel, die nicht wie bei anderen
Käferspezies bis zum Ende des Hinterleibes ragen, sondern ein Stück
davor enden. Weibchen tragen am Hinterleib eine stachelförmige Röhre,
mit deren Hilfe sie ihre Eier ablegen. Die Flugzeit dieser
Stolperkäfer-Spezies findet in den Monaten Mai und Juni statt, dann sind
sie in Mittel- und Südeuropa in der Natur zu finden. Sie halten sich
bevorzugt dort auf, wo es viel Vegetation gibt. Foto: 30.05.2012,
Köln-Brück
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Trauer-Rosenkäfer (White-spotted Rose Beetle, Oxythyrea funesta)
Zwischen
acht und zwölf Millimeter beträgt die Körpergröße des
Trauer-Rosenkäfers. Glänzend schwarz ist der Körper dieser Insekten
gefärbt. Auf den Flügeldecken, auf dem Halsschild und auf der Unterseite
tragen die Tiere zahlreiche kleine weiße Punkte. Typisch für die Art
ist, dass die sechs Punkte, die sich auf dem Halsschild befinden, in
zwei parallelen Längsreihen angeordnet sind. Weiße Härchen bedecken den
Körper, allerdings können diese bei älteren Individuen stark abgenutzt
sein. Beobachten kann man Trauerrosenkäfer in warmen Gebieten an
Waldrändern und auf Wiesen mit vielen Blüten. In Deutschland sind sie
eigentlich nur aus dem südwestlichen Raum bekannt, doch da ich ein
Exemplar in Köln fotografiert habe, scheinen sie sich auch im Rheinland
aufzuhalten. Die Flugzeit dieser Art dauert von Mai bis Juli/Anfang
August. Foto: 01.08.2013, Köln-Brück
Blattkäfer (Leaf Beetles, Chrysomelidae)
In aller Welt kommen circa 50.000 verschiedene
Blattkäferarten vor. Mehr als 470 Spezies aus dieser großen Familie sind
in Deutschland heimisch. Der Name Blattkäfer rührt daher, dass die
erwachsenen Tiere (Imagines) der meisten Arten Blätter fressen.
Folgende Blattkäfer-Arten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer
Reihenfolge:
· Blauer Erlenblattkäfer (Alder Leaf Beetle, Agelastica alni)
· Breiter Weidenblattkäfer (Willow Leaf Beetle, Plagiodera versicolora)
· Bruchus atomarius
· Cassida sanguinolenta
· Chrysolina hyperici
· Donacia versicolorea
· Gebänderter Fallkäfer (Leaf Beetle, Cryptocephalus vittatus)
· Gefleckter Weidenblattkäfer (Willow Leaf Beetle, Chrysomela vigintipunctata)
· Gelbschwarzer Blattkäfer (Leaf Beetle, Cryptocephalus moraei)
· Gonioctena olivacea
· Grüner Sauerampferkäfer (Green Dock Leaf Beetle, Gastrophysa viridula)
· Iriserdfloh (Leaf Beetle, Aphthona nonstriata)
· Johanniskraut-Blattkäfer (Leaf Beetle, Chrysolina varians)
· Oulema duftschmidi/melanopus
· Pappelblattkäfer (Poplar Leaf Beetle, Chrysomela populi)
· Prächtiger Blattkäfer (Dead-nettle Leaf Beetle, Chrysolina fastuosa)
· Rainfarn-Blattkäfer (Leaf Beetle, Galeruca tanaceti)
· Schneeballblattkäfer (Viburnum Leaf Beetle, Pyrrhalta viburni)
· Seerosenblattkäfer (Water-lily Beetle, Galerucella nymphaeae)
· Seidiger Rohrkäfer (Leaf Beetle, Plateumaris sericea)
· Tatzenkäfer (Bloody-nose Beetle, Timarcha tenebricosa)
· Violetter Blattkäfer (Green Beetle, Chrysolina sturmi)
· Weiden-Erdfloh (Willow Flea Beetle, Crepidodera aurata)
· Weißdornblattkäfer (Hawthorn Leaf Beetle, Lochmaea crataegi)
Blauer Erlenblattkäfer (Alder Leaf Beetle, Agelastica alni)
Der Blaue Erlenblattkäfer kann eine Körperlänge von
sechs bis sieben Millimeter erreichen. Recht gedrungen wirkt der
Körperbau dieser Tiere. Betrachtet man sie von der Seite, fällt die
relativ starke Krümmung auf. Blauschwarz ist der Körper gefärbt. Die
Flügeldecken und der Halsschild sind metallisch dunkelblau gefärbt und
sie glänzen. Fühler und Beine weisen eine schwarze Färbung auf. Nicht
alle Käfer sind auf der Oberseite dunkelblau, mitunter lassen sich auch
grünliche, violettblau oder schwarz gefärbte Individuen beobachten. Die
Blätter von Erlen (Alnus sp.) bilden die Nahrung erwachsener
Käfer und der Larven dieser Spezies. Schwarz ist die Körperfärbung der
Larven, die meist in kleinen Gruppen an den Blättern der Futterpflanzen
zu finden sind. Foto:
09.05.2013, Köln-Brück
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Weibchen, Foto: 09.05.2013,
Köln-Brück |
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Larven, Foto:
01.07.2012,
Köln-Brück |
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Breiter Weidenblattkäfer (Willow Leaf Beetle, Plagiodera versicolora)
Der Breite Weidenblattkäfer ist rundlich geformt und
nur relativ schwach gewölbt. Seine Körperlänge beträgt zwischen 2,5 und
4,5 Millimeter. Bei den meisten Individuen ist der Körper metallisch
blau oder blaugrün gefärbt, doch es kommen auch grüne oder kupferfarbene
Exemplare dieser Spezies vor. Auf der Unterseite ist die Art schwarz
oder grünlich-schwarz gefärbt. Hell sind die ersten fünf oder sechs
Fühlerglieder bei den meisten Tieren, die äußeren sind dunkel. Die
Beine weisen ebenfalls eine dunkle Färbung auf. Bevorzugt halten sich diese
Insekten auf Weidenblättern auf, mitunter trifft man sie auf Pappeln an.
