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Käfer in Köln und im Umland - Teil 4
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Rüsselkäfer (Weevils, Curculionidae)
In aller Welt kommen rund 60.000 verschiedene
Rüsselkäfer-Arten vor. Diese Familie ist ein Rekordhalter, denn sie gilt
im Tierreich als diejenige mit den meisten Arten. In Deutschland leben circa
780 Rüsselkäfer-Spezies. Das charakteristische Körpermerkmal dieser Tiere
ist die verlängerte Schnauze, die wie ein Rüssel aussieht und die es den
Käfern ermöglicht, die Säfte von Pflanzen zu saugen. Folgende
Rüsselkäfer-Arten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer
Reihenfolge:
· Brennnessel-Grünrüssler (Leaf Beetle, Phyllobius pomaceus)
· Brennnesselrüssler (Small Nettle Weevil, Nedyus quadrimaculatus)
· Cionus hortulanus
· Cionus olens
· Eichelbohrer (Acorn Weevil, Curculio glandium)
· Grauer Knospenrüssler (Peritelus sphaeroides)
· Gymnetron tetrum
· Himbeerblütenstecher (Strawberry Blossom Weevil, Anthonomus rubi)
·
Kratzdistelrüssler (Larinus turbinatus)
· Lixus cf. bardanae
· Mogulones geographicus
·
Schwarzfleckiger Kranzrüssler (Nut Leaf Weevil, Strophosoma melanogrammum)
· Schwertlilienrüssler (Iris Seed Weevil, Mononychus punctumalbum)
Brennnessel-Grünrüssler (Leaf Beetle, Phyllobius pomaceus)
Wie es der Name bereits vermuten lässt, spielen
Brennnesseln im Leben dieser Käferart eine große Rolle. Erwachsene Käfer
ernähren sich von den Blättern der Großen Brennnessel (Urtica dioica), die Larven
fressen die Wurzeln dieser Pflanzen. Brennnessel-Grünrüssler sind sieben
bis zehn Millimeter lang. Auf den Flügeldecken tragen die Tiere
glänzende grüne Schuppen, es kommen auch Individuen mit gelbgrünen
Schuppen vor. Vor allem im Frühling kann man diese Spezies in der Natur
beobachten. Bis vor einiger Zeit hat diese Käferart den wissenschaftlichen Namen
Phyllobius urticae getragen. Achtung, es kommen einige sehr
ähnlich aussehende Käferarten vor. Zu erkennen sind
Brennnessel-Grünrüssler vor allem dann recht gut, wenn man sie an Großen
Brennnesseln fressen sieht. Foto: 28.05.2012, Köln-Brück
Brennnesselrüssler (Small Nettle Weevil, Nedyus quadrimaculatus)
Man muss schon sehr genau hinschauen, um den
Brennnesselrüssler in der Natur zu finden. Diese Käfer erreichen eine
Körpergröße von maximal drei Millimeter, oft sind sie noch kleiner.
Zudem halten sie sich meist auf der Unterseite der Blätter von
Brennnesseln - bevorzugt sind dies Große Brennnesseln (Urtica dioica)
- auf und sind deshalb gut versteckt. Auf der Körperoberseite tragen Brennnesselrüssler feine, dunkle
Schuppen, dazwischen liegen einige Bereiche mit weißen Schuppen. Auch
die Unterseite des Körpers trägt weißliche Schuppen. Ab April bis in den
Sommer kann man diese Käferart in der Natur beobachten.
Brennnesselrüssler bohren mit ihrem Rüssel Brennnesseln an und trinken
deren Saft. Eine alternative Schreibweise dieser Tierart lautet
Brennnessel-Rüssler.
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Foto: 17.05.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 28.05.2012,
Köln-Brück |
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Cionus hortulanus
Nur 3,5 bis 4,5 Millimeter ist die Käferart Cionus
hortulanus lang. Die Tiere haben einen stark gerundeten Körper, weshalb
sie von der Seite betrachtet nahezu halbkugelförmig aussehen. Der Körper
ist dicht hell und dunkel behaart, wodurch sich ein schwarzweiß
gescheckter Eindruck ergibt. Auf den Flügeldecken befindet sich knapp
hinter dem Halsschild mittig ein schwarzer Fleck. Von der Flügelbasis
zum Kopf hin wird der Halsschild schmaler. An den Beinen sind diese
Käfer wie am restlichen Körper behaart, ihre Füße (Tarsen) sind
hellbraun gefärbt. Cionus hortulanus ist häufig auf Königskerzen
(Verbascum sp.) zu finden, wo die Tiere den Saft dieser Pflanzen saugen.
