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Schmetterlinge oder Falter in Köln und im Umland - Teil 2
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Eulenfalter (Owlet Moths, Noctuidae)
Die Familie der Eulenfalter ist sehr artenreich. In
Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen circa 640 verschiedene
Spezies vor, die sich in eine ganze Reihe von Unterfamilien und
Gattungen aufteilen. Folgende Arten aus der Familie der Eulenfalter sind
in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge abgebildet:
· Achateule (Angle Shades, Phlogophora meticulosa)
· Braune Tageule (Burnet Companion, Euclidia glyphica)
· Breitflügeliger Fleckleibbär (White Ermine, Spilosoma lubricipeda)
· Buchen-Streckfuß (Pale Tussock, Calliteara pudibunda)
· Gammaeule (Silver Y, Autographa gamma)
· Gelbfleck-Waldschatteneule (Small Angle Shade, Euplexia lucipara)
· Heidelbeer-Wintereule (The Chestnut, Conistra vaccinii)
· Jakobskrautbär (Cinnabar Moth, Tyria jacobaeae)
· Kleine Kätzcheneule (Small Quaker, Orthosia cruda)
· Königskerzen-Mönch (Mullein Moth, Shargacucullia verbasci)
· Lehmfarbige Graswurzeleule (Flounced Rustic, Luperina testacea)
· Nessel-Schnabeleule (The Snout, Hypena proboscidalis)
· Roseneule (Peach Blossom, Thyatira batis)
· Rosen-Flechtenbärchen (Rosy Footman, Miltochrista miniata)
· Rundflügel-Kätzcheneule (Common Quaker, Orthosia cerasi)
· Russischer Bär (Jersey Tiger, Euplagia quadripunctaria)
· Satellit-Wintereule (Satellite, Eupsilia transversa)
· Scheck-Tageule (Mother Shipton, Callistege mi)
· Schlehen-Bürstenspinner (Rusty Tussock Moth, Orgyia antiqua)
· Schwammspinner (Gypsy Moth, Lymantria dispar)
· Schwan (Yellow-tail, Sphrageidus similis)
· Schwarzes C (Setaceous Hebrew Character, Xestia c-nigrum)
· Seideneulchen (Straw Dot, Rivula sericealis)
· Silbereulchen (Silver Barred, Deltote bankiana)
· Zimtbär (Ruby Tiger, Phragmatobia fuliginosa)
Achateule (Angle Shades, Phlogophora meticulosa)
Die
Flügelspannweite der Achateule beträgt zwischen 45 und 55 Millimeter.
Diese nachtaktive Falterart ist relativ variabel gefärbt. Auf der
Oberseite können die Vorderflügel olivgrün bis gelblich-braun oder sogar
rostrot-bräunlich gefärbt sein. Ein charakteristisches Merkmal dieser
Spezies ist die V-förmige Bänderzeichnung auf den Vorderflügeln. Je nach
Lichteinfall glänzt diese Bänderzeichnung metallisch in
unterschiedlichen Farben. Typisch ist außerdem, dass die Ränder der
Vorderflügel gezackt und teils dunkel sind. Befinden sich die Falter in
der Ruhestellung, sind die hellbraun gefärbten und mit feinen Querlinien
bedeckten Hinterflügel normalerweise nicht sichtbar. Achateulen fliegen
in Deutschland in zwei Generationen. Die erste ist von Mai bis Juli in
der Natur anzutreffen, die zweite von August bis November. Außerdem
fliegen für gewöhnlich auch immer einige Falter aus dem Süden nach
Deutschland ein. Foto: 09.06.2013, Köln-Brück
Braune Tageule (Burnet Companion, Euclidia glyphica)
Die
Braune Tageule gehört zu den Nachtfaltern, doch die Art fliegt auch am
Tage und lässt sich deshalb meist leicht beobachten. Mit ihrer
Flügelspannweite von 25 bis 30 Millimeter sind die Tiere mittelgroß. Auf
der Oberseite sind die Vorderflügel braun gefärbt, darauf befindet sich
ein dunkles Wellen- und Fleckenmuster. Ebenfalls braun ist die
Grundfärbung der Oberseite der Hinterflügel. Im hinteren Bereich sind
sie orangebraun gefärbt. Auch die Unterseite der Hinterflügel ist
gelborange und braun gefärbt, die Unterseite der Vorderflügel ist braun
mit leichtem Muster. Von Ende April bis August dauert die Flugzeit
dieser Falterart. Typische Lebensräume, in denen man die Braune Tageule
beobachten kann, sind Waldränder, Feldraine und feuchte Magerwiesen.
Foto: 25.07.2013, Rösrath-Stümpen
Breitflügeliger Fleckleibbär (White Ermine, Spilosoma lubricipeda)
Der
Breitflügelige Fleckleibbär ist in der Nacht und vor allem in der
Morgendämmerung aktiv. Diese Falterart hat eine Flügelspannweite von 30
bis 42 Millimeter. Typisch für die Spezies sind die weißen Flügel. Vor
allem auf den Vorderflügeln tragen die Tiere auf der Oberseite
unregelmäßig verteilte, kleine schwarze Punkte. Es gibt ähnlich
aussehende Falterarten, die jedoch in aller Regel daran zu erkennen
sind, dass sie weniger Flecken und schmalere Flügel haben als der
Breitflügelige Fleckleibbär. Schwarz sind die gekämmten Fühler diese
Tiere gefärbt, der Körper ist auf der Oberseite gelb. An den Seiten
tragen die Tiere auf dem Körper schwarze Flecken. Die gelbe Färbung
signalisiert potenziellen Jägern die Ungenießbarkeit dieser Falterart,
die Tiere sind giftig. Lebensräume, in denen der Breitflügelige
Fleckleibbär heimisch ist, sind unter anderem feuchte Bereiche an
Waldrändern, Feldraine, Ruderalflächen oder Kiesgruben. Seine Flugzeit
dauert von Mitte Mai bis in den Juli, Raupen sind von Juli bis September
in der Natur anzutreffen. In älteren Stadien sind sie schwarz gefärbt,
dicht behaart und ein rötlichbrauner Längsstrich verläuft auf der
Oberseite ihres Körpers. Foto: 20.05.2012, Köln-Brück
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Foto: 20.05.2012,
Köln-Brück |
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Raupe, Foto: 12.08.2012,
Köln-Brück |
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Buchen-Streckfuß (Pale Tussock, Calliteara pudibunda)
Der
Buchen-Streckfuß ist ein überwiegend nachtaktiver Falter aus der Familie
der Eulenfalter (Noctuidae). Zwischen 37 und 67 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Art. Weibchen sind für gewöhnlich größer als
Männchen. Bei den Weibchen sind die Vorderflügel hellgrau gemustert, sie
tragen zwei bis vier dunkle Zackenbinden. Männliche Tiere tragen im
mittleren Drittel der Vorderflügel dunkle oder graue Bereiche. Insgesamt
ist die Intensität der Färbung von Individuum zu Individuum verschieden.
