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Wanzen in Köln und im Umland - Teil 2

Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete Version, die Sie hier finden.

Feuerwanzen (Red Bugs, Pyrrhocoridae)

Circa 400 Arten aus der Familie der Feuerwanzen kommen in aller Welt vor, in Europa sind fünf davon heimisch. Nur zwei sind in Mitteleuropa und somit in Deutschland anzutreffen. Folgende Feuerwanzenart finden Sie in diesem Kapitel:

· Feuerwanze (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)

Feuerwanze (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)

Die Körperlänge der Feuerwanze kann bis zu zehn Millimeter betragen. Ihre rot-schwarze Färbung ist sehr auffällig, weshalb sie im Grün der Pflanzen, aber auch an anderen Orten leicht auszumachen ist. Feuerwanzen sind gesellige Tiere, die sich meist in größeren Gruppen in ihren bevorzugten Lebensräumen aufhalten. Diese sind Kastanien, Linden und Robinien, aber auch mitunter Gebüsche. In Parkanlagen, großen Gärten sowie entlang von Alleen sind Feuerwanzen in Mitteleuropa anzutreffen. Nachdem die Tiere im Frühling ihr Winterquartier verlassen haben, beginnen sie sofort mit der Balz und der Eiablage. Dadurch sind im August eines Jahres bereits wieder junge, geschlechtsreife Feuerwanzen vorhanden. Lindensamen werden von den Wanzen besonders gern angebohrt, um den Saft zu saugen. Andere Pflanzensäfte bereichern ihren Speiseplan.

  Feuerwanze (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)   Feuerwanze, Nymphe (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)  
  Alttier, Foto: 17.03.2012,
Köln-Brück
  Nymphe, Foto: 05.10.2011,
Köln-Brück
 

Glasflügelwanzen (Scentless Plant Bugs, Rhopalidae)

Zurzeit sind 18 Gattungen aus der Familie der Glasflügelwanzen bekannt, in denen insgesamt mehr als 200 Arten vorkommen. Sie sind in verschiedenen Teilen der Welt heimisch, einige Spezies kommen in Deutschland vor. In diesem Kapitel wird folgende Glasflügelwanzen-Art vorgestellt:

· Stictopleurus punctatonervosus

Stictopleurus punctatonervosus

Stictopleurus punctatonervosusIn vielen Teilen Deutschlands mit Ausnahme des nordwestdeutschen Tieflandes ist die Wanzenart Stictopleurus punctatonervosus heimisch. Zwischen sieben und 8,5 Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Tiere. Graubraun bis grünlich ist die Grundfärbung dieser Tiere, manche Individuen sind sehr dunkel bis schwarz. Der Körper ist auf der Oberseite stark punktiert. Verschiedene Pflanzensäfte, unter anderem von Korbblütlern (Asteraceae), bilden die Nahrung dieser Wanzen. Diese Tiere überwintern als erwachsene Exemplare. Im folgenden Jahr sind sie ab Ende April/Anfang Mai zu beobachten. Bis Ende Oktober dauert ihre Flugzeit. Foto: 09.08.2013, Troisdorf-Altenrath

Randwanzen (Coreidae)

Weltweit kommen etwa 1.800 Arten von Randwanzen in circa 250 Gattungen vor. In Europa sind 58 Arten und Unterarten heimisch, in Mitteleuropa und somit in Deutschland leben etwa 27. Viele Randwanzen ernähren sich von pflanzlicher Kost. Randwanzen sehen den Baumwanzen ähnlich, sie sind aber in aller Regel schlanker als diese gebaut. Auch ist ihr Halsschild (Scutellum) meist deutlich kleiner. Folgende Randwanzen-Arten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge:

· Amerikanische Kiefernwanze (Western Conifer Seed Bug, Leptoglossus occidentalis)
· Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus)

Amerikanische Kiefernwanze (Western Conifer Seed Bug, Leptoglossus occidentalis)

Amerikanische Kiefernwanze (Western Conifer Seed Bug, Leptoglossus occidentalis)Ursprünglich ist die Amerikanische Kiefernwanze im Westen Nordamerikas sowie in den Rocky Mountains heimisch gewesen. Die Art hat sich jedoch stark ausgebreitet - zum einen aus eigenem Antrieb, zum anderen durch Verschleppung. Inzwischen kommt sie nicht nur bis zur US-amerikanischen Ostküste vor, sondern auch in Europa. Hier ist sie 1999 erstmals nachgewiesen worden und sie breitet sich seitdem immer weiter aus. 16 bis 20 Millimeter beträgt die Körpergröße ausgewachsener Amerikanischer Kiefernwanzen. Rötlichbraun ist die Grundfärbung der recht schlank gebauten Tiere. Auffällig sind die beiden breiten Bereiche an den Hinterbeinen und der spitze Kopf. Der Pflanzensaft von Nadelbäumen wie Kiefern, den die Wanzen zum Beispiel aus Blüten saugen, bildet die Nahrung der Tiere. Foto: 26.09.2011, Köln-Brück

