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Rheinaue Walsum in Duisburg
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Die Ruhrgebietsstadt Duisburg ist vor allem dafür bekannt, dass sich
dort zahlreiche Fabriken und Werke aus dem Bereich der Schwerindustrie
befinden. Aber die Stadt hat auch eine "grüne Seite". Einen besonderen
Stellenwert unter den Naturoasen Duisburgs nimmt die Rheinaue Walsum
ein, die sich im gleichnamigen Stadtteil befindet und bis zur
Nachbarstadt Dinslaken erstreckt. Die Rheinaue in Walsum gehört
allerdings genau genommen schon zum Niederrhein und nicht mehr direkt
zum Ruhrgebiet. Diese Rheinaue ist der
südlichste Bereich eines großen städteübergreifenden Areals, das als
RAMSAR-Gebiet oder Vogelschutzgebiet "Unterer Niederrhein" bezeichnet wird und sich nach Norden
hin viele Kilometer weit entlang des Rheins bis zur niederländischen
Grenze fortsetzt. Im Jahr 1990
haben 527 Hektar dieses Areals einen besonderen Schutzstatus erhalten,
diese Fläche ist zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Als Teil dieser
besonderen Landschaft, beherbergt die Walsumer Rheinaue viele teils
seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten.
Etliche dieser Spezies sind auf naturnahe Flusslebensräume angewiesen,
wie sie in Deutschland und Europa immer seltener werden.
Die
Walsumer Rheinaue setzt sich aus zwei unterschiedlichen Zonen zusammen.
Zwischen dem Fluss und dem Hochwasserschutzdeich erstreckt sich
derjenige Bereich, der als Deichvorland bezeichnet wird. Einst hat sich
dort eine Weichholzaue befunden, die aber bedauerlicherweise in den
1970er Jahren im Zuge des Kiesabbaus vollständig zerstört worden ist.
Nachdem die Kiesgewinnung eingestellt worden war, hat man das Gebiet
wieder aufgeschüttet. Lediglich zwei Teiche und ein Arm des Rheins sind
als Wasserflächen in dieser Wiesenlandschaft geblieben. Führt der Rhein
Hochwasser, sind jedoch weite Teile der Wiesen überflutet. Die Teiche
und der Rheinaltarm sind dann als solche nicht mehr zu erkennen.
Kleine
Feldgehölze durchsetzen heute in der weiten Ebene die Wiesen, die im
Sommerhalbjahr von Schafen und Weidevieh sowie zahlreichen Wildtieren
bewohnt werden. Diese Zone darf nicht betreten werden, auch Hunde dürfen
dort nicht frei laufen, weil auf den Wiesen im Frühling etliche
Vogelarten brüten. Leider halten sich nicht alle Hundebesitzer an dieses
Verbot, wodurch die Vögel empfindlich gestört werden. Im Herbst und
Winter sind die Wiesen meist schlammig und feucht, was auf Wildgänse
äußerst anziehend wirkt. Führt der Rhein Hochwasser, wird der gesamte
Bereich bis zum Deich überflutet, dies geschieht vor allem im Winter
gelegentlich. Die Gänse weichen dann auf die trockeneren Flächen hinter
dem Deich aus.
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Auf
der anderen Seite des Deiches erstreckt sich derjenige Teil der Aue, der
als Deichbinnenland bezeichnet wird. Dieses Mosaik aus Hecken und Wiesen
ist früher deutlich trockener gewesen. Das Erdreich ist im Rahmen des
Steinkohleabbaus mit Stollen durchzogen worden, die von der nahe
gelegenen Zeche Walsum ausgehen. Diese Stollen haben zu Bergsenkungen
geführt, wodurch sich in der Landschaft einige Teiche und Tümpel
gebildet haben, auch Feuchtwiesen sind hierdurch entstanden. Der Rhein
überflutet diesen Teil der Aue normalerweise nicht, während er
Hochwasser führt. Da aber der Grundwasserspiegel bei Hochwasser
ebenfalls steigt, stehen die Wiesen des Deichbinnenlandes während eines
Rheinhochwassers oft ebenfalls unter Wasser.
In
der Walsumer Rheinaue sind es vor allem die vielen Vogelarten, die
Naturfreunde begeistern. Circa 200 verschiedene Spezies sind dort
bereits als Brutvögel, Durchzügler auf der Wanderschaft in die Sommer-
oder Winterquartiere sowie als Überwinterungsgäste registriert worden.
Zu den Vogelarten, die im Feuchtgebiet "Unterer Niederrhein" und somit
auch in der Rheinaue Walsum den Winter verbringen, gehören vor allem
arktische Saat- und Blässgänse, die sich dort zu tausenden einfinden.
Das Deichbinnenland beherbergt darüber hinaus Amphibien und zahllose
Libellen. Pflanzenliebhaber können sich in der Walsumer Aue an fast 400
Spezies erfreuen, darunter einige bedrohte Arten, die nur in
Feuchtgebieten vorkommen.
Weil die Rheinaue Walsum während des warmen und des
kalten Halbjahrs jeweils einen völlig anderen Charakter hat, habe ich
ihr zwei separate Kapitel gewidmet:
→ Zur Bildersammlung "Walsumer Rheinaue im Frühling und Sommer"
→ Zur Bildersammlung "Walsumer Rheinaue im Winter"
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Weitere
Informationen:
Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum (DU-002)
Das Gebiet bei Naturgucker.de
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