Etwa von Mai bis August findet die Flugzeit dieser Käferart statt. Die
Tiere sind in Gegenden mit Königskerzenbewuchs zu finden, also
beispielsweise an trockenen Wegrändern, auf Ruderalflächen und an
Bahndämmen.
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Foto: 30.06.2012,
Troisdorf |
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Foto: 30.06.2012,
Troisdorf |
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Cionus olens
Nur
3,5 bis 4,2 Millimeter Körpergröße erreicht der Rüsselkäfer Cionus
olens. Diese Art wird aufgrund ihrer geringen Länge leicht
übersehen. Der Körper ist dunkelbraun bis rötlichbraun gefärbt. Da er
sehr viele feine Haare trägt, wirkt er jedoch hellgrau. Vor allem der
Kopf, der Halsschild und die Flügel sind bei den meisten Individuen
stark behaart. Etwas oberhalb der Mitte findet sich auf den Flügeldecken
ein nahezu kreisrunder Bereich ohne Behaarung, er sieht wie ein dunkler
Fleck aus und ist ein Erkennungsmerkmal von Cionus olens. Die
Beine und die Fühler sind bräunlich gefärbt. Beobachten lassen sich die
Tiere in der Natur vom Fühling bis in den Sommer, also etwa ab Mai bis
in den August. Sie halten sich meist auf Königskerzen (Verbascum sp.)
auf. Foto:
22.07.2012, Troisdorf
Eichelbohrer (Acorn Weevil, Curculio glandium)
Die
Körperlänge des Eichelbohrers beträgt zwischen vier und 7,5 Millimeter.
Gelblichbraun bis rötlichbraun ist die Grundfärbung dieser Käferart.
Längliche, eng anliegende Schuppen bedecken den Körper. Auf den
Flügeldecken sind einige braune Flecken zu erkennen, die unregelmäßig
angeordnet sind. Das auffälligste Merkmal dieser Käferart ist der lange
Rüssel, der nach unten gebogen und dunkelbraun gefärbt ist. Außerdem
sind die dunklen, runden Augen gut im ansonsten hellen Gesicht zu
erkennen. In Wäldern und Hecken sind die Tiere vom Frühling bis in den
Herbst häufig anzutreffen. Mit dem Rüssel bohren die Weibchen tiefe
Löcher in unreife Eicheln, danach legen sie jeweils ein bis zwei Eier in
die Frucht. Die Larven schlüpfen in den Eicheln und finden dort gleich
Nahrung. Foto: 28.06.2015, Troisdorf
Grauer Knospenrüssler (Peritelus sphaeroides)
Zwischen
fünf und acht Millimeter beträgt die Körperlänge des Grauen
Knospenrüsslers. Dies gilt grundsätzlich für beide Geschlechter, jedoch
sind die Männchen oft ein wenig kleiner als die Weibchen. Schwarz bis
dunkelbraun ist die Grundfärbung des Körpers und der Flügeldecken dieser
Tiere. Auf dem gesamten Körper und den Flügeldecken befinden sich
hellbraun und silbrig gefärbte Schuppen, die sehr dicht beieinander
stehen. Typisch für die Art ist, dass der Halsschild breiter als lang
ist. Die Tiere kommen in unterschiedlichen Gegenden vor, zum Beispiel in
Hecken, an Waldrändern und auf Wiesen mit buschigen Pflanzen. Ihre
Flugzeit beginnt im April und dauert bis September. Foto:
22.06.2013, Köln-Dellbrück
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Gymnetron tetrum
Zwischen
1,5 und 5,5 Millimeter ist die Käferart Gymnetron tetrum
lang. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße übersieht man sie leicht. Zu
finden ist Gymnetron tetrum an Königskerzen (Verbascum sp.).
Mit ihrem Rüssel stechen die Käfer die Pflanze an und saugen ihren Saft.
Auch die Larven wachsen auf Königskerzen heran und nutzen diese Pflanzen
als Nahrung. Der Körper und die Flügeldecken von Gymnetron tetrum
ist schwarz gefärbt. Kopf, Halsschild, Schildchen und Flügeldecken sind
dicht hellbraun behaart, die Beine sind silbrig bis bräunlich behaart.