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Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus)

Eine Körperlänge von 10,5 bis 16 Millimeter erreicht die Lederwanze, womit sie recht groß und auffällig ist - und das trotz ihrer schlichten bräunlichen Färbung. Der Körper der Tiere wirkt ledrig, woher der deutsche Name der Insektenart rührt. Junge Lederwanzen sind hellbraun gefärbt, zum Herbst hin dunkeln die Tiere nach. Sie sind dann eher schwarzbraun gefärbt. Typisch für diese Spezies ist der seitlich unter den Flügelrändern hervor ragende Hinterleib, woran sie leicht erkannt werden kann. Etwa ab April kann man diese Wanzen auf Bäumen und in Hecken sowie auf kleineren Pflanzen beobachten. Mit ihrem starken, langen Saugrüssel bohrt die Lederwanze die Pflanzen an und saugt ihren Saft. Mitunter werden Lederwanzen auch als Randwanzen bezeichnet.

  Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus)   Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus)  
  Foto: 03.10.2011,
Köln-Dellbrück
  Foto: 16.09.2012,
Köln-Brück
 

  Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus), Nymphe im 1. Stadium   Lederwanze (Dock Leaf Bug, Coreus marginatus), Nymphe im 5. Stadium  
  Nymphe im 1. Stadium, Foto: 12.08.2012,
Köln-Brück
  Nymphe im 5. Stadium, Foto: 12.08.2012,
Köln-Brück
 

Schildwanzen (Metallic Shieldbugs, Scutelleridae)

Weltweit kommen circa 500 Arten aus der Familie der Schildwanzen vor. Viele dieser Spezies sind leuchtend bunt gefärbt und glänzen metallisch, woher ihr englischer Trivialname rührt. Es gibt jedoch auch recht schlicht gefärbte Schildwanzen. In Europa sind 51 Spezies heimisch. In diesem Kapitel finden Sie folgende Schildwanzen-Arten:

· Gemeine Getreidewanze (Wheat Bug, Eurygaster maura)
· Schildkrötenwanze (Tortoise Bug, Eurygaster testudinaria)

Gemeine Getreidewanze (Wheat Bug, Eurygaster maura)

Gemeine Getreidewanze (Wheat Bug, Eurygaster maura)Zwischen acht und elf Millimeter werden Gemeine Getreidewanzen groß. Diese Tiere sind anders als viele andere Vertreter ihrer Familie recht schlicht gefärbt. Ihr Körper weist häufig eine bräunliche Färbung in unterschiedlichen Schattierungen auf. Ferner kommen graue, rötliche oder fast schwarze Individuen vor. Typisch für sie ist, dass der Hinterleib durch einen kräftigen Rückenschild geschützt wird. Bei diesem handelt es sich um das verlängerte Schildchen. Auf ihm befindet sich meist eine helle Zeichnung, diese kann aber fehlen oder nur sehr schwach ausgeprägt sein. Charakteristisch ist zudem die Punktierung des Körpers. Der Hinterleibsrand ist abwechselnd bräunlich und dunkel gemustert. Heimisch sind Gemeine Getreidewanzen auf Magerrasen und in Bereichen mit vielen Wildgräsern. Im Frühling/Sommer schlüpfen die Nymphen und sie überwintern als erwachsene Wanzen. Deshalb sind im Frühling an warmen Tagen auf den ersten Gräsern oft vorjährige Gemeine Getreidewanzen anzutreffen. Foto: 28.05.2012, Köln-Brück

Schildkrötenwanze (Tortoise Bug, Eurygaster testudinaria)

Schildkrötenwanze (Tortoise Bug, Eurygaster testudinaria)Mit ihrer Körperlänge von acht bis elf Millimeter sind Schildkrötenwanzen recht groß. Typisch für sie ist, dass ihr gewölbter Schild nahezu den gesamten hinteren Körperbereich bedeckt. Die Grundfärbung des Schildes ist rötlich-braun mit einem variablen Muster. Bei den meisten Individuen verläuft ein deutlich sichtbarer heller Strich mittig in vertikaler Richtung über die Oberseite des Körpers. Am spitzen Kopf wird er von zwei dunklen Strichen flankiert. Zudem befinden sich auf der Oberseite zwei helle Flecken und eine dunkle Marmorierung. Der Rand des Hinterkörpers ist an beiden Seiten abwechselnd hell und dunkel. Zahllose dunkle, unregelmäßig angeordnete Punktgruben bedecken die Oberseite des Körpers dieser Spezies. Heimisch ist diese Wanzenart vor allem auf feuchten oder sumpfigen Wiesen, diese können auch an Waldrändern oder -lichtungen liegen. Vom Frühling bis in den Herbst sind erwachsene Schildkrötenwanzen in geeigneten Lebensräumen anzutreffen. Fühlen sich die Tiere bedrängt, sondern sie zu ihrer Verteidigung über Stinkdrüsen eine übel riechende Flüssigkeit ab. Foto: 12.08.2012, Köln-Brück