Etwa ab Mai bis in den Sommer hinein dauert die Flugzeit dieser
Käferart, deren Larven überwiegend dunkel gefärbt sind und für
gewöhnlich in
Gruppen auf den Blättern ihrer Futterpflanzen zu finden sind.
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Foto: 02.06.2012,
Köln-Brück |
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Larven, Foto:
02.06.2012,
Köln-Brück |
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Bruchus atomarius
Die
Käferart Bruchus atomarius gehört zu den
Samenkäfern (Bruchidae), die eine Unterfamilie der Blattkäfer
darstellen. Mit ihrer Körpergröße von nur zwei bis 3,5 Millimeter ist
diese Spezies recht unauffällig. Der Körper ist schwarz oder dunkelgrau
gefärbt. Auf der Oberseite tragen die Tiere feine Härchen, die
stellenweise weiß gefärbt sind, wodurch sich ein charakteristisches
Muster ergibt. So befinden sich beispielsweise auf dem Halsschild einige
weiße Bereiche und das Schildchen ist ebenfalls weiß. Schwarz die
mittleren und hinteren Beine gefärbt, das vordere
Beinpaar ist rötlichbraun gefärbt. Im unteren Bereich
sind die Fühler ebenfalls rötlichbraun, der Rest der Fühler ist schwarz. Der Hinterleib
ist stark weißlich bis grau behaart. Während des Sommers findet die
Flugzeit von Bruchus atomarius statt. Zum Beispiel auf
Doldenblütlern kann man diese Tiere bei der Nahrungsaufnahme beobachten.
Foto: 29.07.2013, Köln-Dellbrück
Cassida sanguinolenta
Nur vier bis 5,5 Millimeter wird die Schildkäferart Cassida sanguinolenta
lang. Einfarbig grün ist der Halsschild gefärbt, die Flügeldecken sind
ebenfalls überwiegend grün. Im oberen Bereich sind sie bräunlich, die
Nahtstelle zwischen den beiden Flügeldecken ist gelblich bis
golden-bräunlich gefärbt. Das Schildchen ist grün. Am Rand sind die
Flügeldecken und der Halsschild leicht aufgewölbt und die
Körperoberseite dieser Käferart ist deutlich punktiert. Beine und Fühler
sind grünlichbraun gefärbt. Beheimatet ist Cassida sanguinolenta
in Mittel- und Nordeuropa, das Verbreitungsgebiet reicht bis nach
Sibirien. Im Frühling und Sommer kann man diese zierlichen Käfer in der
Natur beobachten. (Das hier gezeigte Exemplar wurde bestimmt durch Dr. Christoph Benisch von
Kerbtier.de) Foto: 08.06.2013,
Troisdorf-Altenrath
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Chrysolina hyperici
Die
Käferart Chrysolina hyperici hat keinen
deutschen Namen. An ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung lässt sich
ablesen, dass sie in einem Zusammenhang mit Johanniskraut (Hypericum
sp.) steht. Chrysolina hyperici frisst Johanniskraut und
ist deshalb in aller Regel auf diesen Pflanzen zu finden. Zwischen sechs
und sieben Millimeter sind diese Blattkäfer groß, ihr Körper ist recht
stark gewölbt. Kopf und Halsschild sind metallisch dunkelgrün bis
rötlich gefärbt,
die Flügeldecken sind metallisch dunkelrot mit grünlichem Schimmer bis
dunkelgrün
gefärbt, das Schildchen ist metallisch dunkelgrün. Typisch für die Art
sind die tiefen Punktierungen der Flügeldecken. In der Natur zu finden
sind diese Käfer in der warmen Jahreszeit. Foto: 22.06.2013,
Köln-Dellbrück
Donacia versicolorea
In Europa und somit auch in Deutschland kommen mehrere
Arten der Gattung Donacia vor, sie werden auch als Schilfkäfer
bezeichnet. Die Spezies sehen sich recht ähnlich, doch
Donacia versicolorea ist meist leicht daran zu erkennen, dass
die Tiere am Schwimmenden Laichkraut (Potamogeton natans) zu
finden sind. Erwachsene Käfer fressen die Blätter dieser Pflanzenart,
die bei einer starken Besiedlung durch die Tiere erhebliche Fraßschäden
aufweisen kann. Zwischen 5,5 und zehn Millimeter ist diese Käferart vor.