In der Natur anzutreffen ist diese Käferart im Frühling und Frühsommer,
wenn die Königskerzen ebenfalls vorhanden sind. Foto: 22.06.2013,
Köln-Dellbrück
Himbeerblütenstecher (Strawberry Blossom Weevil, Anthonomus rubi)
Eine
Körperlänge von nur etwa 3,5 Millimeter erreicht der
Himbeerblütenstecher. Diese zierliche Käferart ist vor allem
bei Gartenbesitzern nicht sonderlich beliebt, sie gilt als Schädling. Die Insekten
pflanzen sich fort, indem sie die Blütenknospen von Himbeeren,
Brombeeren oder Erdbeeren mit Hilfe ihres Rüssels anstechen und
anschließend ihre Eier hinein legen. Nachdem die Larven geschlüpft sind,
fressen sie die Knospen von innen heraus auf und die Blütenbildung ist
gestoppt. Befallen die Käfer eine Pflanze in großer Zahl, kann dies zu
einem kompletten Ernteausfall führen. Himbeerblütenstecher weisen eine
schwarze Grundfärbung auf, das Schildchen ist weiß. Ihr Körper ist fein
behaart und auf den Deckflügeln verlaufen zarte parallele Längsrillen.
Die Flugzeit beginnt im April, die Käfer sind bis in den Spätsommer
oder frühen Herbst in der Natur anzutreffen. In manchen Literaturquellen
wird diese Käferart alternativ als Erdbeerblütenstecher bezeichnet.
Foto: 09.06.2012, Rösrath-Stümpen
Kratzdistelrüssler (Larinus turbinatus)
Kratzdistelrüssler
haben einen recht gedrungen wirkenden Körperbau. Ihre Oberseite ist
relativ stark gewölbt. Sie sind mit ihrer Körpergröße von vier bis neun
Millimeter eher klein. Schwarz ist die Grundfärbung. Auf dem Kopf, dem
Halsschild, dem Schildchen und den Flügeldecken tragen die Tiere eine
feine, gelblichbraune bis ockerfarbene oder graue Härchen. Weil diese
Behaarung nicht gleichmäßig, sondern in Flecken angeordnet ist, wirken
Kratzdistelrüssler gescheckt. Typisch für diese Insekten ist der
rüsselartige Fortsatz im Gesicht. Von Mai bis September dauert die
Flugzeit dieser Spezies. Meist kann man diese Käferart auf verschiedenen
Distelarten, darunter Kratzdisteln (Cirsium sp.), beobachten. Die Weibchen legen ihre Eier in die Blütenköpfe.
Foto: 11.07.2013, Köln-Brück
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Lixus cf. bardanae
Die Rüsselkäferart Lixus cf. bardanae
erreicht eine Körperlänge von acht bis zwölf Millimeter. Der Körper und
die Flügeldecken sind rostfarben bis braun gefleckt. An der Spitze ist
der Rüssel dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Länglichoval ist die
Körperform, die Wölbung der Körperoberseite ist recht ausgeprägt. Von
April bis September sind ausgewachsene Käfer in der Natur anzutreffen.
Sie halten sich an Gewässerufern und in sumpfigen Gegenden sowie auf
feuchten Wiesen auf. Dabei ist für sie wichtig, dass es Ampfer (Rumex
sp.) gibt. Diese Pflanzen bilden die Nahrung dieser Käferart.
Außerdem wachsen die Larven in den Ampferpflanzen heran. Anzumerken ist,
dass auf Ampferpflanzen eine sehr ähnliche Art (Lixus linearis) vorkommt,
die allerdings sehr viel seltener als L. bardanae ist.
Unterscheiden lassen sich die beiden Arten anhand eines Details auf der
Körperunterseite. L. linearis hat Kahlpunkte, L. bardanae
nicht. Vielen Dank an Dr. Christoph Benisch von Kerbtier.de für die
Bestimmungshilfe.
