Startseite
Köln
· Köln allgemein
· Der Kölner Dom
· Flehbachaue
· Groov
· Kölner Zoo
· NSG Am Ginsterpfad
· NSG Am Hornpottweg
· NSG Dellbrücker Heide
· NSG Flittarder
Rheinaue
· NSG Königsforst
· NSG Thielenbruch
und Thurner Wald
· NSG Wahner Heide
· NSG Worringer Bruch
· Literatur & Linktipps
Das Umland
· Drachenfels
· NSG Schluchter Heide
Die Natur
· Amphibien & Reptilien
· Flechten
· Hautflügler (Bienen,
Wespen und Co.)
· Insekten
· Käfer
· Libellen
· Pilze
· Säugetiere
· Schmetterlinge
und Falter
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Teil 5
· Teil 6
· Schnecken
· Schwebfliegen
· Spinnentiere
· Sonstige Tiere
· Vögel
· Wanzen
· Zikaden
· Datenschutzerklärung
|
Schmetterlinge oder Falter in Köln und im Umland - Teil 5
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Spreizflügelfalter (Metalmark Moths, Choreutidae)
Circa 400 Spreizflügelfalter-Arten kommen weltweit
vor. In Europa leben 17 Arten, von denen wiederum zwölf in
Mitteleuropa beheimatet sind. Diese Tiere sind früher als Rundstirnmotten (Glyphipterigidae)
bezeichnet worden, noch heute ist diese Bezeichnung in etlichen
Literaturquellen gebräuchlich. Folgende Spreizflügelfalter-Spezies
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Rundstirnmotte (Nettle-tap, Anthophila fabriciana)
Rundstirnmotte (Nettle-tap, Anthophila fabriciana)
Die Körpergröße der Rundstirnmotte Anthophila fabriciana
ist gering, weshalb die Tiere häufig übersehen werden. Sie haben eine
Flügelspannweite von nur zehn bis 15 Millimeter. Anthophila fabriciana hält sich gern auf
Blättern von Pflanzen auf, die in schattigen Bereichen angesiedelt sind,
zum Beispiel auf Brennnesselblättern in Wäldern oder an Waldrändern. Für
gewöhnlich sitzen die tagaktiven Falter auf der Oberseite der Blätter
und bewegen sich nur wenig. Gern halten sie sich in kleinen Gruppen
auf, mitunter auch in Gesellschaft anderer Spreizflügelfalter-Arten.
Verschiedene Braunschattierungen bilden die Grundfarbe der Vorderflügel,
diese weisen zudem einen hellen, ausgefransten Rand auf. Von Mai bis
Oktober dauert die Flugzeit von Anthophila fabriciana.
Foto: 09.06.2013, Köln-Brück
Urmotten (Micropterigidae)
In aller Welt kommen Urmotten vor, es gibt insgesamt
circa 100 verschiedene Arten dieser Falterfamilie. Die Puppen der
Urmotten ähneln denen der Köcherfliegen (Trichopteren) und die
Micropterigidae sind die primitivste Unterordnung der Schmetterlinge.
Folgende Urmotten-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Micropterix aruncella
Micropterix aruncella
Bei der Urmotten-Art Micropterix aruncella
unterscheiden sich die beiden Geschlechter in ihrer Größe: Männchen sind
2,6 bis 3,6 Millimeter lang, Weibchen erreichen eine Körperlänge von 2,6
bis vier Millimeter. Circa sechs bis acht Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser zierlichen Tiere. Schwarzbraun ist die
Grundfärbung des Kopfes. Darauf befinden sich weißliche bis rostgelb
gefärbte haarartige Schuppen. Bronzefarben sind die Flügel, bei einigen
Individuen befinden sich auf den Vorderflügeln je drei weiße Streifen.
An der Basis haben die Vorderflügel einen violetten Fleck. Dieser
erstreckt sich jedoch nicht über die gesamte Basis, wie es bei der nahe
verwandten Art Micropterix calthella der Fall ist. Auf
naturnahen Wiesen und an Waldrändern lässt sich Micropterix aruncella
beobachten. Von Mai bis August dauert die Flugzeit dieser Spezies.
Foto: 09.06.2013, Köln-Brück
Weißlinge (Whites, Pieridae)
Innerhalb der Familie der Weißlinge, die vor allem in Europa, Afrika und
Asien beheimatet sind, kommen 76 Gattungen und circa 1.100 Arten vor.
Einige dieser Spezies leben in Deutschland, allerdings sind nicht alle
weiß, wie es der Name dieser Schmetterlingsfamilie vermuten lässt. Es
gibt einige leuchtend gelb oder orange gefärbte Vertreter dieser
Familie. Folgende Weißling-Arten sind in diesem Kapitel in alphabetischer
Reihenfolge abgebildet:
· Aurorafalter (Orange Tip, Anthocharis cardamines)
· Großer Kohlweißling (Large White, Pieris brassicae)
· Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae)
· Postillon (Clouded Yellow, Colias croceus)
· Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi)
· Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni)
Aurorafalter (Orange Tip, Anthocharis cardamines)
Aurorafalter
erreichen eine Körpergröße von 35 bis 45 Millimeter. Die beiden
Geschlechter sehen bei dieser tagaktiven Falterart unterschiedlich aus.