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Sichelwanzen (Damsel Bugs, Nabidae)

Weltweit kommen rund 500 Arten aus der Familie der Sichelwanzen vor, die in 21 Gattungen zusammengefasst werden. Circa 40 Arten sind in Europa heimisch. Folgende Sichelwanzen-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:

· Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)
· Gelbrand-Sichelwanze (Broad Damsel Bug, Nabis flavomarginatus)
· Rotbraune Sichelwanze (Common Damsel Bug, Nabis rugosus)

Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)

Zwischen sieben und 8,7 Millimeter sind erwachsene Ameisensichelwanzen groß. Sie sind dunkelbraun bis rötlich gefärbt und an den Rändern der Hinterleibssegmente befinden sich helle Flecken. Ihre Beine sind hell mit dunklen Flecken. Kürzer als der Körper sind die Fühler dieser Wanzenart. Kleine Insekten und Gliedertiere bilden die Nahrung erwachsener Sichelwanzen. Die Larven dieser Wanzenart sind überwiegend dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Zwei helle Flecken am Hinterleib lassen den Körper an jenen Stellen schmaler wirken, wodurch sich von oben betrachtet der Eindruck ergibt, es handele sich um Ameisen. Larven kann man während des gesamten Sommers in der Natur beobachten, sie halten sich beispielsweise auf Doldenblütlern auf. Erwachsene Sichelwanzen treten ab Ende Juli/Anfang August bis in den Herbst hinein auf. Diese Wanzenart lebt in verschiedenen Gebieten, sie bevorzugt meist trockene und warme Standorte oder offene Landschaften, die eine niedrige Krautschicht aufweisen.

  Nymphe der Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)   Imago (Alttier) der Ameisensichelwanze (Himacerus mirmicoides)  
  Nymphe, Foto: 08.08.2013,
Köln-Brück
  Imago (Alttier), Foto: 10.08.2013,
Köln-Brück
 

Gelbrand-Sichelwanze (Broad Damsel Bug, Nabis flavomarginatus)

Gelbrand-Sichelwanze (Broad Damsel Bug, Nabis flavomarginatus)Etwa sieben bis neun Millimeter wird die Gelbrand-Sichelwanze lang. In Deutschland ist sie weit verbreitet, sie kommt in Graslandschaften vor. Vor allem auf etwas feuchteren Wiesen ist diese Insektenart anzutreffen. Gelbrand-Sichelwanzen sind mittel- bis dunkelbraun gefärbt und der Rand ihres Hinterleibs ist häufig gelblich von der Grundfarbe abgesetzt. Die mittelbraunen Beine tragen kleine dunkle Punkte. Typisch für die Spezies ist, dass ihre Flügel verkürzt sind. Sie reichen circa bis zur Mitte des Hinterleibs, wodurch sich die Gelbrand-Sichelwanze von der ähnlich aussehenden Sumpfsichelwanze (Nabis limbatus) unterscheidet. Deren Flügel sind noch erheblich kürzer und reichen nie bis zur Mitte des Hinterleibs. Die Flugzeit der Gelbrand-Sichelwanze beginnt im Juni und sie dauert bis Oktober. Foto: 09.08.2013, Troisdorf-Altenrath

Rotbraune Sichelwanze (Common Damsel Bug, Nabis rugosus)

Weibliche Rotbraune Sichelwanze (Common Damsel Bug, Nabis rugosus)Zwischen 6,5 und 7,5 Millimeter ist die Rotbraune Sichelwanze lang. Ihr Körper ist gelblichbraun gefärbt. Auf den Beinen befinden sich rötlichbraune bis braune Punkte. Die Vorderflügel sind sind zartbraun gefärbt und sie sind vergleichsweise lang; sie enden kurz vor dem hinteren Rand des Hinterleibs. Hin und wieder kann man auch Individuen beobachten, bei denen die Flügel bis zum Ende des Hinterleibs reichen. Sie können mit verwandten Arten verwechselt werden, deren Flügel grundsätzlich so lang sind. Bei den Weibchen ist die Spitze des Hinterleibs leicht nach oben gebogen. Erwachsene Exemplare dieser Wanzenart können das gesamte Jahr über beobachtet werden. Die Tiere kommen in Gebieten mit viel Gras vor, also beispielsweise auf Naturwiesen. Im Ruhrgebiets-Reisebericht gibt es ein Foto einer Nymphe dieser Wanzenart. Foto: 08.06.2013, Troisdorf-Altenrath

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Stachelwanzen (Shieldbugs, Acanthosomatidae)