Ein typisches Merkmal dieser Falterart sind die dicht behaarten Vorderbeine,
die meist steif nach vorn gestreckt werden, während die Falter ruhen.
Bis zu 50 Millimeter werden die auffälligen Raupen des
Buchen-Streckfußes lang. Anfangs sind sie weißlich- oder gelblichgrün
gefärbt, später werden sie entweder kräftig braunrosa oder gelbgrün.
Sie tragen dichte Haare, die teils in Büscheln angeordnet sind. Am
Hinterleib steht ein rotes Haarbüschel wie eine Spitze ab. Aufgrund
dieses Haarbüschels trägt die Falterart auch den Namen Buchenrotschwanz
oder einfach nur Rotschwanz.
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Foto: 13.05.2012,
Köln-Brück |
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Raupe, Foto 02.10.2011,
Köln-Dünnwald |
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Gammaeule (Silver Y, Autographa gamma)
Etwa
35 bis 40 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Gammaeule. Vor
allem während der Dämmerung und nachts sind diese Falter aktiv, sie
können aber gelegentlich auch am Tage beobachtet werden. Gammaeulen
haben eine graubraune bis braune Grundfärbung. Auf den Vorderflügeln
befinden sich die für die Art typischen hellen Zeichnungen in Form des
griechischen Buchstaben Gamma. Diese Zeichnung kann jedoch auch als ein
"Y" gedeutet werden, deshalb hat die Art im Englischen den Namen
"Silbernes Y" erhalten. Ab Mai bis in den Oktober hinein kann man
Gammaeulen in der Natur beobachten. Sind die Wintertemperaturen sehr
mild, beginnt die Flugzeit manchmal schon Ende Februar und sie kann bis
Anfang Dezember dauern. Gern halten sich die Falter auf naturbelassenen
Wiesen auf, auch in Parks und Gärten kommen sie vor.
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Foto: 17.07.2012,
Köln-Brück |
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Foto: 04.08.2013,
Köln-Brück |
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Gelbfleck-Waldschatteneule (Small Angle Shade, Euplexia lucipara)
Die Gelbfleck-Waldschatteneule wird auch als Purpurglanzeule
bezeichnet. Diese Falterart ist nachtaktiv und wird von Kunstlicht
angelockt. Zwischen 27 und 32 Millimeter beträgt die Flügelspannweite
dieser Tiere. Auf der Oberseite haben die Vorderflügel eine
rötlichbraune bis violettbraune Grundfärbung. Typisch für diese Spezies
ist, dass das Mittelfleck der Vorderflügel dunkel ist. Am Flügelrand
befindet sich ein gelblich-weißlicher Fleck, der bei einigen Individuen
auch recht dunkel sein kann. Graubraun sind die Hinterflügel auf der
Oberseite gefärbt. In Deutschland ist die Gelbfleck-Waldschatteneule
recht häufig vertreten, sie lebt in Wäldern, an Waldrändern, in Parks,
Gärten, in Heidelandschaften und an Bächen sowie Flüssen. Von Ende Mai
bis Ende Juli fliegt die Art in einer Generation. Foto: 23.06.2013,
Köln-Brück
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Heidelbeer-Wintereule (The Chestnut, Conistra vaccinii)
Die Heidelbeer-Wintereule gehört zu den Falterarten,
die im Herbst fliegen, als Falter überwintern und dann ab März bis in
den Mai hinein erneut fliegen. Aus diesem Grund werden sie zu den
Wintereulen gezählt, die als Falter und nicht als Raupe beziehungsweise Puppe
überwintern. Etwa 28 bis 38 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der
Heidelbeer-Wintereule. Recht variabel ist die Grundfärbung dieser
Spezies, sie kann hellgrau- bis dunkelgraubraun sein, aber auch rötlich,
rotbraun oder schwarzbraun. Die Nieren- und Ringmakel können deutlich
ausgebildet oder nahezu unsichtbar sein. Auf den Vorderflügeln befinden
sich im äußeren Bereich oft einige kleine schwarze Punkte. Anzutreffen
ist die Heidelbeer-Wintereule in verschiedenen Landschaften, darunter
offene Wälder, Gebüsche, Parks und Gärten. Foto: 06.04.2012,
Köln-Brück
Jakobskrautbär (Cinnabar Moth, Tyria jacobaeae)
Von Mai bis Juni können in der deutschen Natur
erwachsene Exemplare des Jakobskrautbärs beobachtet werden. Mit ihrer
Flügelspannweite von 32 bis 45 Millimeter ist diese Falterart recht
groß. Leicht kann man die Spezies an ihren schwarzen Flügeln erkennen,
die zwei rote Punkte und lange rote Striche an den Rändern tragen. Am
größten sind die Chancen auf eine Beobachtung auf Wiesen, Waldwiesen, an
Rändern von Fließgewässern und in Steinbrüchen. Jakobskrautbären sind
in Nordrhein-Westfalen selten geworden und sie stehen deshalb auf der
Roten Liste bedrohter Arten. Sehr auffällig sind die Raupen gefärbt. Sie
sind schwarz-gelb gemustert und sie tragen lange, weiße Haare. Mit
dieser Signalfärbung warnen sie vor ihrer Giftigkeit. Bis zu 30
Millimeter können die Raupen lang werden. Meist kann man sie
beispielsweise auf den
Blütenständen oder an den Stängeln des Jakobs-Greiskrauts (Senecio jacobaea) beobachten.