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Foto: 01.06.2013,
Köln-Brück |
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Foto: 01.06.2013,
Köln-Brück |
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Mogulones geographicus
Der
Rüsselkäfer Mogulones geographicus hat
keinen deutschen Namen. Zwischen 4,4 und 5,5 Millimeter werden diese
Tiere lang. Ihr Körperbau ist für Rüsselkäfer typisch: Sie weisen einen
oval geformten Körper auf, der zwischen Brustbereich und Hinterleib ein
wenig eingeschnürt ist. Ihr Kopf ist schmaler als der Brustbereich und
vorn erstreckt sich ein langer Rüssel in der Mitte des Gesichts. Von
diesem Rüssel zweigen die Fühler ab. Dunkel graubraun ist die
Grundfärbung der Käfer. Auf der Oberseite des Körpers und auf den Beinen
tragen sie charakteristische weiße Linien. In der Natur anzutreffen sind
die Käfer in der Zeit von etwa Mai bis Oktober, wobei sie im August und
September kaum zu beobachten sind; im Juni und Juli hat man die größten
Chancen, Mogulones geographicus zu begegnen. Trockene Standorte
mit Gräsern und Natternköpfen sind Orte, an denen diese Käferart lebt.
Foto: 03.10.2011, Köln-Dellbrück
Schwarzfleckiger Kranzrüssler (Nut Leaf Weevil, Strophosoma melanogrammum)
Der Schwarzfleckige Kranzrüssler ist nur 3,8 bis 5,5
Millimeter groß. Bei dieser Käferart ist nahezu der gesamte Körper auf
der Oberseite mit seidigen Schuppen bedeckt, die entweder braun,
grauweiß oder kupferfarben sind. Rotbraun sind die Fühler gefärbt, die
Beine sind braun und ebenfalls beschuppt. Der Rüssel dieser Spezies ist
recht kurz und breit gebaut. Auf der Oberseite des Körpers tragen die
Tiere nach hinten gerichtete Haare. Heimisch ist der Schwarzfleckige
Kranzrüssler in Wäldern, wo er sowohl Laub- als auch Nadelbäume bewohnt.
Baumsaft bildet die Nahrung dieser Käferart. Die Larven ernähren sich
hingegen unter anderem von den Wurzeln des Sauerampfers (Rumex acetosa).
Erwachsene Individuen sind in der deutschen Natur im Sommer zu finden,
die Flugzeit dauert in warmen Jahren bis in den Oktober. Foto:
21.08.2013, Troisdorf
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Schwertlilienrüssler (Iris Seed Weevil, Mononychus punctumalbum)
Der
Schwertlilienrüssler ist hinsichtlich seines Lebensraums ein
ausgesprochener Spezialist. Wie es der deutsche Name der Käferart
bereits vermuten lässt, kommt die Spezies fast ausschließlich auf
Sumpfschwertlilien vor. Doch auch auf Hahnenfußgewächsen kann man sie
mitunter beobachten. Im Frühling und frühen Sommer sind die zwischen 3,8
und 5,2 Millimeter großen Tiere auf den genannten Pflanzen zu finden.
Sie halten sich häufig auf den Blüten auf. Der Körper der
Schwertlilienrüssler ist schwarz, die Flügeldecken sind
dunkelgrau-schwarz gefärbt. Ihre Körperform ist oval und sie sind auf
der Oberseite stark gewölbt. Der gesamte Körper ist mit Schuppen
bedeckt. In der Flügelmitte ist ein heller Fleck zu sehen, die
Körperunterseite ist heller grau gefärbt. Ein auffälliges Körpermerkmal
dieser Käferart ist der lange Rüssel, den die Tiere zum Saugen von
Pflanzensäften einsetzen. Einige Literaturquellen bezeichnen die Art
auch als Mononychus punctum-alba und im deutschen Sprachraum
trägt er außerdem den Namen Weißpunktiger Schwertlilienrüssler. Foto: 20.05.2012,
Köln-Brück
Scheinbockkäfer (False Blister Beetles, Oedemeridae)
Es kommen weltweit rund 1.500 Scheinbockkäfer-Arten
vor. Davon leben circa 120 Arten und Unterarten in Europa, in
Mitteleuropa sind etwa 30 Spezies heimisch. Diese Tiere sind schmal
gebaut und haben lange Fühler. Folgende Scheinbockkäfer-Arten werden in
alphabetischer Reihenfolge in diesem Kapitel vorgestellt:
· Graugrüner Schenkelkäfer (Thick Legged Flower Beetle, Oedemera virescens)