Weltwelt gibt es circa 180 verschiedene Stachelwanzen-Spezies, in Europa sind davon acht heimisch. Typisch für diese auch als Bauchkielwanzen bezeichnete Familie ist die meist recht bunte Färbung. In diesem Kapitel finden Sie folgende Stachelwanzen-Arten:

· Bunte Blattwanze (Birch Shieldbug, Elasmostethus interstinctus)
· Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea)

Bunte Blattwanze (Birch Shieldbug, Elasmostethus interstinctus)

Bunte Blattwanze (Birch Shieldbug, Elasmostethus interstinctus)Innerhalb ihres riesigen Verbreitungsgebiets, das von Europa bis nach Sibirien reicht, ist die Bunte Blattwanze vergleichsweise häufig anzutreffen. Zwischen neun und zwölf Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Insekten. Die Tiere sind kräftig grün und rot in unterschiedlichen Schattierungen gefärbt. Bunte Blattwanzen bevorzugen als Lebensraum sonnenbeschienene Büsche und Bäume. Sie kommen vor allem auf Birken (Betula sp.), Erlen (Alnus sp.) und auf Weißdorn (Crataegus sp.) sowie auf einigen anderen Laubbäumen vor. Ab September bis in den nächsten Frühling hinein kann man erwachsene Individuen dieser Spezies in der deutschen Natur beobachten. Nymphen treten von Juni bis August in Erscheinung. Foto: 17.05.2012, Köln-Brück

Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea)

Zwischen sechs und acht Millimeter sind Fleckige Brutwanzen lang. Diese Tiere sind grünlich, graugelb und rotbraun gefärbt. Auf der Körperoberseite haben sie zahlreiche kleine, dunkle Punkte. Die Körperunterseite ist hingegen nur an wenigen Stellen gepunktet, im hinteren Bereich sind lediglich die Atemöffnungen als dunkle Partien zu erkennen. Der seitliche Rand des Hinterleibs ist abwechselnd hell und dunkel gemustert. Im Frühling sind Fleckige Brutwanzen insgesamt recht hell gefärbt, zum Herbst hin werden sie zunehmend rötlichbraun. Zu finden sind diese Tiere auf Birken und Erlen, sie ernährt sich saugend vom Saft der Blätter dieser Bäume. Etwas Besonderes ist die Brutpflege dieser Insekten: die Weibchen bewachen ihr Gelege und ihren Nachwuchs, indem sie die Eier oder die jungen Wanzen mit ihrem Körper abschirmen.

  Weibliche Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea) mit Gelege   Weibliche Fleckige Brutwanze (Parent Bug, Elasmucha grisea) mit Gelege  
  Foto: 08.06.2013,
Troisdorf-Altenrath
  Foto: 08.06.2013,
Troisdorf-Altenrath
 

Weichwanzen (Plant Bugs, Grass Bugs, Leaf Bugs, Miridae)

Die Weichwanzen sind eine sehr große Familie mit vielen Unterfamilien und Arten. Weltweit kommen rund 10.000 Spezies vor. Circa 1.170 sind in Europa heimisch, in Deutschland und Österreich sind die Weichwanzen mit etwa 400 Arten vertreten. Diese Tiere werden auch als Blindwanzen bezeichnet. Folgende Weichwanzen-Spezies werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:

· Capsodes gothicus
· Capsus ater
· Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus)
· Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis)
· Grüne Distelwanze (Grass Bug, Calocoris affinis)
· Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)
· Megacoelum infusum
· Prachtwanze (Capsid Bug, Miris striatus)
· Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)
· Stenodema calcarata
· Vierpunktige Zierwanze (Plant Bug, Adelphocoris quadripunctatus)
· Zweifleck-Weichwanze (Stenotus binotatus)
· Zweipunktige Wiesenwanze (Potato Mirid, Calocoris norvegicus)

Capsodes gothicus

Capsodes gothicusDie Wanzenart Capsodes gothicus hat keinen deutschen oder englischen Trivialnamen - und das, obwohl sie in der heimischen Natur recht häufig vorkommt. Ihre Körpergröße kann zwischen 5,7 und 7,4 Millimeter betragen. Charakteristisch ist für diese Spezies, dass sie sehr dunkel gefärbt ist. Der Körper ist dabei leicht glänzend. Mittig auf dem Schildchen befindet sich ein orange bis gelblich gefärbter Fleck, dies gilt ebenfalls für die Enden der Deckflügel; dort ist je ein solcher Fleck zu finden. Gelblichweiß ist der Seitenrand des Halsschilds gefärbt, auch die seitlichen Ränder der Flügel weisen diese Farbe auf. Eine feine Behaarung bedeckt Körper und Beine. Capsodes gothicus kommt in Lebensräumen vor, in denen es einen kräftigen Bewuchs mit Wildkräutern gibt. Gern halten sich die Tiere beispielsweise auf Brennnesseln auf, wo sie mit ihrem kräftigen, langen Saugrüssel Pflanzensaft zu sich nehmen. Mitunter trifft man diese Spezies zudem auf Brombeerblüten an. In der Zeit von Mai bis Juni lassen sich Nymphen beobachten, von Juni bis August erwachsene Wanzen. Foto: 17.06.2012, Köln-Eil