In manchen Literaturquellen wird der Jakobskrautbär alternativ als Blutbär oder
Karminbär bezeichnet. Foto: 11.07.2013, Köln-Brück
Kleine Kätzcheneule (Small Quaker, Orthosia cruda)
Die
Kleine Kätzcheneule ist ein Falter aus der Familie der Eulenfalter.
Diese Insektenart ist überwiegend nachtaktiv, kann jedoch mitunter auch
am Tage beobachtet werden. Ihre Flügelspannweite beträgt zwischen 28 und
32 Millimeter. Vergleichsweise variabel ist die Färbung der Vorderflügel. Sie
können hell graubraun, rötlichgrau bis graugelb gefärbt sein. Typisch
für die Art ist, dass die Querlinien in dunkle Aderpunkte aufgelöst
sind. Einen hellen Rand tragen die Nierenmakel, sie selbst sind meist
zumindest im unteren Teilbereich dunkel gefärbt. Die Hinterflügel sind
bräunlich bis bräunlichgrau gefärbt. In der Zeit von Ende März/April bis
in den Mai hinein können erwachsene Falter in der Natur beobachtet
werden. Die Kleine Kätzcheneule kommt in Laub- und Mischwäldern sowie in
Parks und Gärten vor. Foto: 25.03.2012, Köln-Eil
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Königskerzen-Mönch (Mullein Moth, Shargacucullia verbasci)
Der
Königskerzen-Mönch, auch Brauner Mönch genannt, ist ein nachtaktiver
Falter. Seine Grundfärbung ist blassgrau bis mittelgrau. Auf den
Vorderflügeln befinden sich an den Rändern dunkle Bereiche. Zwischen 45
und 46 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Tiere, ihre Flugzeit
findet etwa von April bis Juni statt. Typische Lebensräume, in denen
diese Spezies anzutreffen ist, sind krautreiche Gärten und Wiesen,
Waldränder und andere Flächen, auf denen Königskerzen (Verbascum sp.) zu
finden sind. Diese Pflanzen bilden die Nahrung der Raupen. Bei einem
massenhaften Befall fressen sie die Pflanzen vollständig kahl. Die
Raupen des Königskerzen-Mönchs sind cremefarben. Sie tragen schwarze und
gelbe Punkte, weshalb sie recht farbenfroh sind. Foto:
17.06.2012, Köln-Eil
Lehmfarbige Graswurzeleule (Flounced Rustic, Luperina testacea)
Zwischen
30 und 35 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Lehmfarbigen
Graswurzeleule. In unterschiedlichen Braunschattierungen sind diese
Tiere auf der Oberseite der Vorderflügel gefärbt. Auf dieser Grundfarbe
befindet sich ein bräunliches bis fast schwarzes Muster. Bei stark
abgeflogenen Individuen ist es jedoch kaum mehr sichtbar. Einheitlich
hellbraun sind die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt. In
Lebensräumen mit reichlich Grasbewuchs sind Lehmfarbige Graswurzeleulen
anzutreffen. Sie sind nachtaktiv und werden mitunter von Kunstlicht
angezogen. Die Flugzeit dieser Falterart dauert von Ende Juli bis Anfang
Oktober, die Tiere fliegen in einer Generation. Foto: 29.08.2013,
Troisdorf-Altenrath
Nessel-Schnabeleule (The Snout, Hypena proboscidalis)
Aufgrund
ihres sehr speziellen Aussehens ist die Nessel-Schnabeleule leicht zu
erkennen. Diese Falterart hat einen "Schnabel", also eine nach
vorn weisende Verlängerung im Gesicht. Circa 25 bis 38 Millimeter
beträgt die Flügelspannweite dieser dämmerungs- und nachtaktiven
Spezies. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel gelblichbraun bis
graubraun gefärbt. Auf dieser Grundfarbe verlaufen dunkle, bräunlich
gefärbte Querlinien. Einfarbig weißgrau bis grau sind die Hinterflügel
der Nessel-Schnabeleule. Ein bis zwei Generationen dieser Falterart
fliegen innerhalb eines Jahres, ihre Flugzeit erstreckt sich über die
Zeit von Ende Mai/Anfang Juni bis August. Für gewöhnlich sind die Falter
in der Nähe der Futterpflanzen ihrer Raupen zu finden, diese ernähren
sich von Brennnesseln, Hopfen, Ziest und Giersch. Typische Gegenden, in
denen diese Pflanzen gedeihen und in denen man somit
Nessel-Schnabeleulen beobachten kann, sind Wälder, Parks und Gärten. Die
Abbildung einer Raupe findet sich im Ruhrgebiets-Fotoreisebericht.
Foto: 30.05.2012, Köln-Brück
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Roseneule (Peach Blossom, Thyatira batis)
Die
Roseneule ist eine nachtaktive Falterart, die in Laub- und Nadelwäldern
sowie an deren Rändern leben. Auf Feuchtwiesen sind sie ebenfalls
anzutreffen. Voraussetzung dafür ist, dass sich dort Brombeer- (Rubus
fruticosus) oder Himbeersträucher (Rubus idaeus) befinden. Von den
Blättern dieser Pflanzen ernähren sich die Raupen der Roseneule,
manchmal sind sie auch an Johannisbeeren (Ribes sp.) zu finden. Zwischen
32 und 38 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Falter. Dunkel
graubraun oder grau sind die Vorderflügel gefärbt. Darauf verlaufen
feine schwarze Querlinien. Typisch für die Art sind die jeweils fünf
ovalen Flecken auf den Vorderflügeln, diese Flecken sind weißlich bis
rosa gefärbt und in der Mitte oft braun. Hellgrau sind die Hinterflügel
gefärbt, zum Rand hin sind sie dunkler als zur Basis hin, siehe auch
Foto im Ruhrgebiets-Reisebericht. Falter sind in
der Natur zwischen Ende Mai bis Anfang Juli in der ersten Generation und
von Anfang bis Ende August in der zweiten Generation zu finden. Raupen,
die aus den Eiern der ersten Generation hervorgegangen sind, lassen sich
von Ende August bis Mitte September beobachten, die aus der zweiten
Generation von Juli bis August des Folgejahres. Bis zu 35 Millimeter
können die Raupen lang werden. Ihre Färbung ist rotbraun bis
violettbraun und in bestimmten Stadien erinnern sie an Vogelkot. Ein
alternativer Name dieser Falterart lautet Rosen-Eulenspinner.
