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Natur im Ruhrgebiet: Wanzen - Teil 2
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Ruderwanzen (Corixidae)
Weltweit ist die Familie der Ruderwanzen mit circa 500
Arten vertreten. In Deutschland kommen 35 vor. Ruderwanzen bewohnen das
Wasser und balzen dort sogar. Im Rahmen der Partnerwerbung erzeugen die
Männchen zirpende Gesänge, weshalb man Ruderwanzen auch als
Wasserzikaden bezeichnet. Lediglich um neue Lebensräume zu besiedeln,
verlassen Ruderwanzen das Wasser. In diesem Kapitel werden exemplarisch
zwei nicht näher bestimmte Individuen aus dieser Wanzenfamilie vorgestellt:
· Corixa sp.
Corixa sp.
In
stehenden Gewässern, also beispielsweise in Seen oder Tümpeln, kann man
in Deutschland vielerorts Wanzen aus der Gattung Corixa beobachten. Sie
sehen einander teils extrem ähnlich und sind nur schwer zu
unterscheiden. Allenfalls die Art Corixa punctata kann anhand
ihres Aussehens recht gut identifiziert werden. Meist sind Ruderwanzen
circa zwölf und 15 Millimeter lang. Der Kopf ist sehr stark gerundet und der Körper relativ flach,
was den Tieren beim Schwimmen hilft. Dieser spezielle Körperbau erzeugt im
Wasser beim Schwimmen relativ wenig Widerstand. Auf der Oberseite ist der Körper
bei Ruderwanzen für gewöhnlich dunkelgrau gefärbt. Auf den Flügeln befinden sich zahllose kleine und
unregelmäßig angeordnete helle Punkte oder LInien. Ferner sind bei den
meisten Spezies parallel verlaufende,
feine helle Querstreifen sind auf dem Halsschild zu sehen. Unter den
Ruderwanzen gibt es flugfähige Tiere, sie können sogar direkt aus dem Wasser starten.
Vom Frühling bis in den Herbst hinein kann man diese Insekten
in Deutschland beobachten.
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Foto: 02.11.2014,
Bochum-Stahlhausen |
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Foto: 13.05.2015,
Hattingen-Niederwenigern |
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Schildwanzen (Metallic Shieldbugs, Scutelleridae)
Weltweit kommen circa 500 Arten aus der Familie der
Schildwanzen vor. Viele dieser Spezies sind leuchtend bunt gefärbt und
glänzen metallisch, woher ihr englischer Trivialname rührt. Es gibt
jedoch auch recht schlicht gefärbte Schildwanzen. In Europa sind 51
Spezies heimisch. In diesem Kapitel finden Sie folgende
Schildwanzen-Art:
· Schildkrötenwanze (Tortoise Bug, Eurygaster testudinaria)
Schildkrötenwanze (Tortoise Bug, Eurygaster
testudinaria)
Mit
ihrer Körperlänge von acht bis elf Millimeter sind Schildkrötenwanzen
recht groß. Typisch für sie ist, dass ihr gewölbter Schild nahezu den
gesamten hinteren Körperbereich bedeckt. Die Grundfärbung des Schildes
ist rötlich-braun mit einem variablen Muster. Bei den meisten Individuen
verläuft ein deutlich sichtbarer heller Strich mittig in vertikaler
Richtung über die Oberseite des Körpers. Am spitzen Kopf wird er von
zwei dunklen Strichen flankiert. Zudem befinden sich auf der Oberseite
zwei helle Flecken und eine dunkle Marmorierung. Der Rand des
Hinterkörpers ist an beiden Seiten abwechselnd hell und dunkel. Zahllose
dunkle, unregelmäßig angeordnete Punktgruben bedecken die Oberseite des
Körpers dieser Spezies. Heimisch ist diese Wanzenart vor allem auf
feuchten oder sumpfigen Wiesen, diese können auch an Waldrändern oder
-lichtungen liegen. Vom Frühling bis in den Herbst sind erwachsene
Schildkrötenwanzen in geeigneten Lebensräumen anzutreffen. Fühlen sich
die Tiere bedrängt, sondern sie zu ihrer Verteidigung über Stinkdrüsen
eine übel riechende Flüssigkeit ab. Foto: 10.05.2015, Bochum-Riemke
Sichelwanzen (Damsel Bugs, Nabidae)
Weltweit kommen rund 500 Arten aus der Familie der
Sichelwanzen vor, die in 21 Gattungen zusammengefasst werden. Circa 40
Arten sind in Europa heimisch. Folgende Sichelwanzen-Arten werden in diesem
Kapitel vorgestellt:
· Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)
· Rotbraune Sichelwanze (Common Damsel Bug, Nabis rugosus)
· Sumpfsichelwanze (Nabis limbatus)
Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)
Zwischen
sieben und 8,7 Millimeter sind erwachsene Ameisensichelwanzen groß. Sie
sind dunkelbraun bis rötlich gefärbt und an den Rändern der
Hinterleibssegmente befinden sich helle Flecken. Ihre Beine sind hell
mit dunklen Flecken. Kürzer als der Körper sind die Fühler dieser
Wanzenart. Kleine Insekten und Gliedertiere bilden die Nahrung
erwachsener Sichelwanzen. Die Larven dieser Wanzenart sind überwiegend
dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Zwei helle Flecken am Hinterleib lassen
den Körper an jenen Stellen schmaler wirken, wodurch sich von oben
betrachtet der Eindruck ergibt, es handele sich um Ameisen. Larven kann
man während des gesamten Sommers in der Natur beobachten, sie halten
sich beispielsweise auf Doldenblütlern auf. Erwachsene Sichelwanzen
treten ab Ende Juli/Anfang August bis in den Herbst hinein auf. Diese
Wanzenart lebt in verschiedenen Gebieten, sie bevorzugt meist trockene
und warme Standorte oder offene Landschaften, die eine niedrige
Krautschicht aufweisen.