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Capsus ater

Capsus ater, MännchenDie Wanzenart Capsus ater ist sehr zierlich gebaut. Nur 5,4 bis 6,2 Millimeter werden die Männchen groß, die Weibchen sind 5,1 bis 6,1 Millimeter lang. Relativ leicht lassen sich die beiden Geschlechter unterscheiden: Am gesamten Körper schwarz gefärbt sind die Männchen. Bei den weiblichen Individuen sind Kopf und Halsschild rötlich gefärbt, der restliche Körper ist schwarz. Die Fühler von Capsus ater sind fast genauso lang wie der Körper. Beobachten lassen sich diese Insekten in der deutschen Natur von Anfang Juni bis Ende Juli oder Anfang August. Sie saugen den Saft der Blätter und Früchte verschiedener Grasarten. Aufgrund dieser Nahrungsvorliebe sind diese Wanzen vor allem auf naturbelassenen Wiesen zu finden. Sie leben sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Wiesen. Foto: 13.06.2013, Köln-Brück

Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus)

Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus)Die Eichen-Schmuckwanze ist eine der hübschesten Weichwanzen, die man in Deutschland beobachten kann. Wie es ihr Name bereits vermuten lässt, kommt sie auf Eichen (Quercus sp.) vor. Ihr Körper ist länglich-oval geformt und misst zwischen sieben und 8,5 Millimeter. Gelblichbraun bis rotbraun ist die Grundfärbung dieser kleinen Insekten. Helle und dunkle Streifen entlang der Adern zieren den ledrigen Teil ihrer Flügel. Allerdings gibt es auch Individuen, bei denen diese Körperpartien überwiegend schwarz sind. Der Halsschild ist gelbbraun gefärbt und hat am hinteren Ende ein schwarzes Querband. Im vorderen Abschnitt liegen auf dem Halsschild bei einigen Individuen vier schwarze Flecken. Die rötlichbraun bis schwarz gefärbten Beine sind recht lang und sie tragen kleinen Dornen. Ähnlich sind die Antennen gefärbt. Im Mai und Juni lassen sich erwachsene Individuen dieser Wanzenart auf Eichen beobachten. Foto: 09.06.2013, Köln-Brück

Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis)

Männliche Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis)Die Gemeine Wiesenwanze ist zwischen 5,8 und 7,3 Millimeter lang. Anhand ihrer Färbung lassen sich die Geschlechter unterscheiden: Männchen weisen eine hell rotbraune bis dunkelrote Färbung auf, die Weibchen sind grün und bräunlich gefärbt. Weibchen sind zudem daran zu erkennen, dass ihr Halsschild hellgrün gefärbt ist und an den Seiten je einen dunklen Fleck besitzt. Bei Männchen ist die Grundfärbung des Halsschildes ebenfalls grünlich, aber ein meist bräunliches Fleckenmuster überdeckt dies oder verläuft ins Grünliche. Beide Geschlechter haben ein herzförmiges Schildchen, das auffällig hellgrün gefärbt ist. Im vorderen Abschnitt des Schildchens befindet sich ein dunkelbraunes Dreieck, das den herzförmigen Eindruck dieses Körperteils verstärkt. Warme, offene und halbschattige Lebensräume sind bevorzugte Aufenthaltsorte der Gemeinen Wiesenwanze. Auch an feuchten Waldstandorten kann man die Tiere mitunter antreffen. Foto: 17.08.2013, Rösrath-Stümpen

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Grüne Distelwanze (Grass Bug, Calocoris affinis)

Grüne Distelwanze (Grass Bug, Calocoris affinis)Einfarbig grün ist die Grüne Distelwanze gefärbt. Typisch für diese Tiere ist, dass sie eine glänzende Körperoberfläche haben und zudem kurz schwarz behaart sind. Männliche Individuen sind 6,9 bis 8,3 Millimeter lang, die Weibchen bringen es auf eine Körperlänge von 6,6 bis 7,1 Millimeter. Feuchte Lebensräume wie beispielsweise sumpfige Wiesen, feuchte Waldränder oder Uferzonen von Gewässern sind Lebensräume, in denen man die Grüne Distelwanze antrifft. Sie bevorzugt Habitate mit dichtem Pflanzenbewuchs. Gern halten sich diese Tiere auf verschiedenen Brennnesselarten (Urtica sp.) auf. Erwachsene Exemplare kann man häufig schon ab Ende Mai, ansonsten ab Anfang Juni beobachten. Die Flugzeit dauert bis in den September. Foto: 17.08.2013, Rösrath-Stümpen

Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)