Foto: 08.09.2012, Troisdorf
Rosen-Flechtenbärchen (Rosy Footman, Miltochrista miniata)
Das
Rosen-Flechtenbärchen ist in Europa zwar weit verbreitet, doch kommen
die Tiere innerhalb dieses Verbreitungsgebiets selten vor. Ihre
Flügelspannweite beträgt zwischen 23 und 27 Millimeter. Vorderflügel und
Körper sind ockerfarben bis rosa oder rosaorange gefärbt. Auf der
Oberseite der Vorderflügel befinden sich schwarze Flecken und Bögen,
letztere sind oft sehr dünn, sodass man sie oft nur aus der Nähe sieht.
Am Rand sind die Vorderflügel dunkler als im zentralen Bereich. Hell
ockerfarben bis zartrosa sind die Hinterflügel gefärbt.
Rosen-Flechtenbärchen kommen in warmen Misch-, Moor- und Bruchwäldern
vor, in denen es Buschwerk gibt. Für gewöhnlich sind diese Tiere
nachtaktiv, mitunter kann man sie jedoch auch am Tage bei der
Nahrungssuche beobachten; sie trinken Nektar. Von Mitte Juni bis Mitte
August fliegt diese Spezies in einer Generation. Ein alternativer Name
der Art lautet Rosenmotte. Foto: 05.08.2013, Köln-Grengel
Rundflügel-Kätzcheneule (Common Quaker, Orthosia cerasi)
Die
Rundflügel-Kätzcheneule hat eine Flügelspannweite von 34 bis 40
Millimeter. Weil die Tiere nachtaktiv sind, sieht man sie
eher selten, obwohl sie relativ häufig in der deutschen Natur
vorkommen. Sehr variabel ist die Färbung der Vorderflügel. Es kommen
Individuen mit beige, braun oder rotbraun gefärbten Vorderflügeln vor.
Auf dieser Grundfarbe erstrecken sich sehr zarte und wenig
kontrastreiche Muster aus hellen Ringen und kleinen, dunklen Flecken.
Nieren- und Ringmakel sind hell umrandet. Bei manchen Individuen sind
die beiden Makel miteinander verbunden. Männchen haben kurz gekämmte
Fühler, die der Weibchen sind fadenförmig. Ab Ende Februar oder Anfang
März fliegen die Tiere je nach Höhenlage bis in den Mai oder Juni. Ihre
Raupen ernähren sich unter anderem von Eichen- und Weidenblättern.
Anzutreffen sind die Falter in Wäldern, in gebüsch- und heckenreichen
Gegenden, Moorgebieten sowie in Parks und Gärten. In einigen
Literaturquellen wird die Art auch als Gemeine Kätzcheneule bezeichnet.
Foto: 14.03.2012, Köln-Brück
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Russischer Bär (Jersey Tiger, Euplagia quadripunctaria)
Der
Russische Bär gehört zu den Nachtfaltern, er fliegt jedoch auch am Tage.
Seine Flügelspannweite beträgt 42 bis 52 Millimeter. Hell cremefarben
bis gelblich und schwarz sind die Vorderflügel auf der Oberseite
gemustert. Im hinteren Bereich befindet sich ein V, das für die Art
typisch ist. Orange bis rotorange ist die Oberseite der Hinterflügel
gefärbt, einige schwarze Flecken zieren dieses Flügelpaar. Der
Hinterleib ist ebenfalls orange bis orangerot und in der Mitte verläuft
eine Reihe aus schwarzen Punkten. Die Oberseite des Brustbereichs ist
parallel schwarz und gelblich bis weißlich gestreift. Kalkiges, felsiges
Gelände bildet den bevorzugten Lebensraum dieser Falterart. Von Juli bis
September fliegen diese Tiere in einer Generation. Ein alternativer Name
dieser Falterart lautet Spanische Flagge. In Nordrhein-Westfalen ist der
Russische Bär in den vergangenen Jahren immer seltener geworden, weshalb
er auf der Roten Liste der gefährdeten Arten aus dem Jahr 2010 in der
Vorwarnliste (Kategorie V) geführt wird. Foto: 09.08.2013, Troisdorf
Satellit-Wintereule (Satellite, Eupsilia transversa)
Die
Satellit-Wintereule trägt ihren deutschen Namen, weil sie als Falter
überwintert und somit zu den "Wintereulen" zählt. Mit ihrer
Flügelspannweite von 40 bis 48 Millimeter ist diese Spezies recht groß.
Ihre Grundfärbung ist variabel, sie reicht von hellrotbraun über
dunkelgraubraun bis hin zu dunkelbraun. Bei vielen Individuen sind die
Querlinien auf den Vorderflügeln recht deutlich zu erkennen und dunkler
als die Grundfärbung. Auf den Vorderflügeln finden sich zudem die in
aller Regel deutlich hervortretenden, hellen Nierenmakel (Flecken in der
Mitte der Flügel). Einfarbig graubraun sind die Hinterflügel gefärbt.
Jährlich gibt es nur eine Generation dieser Falterart. Mitunter beginnt
das Schlüpfen bereits im August, meist jedoch erst im September. Von
diesem Monat an bis in den November hinein findet die herbstliche
Hauptflugzeit statt, danach überwintern die erwachsenen Falter und
fliegen erst wieder, wenn es im Folgejahr wärmer wird. Raupen
lassen sich im Mai und Juni in der Natur beobachten.
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Foto: 07.03.2013,
Köln-Brück |
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Raupe, Foto: 20.05.2012,
Köln-Brück |
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Scheck-Tageule (Mother Shipton, Callistege mi)
Die
Scheck-Tageule gehört zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae), deren
Mitglieder überwiegend nachtaktiv sind. Doch anders als der Großteil
ihrer Familie ist die Scheck-Tageule tagaktiv. Ihre Flügelspannweite
beträgt zwischen 25 und 30 Millimeter. Auf der Oberseite der
Vorderflügel befindet sich ein Muster aus grauen, weißen und braunen
Bereichen. Ein breiter, dunkler Bereich befindet sich im zentralen
Abschnitt, zur Körpermitte hin weist er eine rundlich geformte
Einbuchtung auf. Die Grundfärbung der Hinterflügel ist dunkelbraun.