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Nymphe,
Foto: 06.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Alttier,
Foto: 23.10.2015,
Bochum-Querenburg |
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Rotbraune Sichelwanze (Common Damsel Bug, Nabis rugosus)
Zwischen 6,5 und 7,5 Millimeter ist die Rotbraune
Sichelwanze lang. Der Körper erwachsener Exemplare ist gelblichbraun
gefärbt. Auf den Beinen befinden sich rötlichbraune bis braune Punkte.
Die Vorderflügel sind sind zartbraun gefärbt und sie sind
vergleichsweise lang; sie enden kurz vor dem hinteren Rand des
Hinterleibs. Hin und wieder kann man auch Individuen beobachten, bei
denen die Flügel bis zum Ende des Hinterleibs reichen. Sie können mit
verwandten Arten verwechselt werden, deren Flügel grundsätzlich so lang
sind. Bei den Weibchen ist die Spitze des Hinterleibs leicht nach oben
gebogen. Erwachsene Exemplare dieser Wanzenart können das gesamte Jahr
über beobachtet werden. Die Tiere kommen in Gebieten mit viel Gras vor,
also beispielsweise auf Naturwiesen. Ein Foto einer
erwachsenen Wanze ist im Köln-Reisebericht zu sehen. Foto: 20.06.2007, Essen-Schönebeck
Sumpfsichelwanze (Nabis limbatus)
Etwa
sieben bis neun Millimeter sind Sumpfsichelwanzen lang. Ihr
Körperbau ist schmal und länglich, sie sind meist hellbraun bis
gelblichbraun gefärbt. Drei dunkle Längsstreifen befinden sich auf ihrem
Hinterleib. Die Beine sind wie der Körper bräunlich gefärbt und sie
tragen zahreiche kleine, dunkle Dornen. Bei den meisten Individuen sind
die Flügel stark verkürzt. Doch es kommen auch einige Exemplare mit
normal langen Flügeln vor. Andere Insekten stehen auf dem Speiseplan der
Sumpfsichelwanzen. Beobachten kann man diese Wanzenart an feuchten
Stellen in der Ufervegetation oder auf Feuchtwiesen. Ihre Flugzeit
beginnt im Juli und dauert bis in den Oktober. Ein weiterer im deutschen
Sprachraum gebräuchlicher Name für diese Insektenart lautet
Sumpfsichelwanze. Foto: 12.07.2014, Bochum-Riemke
Stachelwanzen (Shieldbugs, Acanthosomatidae)
Weltwelt gibt es circa 180 verschiedene
Stachelwanzen-Spezies, in Europa sind davon acht heimisch. Typisch für
diese auch als Bauchkielwanzen bezeichnete Familie ist die meist recht
bunte Färbung. In diesem Kapitel finden Sie folgende
Stachelwanzen-Arten:
· Bunte Blattwanze (Birch Shieldbug, Elasmostethus interstinctus)
· Buntrock (Juniper Shieldbug, Cyphostethus tristriatus)
· Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea)
· Wipfel-Stachelwanze (Hawthorn Shieldbug, Acanthosoma haemorrhoidale)
Bunte Blattwanze (Birch Shieldbug, Elasmostethus interstinctus)
Circa
neun bis zwölf Millimeter sind Bunte Blattwanzen groß. Aufgrund ihrer
Färbung sind diese Insekten recht auffällig. Der Körper ist kräftig grün
und rot gefärbt, die roten Bereiche befinden sich auf der Oberseite. Sie
liegen auf dem Halsschild, auf dem Schildchen sowie auf den
Vorderflügeln und in Abschnitten des Hinterleibes. Unzählige schwarze
kleine Punktgruben bedecken die Körperoberseite. Braungrün sind die
Fühler gefärbt, die Beine sind grün und die Füße sind gelblichgrün.