Weiß ist die Grundfarbe der Flügel beider Geschlechter, an den
Vorderflügeln tragen die Tiere graue bis grau-schwarze Bereiche. In der
Mitte der Vorderflügel befindet sich bei den Faltern je ein schwarzer
Punkt. Bei den Männchen ist der äußere Bereich der Vorderflügel
auffällig orange gefärbt, bei den Weibchen ist dieser Bereich weiß. Charakteristisch für die Art ist die Unterseite
der Flügel, anhand derer vor allem bei den Weibchen, die leicht mit
anderen Weißlingen verwechselt werden können, eine Bestimmung möglich
ist. Die Hinterflügel sind auf der Unterseite weiß gefärbt und tragen
unregelmäßig angeordnete, gelblich-grüne Muster. Erwachsene Tiere
fliegen in der Zeit von Ende März bis Ende Mai. Sie bewohnen sowohl
trockene als auch feuchte Wiesenbereiche, ferner kommen sie in lichten
Wäldern vor. Der Aurorafalter ist der "Schmetterling
des Jahres 2004" gewesen. Foto: 23.04.2012, Köln-Dellbrück
Zum Seitenanfang ↑
Großer Kohlweißling (Large White, Pieris brassicae)
Der Große Kohlweißling gehört zu den tagaktiven Falterarten, die
sich in Deutschland regelmäßig beobachten lassen. Er ist jedoch seltener
als der ihm sehr ähnlich sehende
Kleine Kohlweißling.
Beim Großen Kohlweißling ist die Grundfärbung der Flügeloberseite weiß,
die Ecken der Vorderflügel sind schwarz gefärbt. Dieser schwarze Bereich
ist deutlich breiter als beim Kleinen Kohlweißling. Weibliche Große
Kohlweißlinge haben darüber
hinaus schwarze Flecken auf den Flügeln. Hell grünlich ist die
Unterseite der Flügel gefärbt und die Spannweite dieser Falterart
beträgt 60 bis 65 Millimeter. Von März bis Oktober fliegt diese Spezies
in Deutschland in zwei Generationen, Raupen sind von Juni bis Oktober
anzutreffen. Heimisch sind Große Kohlweißlinge in Gebieten, in denen sie
Disteln (z. B. Cirsium sp.) und Flockenblumen (Centaurea sp.) finden, also beispielsweise auf naturnahen
Wiesen sowie in Parks und Gärten. Foto: 05.08.2013, Köln-Grengel
Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae)
Der Kleine Kohlweißling gehört in Deutschland zu den
am häufigsten anzutreffenden Schmetterlingsarten. In manchen Jahren kann
man diese Tiere in den passenden Lebensräumen in sehr großer Zahl
fliegen sehen. Diese tagaktive Falterspezies hat eine Flügelspannweite
von 50 bis 50 Millimeter. Hell bis weißlich sind die beiden Flügelpaare
auf der Oberseite gefärbt. An den vorderen Spitzen sind die Vorderflügel
dunkel gefärbt, außerdem befinden sich auf ihnen je zwei schwarze
Punkte. Ebenfalls hell ist die Unterseite der Vorderflügel; die darauf
angeordneten dunklen Flecken schimmern durch. Einheitlich cremefarben
sind die Hinterflügel auf der Unterseite gefärbt, was ein
Erkennungsmerkmal der Falterart ist. Vom Frühling bis in den Herbst
hinein fliegt der Kleine Kohlweißling in Deutschland jährlich in vier
Generationen. Foto: 21.07.2012, Köln-Brück
|
![Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae), Weibchen bei der Eiablage Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae), Weibchen bei der Eiablage](fotos/falter/kleiner_kohlweisslingkoeln01.jpg) |
|
![Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae) Kleiner Kohlweißling (Small White, Pieris rapae)](fotos/falter/kleiner_kohlweisslingkoeln03.jpg) |
|
|
Weibchen bei der
Eiablage,
Foto: 29.07.2012,
Köln-Eil |
|
Foto: 22.07.2012,
Troisdorf |
|
Postillon (Clouded Yellow, Colias croceus)
Der
Postillon ist ein tagaktiver Falter. Seine Flügelspannweite beträgt 40
bis 50 Millimeter. die beiden Geschlechter sind unterschiedlich gefärbt.
Bei den Männchen ist die Flügeloberseite orangegelb mit einer dunklen
Randbinde. Auf der Unterseite sind die Flügel der Männchen gelblich
gefärbt, auf den Hinterflügeln befindet sich eine "8". Weibliche
Individuen haben auf der Flügeloberseite der Vorderflügel eine
weißlichgelbe Grundfärbung. Sie tragen eine dunkle Randbinde, die von
weißlichgelben Punkten durchsetzt ist. Außerdem befindet sich auf den
Vorderflügeln je ein dunkler Punkt. Auf den grau gefärbten Hinterflügeln
befindet sich je ein orange gefärbter Punkt und einige dunkle Bereiche,
die am Rand liegen. Die Flugzeit dieser Falterart beginnt im April oder
Mai und sie dauert bis in den Herbst hinein. In manchen Literaturquellen
werden diese Tiere auch als Wander-Gelblinge bezeichnet. Weil es eine
Reihe sehr ähnlicher Arten gibt, ist es oft schwierig, den Postillon zu
erkennen. Foto: 14.08.2013, Troisdorf
Zum Seitenanfang ↑
Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi)
Der Rapsweißling ist ein tagaktiver Schmetterling aus der Familie der
Weißlinge. Seine Flügelspannweite beträgt 37 bis 47 Millimeter. Am
Kopf tragen diese Schmetterlinge schwarze und weiße Schuppen, außerdem
ist er wie der Körper dunkel behaart. Gelblich-weiß ist die Grundfarbe
beider Flügelpaare. Je nach Licht wirken sie jedoch eher weiß. Bei
genauer Betrachtung werden die grünlichen Adern in den Flügeln sichtbar,
die für die Spezies typisch sind. Insbesondere die Hinterflügel zeigen
dieses Merkmal. An den Rändern sind die Vorderflügel grau gefärbt. Auf
der Unterseite tragen die Flügel entlang der Adern eine graue Zeichnung.