Darauf befinden sich gelblich bis weißlich gefärbte, geschwungene Binden
oder Flecken.Jährlich fliegen zwei Generationen der Scheck-Tageule. Die
erste ist von April bis Mitte Juli in der Natur zu finden, die zweite
fliegt von Ende Juli bis Ende August. Sonnige, offene Lebensräume,
darunter Trockenrasen und Wiesen sowie Waldränder, sind Gegenden, in
denen man diese Falterart beobachten kann. Ihr alternativer
wissenschaftlicher Name lautet Euclidia mi. Foto:
12.06.2013, Troisdorf
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Schlehen-Bürstenspinner (Rusty Tussock Moth, Orgyia antiqua)
Der Schlehen-Bürstenspinner ist ein Mitglied der
Unterfamilie der Trägspinner (Lymantriinae). Seine Flügelspannweite kann
zwischen
25 und 30 Millimeter betragen. Männchen und Weibchen lassen sich bei den
erwachsenen Faltern anhand ihres Aussehens unterscheiden. Männliche
Individuen haben
rostbraun gefärbte Flügel. Auf den Vorderflügeln ist am Innenwinkel je
ein weißer Fleck zu sehen, der einen dunklen Rand trägt. Bei den
Männchen sind die Fühler gefiedert. Weibchen hingegen erinnern in ihrem Aussehen
auf den ersten Blick nicht an
Falter, denn ihre Flügel sind fast vollständig zurückgebildet. Ihr Körper ist plump und
er wird von kurzen Härchen bedeckt. Die Oberseite ist bei den Weibchen grau und auf der Unterseite gelbgrün
gefärbt. Zu sehen sind sowohl Männchen als auch Weibchen in der
Bestimmungshilfe des Lepiforums. Auffällig sehen die Raupen dieser
Falterart aus. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu 30 Millimeter.
Ihre Grundfärbung ist grau, auf dem Rücken befindet sich ein rotes und
schwarzes Muster. Darüber hinaus tragen die Raupen auf jedem Segment rote
Punktwarzen, die weiß behaart sind. Am vierten bis siebten Segment
finden sich bei etwas älteren Raupen auf dem Rücken gelblich bis bräunlich gefärbte Bürsten aus
dichten Härchen. Erwachsene Falter sind in Deutschland von Mitte Juni
bis Mitte Juli sowie von Ende August bis in den September in zwei
Generationen zu finden. Die Zeit der Raupen dauert von Mai bis Ende Juli
oder Anfang August. Foto: 17.05.2012, Köln-Brück
Schwammspinner (Gypsy Moth, Lymantria dispar)
Der Schwammspinner ist ein Falter aus der Unterfamilie
der Trägspinner (Lymantriinae), die wiederum zu den Eulenfaltern
gehören. Zwischen 32 und 55 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der
überwiegend nachtaktiven Tiere. Weibchen sind an ihren hellen Vorderflügeln mit
dünnen, dunklen Zeichnungen zu erkennen. Sie leben für gewöhnlich sehr versteckt.
Männliche Individuen
sind bräunlich-grau gefärbt, auch ihre Vorderflügel zeigen eine dunkle Zeichnung.
Einige Männchen sind insgesamt sehr dunkel gefärbt,
siehe
Foto
im Düsseldorf-Fotoreisebericht. Man spricht bei ihnen von sogenannten melanistischen
Männchen. In den Sommermonaten können Schwammspinner in der Nähe von Wäldern beobachtet werden,
die Flugzeit beginnt Ende Juli und sie dauert bis in den September. Die
dunkel gefärbten, rot und dunkelblau gepunkteten sowie dicht behaarten Raupen sind ab Mai/Juni in der
Natur zu finden. Treten sie massenhaft auf, können sie ganze Bäume kahlfressen.
Foto: 19.06.2012, Köln-Brück
Schwan (Yellow-tail, Sphrageidus similis)
Der Schwan ist ein überwiegend nachtaktiver
Schmetterling aus der Unterfamilie der Trägspinner (Lymantriinae), die
zu den Eulenfaltern gehören. Die Spannweite der Vorderflügel des Schwans
beträgt zwischen 15 und 18 Millimeter. Weibliche Individuen sind größer
als ihre männlichen Artgenossen. Insbesondere der Hinterleib der
Weibchen ist voluminöser, wenn er mit Eiern gefüllt ist. Schneeweiß sind
die Flügel dieser Falterart gefärbt. Auf den Vorderflügeln befindet sich
je ein dunkler Fleck. Das wichtigste Erkennungsmerkmal des Schwans ist
ein gelbes Haarbüschel am Hinterleib. In lichten Laubwäldern, offenen
Landschaften wie Parks oder Obstplantagen sowie in Gärten ist diese
Spezies anzutreffen. Ihre Raupen sind dunkel gefärbt und tragen ein
auffälliges rotes und weißes Muster sowie lange Haare. Erwachsene Falter
fliegen von Juni bis August, Raupen sind von September bis Mai/Juni in
der Natur zu finden. Foto: 30.06.2012, Troisdorf
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Schwarzes C (Setaceous Hebrew Character, Xestia c-nigrum)
Das
Schwarze C ist überwiegend nachtaktiv und lässt sich von Licht anziehen.
Mitunter verirren sich die Tiere auf diese Weise in Häuser. Die
Flügelspannweite dieser Insekten beträgt 35 bis 45 Millimeter. Recht
variabel ist die Färbung der Vorderflügel. Von einem hellen Ockerbraun
bis hin zu dunklem Braun reicht die mögliche Farbpalette. Für gewöhnlich
sind nur schwach ausgeprägte innere und äußere Querlinien vorhanden. Wie
für die meisten Eulenfalterarten typisch, trägt diese Spezies ein
Nierenmakel. Auffälligster Schmuck auf der Oberseite der Vorderflügel
ist das für die Namensgebung bedeutende dunkle "C". Es ist schwarz
gefärbt und hell cremefarben gefüllt. Die Hinterflügel dieser Falterart
sind hellgrau. In Deutschland kann man das Schwarze C in zwei sich
überschneidenden Generationen beobachten. Die erste fliegt von Ende
April bis Ende Juli, die zweite Generation ist von Anfang Juli bis Mitte
Oktober in der Natur anzutreffen. Heimisch sind die Tiere in offenem
Gelände sowie in Siedlungsräumen, dort bewohnen sie Parks und Gärten.