Bunte Blattwanzen sehen den
Wipfel-Stachelwanzen sehr ähnlich, sind aber deutlich kleiner als
diese. Gebüsche, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sind ein typischer
Lebensraum der Bunten Blattwanze. Sie kommt vor allem auf Birken (Betula
sp.), Erlen (Alnus sp.) und auf Weißdorn (Crataegus sp.)
vor und saugt den Saft dieser Pflanzen. Im Frühling findet die Paarung
der erwachsenen Individuen statt, im Sommer treten Nymphen in der Natur
auf. Sie werden zum Herbst hin erwachsen und überwintern, um im
folgenden Jahr den Kreislauf fortzusetzen. Foto: 29.09.2013,
Hattingen-Niederelfringhausen
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Buntrock (Juniper Shieldbug, Cyphostethus tristriatus)
Der Buntrock gehört zur Familie der Stachel- oder Bauchkielwanzen.
Weltweit ist die Familie mit circa 180 Arten vertreten, von denen acht
in Europa heimisch sind. Zwischen acht und elf Millimeter kann der
Buntrock lang werden. Die Grundfärbung ist grün, die hinteren Enden des
Halsschildes und die Flügel tragen eine rotbraune Zeichnung. An
den Ecken ist das Schildchen hell- bis gelbgrün gezeichnet. Auf dem
häutigen Flügelteil tragen diese Wanzen ein dunkles Muster. Erwachsene
Tiere sind genau wie die Larven vor allem auf Wacholder, Lebensbäumen
und Scheinzypressen anzutreffen, aber auch in Feuchtgebieten und auf
Trockenrasen stehen die Chancen gut, den Tieren zu begegnen. Von August
bis in den Juni des Folgejahres kann man erwachsene Buntröcke
beobachten.
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Foto: 24.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Foto: 24.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea)
Die
Fleckige Brutwanze ist sechs bis acht Millimeter lang und gehört zur
Familie der Stachelwanzen. Ihre Färbung ist variabel, diese Spezies ist grünlich, graugelb und rotbraun
gefärbt. Typisch für die Fleckige Brutwanze sind zahlreiche kleine,
dunkle Punkte, die sich auf der Körperoberseite der Tiere befinden. Auf
der Körperunterseite fehlen diese Punkte, dort sind einzig
die Atemöffnungen als dunkle Partien zu erkennen. Am Hinterleib ist der
seitliche Rand abwechselnd hell und dunkel gefärbt. Während des Sommers
sind die Tiere anders gefärbt als später im Jahr: Zum Herbst hin werden
sie zunehmend rötlichbraun. Aufgrund ihrer Nahrungsvorlieben ist diese
Wanzenart auf Birken und Erlen anzutreffen. Sie ernährt sich saugend vom Saft der Blätter dieser
Bäume. Eine Besonderheit dieser Spezies ist, dass die Weibchen ihre Eier und ihren Nachwuchs bewachen, siehe Foto unter diesen Zeilen. Foto: 01.07.2007, Essen-Schönebeck
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Foto: 01.07.2007,
Essen-Schönebeck |
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Weibchen bewacht Eier, Foto: 01.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Foto: 16.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Nymphe, Foto: 16.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Wipfel-Stachelwanze (Hawthorn Shieldbug, Acanthosoma haemorrhoidale)
Zwischen 15 und 17 Millimeter beträgt die Körpergröße
der Wipfel-Stachelwanze. Typische Erkennungsmerkmale erwachsener
Exemplare sind Längsstreifen auf dem Kopf und ein rotes Dreieck, das auf
dem restlichen Körper, der im Frühjahr grün und zum Spätsommer hin
rötlich ist. Im Zentrum des roten Dreiecks liegt ein weiteres Dreieck,
das im Frühling leuchtend grün ist. Die Flügel dieser Wanzenart sind
rötlich gefärbt. Der grüne Bereich der Körperoberseite weist zudem
punktförmige Vertiefungen auf. Nymphen sind überwiegend grün gefärbt, mit
zunehmendem Alter bilden sich rötliche Bereiche an ihrem Körper. An
Waldrändern, aber auch in Feldgehölzen und in Laubwäldern ist diese
Wanzenart anzutreffen. Sie bevorzugt Lebensräume, in denen sie Weißdorn
(Crataegus sp.), Ebereschen (Sorbus aucuparia) und Hecken findet. Beobachtet
werden können die Tiere in der Zeit von April/Mai bis in den Oktober
hinein, Pflanzensäfte bilden ihre Nahrung. Eine sehr ähnlich aussehende
Art ist die Bunte
Blattwanze. Sie ist jedoch erheblich kleiner als die
Wipfel-Stachelwanze. Foto: 26.04.2014,
Bochum-Riemke
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Foto: 26.04.2014,
Bochum-Riemke |
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Nymphe, Foto: 09.09.2014,
Bochum-Riemke |
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Stelzenwanzen (Stilt Bugs, Berytidae)
Stelzenwanzen haben einen schmalen, länglichen
Körperbau. Sie kommen in der sogenannten Holarktis vor, also in den
nördlichen Zonen der Erde, angefangen von Nordamerika über Nord- und
Mitteleuropa bis hin nach Nord- und Zentralasien. Wie viele Arten es
gibt, ist unter Experten strittig, da die Zuordnung einiger Gattungen zu
den Stelzenwanzen noch nicht vollständig geklärt ist. Folgende
Stelzenwanzenart wird in diesem Kapitel beschrieben:
· Hexenkraut-Wanze (Stilt Bug, Metatropis rufescens)
Hexenkraut-Wanze (Stilt Bug, Metatropis rufescens)
Die Hexenkraut-Wanze ist in ganz Deutschland heimisch.