· Grüner Scheinbockkäfer (Thick Legged Flower Beetle, Oedemera nobilis)
· Krainer Scheinbockkäfer (Nacerdes carniolica)
Graugrüner Schenkelkäfer (Thick Legged Flower Beetle, Oedemera virescens)
Die
Körperlänge des Graugrünen Schenkelkäfers beträgt zwischen acht und elf
Millimeter. Der deutsche Name der Art deutet es bereits an: Diese Tiere
sind am gesamten Körper graugrün gefärbt, ihre Fühler und Beine sind
bräunlich-grün. Männchen und Weibchen können anhand eines Details leicht
unterschieden werden. Männliche Tiere haben am hinteren Beinpaar
verdickte Schenkel, bei den Weibchen sind die Schenkel dieses Beinpaares
ebenso schlank wie die der anderen Beinpaare. Die Ausprägung dieser
Schenkelverdickung der Männchen ist zudem ein wichtiges
Unterscheidungsmerkmal bezüglich einer sehr ähnlich aussehenden Art, dem
Grünlichen Scheinbockkäfer (Oedemera lurida). Beim
Graugrünen Schenkelkäfer ist die Verdickung stärker als bei Oedemera
lurida. Weibchen des Graugrünen Schenkelkäfers weisen ein nach
hinten ausgeschnittenes letztes Hinterleibssegment auf. Anhand dieses
Merkmals können sie von Weibchen des Grünlichen Scheinbockkäfers
unterschieden werden. Anzutreffen sind Graugrüne Schenkelkäfer in der
warmen Jahreszeit auf Wiesen und an Waldrändern, ihre Flugzeit beginnt
etwa im Mai. Die Tiere ernähren sich von Pollen. Foto: 28.05.2012,
Köln-Brück
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Grüner Scheinbockkäfer (Thick Legged Flower Beetle, Oedemera nobilis)
Der
Grüne Scheinbockkäfer ist ein hübscher, auffällig gefärbter Vertreter
der Familie der Scheinbockkäfer. Diese Tiere erreichen eine Körperlänge
von circa zehn bis zwölf Millimeter. Sie sind am gesamten Körper
metallisch glänzend grün gefärbt, die beiden Geschlechter lassen sich
leicht unterscheiden. Bei den Männchen sind an den Schenkeln
des hinteren Beinpaares keulenförmige Verdickungen zu erkennen, die bei
den Weibchen fehlen. Wie es für Scheinbockkäfer typisch ist, ist der
Körper von Oedemera nobilis
lang gestreckt und schlank gebaut. Im Mai beginnt die Flugzeit dieser
Käferart, die beispielsweise auf Wiesen und Weiden sowie an Waldrändern
auf Blüten anzutreffen ist. Pollen und Nektar bilden die Nahrung des
Grünen Scheinbockkäfers.
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Männchen, Foto: 05.06.2012,
Köln-Dellbrück |
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Weibchen, Foto: 10.06.2012,
Köln-Brück |
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Krainer Scheinbockkäfer (Nacerdes carniolica)
Zwischen
zwölf und 15 Millimeter beträgt die Körperlänge des Krainer
Scheinbockkäfers. Diese Spezies ist anhand ihres Äußeren recht gut zu
erkennen. Orangebraun sind Kopf, Beine, Fühler, Schildchen und
Halsschild gefärbt. Auf dem Halsschild verlaufen an den Seiten
dunkelbraune Streifen. Die Flügeldecken sind ebenfalls dunkelbraun. Sehr
auffällig sind die großen, schwarzen Augen, die halbkugelförmig sind. In
warmen Gegenden kann man diese Art auf gebüschreichen Wiesen, in Hecken,
an Waldrändern und mitunter auch in Parks und Gärten beobachten. Ihre
Flugzeit beginnt im Juni und dauert bis in den August. Tagsüber sieht
man die Tiere eher selten, denn sie sind überwiegend nachtaktiv.
Foto: 19.07.2013, Köln-Brück
Schnellkäfer (Click Beetles, Elateridae)
Weltweit sind circa 7.000 Schnellkäfer-Arten bekannt.
Ihren Namen verdanken sie einer besonderen Fähigkeit: Sie können in
Sekundenbruchteilen davonschnellen, wobei ein klickendes Geräusch zu
hören ist - darauf deutet wiederum ihr englischer Name hin. Diese
katapultartige Fortbewegung wird dadurch ermöglicht, dass die Tiere durch eine
ruckartige Kopfbewegung einen Sprungapparat aktivieren,
mit dem eine schnellere Flucht als durch das Wegfliegen möglich ist.