Etwa im März beginnt die Flugzeit dieser Tiere, sie dauert bis in den
Oktober. Typische Lebensräume, in denen der Rapsweißling beobachtet
werden kann, sind Waldränder und mit Gebüschen oder Hecken durchsetzte
Kulturlandschaften, aber auch Parks und Gärten. Diese
Schmetterlingsart wird in manchen Literaturquellen als Grünader-Weißling bezeichnet.
|
![Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi) Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi)](fotos/falter/rapsweisslingkoeln01.jpg) |
|
![Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi) Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi)](fotos/falter/rapsweisslingkoeln02.jpg) |
|
|
Foto: 17.06.2012,
Köln-Eil |
|
Foto: 17.06.2012,
Köln-Eil |
|
Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni)
Der
Zitronenfalter hat eine Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimeter. Bei
dieser Spezies lassen sich die beiden Geschlechter anhand der Färbung
unterscheiden. Männliche Individuen haben zitronengelb gefärbte Flügel,
bei den weiblichen Exemplaren sind sie blass grünlich-weiß gefärbt.
Deshalb besteht bei den Weibchen bei flüchtiger Betrachtung eine
Verwechslungsgefahr mit dem
Großen Kohlweißling (Pieris brassicae).
Anhand der Flügelform ist jedoch eine Unterscheidung möglich. Beim
Zitronenfalter sind alle vier Flügel deutlich zugespitzt. Auf der
Oberseite der Flügel tragen beide Geschlechter je einen orange gefärbten
Augenfleck, auf den Unterseiten sind diese Flecken bräunlich. Deutlich
zu sehen sind die Flügeladern. Die Tiere sind am Ansatz der Flügel, auf
der Körperoberseite und auf dem Kopf dunkelviolett gefärbt, die Fühler
weisen diese Farbe ebenfalls auf. Was die Wahl ihrer Lebensräume angeht,
sind Zitronenfalter flexibel. Sie kommen in feuchten Arealen ebenso vor
wie in trockenen. Man kann sie beispielsweise in Wäldern, auf naturnahen
Wiesen, an Hecken und Gebüschen in der Nähe von Wäldern sowie an
felsigen Hängen beobachten. Die Tiere fliegen in einer Generation pro
Jahr. Ihre Flugzeit dauert in Mitteleuropa normalerweise von Juni bis
Juli, Raupen sind von Mai bis Juni zu beobachten.
|
![Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni) Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni)](fotos/falter/zitronenfalterkoeln02.jpg) |
|
![Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni) Zitronenfalter (Common Brimstone, Gonepteryx rhamni)](fotos/falter/zitronenfalterkoeln01.jpg) |
|
|
Foto: 10.07.2013,
Rösrath-Stümpen |
|
Foto: 22.07.2012,
Troisdorf-Altenrath |
|
Zum Seitenanfang ↑
Wickler (Tortrix Moths, Tortricidae)
Weltweit sind bislang rund 5.000 Wickler-Arten
bekannt. Davon kommen circa 1.000 Arten und Unterarten in Europa vor,
von denen wiederum rund 580 in Mitteleuropa heimisch sind. Die Wickler
tragen ihren Namen deshalb, weil einige Spezies die Blätter ihrer
Nahrungspflanzen rollen beziehungsweise wickeln. Folgende Wickler-Arten
werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Archips xylosteana (Variegated Golden Tortrix)
· Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)
· Brombeertriebwickler (Bramble Shoot Moth, Notocelia uddmanniana)
· Celypha striana
· Efeuwickler (Clepsis dumicolana)
· Epinotia trigonella (Birch Epinotia Moth)
· Gebänderter Wickler (Celypha lacunana)
· Grauer Knospenwickler (Marbled Orchard Tortrix, Hedya nubiferana)
· Grüner Eichenwickler (Green Oak Tortrix, Tortrix viridana)
· Ptycholoma lecheana
· Schafgarbenwickler (Dichrorampha petiverella)
Archips xylosteana (Variegated Golden Tortrix)
Die
Falterart Archips xylosteana ist vor
allem in der Nacht aktiv. Am Tage sieht man die Tiere nur fliegen, wenn
sie sich gestört fühlen. Zwischen 15 und 23 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Falter, für die mir kein deutscher Trivialname
bekannt ist. Weibchen sind in aller Regel ein wenig größer als ihre
männlichen Artgenossen. Ockerbraun ist die Grundfärbung der Oberseite
der Vorderflügel. Zu erkennen ist die Spezies an charakteristisch
angeordneten rötlichbraunen Bereichen auf den Vorderflügeln, diese
Flecken sind hell gesäumt. Einfarbig hellbraun sind die Hinterflügel auf
der Oberseite gefärbt. In der Zeit von Mai/Juni bis August kann man Archips xylosteana
zum Beispiel
in Wäldern, Parks und Gärten beobachten, die Tiere fliegen in einer Generation.