Sie kommt vor allem in Wäldern und an Waldrändern vor, weil dort das
Große Hexenkraut (Circaea lutetiana) wächst, das eine der
wichtigsten Futterpflanzen dieser Wanzenspezies darstellt. Etwa acht bis
zehn Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Tiere. Sie sind
orangebraun gefärbt. Besonders auffällig sind ihre sehr langen Beine, die ein hell
und dunkel gefärbtes Muster tragen. Die ebenfalls sehr langen Fühler
sind an den Enden verdickt. Von Mai bis September können
Hexenkraut-Wanzen in der Natur beobachtet werden.
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Teichläufer (Hydrometridae)
Die Familie der Teichläufer ist weltweit auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vertreten. Momentan sind der Wissenschaft 119 Arten bekannt, von denen einige in Mitteleuropa heimisch sind.
Folgende Spezies wird auf dieser Seite gezeigt:
·
Gemeiner Teichläufer (Water Measurer, Hydrometra stagnorum)
Gemeiner Teichläufer (Water Measurer, Hydrometra stagnorum)
Auf
den ersten Blick fällt es kaum auf, aber der Gemeine Teichläufer gehört
zu den Wanzen. Diese Tiere erreichen eine Körperlänge von neun bis rund
zwölf Millimeter und sie sind sehr schlank gebaut. Ihre Körperfärbung
ist braunschwarz bis schwarz, auf der Körperoberseite tragen sie zudem
einige helle Flecken. Aufgrund ihres geringen Gewichts und der sehr
langen Beine können die Tiere auf dem Wasser laufen. Die
Oberflächenspannung reicht aus, um sie zu tragen. Heimisch sind die
Gemeinen Teichläufer auf Stillgewässern, auf denen sie in den Uferzonen
zu finden sind. Andere Insekten und Gliederfüßer stehen auf dem
Speisezettel dieser Wanzen. In manchen Literaturquellen wird die Art
auch als Wasserreiter oder Stelzfuß bezeichnet. Foto: 02.05.2016, Bochum-Querenburg
Uferwanzen (Shore Bugs, Saldidae)
In Europa kommen 47 Arten aus der Familie der
Uferwanzen, auch Springwanzen genannt, vor. Davon leben 26 Arten in
Deutschland. Wie es ihr Name bereits vermuten lässt, leben viele dieser
Insekten an Gewässerufern. Folgende Art wird in diesem Kapitel
vorgestellt:
· Gemeiner Hüpferling (Common Shore Bug, Saldula saltatoria)
Gemeiner Hüpferling (Common Shore Bug, Saldula saltatoria)
Der Gemeine Hüpferling gehört zur Familie der
Uferwanzen (Saldidae), woraus sich direkt ableiten lässt, wo man diese
Tiere findet. Sie leben an Ufern verschiedener Süßgewässer, angefangen
bei Flüssen über Teiche bis hin zu Kleinstgewässern. Darüber hinaus
kommen sie in Hochmooren und mitunter sogar an der Küste vor. Nur etwa
3,4 bis 4,5 Millimeter beträgt die Körperlänge. Für Laien ist es nicht
leicht, den Gemeinen Hüpferling anderen, naheverwandten Arten der
Gattung Saldula zu unterscheiden. Es kommt auf feine Details an, zu
denen die beiden blassen Flecken am Rand der Halbdecken (Hemielytren),
also der Vorderflügel gehören. Hinsichtlich ihrer Färbung sind Gemeine
Hüpferlinge variabel. Sie können eine bräunliche bis graue Grundfärbung
aufweisen. Andere kleine Tiere bilden die Nahrung dieser Wanzenart, die
etwa von März oder April bis in den Spätsommer aktiv ist. Foto:
04.06.2015, Bochum-Dahlhausen
Wasserläufer (Water Striders, Gerridae)
Europaweit leben 16 Arten aus der Familie der
Wasserläufer, in Deutschland sind elf heimisch. Diese Wanzen sind
aufgrund ihrer speziellen Anatomie dazu in der Lage, auf dem Wasser zu
laufen. Folgende Wasserläufer-Art wird in diesem Kapitel präsentiert:
·
Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)
Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)
Der Gemeine Wasserläufer besitzt die Fähigkeit, über
die Oberfläche von Gewässern gleiten zu können. Diese Tierart gehört zu
den Wanzen und erreicht eine Körperlänge von acht bis zehn Millimeter.