Folgende Arten aus der Familie der Schnellkäfer werden im Folgenden in
alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Mausgrauer Schnellkäfer (Click Beetle, Agrypnus murinus)
· Rotbauchiger Laubschnellkäfer (Click Beetle, Athous haemorrhoidalis)
· Seidenhaariger Schnellkäfer (Prosternon tessellatum)
· Zahnhalsiger Schnellkäfer (Click Beetle, Denticollis linearis)
Mausgrauer Schnellkäfer (Click Beetle, Agrypnus murinus)
Der
Mausgraue Schnellkäfer erreicht eine Körperlänge zwischen 13 und 17
Millimeter. Wie es für Vertreter seiner Familie typisch ist, ist sein
Körper länglich gebaut. Allerdings ist sein Rücken verglichen mit
anderen Arten etwas breiter. Die Grundfärbung ist bräunlich bis
graubraun. Auf dem Halsschild und auf den Flügeldecken befinden sich
unregelmäßig angeordnete graue, schuppige Flecken unterschiedlicher
Größe, die von Individuum zu Individuum stark variieren können. Zudem
weisen die Flügeldecken feine Längsrillen auf. Die Fühler sind bei
dieser Spezies rotbraun gefärbt und gesägt. Ein
charakteristisches Merkmal der Art ist, dass der Halsschild hinten an
beiden Seiten spitz zuläuft. Der
Seidenhaarige Schnellkäfer (Prosternon tessellatum) sieht
dem Mausgrauen Schnellkäfer recht ähnlich, ist aber kleiner als dieser
und dichter behaart. Typische Orte, an denen der Mausgraue Schnellkäfer zu
finden ist, sind Wiesen, Waldränder und Bereiche mit Gebüschen. Blätter
und Blüten bilden die Nahrung dieser Käferart, die in manchen
Literaturquellen auch als Mausgrauer Sandschnellkäfer bezeichnet wird.
Ihre Flugzeit dauert von April bis September.
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Foto: 17.05.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 22.06.2013,
Köln-Dellbrück |
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Rotbauchiger Laubschnellkäfer (Click Beetle, Athous haemorrhoidalis)
Die maximale Körperlänge des Rotbauchigen
Laubschnellkäfers kann 15 Millimeter betragen. Der Kopf und der Thorax
dieser Spezies sind schwarz gefärbt, die Flügeldecken sind dunkelbraun
und auf ihnen befindet sich eine sehr feine Behaarung. Wie es der
deutsche Name vermuten lässt, ist die Unterseite des Körpers rötlich
gefärbt, die Beine sind hellbraun bis schwarz. Typisch für die Spezies
ist zudem, dass auf den Flügeldecken feine Längsrillen verlaufen.
Lebensräume, in denen der Rotbauchige Laubschnellkäfer heimisch ist,
sind Wälder, Gebüsche, Gärten und Wiesen. Ihre Flugzeit ist im Frühling
und sie sind tagaktiv. Fühlen sich diese Käfer gestört oder bedroht,
springen sie weg, wobei ein klickendes Geräusch zu hören ist.
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Foto: 09.05.2013,
Köln-Brück |
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Foto: 09.05.2013,
Köln-Brück |
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Seidenhaariger Schnellkäfer (Prosternon tessellatum)
Etwa
zehn bis zwölf Millimeter beträgt die Körperlänge des Seidenhaarigen
Schnellkäfers. Seine Grundfärbung ist dunkel graubraun bis schwarz. Eine
dichte, derbe Behaarung bedeckt seinen Körper und die Flügeldecken. Die
Härchen sind graugelb bis golden, es handelt sich bei ihnen um
Schuppenhaare. Jedes Individuum sieht ein wenig anders aus, weil die
Haare in Wirbeln liegen und somit in unterschiedliche Richtungen fallen.
Seidenhaarige Schnellkäfer ähneln
Mausgrauen Schnellkäfern (Agrypnus murinus), sind jedoch
kleiner als diese und dichter behaart. Beobachten kann man Seidenhaarige
Schnellkäfer auf Sträuchern und in Bereichen mit niedriger Vegetation.