Foto: 22.06.2012, Köln-Dellbrück
Bärenklauwickler (Tortix Moth, Pammene aurana)
Die
Bärenklauwickler sind in der deutschen Natur nicht unbedingt selten,
aber sie werden aufgrund ihrer geringen Körpergröße meist nicht
wahrgenommen. Ihre Flügelspannweite beträgt nur neun bis 13 Millimeter
und die tagaktiven Falter sind schlank gebaut. Braun ist die
Grundfärbung ihrer Vorderflügel. Auf ihnen befindet sich im hinteren
Bereich je einen großer, orangegelblicher Punkt sowie im vorderen
Bereich mittig ein weiterer Bereich, der diese Farbe aufweist. Diese
Farbflecken befinden sich auf beiden Vorderflügeln jeweils am inneren
Rand. Daraus ergibt sich in der Ruhestellung der Flügel ein großer,
orangegelber Punkt. Einige wenige Exemplare des Bärenklauwicklers haben
komplett orangegelblich gefärbte Vorderflügel. Die Hinterflügel dieser
Spezies sind einfarbig dunkelbraun. Von Juni bis August dauert die
Flugzeit dieser Falterart, die vor allem auf Doldenblütlern aus der
Gattung des Bärenklaus (Heracleum sp.) beobachtet werden kann. Diese
Pflanzen bilden die Nahrung der Rauen dieser Wickler-Art. Foto:
14.07.2012, Köln-Brück
Brombeertriebwickler (Bramble Shoot Moth, Notocelia uddmanniana)
Die
Flügelspannweite der Brombeertriebwickler beläuft sich auf 14 bis 20
Millimeter, diese Falter sind also relativ klein. Sie sind nachtaktiv
und werden von Kunstlicht angezogen. Bräunlichgrau ist die Grundfärbung
der Vorderflügel. Auf der Oberseite befindet sich ein zartes
Wellenmuster. Je ein rötlichbrauner, dunkler und dreieckig geformter
Fleck befindet sich im vorderen Winkel der beiden Vorderflügel. Diese
Flecken werden jeweils von einer weißen Linie gesäumt. Einfarbig
braungrau ist die Färbung der Hinterflügel, sie weisen helle Fransen
auf. Der deutscher Name dieser Falterart zeigt es an:
Brombeertriebwickler sind auf Brombeeren (Rubus sp.)
angewiesen. Ihre Raupen leben zwischen versponnenen Trieben dieser
Pflanzen. Erwachsene Falter sind in Deutschland von Juni bis August
anzutreffen. Sie lassen sich überall dort beobachten, wo es
Brombeerbestände gibt, also beispielsweise in Wäldern, in Gebieten mit
Hecken und Gebüschen, in Parks und Gärten. Foto: 27.06.2013,
Köln-Brück
Zum Seitenanfang ↑
Celypha striana
Das Aussehen der Wicklerart Celypha striana
ist sehr schlicht. Die Tiere haben eine Flügelspannweite von 16 bis 22
Millimeter und auf der Oberseite sind ihre Vorderflügel graubraun
gefärbt. Darauf befindet sich ein dunkelbraunes netzartig wirkendes
Muster aus kleinen Flecken. Eine breite dunkelbraune Querlinie sowie ein
dunkelbrauner Bogen am Ende der Vorderflügel bilden den einzigen
Schmuck. Offene Graslandschaften sind der bevorzugte Lebensraum von Celypha striana.
Dort finden die Tiere die Futterpflanze ihrer Raupen: Löwenzahn (Taraxacum officinale). Die
Flugzeit dauert von Juni bis August. Vor allem nachts fliegen diese
Falter, sie werden mitunter von Kunstlicht angezogen. Foto:
11.07.2013, Köln-Brück
Efeuwickler (Clepsis dumicolana)
Der Efeuwickler ist ursprünglich nicht in Deutschland
heimisch gewesen. Einst hat diese Falterart vor allem im Mittelmeerraum
gelebt, doch seit einigen Jahren breitet sie sich in Deutschland aus.
Erstmals beobachtet worden ist sie hierzulande im Jahr 2006 in
Baden-Württemberg. 2008 später ist sie zum ersten Mal in
Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. Circa 20 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Tiere. Überwiegend bräunlich sind die Flügel
gefärbt, auf den Vorderflügeln befinden sich einige helle schmale Binden
und Bögen, die teils etwas dunklere bräunliche Bereiche umschließen.
Etwa von Mitte Mai bis Oktober dauert die Flugzeit dieser Spezies. Die
Raupen ernähren sich von Efeublättern (Hedera helix).
Erwachsene Falter sind deshalb in aller Regel ebenfalls an diesen
Pflanzen zu finden. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser
Falterart lautet Dichelia dumicolana. Foto: 02.06.2012, Köln-Brück
Epinotia trigonella (Birch Epinotia Moth)
Die
Falterart Epinotia trigonella hat keinen
deutschen Namen, obwohl sie in Deutschland weit verbreitet ist. Ihre
Flügelspannweite beläuft sich auf 16 bis 21 Millimeter. Im Spätsommer,
also im August und September, findet die Flugzeit dieser schlicht
gefärbten Tiere statt. Dunkelgraubraun ist die Grundfarbe der
Vorderflügel. Zwei helle, cremefarbene Flecken befinden sich an den
Innenrändern der Vorderflügen. In der Ruhestellung liegen die einzelnen
Flecken der beiden Vorderflügel nebeneinander und bilden somit zwei
große Flecken. Die Hinterflügel sind einfarbig graubraun und hell
gesäumt. Epinotia trigonella ist in Lebensräumen anzutreffen,
in denen es Birken (Betula sp.) gibt. Raupen dieser Falterart
ernähren sich von Birkenblättern. Foto: 05.08.2012, Troisdorf
Zum Seitenanfang ↑
Gebänderter Wickler (Celypha lacunana)
Eher
schlicht und unauffällig ist der gebänderte Wickler. Seine
Flügelspannweite beträgt 16 bis 18 Millimeter. Auf der Oberseite sind
seine Vorderflügel hellbraun bis hell graubraun gefärbt. Sie tragen ein
Muster aus dunkelbraunen, weißen und silbrigen Bereichen. Weil Färbung
und Muster sehr variabel sind, besteht die Gefahr einer Verwechslung mit
anderen Arten. In Deutschland fliegt der Gebänderte Wickler in zwei
Generationen, die sich überschneiden. Die erste Generation fliegt von
Mitte Mai bis Juli/August und die zweite von August bis September. Von
April bis September lassen sich Raupen dieser Falterart beobachten.