Bräunlich-grau ist der Körper dieser Insekten gefärbt, ihre Schenkel der
Vorderbeine sind gelblich gefärbt und sie tragen zwei schwarze
Längsstreifen. Eher dunkel sind die anderen Beine gefärbt. Am Körper und
an den Beinen tragen Gemeine Wasserläufer eine dichte, filzige
Behaarung, die wasserabweisend ist. In der Natur zu beobachten sind die
Insekten im Sommerhalbjahr, sie halten sich auf stehenden Gewässern auf.
Tote oder lebende, auf der Wasseroberfläche treibende Insekten bilden
die Nahrung der Gemeinen Wasserläufer.
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Foto:
06.04.2014,
Bochum-Querenburg |
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Foto:
30.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Weichwanzen (Plant Bugs, Grass Bugs, Leaf Bugs, Miridae)
Die Weichwanzen sind eine sehr große Familie mit
vielen Unterfamilien und Arten. Weltweit kommen rund 10.000 Spezies vor.
Circa 1.170 sind in Europa heimisch, in Deutschland und Österreich sind
die Weichwanzen mit etwa 400 Arten vertreten. Diese Tiere werden auch
als Blindwanzen bezeichnet. Folgende Weichwanzen-Spezies werden in
diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Braunschwarze Nesselweichwanze (Plagiognathus arbustorum)
· Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus)
· Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis)
· Gemeine Zierwanze (Alfalfa Plant Bug, Adelphocoris lineolatus)
· Gepunktete Nesselwanze (Plant Bug, Liocoris tripustulatus)
· Glattköpfige Schmalwanze (Stenodema laevigata)
· Grüne Distelwanze (Grass Bug, Calocoris affinis)
· Harpocera thoracica
· Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)
· Notostira elongata
· Orthops campestris
· Prachtwanze (Capsid Bug, Miris striatus)
· Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)
· Vierfleck-Eichenwanze (Dryophilocoris flavoquadrimaculatus)
· Vierpunktige Zierwanze (Plant Bug, Adelphocoris quadripunctatus)
Braunschwarze Nesselweichwanze (Plagiognathus arbustorum)
Hinsichtlich
ihrer Körperfärbung ist die Braunschwarze Nesselweichwanze sehr
variabel. Es kommen Individuen vor, die hell olivbraun gefärbt sind.
Daneben gibt es Exemplare mit rötlichbrauner Färbung oder gar ganz
schwarze Tiere. Die Körperlänge dieser Spezies beträgt bei den Männchen
3,8 bis 4,6 Millimeter, die Weibchen sind 3,7 bis 4,3 Millimeter groß.
Typische Lebensräume, in denen man die Braunschwarze Nesselweichwanze
antrifft, sind trocken bis feucht und auf alle Fälle immer
pflanzenreich. Die kleinen Insekten bevorzugen schattige Plätze. Von
Juni bis Oktober dauert die Flugzeit der erwachsenen Individuen.
Foto: 23.08.2014, Bochum-Riemke
Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus)
Die
Eichen-Schmuckwanze ist eine der hübschesten Weichwanzen, die man in
Deutschland beobachten kann. Wie es ihr Name bereits vermuten lässt,
kommt sie auf Eichen (Quercus sp.) vor.
Ihr Körper ist länglich-oval geformt und misst zwischen sieben und 8,5
Millimeter. Gelblichbraun bis rotbraun ist die Grundfärbung dieser
kleinen Insekten. Helle und dunkle Streifen entlang der Adern zieren den
ledrigen Teil ihrer Flügel. Allerdings gibt es auch Individuen, bei
denen diese Körperpartien überwiegend schwarz sind. Der Halsschild ist
gelbbraun gefärbt und hat am hinteren Ende ein schwarzes Querband. Im
vorderen Abschnitt liegen auf dem Halsschild bei einigen Individuen vier
schwarze Flecken. Die rötlichbraun bis schwarz gefärbten Beine sind
recht lang und sie tragen kleinen Dornen. Ähnlich sind die Antennen
gefärbt. Im Mai und Juni lassen sich erwachsene Individuen dieser
Wanzenart auf Eichen beobachten. Auch Jungtiere können im Frühling
draußen gefunden werden.
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Foto:
18.05.2015,
Bochum-Stiepel |
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Nymphe,
Foto:
10.05.2016,
Bochum-Riemke |
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Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis)
Die
Gemeine Wiesenwanze ist zwischen 5,8 und 7,3 Millimeter lang. Anhand
ihrer Färbung lassen sich die Geschlechter unterscheiden: Männchen
weisen eine hell rotbraune bis dunkelrote Färbung auf, die Weibchen sind
grün und bräunlich gefärbt. Weibchen sind zudem daran zu erkennen, dass
ihr Halsschild hellgrün gefärbt ist und an den Seiten je einen dunklen
Fleck besitzt. Bei Männchen ist die Grundfärbung des Halsschildes
ebenfalls grünlich, aber ein meist bräunliches Fleckenmuster überdeckt
dies oder verläuft ins Grünliche. Beide Geschlechter haben ein
herzförmiges Schildchen, das auffällig hellgrün gefärbt ist. Im vorderen
Abschnitt des Schildchens befindet sich ein dunkelbraunes Dreieck, das
den herzförmigen Eindruck dieses Körperteils verstärkt. Warme, offene
und halbschattige Lebensräume sind bevorzugte Aufenthaltsorte der
Gemeinen Wiesenwanze. Auch an feuchten Waldstandorten kann man die Tiere
mitunter antreffen. Foto: 15.09.2013, Bochum-Riemke
Gemeine Zierwanze (Alfalfa Plant Bug, Adelphocoris lineolatus)
Zwischen
acht und elf Millimeter beträgt die Körpergröße der Gemeinen Zierwanze.