Auf Blüten von Nadelbäumen sowie auf Wiesen mit vielen Blumen kommt er
ebenfalls vor. Seine Flugzeit dauert von Ende April bis Anfang August
mit einem Maximum im Mai und Juni. Foto: 09.08.2013,
Troisdorf-Altenrath
Zahnhalsiger Schnellkäfer (Click Beetle, Denticollis linearis)
Zwischen
9,5 und 12,5 Millimeter beträgt die Körpergröße des Zahnhalsigen
Schnellkäfers. Kopf und Halsschild sind dunkel rotbraun gefärbt, die
Flügeldecken sind mittel- bis dunkelbraun. Typisch für die Art ist, dass
die Flügeldecken zahlreiche Punktgruben aufweisen, die in Linien
angeordnet sind. Dunkel grünlichbraun sind die Beine gefärbt, die Fühler
sind schwarz bis dunkelbraun. Etwa ab April bis in den Sommer hinein
fliegen diese Insekten in der deutschen Natur. Sie kommen auf
Waldlichtungen, an Waldrändern und in Gegenden mit Hecken oder Gebüschen
vor. Foto: 09.06.2013, Köln-Brück
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Schwarzkäfer (Darkling Beetles, Tenebrionidae)
Circa 20.000 Arten aus der Familie der Schwarzkäfer
kommen weltweit vor. Etwa 1.800 Arten leben in Europa, in Mitteleuropa
sind davon nur 70 Spezies heimisch. Je nach Art variiert die
Körpergröße dieser Tiere stark. Auch der Körperbau ist sehr
unterschiedlich. Folgende Schwarzkäferarten werden in diesem Kapitel
vorgestellt:
· Gemeiner Wollkäfer (Darkling Beetle, Lagria hirta)
Gemeiner Wollkäfer (Darkling Beetle, Lagria hirta)
Der Gemeine Wollkäfer ist ein Mitglied der Wollkäfer
(Lagriinae), die ihrerseits eine Unterfamilie der Schwarzkäfer ist.
Zwischen sieben und zehn Millimeter sind Gemeine Wollkäfer lang. Sie
haben einen schwarzen Körper, ihre Flügeldecken sind braun. Wie auch
andere Wollkäfer trägt diese Spezies eine feine Behaarung auf den
Flügeldecken. Diese feinen Härchen lassen die Käfer "wollig" aussehen.
Typische Lebensräume, in denen man die Tiere antreffen kann, sind Wälder
oder andere baumreiche Areale wie zum Beispiel Parks oder Gärten. Ihre
Flugzeit dauert von Mai bis August. Junge Blätter verschiedener
Baumarten bilden die Nahrung erwachsener Käfer. Ihre Larven ernähren
sich von altem, herab gefallenem Laub. Foto: 05.07.2013, Köln-Rath-Heumar
Schwimmkäfer (Diving Beetles, Dytiscidae)
Weltweit sind derzeit rund 3.200 verschiedene
Schwimmkäferarten bekannt, von denen circa 375 Arten und Unterarten
vorkommen. In Mitteleuropa sind etwa 150 Spezies heimisch. Je nach Art
sind Schwimmkäfer zwischen zwei Millimeter und mehr als 40 Millimeter
groß. Die erwachsenen Tiere leben im Wasser und können schwimmen
beziehungsweise tauchen. Sie atmen Luft, weshalb sie regelmäßig zum
Atmen an die Wasseroberfläche kommen. Folgende Schwimmkäfer-Art wird in
diesem Kapitel vorgestellt:
· Gelbrandkäfer (Great Diving Beetle, Dytiscus marginalis)
Gelbrandkäfer (Great Diving Beetle, Dytiscus marginalis)
Zu
den größten in Deutschland vorkommenden Schwimmkäfern gehört der
Gelbrandkäfer. Die Körperlänge kann zwischen 27 und 35 Millimeter
betragen. Der Körperbau ist breit und oval, insgesamt sind die Tiere
recht dunkel gefärbt. Deckflügel und Halsschild weisen einen gelben Rand
auf, der bei den Männchen oft etwas heller ist als bei den Weibchen. Bei
den Männchen sind die Deckflügel glatt, bei den Weibchen weisen sie in
den vorderen beiden Dritteln mit Längsrillen auf. Heimisch sind diese
Tiere in stehenden Gewässern, in denen Beutetiere vorkommen. Auf dem
Speiseplan der Gelbrandkäfer stehen Larven anderer Insekten, Kaulquappen
und kleine Fische, die krank oder geschwächt sind. Foto: 15.06.2013,
Troisdorf-Altenrath
Speckkäfer (Carpet Beetles, Dermestidae)
Auf der Erde leben in etwa 1.300 Arten aus der Familie
der Speckkäfer, in Deutschland sind es rund 50 Spezies. Folgende
Speckkäfer-Art finden Sie in diesem Kapitel:
· Wollkrautblütenkäfer (Varied Carpet Beetle, Anthrenus verbasci)
Wollkrautblütenkäfer (Varied Carpet Beetle, Anthrenus verbasci)
Der
Wollkrautblütenkäfer wird wegen seiner geringen Körpergröße von nur
1,7 bis 3,5 Millimeter oft übersehen. Seine
Grundfärbung ist dunkelbraun, darüber verläuft ein variabel gefärbtes,
weißes und hellbraunes Muster. Typisch für die Art ist, dass meist drei helle Querbinden
vorhanden sind. Der Körper der Tiere ist stark rundlich, fast kugelförmig,
was für die Art charakteristisch ist.