Foto: 05.09.2012, Köln-Brück
Seideneulchen (Straw Dot, Rivula sericealis)
Das
ist eine zierliche und unauffällige Falterart, die vor allem nachts
aktiv ist und die man tagsüber ruhend in der Vegetation finden kann. Die
Flügelspannweite dieser Art beträgt 18 bis 22 Millimeter, die
Körperlänge beläuft sich auf etwa fünf bis sechs Millimeter. Hellbraun
bis gelblich sind die Vorderflügel auf der Oberseite gefärbt. Außerdem
schimmern sie seidig, woher der Name der Falter rührt. Auf den beiden
Vorderflügeln tragen die Tiere je ein feines Bändermuster sowie
gelbliche Flecken, die sich am unteren Rand befinden. Darüber hinaus
ziert je ein bräunlicher, verwaschener und rundlich geformter Fleck mit
zwei dunklen, hell umrandeten Bereichen die Vorderflügel. Grau sind die
Hinterflügel gefärbt. Anzutreffen ist das Seideneulchen vor allem auf
Wiesen und an Waldrändern. In Deutschland ist die Art für gewöhnlich
häufig. Die Flugzeit der ersten Generation dauert von Ende Mai bis
Anfang Juli, die der zweiten von Mitte Juli bis Anfang Oktober.
Foto: 04.08.2013, Köln-Brück
Silbereulchen (Silver Barred, Deltote bankiana)
Die
Flügelspannweite beläuft sich auf 24 bis 28 Millimeter. Auf der
Oberseite ist die Grundfärbung der Vorderflügel gelblich bis bräunlich.
Zwei schräge, unterschiedlich dicke silbrige Linien befinden sich auf
den Vorderflügeln. Hellbraun mit einem ausgefransten Rand sind die
Hinterflügeln. Von Mai bis Juli oder manchmal auch bis in den August
hinein dauert die Flugzeit dieser Tiere. Typische Lebensräume, in denen
Silbereulchen anzutreffen sind, sind feuchte Wiesen, Auen und andere
nicht zu trockene Gebiete, in denen reichlich Wildgräser gedeihen.
Alternative deutsche Namen dieser zierlichen, überwiegend nachtaktiven
Falterspezies lauten Silbergestreiftes Grasmotteneulchen und
Silberstricheulchen, alternative wissenschaftliche Namen sind
Deltodes bankiana, Deltotes bankiana,
Erastria argentula und Erastria bankiana. Foto:
15.06.2013, Troisdorf
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Zimtbär (Ruby Tiger, Phragmatobia fuliginosa)
Der
Zimtbär ist ein überwiegend nachtaktiver Falter aus der Familie der
Bärenspinner (Arctiinae), die Art wird auch als Rostflügelbär
bezeichnet. Die Vorderflügel sind auf der Oberseite hell- bis
dunkelbraun oder zimtfarben und sie weisen in der Mitte einen kleinen
schwarzen Punkt auf. Leuchtend dunkelrot sind die Hinterflügel gefärbt.
Sie tragen schwarze Punkte, die je nach Individuum unterschiedlich groß
sind. Der Körper ist ebenfalls rot gefärbt und schwarz gepunktet.
Zwischen 30 und 35 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser
Falter. Sie kommen auf Wiesen und Weiden sowie an Waldrändern vor. Von
etwa Mitte April bis Anfang Juni fliegt die erste Generation des
Zimtbärs, die zweite von Juli bis Mitte August. Raupen sind von
September bis Anfang April beziehungsweise von Juni bis Juli zu finden.
Sie erreichen eine Körperlänge von etwa 35 Millimeter und sind stark
behaart. Bei den meisten Raupen sind die Haare rötlichbraun gefärbt, sie
können aber auch hellbraun oder dunkelbraun sein. Auf dem Rücken
verläuft ein gelblicher Längsstreifen.
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Foto: 22.07.2012,
Rösrath-Stümpen |
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Raupe, Foto: 01.11.2011,
Köln-Brück |
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Faulholzmotten (Concealer Moths, Oecophoridae)
Weltweit kommen etwa 3.150 verschiedene Arten aus der
Familie der Faulholzmotten vor. Der Großteil der Spezies ist in
Australien beheimatet. einige Faulholzmotten gelten als Schädlinge, weil
sich ihre Larven unter anderem von Getreide ernähren. Folgende
Faulholzmotten-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Birken-Faulholzmotte (Eratophyes amasiella)
· Kleiner Ginsterrindenfalter (Lesser Tawny Crescent, Batia lunaris)
· Samenmotte (Brown House-moth, Hofmannophila pseudospretella)
Birken-Faulholzmotte (Eratophyes amasiella)
Ursprünglich
stammt die Birken-Faulholzmotte aus der Türkei. Nach Mitteleuropa ist
diese Art vom Menschen eingeschleppt worden. Im Jahr 1983 ist sie in
Deutschland erstmals nachgewiesen worden, seitdem breitet sie sich
hierzulande mehr und mehr aus. Zwischen 13 und 16 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser zierlichen Tiere. Schwarz ist die Grundfärbung
der Vorderflügel. Darauf befinden sich einige gelbe Flecken, die weiß
gesäumt sind. Der Kopf ist gelb gefärbt und die Beine sind schwarz und
weißlich gemustert. Neben Birken (Betula sp.) bilden Weiden (Salix sp.) die Nahrung der
Raupen dieser Falterart. Erwachsene Individuen sind von Ende April bis
Juni in der Natur zu finden, die Raupen im Sommer. Foto: 28.06.2013,
Köln-Brück
Kleiner Ginsterrindenfalter (Lesser Tawny Crescent, Batia lunaris)
Der Kleine Ginsterrindenfalter sieht den beiden
Schwesterarten Batia internella und Batia lambdella
bezüglich seiner Färbung zum Verwechseln ähnlich. Jedoch ist Batia
lunaris die kleinste der drei Schwesterarten. Nur sieben bis zehn
Millimeter beträgt die Flügelspannweite des Kleinen
Ginsterrindenfalters. Die Vorderflügel sind dunkel ockerfarben und am
Rand stark gefranst. An der Flügelbasis befindet sich ein etwas hellerer
Abschnitt und charakteristisch ist ein schwarzer Bereich im hinteren
Flügelabschnitt, der von einem sehr schmalen hellen Abschnitt gesäumt
wird. Im Juli und August findet die Flugzeit dieser zierlichen Falter
statt. Vor allem nachts fliegen die Tiere, tagsüber ruhen sie auf der
Vegetation und fliegen nur bei Störungen auf. Sie leben in Gebieten mit
Bäumen, also beispielsweise in Wäldern, an deren Rändern und in Gebieten
mit Feldgehölzen. Foto: 30.06.2013, Rösrath-Stümpen
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Samenmotte (Brown House-moth, Hofmannophila pseudospretella)
In
Deutschland ist die Samenmotte nahezu überall sehr häufig anzutreffen.