Typische Lebensräume, in denen diese Spezies zu beobachten ist, sind
beispielsweise Waldränder, Hecken oder naturnahe Wiesen. Foto:
29.06.2013, Köln-Brück
Grauer Knospenwickler (Marbled Orchard Tortrix, Hedya nubiferana)
Ein
sehr zierlicher Vertreter der Familie der Wickler ist der Graue
Knospenwickler. Diese nachtaktive Falterart erreicht eine
Flügelspannweite von nur 15 bis 21 Millimeter und ist lediglich circa
einen Zentimeter lang. In der Zeit von Mai/Juni bis August sind die
Tiere in der Natur anzutreffen, sie lassen sich zuweilen von Licht
anlocken. Ihre Vorderflügel sind zum Rand hin hell gefärbt mit einem
dunklen Saum, innen weisen die Vorderflügel eine graue bis graubraune
Färbung auf, die teilweise mit blauen, irisierenden Schuppen bedeckt
ist. Wenn die Falter ruhig auf einem Ast sitzen, sehen sie aus wie
Vogelkot und sind perfekt getarnt. Die Raupen des Grauen Knospenwicklers
ernähren sich unter anderem von Weißdorn und Schlehdorn, aber auch von
Eichen. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Spezies ist
Hedya dimidioalba. Eine Abbildung eines erwachsenen Falters findet
sich im
Düsseldorf-Reisebericht. Foto: Raupe, 17.05.2012, Köln-Brück
Grüner Eichenwickler (Green Oak Tortrix, Tortrix viridana)
Etwa
16 bis 24 Millimeter beträgt die Flügelspannweite des Grünen
Eichenwicklers. Mitunter wird diese Spezies einfach nur als
Eichenwickler bezeichnet. Ihre Vorderflügel sind grasgrün bis blassgrün
gefärbt. Ein weißlicher, fransiger Saum ziert die Flügelenden sowohl an
den Vorder- als auch an den Hinterflügeln. Letztere weisen eine
hellgraue Grundfärbung auf. Am Kopf ist der Grüne Eichenwickler gelblich
gefärbt, der Hinterleib ist grau und die Brust ist grün. In Lebensräumen
mit Eichen (Quercus sp.) ist die Falterart anzutreffen, ihre
Flugzeit beginnt im Mai und dauert bis in den Juni oder Juli. Da die
Falter dämmerungs- und nachtaktiv sind, sieht man sie nicht sonderlich
häufig, zumal sie sich bevorzugt im Bereich der Baumkronen aufhalten.
Frisch geöffnete Eichenblattknospen sowie junge Eichenblätter bilden die
Nahrung der Raupen. Treten sie in Massen auf, können sie schwere Schäden
an den betroffenen Bäumen verursachen. Foto: 17.06.2012, Köln-Eil
Zum Seitenanfang ↑
Ptycholoma lecheana
Die
Falterart Ptycholoma lecheana ist in Deutschland recht häufig,
doch meist werden die Tiere übersehen. Sie halten sich tagsüber meist
ruhig in der Vegetation versteckt. Gern sitzen sie auf Blättern und
ruhen dort. Nachts fliegen sie hingegen umher und kommen dann auch aus
ihren grünen Verstecken. Ihre Flügelspannweite beträgt 16 bis 20
Millimeter. Auf der Oberseite ist
Grundfärbung der Flügel dunkel rotbraun, wobei der innere Bereich der Flügel und
der Kopf gelblichbraun gefärbt sind. Dunkelgraue, metallisch glänzende
Streifen und Flecken zieren die Vorderflügel. Von Mai
bis Juli kann man Ptycholoma lecheana in der Natur beobachten.
Typische Lebensräume, in der diese Spezies anzutreffen ist, sind Wälder,
Gebiete mit Gebüschen und Hecken, Gärten und Parks. Foto:
12.06.2013, Troisdorf
Schafgarbenwickler (Dichrorampha petiverella)
Zwischen zehn und 13 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite des Schafgarbenwicklers. Auf der Oberseite sind die
Vorderflügel braun gefärbt. In der Mitte befindet sich je ein gelblicher
bis hellbrauner Fleck. In der Ruhestellung der Flügel bilden die beiden
Flecken ein U. Am Rand gibt es einige kleine helle und dunkle Flecken
sowie eine schwache, relativ kontrastarme graue Zeichnung aus mehr oder
minder gewundenen Linien. Die hinteren Flügelränder sind gefranst.
Einfarbig braun sind die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt, auch
sie haben einen feinen Fransensaum. Von Juni bis August dauert die
Flugzeit dieser Tiere, die an Stellen zu beobachten sind, an denen sie
Schafgarbe (Achillea millefolium) und Rainfarn (Tanacetum vulgare) finden.
Die Larven des Schafgarbenwicklers ernähren sich von den Wurzeln dieser
Pflanzen. Foto: 05.07.2013, Köln-Brück
Widderchen (Zygaenid Moths, Zygaenidae)
Die Widderchen sind eine Familie der Schmetterlinge,
die weltweit mit über 1.000 Arten vorkommt. Das Hauptverbreitungsgebiet
dieser Familie stellen die Tropen und Subtropen dar. Besonders viele
Widderchen-Spezies sind in Asien beheimatet. Man nennt diese Familie
auch Blutströpfchen. In Deutschland leben mehrere Widderchen-Arten, von
denen folgende in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge
vorgestellt werden:
· Ampfer-Grünwidderchen (Green Forester, Adscita statices)
· Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)
· Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii)
Ampfer-Grünwidderchen (Green Forester, Adscita statices)
Männliche
Ampfer-Grünwidderchen haben eine Flügellänge von 12,0 bis 15,5
Millimeter, die Flügellänge der Weibchen beträgt 11,5 bis 13,5
Millimeter. Bei dieser tagaktive Falterart sind der Kopf, die Fühler,
der Brustbereich (Thorax), der Hinterleib (Abdomen) sowie die Beine
metallisch glänzend grün gefärbt. Bei manchen Individuen schimmert der
Thorax blaugrün. Blaugrün sind die Vorderflügel auf der Oberseite
gefärbt, bei einigen Tieren sind sie grün bis gelblichgrün. Ein
grauschwarzer Fransensaum befindet sich am Ende der Vorderflügel. Grau
und leicht transparent sind die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt.