Männliche Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)Auf schattigen, eher feuchten Wiesen mit hoch wachsendem Gras ist die Langhaarige Dolchwanze bevorzugt anzutreffen. Bei diesen Insekten sind Männchen und Weibchen leicht zu unterscheiden. Orange bis beige und bräunlich sind die langen Flügel männlicher Individuen gefärbt. Dagegen sind die Weibchen grünlich gefärbt und sie haben nicht immer lange Flügel, sondern können auch verkürzte Varianten dieser Körperteile aufweisen. Beide Geschlechter tragen auf dem Körper, auf den Beinen und auf den Fühlern eine dichte, feine Behaarung. Langhaarige Dolchwanzen werden zwischen sieben und 9,5 Millimeter lang. Sie ernähren sich vom Saft der Gräser, auf denen sie leben. Foto: 10.06.2012, Köln-Brück

  Weibliche Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)   Männliche Langhaarige Dolchwanze (Meadow Plant Bug, Leptopterna dolabrata)  
  Weibchen, Foto: 23.06.2012,
Köln-Brück
  Männchen, Foto: 23.06.2012,
Köln-Brück
 

Megacoelum infusum

Megacoelum infusumCirca sieben Millimeter ist die Weichwanzenart Megacoelum infusum lang. Diese Tiere sind überwiegend orangerötlich bis braunorange gefärbt, einige Bereiche ihres Körpers sind schwarz. Zu finden ist diese Spezies auf Eichen (Quercus sp.), die Wanzen ernähren sich vom Saft dieser Bäume. Kleine Insekten ergänzen diese vegetarische Kost. Von Juli bis Oktober dauert die Flugzeit von Megacoelum infusum. Heimisch ist diese Wanzenart in Lebensräumen, in denen es Eichen gibt. Ein deutscher Name dieser Spezies ist mir nicht bekannt. Foto: 16.08.2013, Köln-Grengel

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Prachtwanze (Capsid Bug, Miris striatus)

Prachtwanze (Capsid Bug, Miris striatus)Die Prachtwanze wird nicht ohne Grund so schmeichelhaft bezeichnet. Diese Tiere sind sehr bunt. Schwarz ist ihre Grundfärbung, der ledrige Teil der Flügeldecken weist leuchtend gelb gefärbte Streifen auf. Zudem ist der hintere Teil der ledrigen Membran gelb, rot oder schwarz gerandet. Bei den einzelnen Individuen unterzeichnet sich die Zeichnung der Flügeldecken. Rötlichbraun sind die Beine, die Fühler sind meist dunkel und ihre Länge entspricht für gewöhnlich in etwa des Körpers. Schwarz mit gelber Zeichnung ist der Halsschild dieser Wanzenart. Schlank und langgestreckt ist der Körperbau der rund neun bis 11,7 Millimeter langen Insekten. Zu finden sind Prachtwanzen an sonnigen Waldrändern, in Gebüschen, Hecken und auf freistehenden Bäumen. Ihre hauptsächliche Nahrung besteht aus Tieren, darunter zum Beispiel Blattläuse oder die Larven anderer Insekten. Die Flugzeit dieser Wanzenart beginnt im Frühling und dauert bis in den Sommer hinein. Im Frühling treten auch die Nymphen dieser Wanzenart in Erscheinung, deren Körperbau den von Ameisen nachahmt. Sie sind dunkel rotbraun gefärbt, haben rötliche Beine und tragen am Hinterleib ein Muster aus gelblich-weißen Streifen. Eine Abbildung einer Nymphe ist im Ruhrgebiets-Fotoreisebericht zu sehen. Foto: 13.05.2012, Köln-Brück

Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)

Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)Recht klein ist die Rote Weichwanze, sie erreicht eine Körperlänge von nur 6,5 bis acht Millimeter. Weil sie so zierlich ist, wird sie oft übersehen, obwohl sie recht häufig in der deutschen Natur vorkommt. Der Körperbau ist recht breit, die Färbung der Tiere ist variabel; sie können schwarz, rot oder braun gefärbt sein. Bei vielen Individuen ist das Schildchen (Scutellum) hell gelblichbraun gefärbt. In Lebensräumen mit dichter Vegetation, also beispielsweise auf naturnahen Wiesen, an Hecken sowie in Parks und Gärten, ist diese Tierart zu finden. Sie benötigt eine ausgeprägte Krautschicht. Auf dem Speiseplan der Roten Weichwanze stehen die Körperflüssigkeiten anderer Insekten. Sie erbeuten unter anderem Blattläuse. Beobachten kann man diese Wanzenspezies von Mai bis September. Foto: 17.08.2013, Rösrath-Stümpen

  Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber)   Rote Weichwanze (Red-spotted Plant Bug, Deraeocoris ruber), Nymphe  
  Foto: 18.07.2012,
Köln-Dellbrück
  Nymphe, Foto: 23.06.2012,
Köln-Brück
 