Diese Falterart ist vor allem nachts aktiv und wird von künstlichem Licht
angezogen. Ihre Flügelspannweite ist vergleichsweise variabel. Kleine
Exemplare haben eine Flügelspannweite von 15 Millimeter, große Exemplare
bringen es auf Millimeter. Die ursprüngliche Heimat dieser Spezies ist
Asien. Durch den Menschen ist sie - eher unfreiwillig - in vielen Teilen
der Welt eingeführt worden. Gelangen Samenmotten in Häuser, können die
Raupen zu einem Problem werden, da sie sich von Getreide aller Art
ernähren. Sie gehören somit zu den Vorratsschädlingen. Im April beginnt
die Flugzeit der Samenmotten, sie endet im Dezember. Foto: 05.07.2012, Köln-Brück
Federmotten (Plume Moths, Pterophoridae)
Weltweit sind die Federmotten mit mehr als 1.130 Arten
vertreten, es gibt circa 90 Gattungen dieser Falter. In Europa leben
einige dieser Spezies, sie sind vor allem nachts aktiv und deshalb eher
unbekannt. Folgende Federmotten-Arten werden in diesem Kapitel beschrieben:
· Emmelina monodactyla
· Gillmeria ochrodactyla
Emmelina monodactyla
Die
nachtaktive Falterart Emmelina monodactyla
hat keinen deutschen Namen. Ihr Körperbau ist sehr filigran, die Flügel
sind sehr dünn. Ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 27 Millimeter. Am
gesamten Körper und an den Flügeln sind diese feingliedrigen Tiere
hellgrau bis grau gefärbt. An den Enden sind die Vorderflügel gespalten,
was man allerdings meist nur aus nächster Nähe sehen kann. Typisch für
die Spezies ist, dass sie auf der Oberseite der Vorderflügel je einen
winzigen Punkt tragen. Die Oberseite des Leibes ist ebenfalls mit
einigen dunklen Flecken bedeckt. Anzutreffen sind diese Insekten in
Gärten und lichten Wäldern, sie lassen sich von Kunstlicht anziehen. Das
gesamte Jahr über dauert die Flugzeit von Emmelina monodactyla
in Deutschland. Foto: 05.08.2013, Köln-Brück
Gillmeria ochrodactyla
Das
Verbreitungsgebiet der Federmotte Gillmeria ochrodactyla ist sehr groß. Es erstreckt sich über weite Teile
Europas bis in den Iran und nach Tadschikistan. Diese
unscheinbaren Falter werden oft übersehen, denn sie sind nachtaktiv und
am Tage verstecken sie sich in aller Regel gut. Ihre Flügelspannweite
beträgt 24 bis 28 Millimeter. Hellbraun ist die Grundfärbung der Tiere,
es befinden sich einige sehr helle Flecken auf den Flügeln. In Europa
dauert die Flugzeit von Juni bis Juli. Besonders gute Chancen auf eine
Beobachtung dieser Tiere hat man, wenn man Gebiete mit Rainfarn (Tanacetum
vulgare) aufsucht. Denn die Larven von Gillmeria ochrodactyla ernähren sich
von dieser Pflanze.
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Foto: 29.07.2013,
Köln-Dellbrück |
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Foto: 29.07.2013,
Köln-Dellbrück |
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Gespinst- und Knospenmotten (Ermine Moths, Yponomeutidae)
Weltweit gibt es circa 900 verschiedene Arten von
Gespinstmotten oder Knospenmotten. In Europa sind davon etwa 115
heimisch, über 70 leben in Mitteleuropa. Typisch für Gespinstmotten ist,
dass sie meist in Gruppen auftreten und dichte Gespinste an ihren
Futterpflanzen bilden. In diesem Kapitel finden Sie folgende
Gespinstmotten-Arten:
· Faulbaum-Gespinstmotte (Yponomeuta plumbella)
· Traubenkirschen-Gespinstmotte (Bird-cherry Ermine, Yponomeuta evonymella)
Faulbaum-Gespinstmotte (Yponomeuta plumbella)
Die
Faulbaum-Gespinstmotte lässt sich anhand ihres äußeren
Erscheinungsbildes recht leicht identifizieren. Weiß ist die
Grundfärbung dieser kleinen Falter. Ihre Vorderflügel tragen mehrere
kleine schwarze Flecken, die in Reihen angeordnet sind. Mittig befindet
sich auf den Vorderflügeln zudem je ein etwas größerer schwarzer Fleck.
Darüber hinaus sind die Spitzen der Vorderflügel dunkel gefärbt. Dieser
dunkle Bereich kann je nach Individuum unterschiedlich groß ausfallen.