Das Aussehen dieser Tiere ist aufgrund ihrer großen Bandbreite möglicher
Färbungen variabel. Von hellgrün über grünlichbraun bis bräunlich
variiert die Grundfärbung. Bei den meisten Individuen erstrecken sich
auf dem Schildchen zwei schmale Längsstreifen, die parallel verlaufen.
Sie sind jedoch nicht immer kontrastreich und gut sichtbar. Viele
Exemplare dieser Spezies tragen auf den Flügeldecken je einen dunklen
Streifen. Rötlich bis bräunlich oder grünlich können die Fühler gefärbt
sein. Meist sind die Beine grünlich, mitunter aber auch bräunlich. Sie
weisen dunkle Flecken auf und tragen kleine Dornen. Gemeine Zierwanzen
kommen auf Wiesen und an Waldrändern sowie in Gebüschen und Hecken vor.
Sie sind im Sommer in der Natur zu finden. Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke
Gepunktete Nesselwanze (Plant Bug, Liocoris tripustulatus)
Auf
Brennnesseln ist die Wanzenart zu beobachten. Die oval geformten Tiere
erreichen eine Körperlänge von bis zu fünf Millimeter; ihre
Körperoberseite ist glatt und glänzend. Sie ernähren sich vom Saft der
Brennnesseln, den sie im Bereich der Blüten und Samenstände saugen. Das
Schildchen dieser zierlichen Wanzen ist gelb gefärbt, die Antennen sind
in etwa so lang wie der Körper. Die Flügel sind dunkel gefärbt und
tragen gelbe Bereiche. In freier Natur sind Gepunktete Nesselwanzen von
Juli bis zum nächsten Frühsommer zu finden.
Foto: 27.10.2014, Bochum-Riemke
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Glattköpfige Schmalwanze (Stenodema laevigata)
Gegenden
mit vielen Gräsern, zum Beispiel Wiesen oder Weiden, sind typische
Lebensräume, in denen man die Glattköpfige Schmalwanze antreffen kann.
Mitunter kann man diese Tiere jedoch auch auf Waldlichtungen oder in
Parks und Gärten beobachten. Zwischen 7,6 und 9,2 Millimeter beträgt die
Körperlänge dieser Insekten. Farblich sind die Tiere variabel, sie
können grün, braun oder gelblich gefärbt sein. Sie passen sich mit ihrer
Farbe an ihre Umgebung an. Das heißt, wenn zum Herbst hin viele Gräser
vertrocknen, werden die Wanzen bräunlich, um weniger aufzufallen.
Typisch für die Spezies ist, dass sich zwischen den eine Längsfurche
erstreckt. Auf dem Schildchen befinden sich kleine Punktgruben. Es kommt
bei uns eine Verwechslungsart vor:
Stenodema
calcarata. Von ihr lässt sich die Glattköpfige Schmalwanze
anhand der fehlenden Dornen an den Hinterschenkel unterscheiden. Etwa
Mitte Juni bis Ende Juli schlüpfen diese Wanzen und sie überwintern als
erwachsene Individuen. Im nächsten Frühjahr paaren sie sich und legen
dann alsbald ihre Eier.
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Foto:
29.08.2015,
Gelsenkirchen-Ückendorf |
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Foto:
16.07.2015,
Bochum-Riemke |
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Grüne Distelwanze (Grass Bug, Calocoris affinis)
Einfarbig
grün ist die Grüne Distelwanze gefärbt. Typisch für diese Tiere ist,
dass sie eine glänzende Körperoberfläche haben und zudem kurz schwarz
behaart sind. Männliche Individuen sind 6,9 bis 8,3 Millimeter lang, die
Weibchen bringen es auf eine Körperlänge von 6,6 bis 7,1 Millimeter.