Der Körper ist grau metallisch glänzend gefärbt, die Flügeldecken sind
meist schwärzlich und sie schimmern in verschiedenen metallischen
Farbtönen wie bläulich, grünlich oder rötlich. Anzutreffen ist
Donacia versicolorea an Ufern stehender oder langsam fließender
Gewässer, sofern dort ihre Futterpflanze vorkommt. Von Mai/Juni bis
August dauert die Flugzeit dieser Käferart.
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Foto: 30.05.2013,
Troisdorf-Altenrath |
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Foto: 30.05.2013,
Troisdorf-Altenrath |
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Gebänderter Fallkäfer (Leaf Beetle, Cryptocephalus vittatus)
Mit einer Körpergröße von nur drei bis 4,5 Millimeter
ist der Gebänderte Fallkäfer recht zierlich und wird deshalb in der
Natur oft kaum wahrgenommen. Beobachten kann man diese kleinen Insekten
von Mai bis August. Man erkennt die Art ihrer typischen Färbung: Die
Flügeldecken sind gelb und schwarz gefärbt, im gelben Bereich befinden
sich zudem sehr feine, dunkle Punktgruben. Der restliche Körper ist
schwarz gefärbt, der Halsschild ist glatt und nicht punktiert.
Anzutreffen ist der Gebänderte Fallkäfer in Lebensräumen, in denen es
viele Wildblüten Blüten gibt. Besonders gern halten sich diese Tiere auf
Margeriten (Leucanthemum sp.) Rainfarn (Tanacetum vulgare)
und Schafgarbe (Achillea sp.) auf, doch sie besuchen auch
andere Blüten. Foto: 22.06.2013, Köln-Dellbrück
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Gefleckter Weidenblattkäfer (Willow Leaf Beetle, Chrysomela vigintipunctata)
Eine
in Deutschland recht häufig vorkommende Käferart ist der Gefleckte
Weidenblattkäfer. Seine Flugzeit dauert von April bis August.
Vor allem auf Weidenbäumen (Salix sp.) kommt diese Spezies vor,
darüber halten sich die Tiere auf Erlen (Alnus sp.), Pappeln (Populus
sp.) und Birken (Betula sp.) auf. Etwa 6,5 bis 8,5
Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Käfer, ihre Färbung ist
variabel. Die Flügeldecken sind weißlich, gelblich oder rötlich gefärbt
und sie tragen je zehn längliche Flecken. Auch der Kopf, die Beine und
die Fühler sind schwarz gefärbt. Der Halsschild ist überwiegend schwarz,
nur an den Seiten ist er gelb. Ein typisches Erkennungsmerkmal der Art
ist ihr mittig auf ihrem Rücken verlaufender, schwarzer Streifen. Die Larven sind
cremefarben
mit schwarzen Punkten. Für ihre Häutung heften sie sich kopfüber an die
Vegetation. In dieser Stellung verpuppen sie sich. Foto: 06.04.2012, Köln-Brück
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Larve, Foto: 13.05.2012,
Köln-Brück |
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Larven bei der Häutung, Foto:
20.05.2012,
Köln-Brück |
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Gelbschwarzer Blattkäfer (Leaf Beetle, Cryptocephalus moraei)
Zu
den sehr kleinen Vertretern der Familie der Blattkäfer gehört Cryptocephalus moraei. Diese Tiere werden nur
drei bis fünf Millimeter lang. Ihr Körper ist sehr kompakt, sie sind
überwiegend schwarz gefärbt und glänzend. Am Halsschild sind der vordere
Rand sowie die Seitenränder gelblich bis rötlichgelb gefärbt. Darüber
hinaus befinden sich an den Seiten und an den hinteren Enden der
Flügeldecken gelbe oder rötlichgelbe Flecken; die Größe dieser Flecken
ist bei den einzelnen Individuen unterschiedlich. Weibchen tragen auf
der Stirn zwei rote Längsstriche, bei den Männchen ist dort eine
x-förmige Zeichnung vorhanden. Schwarz sind die Beine gefärbt, lediglich
die Vorderschenkel und die Vorderschienbeine sind gelb. Die Käfer halten
sich auf Johanniskraut-Arten (Hypericum sp.) auf. Von April bis
Juli dauert die Flugzeit dieser Spezies, die mitunter auch als
Querbindiger Fallkäfer bezeichnet wird.