Der Kopf ist fein weiß behaart. Circa 16 bis 20 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser tagaktiven Falter. Ihre Raupen sind ockergelb
gefärbt, auf dem Rücken verlaufen zwei schwarze Punktreihen. In der Zeit
von Juni bis August fliegen erwachsene Exemplare, Raupen sind von April
bis Juni in der Natur zu finden. Anzutreffen ist diese Falterart an
Waldrändern, in Landschaften mit vielen Gebüschen sowie in Parks und
Gärten. Foto: 18.07.2012, Köln-Dellbrück
Traubenkirschen-Gespinstmotte (Bird-cherry Ermine, Yponomeuta evonymella)
Traubenkirschen-Gespinstmotten erreichen eine
Flügelspannweite von 16 bis 25 Millimeter. Die Grundfärbung der
Vorderflügel ist silbrig-weiß, auf ihnen befinden sich in fünf
Längsreihen angeordnete, kleine schwarze Punkte. Bräunlich sind die
Hinterflügel dieser vor allem nachts aktiven Falterart gefärbt. An den
Hinterflügeln gibt es einen dunklen Saum. Ein typisches Merkmal der
Traubenkirschen-Gespinstmotte sind die langen, dünnen Fühler, die bis zu
zwei Drittel der Flügellänge erreichen können. Anzutreffen sind diese
Falter in unterschiedlichen Lebensräumen, darunter Parks und Gärten
sowie Bachufer mit Bäumen und Gebüschen. Etwa ab Ende Juni/Anfang Juli
bis Mitte August findet die Flugzeit dieser Falter statt. Ihre Raupen
überwintern und beginnen im Frühling - meist ab etwa April - zu fressen.
Junge Raupen leben in Gruppen zusammen und spinnen die Vegetation ein,
von der sie sich ernähren. Kommen die Raupen massenhaft vor, fressen sie
ganze Büsche kahl, die dann als eingesponnenes Skelett zurückbleiben.
Die Bäume treiben danach oft ein zweites Mal aus.
Weil sich die Raupen dieser Falterart nahezu ausschließlich von Blättern und Knospen der
Gewöhnlichen Traubenkirsche (Prunus padus) ernähren, haben die
Tiere ihren deutschen Namen erhalten.
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Junge Raupe, Foto 04.05.2013,
Köln-Brück |
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Raupen, Foto 20.05.2012,
Köln-Brück |
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Raupe, Foto 03.06.2013,
Köln-Brück |
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Puppen, Foto 09.06.2013,
Köln-Brück |
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Glucken (Eggars, Lasiocampidae)
Weltweit gibt es je nach Literaturquelle 1.500 bis
über 2.000 verschiedene Falterarten, die zur Familie der Glucken
gehören. Ein alternativer Name dieser Familie lautet Wollraupenspinner.
Ein großer Teil der Glucken lebt in tropischen Regionen, doch auch in
gemäßigten Breiten kommen diese Tiere vor. Folgende Gluckenarten werden
in diesem Kapitel vorgestellt:
· Brombeerspinner (Fox Moth, Macrothylacia rubi)
· Eichenspinner (Oak Eggar, Lasiocampa quercus)
Brombeerspinner (Fox Moth, Macrothylacia rubi)
Der Brombeerspinner ist ein Vertreter der Familie der
Glucken (Lasiocampidae). Zwischen 38 bis 68 Millimeter beträgt die
Flügelspannweite dieser Tiere. Oft sind die Geschlechter anhand der
Färbung ihrer Flügel zu unterscheiden: Weibliche Brombeerspinner haben
graubraune Vorderflügel, bei den Männchen können sie graubraun oder
rotbraun sein. Bei beiden Geschlechtern verlaufen zwei dünne, gelblich
gefärbte Querbinden über die Vorderflügel. Zwischen diesen beiden Binden
ist die Grundfarbe bei den Männchen ein wenig aufgehellt. Von Mitte Mai
bis in in den Juli fliegen die Falter in einer Generation. Raupen treten
ab August auf, sie überwintern und sind dann wieder bis April in der
Natur zu finden. Bis zu 80 Millimeter können die Raupen lang werden.
Junge Raupen sind schwarz, sie zeigen einige gelbe oder orange gefärbte
Segmenteinschnitte. Darüber hinaus tragen sie lange, hellgraue Haare;
diese Behaarung ist allerdings nicht sehr dicht. Mit zunehmendem Alter
wird die Behaarung dichter und sie färbt sich schwarz oder rotbraun.
Lediglich an den Flanken sind die Haare weiterhin hellgrau gefärbt. In
offenen Lebensräumen, die trocken oder feucht sein können, lassen sich
Brombeerspinner beobachten.
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Raupe, Foto 30.09.2012,
Troisdorf-Altenrath |
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Raupe, Foto 30.09.2012,
Troisdorf-Altenrath |
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Eichenspinner (Oak Eggar, Lasiocampa quercus)
Der Eichenspinner ist eine nachtaktive Falterart.
Seine Flügelspannweite beträgt 14 bis 75 Millimeter. Die beiden
Geschlechter unterscheiden sich in ihrem Aussehen, außerdem variiert die
Färbung dieser Falterart. In vielen Fällen sind die Vorderflügel der
Männchen kastanienbraun gefärbt. Auf dieser Grundfarbe befindet sich
eine dunkle, nach hinten hin hell gesäumte Binde. Im vorderen Bereich
der Vorderflügel befindet sich je ein weißlicher Fleck, der schwarz
umrandet ist. Auch die Hinterflügel sind so gefärbt, allerdings befindet
sich auf ihnen kein Fleck. Weibchen sind für gewöhnlich heller und
größer als die Männchen. Ihre Flügel sind ockergelb bis hellbraun, ihre
gelbliche Flügelbinde ist deshalb kaum zu erkennen. Bis zu 80 Millimeter
werden die Raupen lang. Sie tragen eine dichte Behaarung. Bei Berührung
setzen diese Haare ein Nesselgift frei, die Kontaktstelle brennt.
Schwarz ist die Grundfärbung der Raupen. Bei jungen Raupen ist auf dem
Rücken auf jedem Segment des Körpers eine gelbe Raute vorhanden. Von
Ende Juni bis Mitte August ist die Flugzeit der Falter, die Raupen kann
man von September bis in den Mai des Folgejahres in der Natur antreffen.
Eichenspinner kommen vor allem dort vor, wo sie die Futterpflanzen für
ihren Nachwuchs finden. Zu den Nahrungsquellen gehören unter anderem Brombeeren (Rubus fruticosus),
Besenginster (Cytisus scoparius) und Besenheide (Calluna
vulgaris). Foto: 19.05.2013, Troisdorf
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Weitere
Informationen:
Koordinaten von Köln: 50.93606613, 6.95893764
Interessante Internetseiten:
Lepiforum.de
Schmetterling-Raupe.de
Europäische Schmetterlinge
Tagfalter-Monitoring.de
Schmetterlinge-Deutschlands.de
Schmetterlinge-Westerwald.de
Naturgucker.de
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