Stenodema calcarata

Stenodema calcarataNur etwa sieben bis acht Millimeter sind erwachsene Individuen der Wanzenart Stenodema calcarata groß. Die Tiere sind sehr schmal gebaut und ihr Körper wirkt langgestreckt. Farblich sind sie variabel: Es kommen hellbraune, grünlichbraune und hellgrüne Exemplare vor. Mittig verläuft am Kopf auf der Oberseite ein dunkler Streifen, der sich als heller Streifen auf dem Halsschild und dem Schildchen fortsetzt. Von verwandten Arten lässt sich Stenodema calcarata an einem Detail unterscheiden: An den hinteren Schenkeln befinden sich bei dieser Wanzenart zwei nach hinten gerichtete Sporne, von denen einer deutlich größer ist als der andere. Unreife Grassamen bilden die Nahrung dieser Tiere, sie saugen deren Saft. Erwachsene Wanzen überwintern im Boden und kommen im April wieder hervor. Im August ist die neue Generation erwachsen, sie vergräbt sich im Herbst im Boden, um dort zu überwintern. Foto: 21.08.2013, Troisdorf

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Vierpunktige Zierwanze (Plant Bug, Adelphocoris quadripunctatus)

Vierpunktige Zierwanze (Plant Bug, Adelphocoris quadripunctatus)Die Vierpunktige Zierwanze hat eine Körperlänge von 7,5 bis 10,5 Millimeter. Auf der Oberseite ist ihr Körper grünlich oder gelblichgrün gefärbt. Ein charakteristisches Merkmal dieser Weichwanzenart sind vier dunkle Flecken auf dem Halsschild. Jedoch gibt es einige Individuen, die diese Flecken nicht tragen. Typisch ist für diese Spezies außerdem, dass die vorderen drei Fühlerglieder an ihrer Basis je einen hellen Ring aufweisen. Feine Haare bedecken den Körper, sie sind nach hinten gerichtet. Grünlich sind die Beine gefärbt, auf den Schenkeln befinden sich kleine braune Flecken. An den Schienbeinen haben Vierpunktige Zierwanzen schwarze Dornen. Heimisch sind diese Tiere vor allem in eher feuchten Lebensräumen, sie leben auf Wiesen und in Hecken. Ihre Flugzeit beginnt im Juli und sie dauert bis September. Foto: 17.08.2013, Rösrath-Stümpen

Zweifleck-Weichwanze (Stenotus binotatus)

Etwa sechs bis sieben Millimeter beträgt die Körperlänge der Zweifleck-Weichwanze. Ihre Färbung und Zeichnung ist recht variabel. Die Grundfärbung kann gelblich, grünlich oder orangegelb sein. Auf der Körperoberseite befindet sich bei den meisten Individuen eine recht deutliche schwarze Zeichnung. Typisch für die Art ist, dass sie hinter dem Kopf zwei schwarze Flecken aufweist. Relativ lang sind die Beine. An den Unterschenkeln befinden sich kleine Dornen. Anzutreffen ist diese Wanzenart auf feuchten Wiesen und in Mooren. Sowohl die Nymphen als auch die Alttiere ernähren sich vom Saft verschiedener Pflanzen, darunter Gräser. Von Juni bis September lassen sich ausgewachsene Zweifleck-Weichwanzen in der deutschen Natur beobachten.

  Zweifleck-Weichwanze (Stenotus binotatus)   Zweifleck-Weichwanze (Stenotus binotatus)  
  Foto: 29.06.2013,
Köln-Brück
  Foto: 23.06.2012,
Köln-Brück
 

Zweipunktige Wiesenwanze (Potato Mirid, Calocoris norvegicus)

Etwa sechs bis neun Millimeter beträgt die Körpergröße der Zweipunktigen Wiesenwanze, die auch Zweipunkt-Wiesenwanze genannt wird. Die Tiere sind gelblich bis grünlich gefärbt, die Färbung variiert von Individuum zu Individuum. Ihre Flügel sind bräunlich bis grünlich gefärbt und die Membranen zeigen einige feine Adern. Typisch für die Art ist, dass die Tiere auf dem Halsschild meist zwei dunkle Punkte tragen, aufgrund derer sie ihren deutschen Namen erhalten haben. Es kommen jedoch auch Individuen ohne diese Punkte vor. Beobachten lassen sich diese Tiere in der deutschen Natur etwa ab April/Mai bis in den Herbst hinein. Sie ernähren sich von den Pflanzensäften verschiedener Gewächse, darunter Nesseln, Disteln und Klee.