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Foto: 17.06.2012,
Köln-Eil |
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Weibchen, Foto: 16.06.2012,
Köln-Dellbrück |
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Gonioctena olivacea
Die
Körpergröße der Käferart Gonioctena olivacea
beträgt nur drei bis 3,5 Millimeter. In ihrer Färbung sind diese Tiere
recht variabel. Es können graugrüne, braune oder sogar gelbliche oder
ganz schwarze Exemplare vorkommen. Bei vielen Individuen ist der
Nahtsaum schwarz, auch kann es schwarze Bereiche auf den Flügeldecken
geben. Der Körper dieser Spezies ist oval geformt und die Oberseite ist
recht stark gewölbt. Auf dem Halsschild und den Flügeldecken befinden
sich feine Punktgruben. Diese sind auf den Flügeldecken in parallel
verlaufenden Reihen angeordnet. Gonioctena olivacea lebt auf
Ginster und kommt deshalb in Gegenden vor, in denen diese Pflanzenart
heimisch ist, zum Beispiel in Parks und Gärten oder in
Heidelandschaften. Während des Sommers findet die Flugzeit dieser Tiere
statt.
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Foto: 12.07.2013,
Köln-Dellbrück |
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Foto: 09.08.2013,
Troisdorf-Altenrath |
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Grüner Sauerampferkäfer (Green Dock Leaf Beetle, Gastrophysa viridula)
Der
Grüne Sauerampferkäfer erreicht eine Körperlänge von vier bis sieben
Millimeter. Bei dieser Käferart sind die Männchen kleiner als die
Weibchen. Der Körper dieser Insekten ist dunkel gefärbt und glatt, die
Deckflügel schimmern metallisch grün. Je nach Lichteinfall kann diese
Färbung allerdings auch bläulich, gelblich oder rot beziehungsweise violett
wirken. Weibchen sind leicht an ihrem vergrößerten Hinterleib zu
erkennen. Dieser kann während der Paarungszeit sehr stark
angeschwollen sein und weit unter den Deckflügeln hervorstehen. Der
deutsche Name deutet es bereits an: Diese Tiere sind für gewöhnlich auf
Ampfer (Rumex sp.) zu finden. Sie
fressen die Blätter und pflanzen sich auf diesen
Gewächsen fort, denn die Ampferblätter sind eine wichtige Nahrungsquelle
für die Larven. Heimisch sind diese im Sommer oft in großer Zahl
anzutreffenden Käfer an Waldrändern, in Gärten, Heidelandschaften sowie
auf naturnahen Wiesen. In manchen Literaturquellen wird diese
Insektenart als Ampfer-Blattkäfer bezeichnet.
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Weibchen, Foto: 28.05.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 13.06.2013,
Köln-Brück |
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Iriserdfloh (Leaf Beetle, Aphthona nonstriata)
Der Iriserdfloh ist eine sehr kleine Käferart aus der
Familie der Blattkäfer. Die Körperlänge beträgt nur 2,5 bis drei
Millimeter, weshalb die Tiere leicht zu übersehen sind. Wer sie
beobachten möchte, sollte im Frühjahr nach jungen Trieben der
Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) Ausschau halten, denn die
Käfer ernähren sich von den Blättern dieser Pflanzenart. Sie fressen
charakteristische feine Längslinien in die Oberfläche, siehe Foto unten
rechts. Der Körper des Iriserdflohs ist bei den meisten Individuen
dunkelblau gefärbt, die Flügeldecken glänzen metallisch und sind fein
punktiert. Es kommen jedoch auch metallisch grün schimmernde Individuen
vor. Alle Käfer dieser Spezies haben gemeinsam, dass ihre Beine
rötlich-bräunlich gefärbt sind. Ihre Fühler sind an der Basis ebenfalls
rötlichbraun gefärbt, zur Spitze hin sind sie dunkel. Im zeitigen
Frühjahr lassen sich die Käfer am besten beobachten. Die Flugzeit dieser
Käferart dauert von Ende März bis Ende September. In Jahren mit milder
Witterung können die Tiere jedoch bis in den November hinein beobachtet
werden. Foto:
28.03.2012, Köln-Brück
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Foto: 06.04.2012,
Köln-Brück |
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Fraßschäden, Foto: 31.03.2012,
Köln-Brück |
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Johanniskraut-Blattkäfer (Leaf Beetle, Chrysolina varians)
Der
Johanniskraut-Blattkäfer ist zwischen 4,5 und sechs Millimeter lang.