Feuchte Lebensräume wie beispielsweise sumpfige Wiesen, feuchte
Waldränder oder Uferzonen von Gewässern sind Lebensräume, in denen man
die Grüne Distelwanze antrifft. Sie bevorzugt Habitate mit dichtem
Pflanzenbewuchs. Gern halten sich diese Tiere auf verschiedenen
Brennnesselarten (Urtica sp.) auf. Erwachsene Exemplare kann
man häufig schon ab Ende Mai, ansonsten ab Anfang Juni beobachten. Die
Flugzeit dauert bis in den September. Foto: 20.06.2007,
Essen-Schönebeck
Harpocera thoracica
Die
Weichwanzenart Harpocera thoracica ist
zwischen 6,4 und 6,8 Millimeter lang. Männchen und Weibchen sind
verschieden gefärbt und lassen sich deshalb anhand ihres Aussehens
unterscheiden. Die Grundfärbung beider Geschlechter ist zudem variabel
gelbbraun bis schwarz, wobei die Weibchen in aller Regel etwas heller
sind als die Männchen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die
Zeichnung des Brustbereichs. Hier sind die Weibchen auf der Oberseite
gelbbraun gefärbt und zum Kopf hin befindet sich ein brauner Saum.
Männchen haben hingegen eine schwarze Oberseite des Brustbereichs mit
einem in der Mitte verlaufenden, hellen, vertikalen Streifen.
Typischerweise kann man diese Spezies an blühenden Eichen beobachten,
doch sie kommt auch auf anderen Laubbäumen oder in deren unmittelbarer
Nähe vor. Etwa gegen Ende April beginnt die Flugzeit der erwachsenen
Individuen, sie dauert bis Mitte Juni. Foto: 01.05.2007, Essen-Schönebeck
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Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)
Die
Langhaarige Dolchwanze gehört zu den Weichwanzen und sie wird bis zu 9,5
Millimeter lang. Von Juni bis September sind diese Tiere auf feuchten,
schattigen Wiesen anzutreffen, die hohe Gräser aufweisen und somit eher
naturbelassen sind. Der englische Name
spielt auf diese Vorliebe für Wiesen deutlich an. Diese Wanzenart ernährt sich vom Saft
verschiedener Süßgräser (Poaceae),
den sie bevorzugt an den Ähren saugt. Überall dort, wo Wiesen sind, ist
diese Wanzenspezies im Ruhrgebiet häufig anzutreffen. Die Männchen haben
lange Flügel, siehe Foto rechts. Sie sind anfangs hellbraun gefärbt und
dunkeln mit zunehmendem Alter nach, bis sie braun und gelb gefärbt sind.
Weibliche Tiere haben sehr viel kürzere Flügel und sind grünlich-gelb
gefärbt. Eine
Abbildung eines Weibchens ist in meinem Düsseldorf-Reisebericht zu
finden. Foto: 05.06.2007, Essen-Schönebeck
Notostira elongata
Notostira
elongata ist zwischen sechs und 8,7 Millimeter groß. Der Körperbau
ist lang und schmal. Anhand ihres Aussehens lassen sich die Geschlechter
unterscheiden. Männliche Individuen sind auf der Oberseite schwarz mit
gelblich-grünen Rändern an den Seiten. Deutlich blasser fällt die
Färbung der Weibchen aus, weshalb sie nur bei genauer Betrachtung auf
Artebene idenfitiziert werden können. Typisch für sie ist, dass ihre
Vorderbrust nicht punktiert ist. Zudem haben sie feine Härchen am ersten
Glied jedes Fühlers sowie an den Schienen (Tibien) der Hinterbeine. Bei
den Weibchen sind die Fügel verkürzt, die Männchen haben normal lange
Flügel. Hinsichtlich ihrer Färbung variieren diese Tiere auch mit der
Jahreszeit. Während des Sommers ist die Grundfarbe eher gelblich-grün,
zum Herbst hin ist sie rötlich oder graubraun. Anzutreffen ist
Notostira elongata unter anderem auf Wiesen, Ruderalflächen, an
Wegrändern oder auf Getreidefeldern. Vom zeitigen Frühling bis in den
Herbst dauert die Flugzeit dieser Tiere. Foto: Männchen, 10.08.2015,
Hattingen-Niederwenigern
Orthops campestris
zwischen
3,6 und 4,5 Millimeter beträgt die Körpergröße der Wanzenart Orthops campestris, für die mir kein
deutscher Name bekannt ist. Es ist in den allermeisten Fällen
ausgesprochen schwierig, Wanzen der Gattung Orthops anhand
ihres Aussehens zu bestimmen und man muss unter anderem Faktoren wie den
Fundort beachten. Orthops campestris weist meist eine grüne
Körperfärbung auf und auch die Beine sind grün. Sie tragen feine,
schwarze Punkte. Die Fühler sind wie auch bei den anderen Arten dieser
Gattung meist dunkelgrau bis schwarz, doch sie können auch dunkelgrün
sein. Bevorzugte Lebensräume von Orthops campestris
sind offene Landschaften, die warm und sonnig sind. Foto:
12.07.2014, Bochum-Riemke
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Prachtwanze (Capsid Bug, Miris striatus)
ie
Prachtwanze wird nicht ohne Grund so schmeichelhaft bezeichnet. Diese
Tiere sind sehr bunt. Schwarz ist ihre Grundfärbung, der ledrige Teil
der Flügeldecken weist leuchtend gelb gefärbte Streifen auf. Zudem ist
der hintere Teil der ledrigen Membran gelb, rot oder schwarz gerandet.