Beide Flügelpaare sind auf der Unterseite grau. Naturnahe Wiesen und
halbtrockene Heideareale sind typische Lebensräume des
Ampfer-Grünwidderchens. Ende Mai beginnt die Flugzeit dieser Spezies,
sie dauert bis in den August. Alternative Namen dieser Falterart sind
Sauerampfer-Grünwidderchen und Gemeines Grünwidderchen. Foto:
22.07.2012, Troisdorf-Altenrath
Zum Seitenanfang ↑
Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)
Mit
ihrer Flügelspannweite von 38 Millimeter und ihrer auffälligen Färbung
sind Sechsfleck-Widderchen meist leicht in der Natur zu entdecken. Diese
Falter tragen auf ihren Vorderflügeln sechs rote Flecken, wobei die
beiden vorderen Flecken ineinander übergehen. Der Rest der Vorderflügel
ist dunkel und schimmert metallisch bläulich-grün. Leuchtend rot sind
die Hinterflügel gefärbt. Verlieren die Tiere mit der Zeit ihre dunklen
Schuppen auf den Vorderflügeln, sind diese nahezu transparent und die
roten Punkte fehlen. Ein solches stark abgeflogenes Individuum ist unten
rechts zu sehen. Der restliche Körper dieser tagaktiven Falter ist
schwarz gefärbt. Ihre schwarz-rote Färbung signalisiert Fressfeinden,
dass die Sechsfleck-Widderchen giftig sind. Auf Brachland, Wiesen, an
Waldrändern und in einigen anderen Bereichen sind die Tiere von Juli bis
August zu finden. Ihre Raupen sind im September in der Natur zu sehen.
Im Volksmund werden die Tiere als Blutströpfchen bezeichnet.
|
![Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae) Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)](fotos/falter/sechsfleck-widderchenkoeln01.jpg) |
|
![Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae) Sechsfleck-Widderchen (Six-spot Burnet, Zygaena filipendulae)](fotos/falter/sechsfleck-widderchenkoeln02.jpg) |
|
|
Foto: 02.08.2013,
Köln-Dellbrück |
|
Foto: 02.08.2013,
Köln-Dellbrück |
|
Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii)
Sumpfhornklee-Widderchen
sind tagaktive Falter. Ihre Flügelspannweite beträgt 28 bis 33
Millimeter. Der Körper ist schwarz gefärbten Körper. Bei den Männchen
ist die Grundfärbung der Flügel meist blauschwarz, bei den Weibchen ist
sie hingegen eher grünlich-schwarz. Fünf rote bis orangerote Flecken
sind auf der Ober- und Unterseite der Vorderflügel vorhanden, bei
manchen Individuen gehen die Flecken ineinander über. Überwiegend rot
bis orangerot sind die Hinterflügel gefärbt, sie tragen einen breiten
schwarzen Saum. Beide Flügelpaare haben abgerundete Spitzen. Diese
Rundung ist stärker ausgeprägt als bei den nahe verwandten
Hornklee-Widderchen (Zygaena lonicerae). Ein weiteres
Unterscheidungsmerkmal ist, dass das Sumpfhornklee-Widderchen etwas
kürzere Fühler hat, zudem sind seine Keulen an den Fühlern etwas
kräftiger, dafür aber kürzer zugespitzt als die von Zygaena lonicerae.
Beobachten lassen sich Sumpfhornklee-Widderchen beispielsweise auf
Feuchtwiesen. Ihre Flugzeit dauert von Mitte Juni bis Mitte August, sie
fliegen jährlich in einer Generation. Raupen sind ab August und nach der
Überwinterung bis in den Juni hinein in der Natur anzutreffen.
|
![Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii) Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii)](fotos/falter/sumpfhornklee-widderchenkoeln01.jpg) |
|
![Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii) Sumpfhornklee-Widderchen (Five-spot Burnet, Zygaena trifolii)](fotos/falter/sumpfhornklee-widderchenkoeln02.jpg) |
|
|
Foto: 22.07.2012,
Troisdorf-Altenrath |
|
Foto: 21.07.2013,
Rösrath-Stümpen |
|
Wurzelbohrer (Swift Moths, Hepialidae)
Weltweit kommen rund 500 verschiedene
Wurzelbohrer-Arten vor. In Europa kommen nur einige wenige Arten vor.