Charakteristisch für diese Tiere ist ihr stark gerundeter und gewölbter Körper. Er ist
kaum länger als breit. Die dichte Punktierung auf der Oberseite ist ein
Merkmal, anhand dessen sich die Art recht gut erkennen lässt. Ihre
Färbung variiert von metallisch grün oder violett über blau bis hin zu
kupferrot bis bronzefarben. Mitunter kommen schwarze Individuen
vor. Anzutreffen sind diese Käfer in Lebensräumen, in denen es
Johanniskraut (Hypericum sp.) gibt. Diese Pflanzen bilden die
Nahrung der Larven; sie sind rötlichbraun gefärbt und wirken sehr dick. Ab Mai bis in den September lassen sich
erwachsene Johanniskraut-Blattkäfer in der Natur beobachten. Achtung:
Der deutsche Trivialname dieser Käferart ist mehrdeutig, denn die
ebenfalls auf Johanniskräutern lebende und sehr ähnlich aussehnde Art
Chrysolina hyperici wird ebenfalls als Johanniskraut-Blattkäfer
bezeichnet. Foto:
16.06.2012, Köln-Dellbrück
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Foto: 30.06.2013,
Troisdorf-Altenrath |
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Larve, Foto: 01.07.2013,
Köln-Dünnwald |
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Oulema duftschmidi/melanopus
Nur etwa vier bis 4,5 Millimeter ist die in diesem
Absatz gezeigte Käferart lang. Es handelt sich dabei um eine
Blattkäferart (Oulema sp.). Anhand des Fotos lässt sie sich
nicht exakt bestimmen. Es handelt sich entweder um das Rothalsige
Getreidehähnchen (Oulema melanopus)
oder um Oulema duftschmidi. Diese beiden Spezies sehen
äußerlich identisch aus und kommen außerdem im selben Lebensraum vor.
Lediglich mittels einer mikroskopischen Untersuchung der männlichen
Fortpflanzungsorgane lassen sich die Arten unterscheiden. Oulema melanopus
und Oulema duftschmidi haben einen rotbraunen Halsschild, der
Kopf und die Flügeldecken sind metallisch blau, blaugrün oder schwarz
gefärbt. Eine feine, in parallelen Linien verlaufende Punktierung
befindet sich auf den Flügeldecken. Die Fühler sind schwarz und die
Beine sind im oberen Bereich rotbraun, zu den Tarsen hin sind sie
schwarz. Außerdem sind die Beine an den Schenkeln verdickt. Heimisch
sind diese Käfer auf Getreidefeldern, Wiesen, an Waldrändern sowie in
lichten Wäldern. In naturnahen Gärten kommen sie ebenfalls vor. Von März
bis Oktober dauert die Flugzeit dieser Tiere. Foto: 04.08.2013,
Köln-Brück
Pappelblattkäfer (Poplar Leaf Beetle, Chrysomela populi)
Circa
zehn bis zwölf Millimeter sind Pappelblattkäfer lang. Am Halsschild sind
diese Insekten schwarz oder grünlich-bronzefarben, der restliche Körper
ist schwarz. Auch das Schildchen, die Beine und die Fühler sind schwarz gefärbt. Die Käfer haben bräunlich-orange bis leuchtend rot gefärbte
Flügeldecken, an deren Spitzen sich je ein etwas dunklerer Bereich
befindet. Oval ist der Körper geformt und die Oberseite ist recht stark
gewölbt. Auf dem Speiseplan dieser Käfer stehen Blätter von Pappeln und
Weiden. In zwei Generationen fliegt diese Käferspezies in Deutschland
jedes Jahr, sie können deshalb nahezu während des gesamten Sommers
beobachtet werden. Sie sind an Waldrändern auf Viehweiden und an mit
Bäumen gesäumten Wegen sowie mitunter sogar in Parks und Gärten
heimisch.
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Foto: 08.06.2013,
Troisdorf |
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Larve, Foto: 30.06.2013,
Rösrath-Stümpen |
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Prächtiger Blattkäfer (Dead-nettle Leaf Beetle, Chrysolina fastuosa)
Seinen
Namen trägt der Prächtige Blattkäfer nicht umsonst, er gehört zu den
hübschesten Vertretern seiner Familie. Diese circa fünf Millimeter
langen Tiere glänzen am gesamten Körper stark metallisch, sie schimmern
grünlich, rötlich und bläulich. Bei einigen Individuen ist an
manchen Stellen ein Violettschimmer auszumachen. Häufig ist die
Hauptfärbung jedoch grünlich. Das wichtigste Erkennungsmerkmal dieser
Käferart ist ein blauer Längsstreifen, der sich auf der Oberseite über
die Körpermitte erstreckt; er ist bei den meisten Exemplaren vorhanden.