  Zweipunktige Wiesenwanze (Potato Mirid, Calocoris norvegicus)   Zweipunktige Wiesenwanze (Potato Mirid, Calocoris norvegicus)  
  Foto: 04.08.2013,
Köln-Brück
  Foto: 23.06.2012,
Köln-Brück
 

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Auf dem Wasser und im Wasser lebende Wanzen

In Mitteleuropa und somit auch in Deutschland kommen einige Wanzenarten vor, die auf dem Wasser oder gar in dem feuchten Element leben. Aufgrund ihrer speziellen Anatomie sind sie dazu in der Lage, über die Wasseroberfläche zu laufen, ohne einzusinken. Die im Wasser lebenden Arten kommen regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche, danach tauchen sie wieder ab. Folgende auf dem Wasser beziehungsweise im Wasser lebende Wanzenarten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge:

· Gemeiner Rückenschwimmer (Common Backswimmer, Notonecta glauca)
· Gemeiner Teichläufer (Water Measurer, Hydrometra stagnorum)
· Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)

Gemeiner Rückenschwimmer (Common Backswimmer, Notonecta glauca)

Rückenschwimmer gehören zur Familie der Wasserwanzen (Nepomorpha). Weltweit gibt es etwa 170 verschiedene Arten von Rückenschwimmern, in Deutschland ist Notonecta glauca die am weitesten verbreitete. Zwischen 13,5 und 18 Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Tiere. Charakteristisch für Gemeine Rückenschwimmer ist, dass sie mit dem Bauch nach oben durch das Wasser schwimmen. Der Grund für dieses Verhalten ist, dass diese Wanzen bauchseits am Hinterleib Luft mit sich führen. Dies ermöglicht es ihnen, unter Wasser zu atmen. Außerdem sorgt dieser Luftvorrat für Auftrieb, sodass die Wanzen an die Wasseroberfläche steigen, sobald sie sich nicht mehr bewegen. Heimisch sind Gemeine Rückenschwimmer in Teichen, Tümpeln und an Seeufern. Auf dem Speisezettel dieser Wanzen stehen Insekten und sogar kleine Fische sowie Kaulquappen. Wie andere Wanzen auch, häuten sich die Nymphen dieser Wanzenart mehrmals, bis sie zu erwachsenen Tieren werden. Das Foto unten rechts zeigt eine leere Hauthülle (Exuvie) eines Gemeinen Rückenschwimmers.

  Gemeiner Rückenschwimmer (Common Backswimmer, Notonecta glauca)   Exuvie eines Gemeinen Rückenschwimmers (Common Backswimmer, Notonecta glauca)  
  Foto: 05.05.2013,
Köln-Brück
  Exuvie (Häutungshülle), Foto: 10.07.2013,
Troisdorf-Altenrath
 

Gemeiner Teichläufer (Water Measurer, Hydrometra stagnorum)

Gemeiner Teichläufer (Water Measurer, Hydrometra stagnorum)Auf den ersten Blick fällt es kaum auf, aber der Gemeine Teichläufer gehört zu den Wanzen. Diese Tiere erreichen eine Körperlänge von neun bis zwölf Millimeter und sie sind sehr schlank gebaut. Ihre Körperfärbung ist braunschwarz bis schwarz, auf der Körperoberseite tragen sie einige helle Flecken. Aufgrund ihres geringen Gewichts und der sehr langen Beine können die Tiere auf dem Wasser laufen. Die Oberflächenspannung reicht aus, um sie zu tragen. Heimisch sind die Gemeinen Teichläufer auf Stillgewässern, auf denen sie in den Uferzonen zu finden sind. Andere Insekten und Gliederfüßer stehen auf dem Speisezettel dieser Wanzen. In manchen Literaturquellen wird die Art auch als Wasserreiter oder Stelzfuß bezeichnet. Foto: 25.04.2012, Köln-Brück

Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)

Der Gemeine Wasserläufer besitzt die Fähigkeit, über die Oberfläche von Gewässern gleiten zu können. Diese Tierart gehört zu den Wanzen und erreicht eine Körperlänge von acht bis zehn Millimeter. Bräunlich-grau ist der Körper dieser Insekten gefärbt, ihre Schenkel der Vorderbeine sind gelblich gefärbt und sie tragen zwei schwarze Längsstreifen. Eher dunkel sind die anderen Beine gefärbt. Am Körper und an den Beinen tragen Gemeine Wasserläufer eine dichte, filzige Behaarung, die wasserabweisend ist. In der Natur zu beobachten sind die Insekten im Sommerhalbjahr, sie halten sich auf stehenden Gewässern auf. Tote oder lebende, auf der Wasseroberfläche treibende Insekten bilden die Nahrung der Gemeinen Wasserläufer.

  Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)   Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris)  
  Foto: 25.04.2012,
Köln-Brück
  Foto: 29.07.2012,
Troisdorf-Altenrath
 

  Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris), Nymphe   Gemeiner Wasserläufer (Common Pond Skater, Gerris lacustris), junges Tier  
  Nymphe, Foto: 09.06.2013,
Köln-Brück
  Junges Tier, Foto: 29.07.2012,
Troisdorf-Altenrath
 

 

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Weitere Informationen:

Koordinaten von Köln: 50.93606613, 6.95893764