Wollkrautblütenkäfer gehören zu den Kulturfolgern. Sie Tiere haben sich dem Menschen eng angeschlossen und sind
überall dort zu finden, wo er lebt. In Wohnungen und Häusern trifft man
die kleinen Käfer deshalb ebenso an wie in Gärten. Mitunter kommen die stark
behaarten Larven dieser Käferart in Häusern massenhaft vor. Wer die Art
in der Natur beobachten möchte, findet sie oft auf naturbelassenen
Wiesen, wo sich die Tiere gern auf pollenreichen Blüten aufhalten. Foto:
11.02.2012, Köln-Brück
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Spitzmausrüssler (Apionidae)
Innerhalb des Reichs der Käfer sind die Apionidae
(Spitzmausrüssler) eine Familie, deren Status von einigen
Wissenschaftlern nicht anerkannt ist. Von manchen Experten werden sie
als eine Unterfamilie der Langkäfer (Brentidae) angesehen. In aller Welt
gibt es circa 1.900 Arten aus der Familie der Spitzmausrüssler. Davon
sind einige auch in Mitteleuropa heimisch. Folgende Spitzmausrüssler-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Pseudoperapion brevirostre
· Sauerampfer-Spitzmausrüssler (Red Apion Weevil, Apion frumentarium)
Pseudoperapion brevirostre
Die
Käferart Pseudoperapion brevirostre ist mit ihrer Körpergröße
von 1,8 bis 2,3 Millimeter sehr klein und wird deshalb häufig übersehen.
Man findet die Tiere bei genauer Betrachtung oft auf Johanniskraut-Arten
(Hypericum sp.). Dies ist kein Zufall, denn die Larven dieser
Käferart entwickeln sich in den Fruchtkapseln dieser Pflanzenarten. Zu
erkennen ist Pseudoperapion brevirostre am dunkelgrau
gefärbten, auf der Oberseite kurz hellgrau behaarten Körper. Auf den
Flügeldecken erstrecken sich feine, parallel verlaufende Längsrillen.
Etwa im Mai beginnt die Flugzeit der erwachsenen Käfer, die bis in den
Sommer hinein in Lebensräumen beobachtet werden können, in denen
Johanniskraut gedeiht. Es kommen auf Hypericum-Arten weitere eng
verwandte Pseudoperapion-Spezies vor (darunter Pseudostenapion simum), die anhand winziger
Details von Pseudoperapion brevirostre
unterschieden werden können. Foto: 17.6.2012, Köln-Eil
Sauerampfer-Spitzmausrüssler (Red Apion Weevil, Apion frumentarium)
Sehr auffällig gefärbt ist der
Sauerampfer-Spitzmausrüssler. Er ist am gesamten Körper kräftig rot
gefärbt, auch die Flügeldecken sind rot. Sie weisen deutliche
Längsrillen auf, die parallel verlaufen. Der Halsschild ist schmaler als
die Flügeldecken und der Kopf ist wiederum deutlich schmaler als der
Halsschild. Nach vorn hin ist der Kopf lang und schmal. Nur 3,5 bis 4,3
Millimeter sind diese Käfer lang. Sie können von Mai bis Oktober in der
deutschen Natur beobachtet werden. Weil die Weibchen ihre Eier an
Sauerampfer (Rumex sp.) ablegen, kommen diese kleinen Insekten
folglich dort vor, wo diese Pflanzen zu finden sind.
Sauerampfer-Spitzmausrüssler bevorzugen eher feuchte Wiesen und
ähnliche Lebensräume. Foto: 01.06.2013, Köln-Brück
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Weitere
Informationen:
Koordinaten von Köln: 50.93606613, 6.95893764
Weitere
Informationen:
Käfer (Coleoptera) der deutschen
Käferfauna
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