Außerdem befinden sich beim Prächtigen Blattkäfer im Brustbereich
(Thorax) oft zwei blaue Flecken. Beobachten lassen sind die Käfer von
April bis August in buschreichen Lebensräumen wie etwa auf Brachland, in
Hecken, an Waldränder oder auf Wiesen. Die bunten Käfer ernähren sich
von Blättern, in aller Regel von Hohlzahn-Arten (Galeopsis sp.) oder Taubnesseln (Lamium sp.). Alternative Bezeichnungen für die Spezies lauten
Goldglänzender Blattkäfer oder Ovaläugiger Blattkäfer. Foto:
09.06.2012, Rösrath-Stümpen
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Rainfarn-Blattkäfer (Leaf Beetle, Galeruca tanaceti)
Der
Rainfarn-Blattkäfer erreicht eine Körperlänge von sechs bis zehn
Millimeter. Diese Käferart ist am gesamten Körper mattschwarz gefärbt,
die Tiere tragen anders als andere Käferspezies keine Behaarung.
Zahlreiche punktförmige Vertiefungen sind auf dem Kopf, dem Halsschild
und den Flügeldecken vorhanden. Darüber hinaus verlaufen auf den
Flügeldecken senkrechte Rippen. In der Zeit der Eiablage lassen sich
Männchen und Weibchen für gewöhnlich problemlos voneinander
unterscheiden. Denn bei vielen weiblichen Tieren vergrößert sich der
Hinterleib sehr stark, weil sich im Bauch die heranreifenden Eier
befinden. Dann können die Flügeldecken den hinteren Körperteil nicht
mehr bedecken. Fotos eines
Weibchens bei der Eiablage sind in meinem
Düsseldorf-Reisebericht zu sehen. Typische Lebensräume, in denen die
Käfer vorkommen, sind trockene und sonnige Orte. Ihre Flugzeit dauert
von Juni bis September, mitunter noch deutlich länger, also bis in den
November hinein. Foto: 30.09.2012, Troisdorf
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Foto: 11.11.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 30.09.2012,
Rösrath-Stümpen |
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Schneeballblattkäfer (Viburnum Leaf Beetle, Pyrrhalta viburni)
Schneeballblattkäfer
sind wie es der Name bereits vermuten lässt auf Schneeballarten
(Viburnum) zu finden. Die Käfer sind darauf spezialisiert, diese
Pflanzenarten als Nahrung zu nutzen: Erwachsene Tiere und auch die
Larven fressen die Blätter der Schneeballarten. Schneeballblattkäfer
werden vier bis sechs Millimeter lang. Sie sind auf der Oberseite des
Körpers braun gefärbt. In der Mitte des Halsschildes und an dessen
Rändern befinden sich einige dunkle Flecken. Ferner tragen die Tiere im
Bereich der Schulter und auf dem Scheitel dunkle Flecken. Feine Härchen
bedecken die Oberseite des Körpers. Die Unterseite dieser Spezies ist
gelblichbraun gefärbt. Typisch für diese Käfer ist, dass der Körper im
hinteren Drittel am breitesten ist. Auf den Flügeldecken tragen
Schneeballblattkäfer eine dichte Punktierung, das Halsschild zeigt
nahezu keine Punktierung. Anzutreffen sind diese Tiere überall dort, wo
sie ihre Futterpflanzen finden, also beispielsweise in Hecken. Die
Flugzeit der Schneeballblattkäfer beginnt im Sommer und dauert bis in
den September.