Verglichen mit manchen in den Tropen beheimateten Wurzelbohrern sind die
europäischen Spezies recht zierlich. Es handelt sich bei ihnen in aller
Regel eher um mittelgroße Falter. Folgende Wurzelbohrer-Art wird in
diesem Kapitel vorgestellt:
· Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)
Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)
Der Ampfer-Wurzelbohrer ist eine nachtaktive
Falterart. Diese Tiere haben eine Flügelspannweite von 27 bis 45
Millimeter. Anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes lassen sich die
beiden Geschlechter unterscheiden: Weibchen sind grau und dunkelbraun
gefärbt, männliche Individuen weisen hingegen eine orange-braune Färbung
auf. Beide Geschlechter tragen eine weiße, linienartige Zeichnung auf
der Oberseite der Vorderflügel. Oft sind die Männchen etwas kleiner als
die Weibchen, was ein weiteres Merkmal sein kann, das Hinweise auf das
Geschlecht bietet. Ampfer-Wurzelbohrer sind in Deutschland
vergleichsweise weit verbreitet. Diese Insekten bevorzugen offene
Landschaften als Lebensraum. Sie fliegen von Juli bis September, die
Hauptflugzeit liegt im August. Manche Literaturquellen bezeichnen diese
Art alternativ als Hepialus sylvina. Foto: 28.08.2013,
Köln-Brück
|
![Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina) Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)](fotos/falter/ampfer-wurzelbohrerkoeln01.jpg) |
|
![Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina) Männlicher Ampfer-Wurzelbohrer (Orange Swift, Triodia sylvina)](fotos/falter/ampfer-wurzelbohrerkoeln02.jpg) |
|
|
Männchen, Foto: 28.08.2013,
Köln-Brück |
|
Männchen, Foto: 28.08.2013,
Köln-Brück |
|
Zum Seitenanfang ↑
Zahnspinner (Prominent Moths, Notodontidae)
Weltweit kommen zwischen 2.500 und 3.800
Zahnspinner-Arten vor. Diese ungenaue Angabe ist darauf zurückzuführen,
dass die verwandtschaftlichen Verhältnisse innerhalb dieser Familie
beziehungsweise nahe verwandter Familien noch nicht vollständig geklärt
sind. Zahnspinner sind nachtaktiv und viele Vertreter dieser Familie
sind stark behaart. Folgende Zahnspinner-Arten werden in diesem Kapitel
beschrieben:
· Mondvogel (Buff-tip, Phalera bucephala)
· Palpen-Zahnspinner (Pale Prominent, Pterostoma palpina)
· Pappelauen-Zahnspinner (Dusky Marbled Brown, Gluphisia crenata)
Mondvogel (Buff-tip, Phalera bucephala)
Der
Mondvogel ist in der Nacht aktiv. Seine Körperlänge kann bis zu 32
Millimeter betragen, die Flügelspannweite beläuft sich auf maximal 55
bis 68 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel grau gefärbt
und sie tragen silberne Schuppen. An den Flügelspitzen befindet sich
jeweils ein heller Fleck mit hellbrauner Zeichnung. Hierbei handelt es
sich um den sogenannten Mondfleck, nach dem die Tiere benannt sind. Hell
beige sind die Hinterflügel gefärbt. An der Brust tragen Mondvögel helle
Härchen, ihr Kopf ist braun. Erwachsene Falter können in der Zeit von
Mai bis Juli in Laubwäldern, offenen, mit Gebüsch durchsetzten Gebieten
sowie in Parks und Gärten beobachtet werden. Ihre Raupen sind orange,
gelblich und schwarz gemustert. Ihr Körper ist behaart und sie leben
gesellig. Sie ernähren sich von den Blättern diverser Pflanzenarten,
darunter Linden (Tilia sp.) und Eichen (Quercus sp.).
Im Juli und August kann man Raupen in der Natur finden. Sie verpuppen
sich und die Falter schlüpfen im Folgejahr. Ein alternativer Name dieser
Spezies lautet Mondfleck. Zwei Abbildungen eines
erwachsenen Falters finden Sie in meinem Düsseldorf-Reisebericht.
|
![Mondvogel-Raupen (Buff-tip, Phalera bucephala) Mondvogel-Raupen (Buff-tip, Phalera bucephala)](fotos/falter/mondvogelkoeln01.jpg) |
|
![Mondvogel-Gelege (Buff-tip, Phalera bucephala) Mondvogel-Gelege (Buff-tip, Phalera bucephala)](fotos/falter/mondvogelkoeln02.jpg) |
|
|
Raupen, Foto: 16.08.2013,
Köln-Grengel |
|
Gelege, Foto: 29.07.2013,
Köln-Dellbrück |
|
Palpen-Zahnspinner (Pale Prominent, Pterostoma palpina)
Zwischen
35 und 52 Millimeter beträgt die Flügelspannweite des
Palpen-Zahnspinners. Gelbbraun ist die Grundfärbung der Vorderflügel,
darauf befinden sich sehr fein gezeichnete, dunkle Adern sowie
dunkelbraune und weiße Flecken und Bögen. Im Innenrand der Vorderflügel
tragen die Tiere einen Fortsatz, der in der Ruhestellung von der Seite
betrachtet als emporstehende Kante sichtbar ist. Hellgrau und nur leicht
grau gemustert sind die Hinterflügel. Die bei den Palpen-Zahnspinnern
stark vergrößerten Kiefertaster (Palpen) stehen nach vorn und wirken wie
eine lange "Schnauze". In Parks, Gärten, Gegenden mit Gebüschen und
lichten Laubwäldern ist diese nachtaktive Falterart anzutreffen. Ihre
Flugzeit dauert normalerweise von Ende April bis Anfang Juni sowie von
Mitte/Ende Juli bis in den August hinein. Beide Geschlechter werden von
künstlichem Licht angezogen. Foto: 08.07.2013, Köln-Brück
Pappelauen-Zahnspinner (Dusky Marbled Brown, Gluphisia crenata)
Der
Pappelauen-Zahnspinner hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Er kommt
nicht nur in Deutschland beziehungsweise Europa vor, sondern auch in
Teilen Russlands sowie in China und in Japan. Zwischen 28 und 34
Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Tiere. Hell- bis
dunkelgrau sind die Vorderflügel auf der Oberseite gefärbt. Dunkle
Flecken und Linien, die undeutlich gezeichnet sind, bedecken die
Grundfarbe auf den Vorderflügeln. Einfarbig hell- bis dunkelgrau sind
die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt. Im unteren Bereich befindet
sich auf ihnen jeweils ein dunkler Fleck. Heimisch ist diese nachtaktive
Falterart in Gebieten mit Pappeln. Von Ende April bis Ende August dauert
die Flugzeit des Pappelauen-Zahnspinners. Diese Spezies fliegt jährlich
in zwei Generationen. Foto: 09.06.2013, Köln-Brück
Zum Seitenanfang ↑
Zünsler (Snout Moths, Pyralidae)
Im deutschen Sprachgebrauch werden zwei Familien als
Zünsler bezeichnet: die Pyralidae und die Crambidae, wobei letztere für
eine bessere Abgrenzung als
Rüsselzünsler bezeichnet werden sollten und in diesem
Fotoreisebericht deshalb so genannt werden. Weltweit kommen circa 6.200
Arten aus der Familie der Pyralidae vor, davon leben circa 145 Spezies
in Mitteleuropa. Folgende Zünsler-Arten werden in diesem Kapitel
vorgestellt:
· Geflammter Kleinzünsler (Endotricha flammealis)
· Hummelnestmotte (Bee Moth, Aphomia sociella)
· Synaphe punctalis
Geflammter Kleinzünsler (Endotricha flammealis)
Der
Geflammte Kleinzünsler kommt in Deutschland recht häufig vor. Oft wird
er jedoch übersehen, was unter anderem daran liegt, dass er vor allem
nachts aktiv ist. Seine Flügelspannweite beträgt 18 bis 23 Millimeter.