Bei den einzelnen Individuen unterzeichnet sich die Zeichnung der
Flügeldecken. Rötlichbraun sind die Beine, die Fühler sind meist dunkel
und ihre Länge entspricht für gewöhnlich in etwa des Körpers. Schwarz
mit gelber Zeichnung ist der Halsschild dieser Wanzenart. Schlank und
langgestreckt ist der Körperbau der rund neun bis 11,7 Millimeter langen
Insekten. Zu finden sind Prachtwanzen an sonnigen Waldrändern, in
Gebüschen, Hecken und auf freistehenden Bäumen. Ihre hauptsächliche
Nahrung besteht aus Tieren, darunter zum Beispiel Blattläuse oder die
Larven anderer Insekten. Die Flugzeit dieser Wanzenart beginnt im
Frühling und dauert bis in den Sommer hinein. Im Frühling treten auch
die Nymphen dieser Wanzenart in Erscheinung, deren Körperbau den von
Ameisen nachahmt. Sie sind dunkel rotbraun gefärbt, haben rötliche Beine
und tragen am Hinterleib ein Muster aus gelblich-weißen Streifen. Ein
erwachsenes Individuum ist beispielsweise im Köln-Fotoreisebericht
zu sehen. Foto: Nymphe, 03.05.2015, Bochum-Riemke
Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)
Vergleichsweise
klein ist die Rote Weichwanze. Diese Art erreicht eine Körperlänge von
6,5 bis acht Millimeter. Weil diese Tiere so zierlich sind, werden sie
oft übersehen, obwohl sie recht häufig in der deutschen Natur vorkommen.
Ihr Körperbau ist relativ breit, die Färbung der Tiere ist variabel. Sie
können schwarz, rot oder braun gefärbt sein. Bei vielen Individuen ist
das Schildchen (Scutellum) hell gelblichbraun gefärbt. In Lebensräumen
mit dichter Vegetation, also beispielsweise auf naturnahen Wiesen, an
Hecken sowie in Parks und Gärten, ist diese Tierart zu finden. Sie
benötigt eine ausgeprägte Krautschicht. Auf dem Speiseplan der Roten
Weichwanze stehen die Körperflüssigkeiten anderer Insekten. Sie erbeuten
unter anderem Blattläuse. Beobachten kann man diese Wanzenspezies von
Mai bis September. Foto: 01.08.2014, Bochum-Stiepel
Vierfleck-Eichenwanze (Dryophilocoris flavoquadrimaculatus)
Etwa
sechs bis sieben Millimeter Körperlänge erreicht die
Vierfleck-Eichenwanze. Die Tiere sind schmal gebaut und länglich, sie
gehören zur Familie der Blind- und Weichwanzen (Miridae). Schild und
Halsschild sowie die Flügel sind schwarz gefärbt. Einziger Schmuck
dieser Tiere sind die vier gelben Flecken auf den Flügeln. Darüber
hinaus gibt es zwei weitere helle Bereiche an den Flügeln, die jedoch
nicht so leuchtend gelb gefärbt sind wie die vier Flecken. Das erste
Fühlerglied ist hellbraun gefärbt, die restlichen Teile der Fühler sind
schwarz. Hell bräunlich sind die Beine dieser Wanzenart gefärbt, die vor
allem in der Nähe von Eichen anzutreffen ist. Der Pflanzensaft der
Eichenblätter sowie die Körperflüssigkeiten anderer Insekten dienen der
Vierfleck-Eichenwanze als Nahrung. Die Flugzeit dieser Wanzenart findet
im Mai und Juni statt. Foto: 18.05.2015, Bochum-Stiepel
Vierpunktige Zierwanze (Plant Bug, Adelphocoris quadripunctatus)
Die
Vierpunktige Zierwanze hat eine Körperlänge von 7,5 bis 10,5 Millimeter.
Auf der Oberseite ist ihr Körper grünlich oder gelblichgrün gefärbt. Ein
charakteristisches Merkmal dieser Weichwanzenart sind vier dunkle
Flecken auf dem Halsschild. Jedoch gibt es einige Individuen, die diese
Flecken nicht tragen. Typisch ist für diese Spezies außerdem, dass die
vorderen drei Fühlerglieder an ihrer Basis je einen hellen Ring
aufweisen. Feine Haare bedecken den Körper, sie sind nach hinten
gerichtet. Grünlich sind die Beine gefärbt, auf den Schenkeln befinden
sich kleine braune Flecken. An den Schienbeinen haben Vierpunktige
Zierwanzen schwarze Dornen. Heimisch sind diese Tiere vor allem in eher
feuchten Lebensräumen, sie leben auf Wiesen und in Hecken. Ihre Flugzeit
beginnt im Juli und sie dauert bis September. Foto: 16.08.2014,
Bochum-Riemke
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Wanzen im Ruhrgebiet
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