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Foto: 23.09.2012,
Köln-Brück |
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Larve, Foto: 01.06.2013,
Köln-Brück |
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Seerosenblattkäfer (Water-lily Beetle, Galerucella nymphaeae)
Der
Seerosenblattkäfer ist vor allem bei Teichbesitzern sehr unbeliebt, weil
er - sofern er in Massen auftritt - zu schweren Schäden an den Pflanzen
führen kann, nach denen er benannt ist. Wie es der Name vermuten lässt,
leben die Tieren auf und von den Blättern von Seerosen. Ausgewachsene
Käfer sind sechs bis sieben Millimeter groß und unauffällig bräunlich
gefärbt. Sie können hell- bis dunkelbraun sein. Am Rand sind die
Flügeldecken häufig orange, gelblichorange oder hellbraun gefärbt. Die
schwarzen Augen setzen sich vom braunen Kopf farblich ab. Dunkelbraun
bis schwarz sind die Larven gefärbt. Strecken sie ihren Leib, kann man
erkennen, dass sie zwischen den einzelnen Segmenten gelblich oder orange
gefärbt sind. Es kommen zwei Generationen dieser Käferart vor, die im
Frühling beziehungsweise im Sommer fliegen. Foto: 24.08.2013, Köln-Brück
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Larve, Foto: 24.08.2013,
Köln-Brück |
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Puppe, Foto: 24.08.2013,
Köln-Brück |
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Seidiger Rohrkäfer (Leaf Beetle, Plateumaris sericea)
Sieben bis acht Millimeter sind Seidige Rohrkäfer
lang. Ihr Kopf und ihr Halsschild sind recht schmal, der restliche
Körper ist deutlich breiter. Zudem sind sie recht flach gebaut und ihre
Flügeldecken sind kaum gewölbt. Sehr variabel ist die Färbung dieser
Tiere. Grün, blau, rot, violett, golden oder gar schwarz können diese
Käfer sein. Die Flügeldecken sind sehr fein punktiert und auf der
Körperunterseite tragen diese Käfer eine feine, seidige Behaarung. Ufer
stehender und langsam fließender Gewässer sowie Moorwiesen sind
Lebensräume, in denen man diese Käferspezies antrifft. Von April bis
Juli lassen sich die Tiere beobachten. Sie ernähren sich vom Grün bestimmter
feuchtigkeitsliebender Pflanzen, darunter beispielsweise die
Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Foto: 05.06.2013,
Köln-Brück
Tatzenkäfer (Bloody-nose Beetle, Timarcha tenebricosa)
Der Tatzenkäfer ist 15 bis 20 Millimeter lang und
damit die größte in Mitteleuropa heimische Art aus der Familie der
Blattkäfer. Die Tiere sind schwarz gefärbt, meist schimmern sie ein
wenig bläulich. Eine leichte Punktierung ist auf den Flügeldecken
vorhanden. In der Mitte sind die Flügeldecken zusammengewachsen, weshalb
Tatzenkäfer flugunfähig sind. Ihre Fühler sind recht lang und bestehen
aus kugeligen Einzelgliedern. Typisch für den Tatzenkäfer sind die drei
breiten Fußglieder, die sie an jedem ihrer Beine aufweisen. Anzutreffen
sind diese Tiere in der heimischen Natur meist im Frühling, mitunter
aber auch an warmen Wintertagen. Da die Weibchen ihre Eier auf Labkraut
(Galium sp.) ablegen, kann man sie an diesen Pflanzen mit ein
wenig Glück beobachten. Heimisch sind Tatzenkäfer auf Trockenrasen,
feuchte Standorte meiden sie in aller Regel. Foto: 18.04.2014,
Troisdorf-Altenrath
Violetter Blattkäfer (Green Beetle, Chrysolina sturmi)
Zwischen
sieben und zehn Millimeter sind Violette Blattkäfer groß. Bei dieser
Käferart sind die Männchen kleiner als die Weibchen. Kopf, Thorax und
die Flügeldecken sind metallisch glänzend blaugrün, blau oder violett
gefärbt. Der Halsschild und die Flügeldecken sind fein punktiert. Recht
stark gewölbt und oval geformt ist der Körper dieser Insekten. Ihre
Fühler sind eher kurz, sie bestehen aus zehn bis zwölf einzelnen
Segmenten. An der Basis sind die Fühler bräunlich gefärbt, der Rest ist
dunkel. Recht dunkel sind auch die Beine, zu den Spitzen (Tarsen) hin
sind sie bräunlich bis gelblich gefärbt. Vor allem die Männchen haben
recht breite Tarsen. Von April/Mai bis in den August oder manchmal bis
in den September dauert die Flugzeit des Violetten Blattkäfers. Heimisch
sind die Tiere an Waldrändern und auf Waldlichtungen. Außerdem leben sie
auf vegetationsreichen, naturbelassenen Wiesen. Foto: 14.08.2013,
Troisdorf
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Weiden-Erdfloh (Willow Flea Beetle, Crepidodera aurata)
In
Deutschland ist die Art Crepidodera aurata
recht weit verbreitet. Doch weil die Tiere sehr klein sind, werden sie
häufig übersehen. Ihre Körpergröße beläuft sich auf nur 2,5 bis 3,5
Millimeter. Typisch für die zierlichen Käfer ist ihre charakteristische
Farbgebung. Die Flügeldecken sind blau oder violett gefärbt und sie
glänzen metallisch. Dies gilt auch für den grün bis golden gefärbten