Bräunlich ist die Grundfärbung beider Flügelpaare. Auf beiden
Flügelpaaren verlaufen zwei helle Querbinden, die auf den Hinterflügeln
dichter beieinander liegen als auf den Vorderflügeln. Der äußere Teil
des hinteren Flügelrandes ist bei den Vorderflügeln stellenweise weiß
gesäumt. Außerdem tragen die Tiere an den vorderen Außenkanten der
Vorderflügel einige weiße Flecken. Die Flugzeit des Geflammten
Kleinzünslers dauert von Juli bis August. Foto: 21.07.2012,
Köln-Brück
Hummelnestmotte (Bee Moth, Aphomia sociella)
Die
Flügelspannweite der Hummelnestmotte beträgt zwischen 18 und 44
Millimeter. Männliche Individuen sind auffälliger gefärbt als die
Weibchen. Graubraun ist die Grundfärbung männlicher Tiere, außerdem gibt
es zum Rand der Flügel hin einige grünlich oder violett schimmernde
Bereiche sowie einige dunklere Flecken. Graubraun gefärbt sind die
Flügel der Weibchen, sie tragen einige Flecken. Außerdem weisen die
Weibchen die lange "Zünslernase" auf, den Männchen fehlt sie. In diesem
Absatz ist somit ein Weibchen zu sehen, wie sich an der "Nase" und an
der Flügelfärbung ablesen lässt. Hummelnestmotte sind nachtaktiv, sie
werden von Kunstlicht angezogen. Ihre Flugzeit dauert von Mai bis
September. Der deutsche Name dieser Falterart rührt daher, dass die
erwachsenen Tiere Wespen- und Hummelnester mit Hilfe ihres Geruchssinns
aufspüren und ihre Eier in deren unmittelbarer Nähe ablegen. Nach dem
Schlüpfen kriechen die Raupen in die Nester und ernähren sich dort von
allem, was sie finden können - auch von Hummeln oder Wespen. Liegt ein
starker Befall eines Nestes mit Raupen der Hummelnestmotte vor, kann es
zu erheblicher Zerstörung kommen. Foto: 24.06.2013, Köln-Brück
Synaphe punctalis
Die
Flügelspannweite der Zünsler-Art Synaphe punctalis beträgt 19 bis 24
Millimeter. Sehr variabel sind Färbung und Zeichnung dieser Spezies.
Meist sind die Vorderflügel bräunlich gefärbt, der Braunton kann von
dunkelbraun bis hellbraun variieren. Zudem sind die Weibchen meist etwas
heller als die Männchen. Auf den Vorderflügeln vieler Individuen
befindet sich keine innere Querlinie, bei einigen Exemplaren ist sie
jedoch vorhanden. Immer vorhanden ist die äußere Querlinie und sie zeigt
in der Flügelmitte häufig einen Biegung nach innen. Für gewöhnlich sind
die Querlinien dunkler als die Grundfärbung des jeweiligen Flügels. Grau
mit hellbraunem Saum sind die Hinterflügel der meisten Individuen
gefärbt. Es kommen aber auch Exemplare mit graubraunen oder schwärzlich
grauen Hinterflügeln vor. Typisch für die Art ist die spitze
„Zünslerschnauze“. Diese dämmerungs- und nachtaktiven Falter fliegen
jährlich in einer Generation, sie sind von Juni bis September in der
Natur zu beobachten. Lebensräume, in denen man Synaphe punctalis
antreffen kann, sind sandige, offene Gras- oder Heidelandschaften oder
sonnige Abschnitte in Kiefernwäldern. Foto: 18.08.2012, Troisdorf
Zum Seitenanfang ↑ |
Weitere
Informationen:
Koordinaten von Köln: 50.93606613, 6.95893764
Interessante Internetseiten:
Lepiforum.de
Schmetterling-Raupe.de
Europäische Schmetterlinge
Tagfalter-Monitoring.de
Schmetterlinge-Deutschlands.de
Schmetterlinge-Westerwald.de
Naturgucker.de
|