Halsschild, der aus manchen Perspektiven rötlich aussieht. Außerdem sind
die sich auf den Flügeldecken befindenden, parallel verlaufenden
Punktreihen charakteristisch für den Weiden-Erdfloh. Die Beine sind hell
bräunlich gefärbt. In der Zeit von Mai bis Oktober sind in der Natur
erwachsene Käfer zu finden. Sie halten sich auf Weiden (Salix sp.) und Pappeln
(Populus sp.) auf,
von deren Blättern sie sich ernähren. Foto: 17.05.2012, Köln-Brück
Weißdornblattkäfer (Hawthorn Leaf Beetle, Lochmaea crataegi)
Wie
es der Name bereits andeutet, lebt der Weißdornblattkäfer häufig auf
Weißdornbüschen (Crataegus sp.),
doch die Art kommt auch auf anderen Pflanzen vor. In der Zeit von April
bis etwa August sind erwachsene Exemplare in der Natur anzutreffen. Die
Tiere erreichen eine Körperlänge von nur vier bis fünf Millimeter. Sie
sind rötlichbraun gefärbt, es kommen jedoch auch dunkelrote Exemplare
vor. Oft sind Kopf und Halsschild recht dunkel. Am Kopf, auf dem
Halsschild und auf den Flügeldecken tragen diese Käfer eine grobe
Punktierung. Behaart sind sie nicht oder nur sehr spärlich. Ihr Kopf ist
recht kurz, dafür aber breit. Aus elf Gliedern bestehen die schmalen
Fühler, die fadenförmig und überall gleich dick sind. Sie sind häufig
dunkel gefärbt an der Basis rötlich; bei einigen Individuen sind die
gesamten Fühler überwiegend rötlich gefärbt. Die Beine sind
entweder dunkel oder rötlich gefärbt. Foto: 21.04.2012, Köln-Brück
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Foto: 21.04.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 12.04.2012,
Köln-Brück |
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Blattroller (Weevils, Attelabidae)
Weltweit kommen circa 2.100 Arten aus der Familie der
Blattroller vor. Ihren Namen hat diese Käferfamilie daher, dass die
weiblichen Tiere Blätter verschiedener Wirtspflanzen geschickt
anschneiden. Daraufhin rollen sich die Blätter zusammen und die Käfer
können ihre Eier in diese schützende Hülle legen. In diesem Kapitel wird
folgende Blattroller-Art vorgestellt:
· Schwarzer Birkenblattroller (Birch Leaf Roller, Deporaus betulae)
Schwarzer Birkenblattroller (Birch Leaf Roller, Deporaus betulae)
Der
Schwarze Birkenblattroller ist zwischen 2,5 und vier Millimeter lang. Am
gesamten Körper sind diese Tiere glänzend schwarz gefärbt. Auffällig ist
bei dieser Spezies, dass die Flügeldecken und der Hinterleib breiter
sind als der Brustbereich (Thorax) und der Kopf. Bei genauer Betrachtung
fällt am Kopf eine längliche Struktur auf, die wie ein Rüssel aussieht.
Feine Härchen bedecken die Körperoberseite dieser Käferart. Männchen
lassen sich an den leicht verdickten Hinterbeinen erkennen, siehe Foto
in diesem Abschnitt. Meist kann man diese Käfer auf Birken (Betula
sp.) beobachten, aber sie kommen
auch auf anderen Laubbäumen, darunter Erlen (Alnus sp.) vor.
Die Flugzeit dieser Insekten dauert von April bis Juni. Foto:
18.04.2014, Troisdorf-Altenrath
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Blütenfresser (Fruitworms, Byturidae)
Eine sehr kleine Käferfamilie sind die Blütenfresser.
Weltweit kommen nur rund 25 Arten vor, davon nur zwei in Deutschland.
Typisch für die Blütenfresser ist, dass sie sich meist in kleinen Gruppen auf
Blüten aufhalten und dort Pollen fressen. Folgende Blütenfresser-Art
finden Sie auf dieser Seite:
· Großäugiger Himbeerkäfer (Pollen-feeding Beetle, Byturus tomentosus)
Großäugiger Himbeerkäfer (Pollen-feeding Beetle, Byturus ochraceus)
Nur etwa 4,0 bis 4,6 Millimeter werden Großäugige Himbeerkäfer lang. Ihre Körperfärbung ist hellbraun und
sie haben dunkle, relativ große Augen, die dazu in einem deutlichen Kontrast stehen.
Anhand der Größe ihrer Augen lassen sie sich vom nahe verwandten
Kleinäugigen Himbeerkäfer (Byturus tomentosus) unterscheiden. Die Fühler bestehen aus elf
Gliedern und der Körperbau ist oval. Zudem tragen die kleinen Insekten
eine sehr feine Behaarung auf dem Körper. Großäugige Himbeerkäfer treten für gewöhnlich in Gruppen auf
Blüten auf und verzehren dort gemeinsam Pollen. Die Art ist in
Deutschland recht häufig und man findet sie oft massenhaft auf Hahnenfuß
(Ranunculus sp.). Im Mai kommen die
Käfer aus ihren Überwinterungsverstecken und sie sind dann bis in den
Sommer hinein in der Natur anzutreffen.
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Foto: 17.05.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 07.06.2012,
Köln-Brück |
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Weitere
Informationen:
Koordinaten von Köln: 50.93606613, 6.95893764
Weitere
Informationen:
Käfer (Coleoptera) der deutschen
Käferfauna
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