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Natur im Ruhrgebiet: Spinnentiere - Teil 2
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Finsterspinnen (Three-clawed Cribellate Spiders, Amaurobiidae)
Weltweit kommen rund 275 Arten aus der Familie der
Finsterspinnen vor, es sind etwa 50 Gattungen bekannt. In Mitteleuropa
sind 22 Spezies beheimatet. In diesem Kapitel werden folgende
Fensterspinnen-Arten vorgestellt:
·
Amaurobius similis
·
Keller-Finsterspinne (Black Lace-weaver, Amaurobius ferox)
Amaurobius similis
In
Deutschland kommen in verschiedenen Lebensräumen Fensterspinnen vor. An Häusern ist
häufig die Art Amaurobius similis zu finden. Sie nutzen winzige
Ritzen und Spalten als Verstecke. Diese schützenden Rückzugsorte
verlassen sie meist nur nachts oder bei trockenem Wetter. Männchen
erreichen eine Körperlänge von bis zu acht Millimeter, Weibchen messen
maximal zwölf Millimeter. Der Vorderleib ist bei dieser Spinnenart
dunkelbraun gefärbt, der Kopf wirkt sehr dunkel, fast schwarz. Auf dem
Hinterleib, dessen Grundfärbung dunkelbraun ist, befindet sich eine
helle Zeichnung. Foto: 05.06.2007, Essen-Schönebeck
Keller-Finsterspinne (Black Lace-weaver, Amaurobius ferox)
Die
Keller-Finsterspinne ist vergleichsweise groß. Weibchen können eine
Kopf-Rumpf-Länge von elf bis 15 Millimeter erlangen, die Männchen sind
mit acht bis zehn Millimeter Kopf-Rumpf-Länge deutlich kleiner. Der
vordere Körperteil (Prosoma) ist dunkel rotbraun gefärbt, bei Jungtieren
ist er heller als bei Alttieren. Der Kopf ist dunkel vom vorderen Körper
abgesetzt. Dunkel graubraun ist die Grundfärbung des hinteren
Körperteils (Opisthosoma). Darauf befindet sich ein gelbliches Muster
bestehend aus einem Herzmal und Winkelflecken. Die Beine sind bräunlich
gefärbt und zeigen eine schwache dunkle Ringelung, die insbesondere bei
den Männchen zu sehen ist. Feuchte Mauerritzen und Kellerräume sind
typische Lebensräume der Keller-Finsterspinne. Sie baut Trichternetze,
in denen sich eine Wohnröhre befindet. Foto: 17.07.2015, Bochum-Riemke
Krabbenspinnen (Crab Spiders, Thomisidae)
Die Krabbenspinnen sind weltweit mit etwas mehr als
2.000 Arten vertreten, die circa 160 Gattungen umfassen. Viele Arten
sind sehr ansprechend gefärbt und die Jagdtechnik der Krabbenspinnen ist
ausgesprochen interessant. Farblich an ihren Untergrund angepasst und
somit bestens getarnt, verharren sie beispielsweise auf Blüten und
warten geduldig auf ein Beutetier, das sich dort zum Fressen
niederlässt. Mit den Beinen wird das Opfer dann blitzschnell gepackt.
Folgende Krabbenspinnen-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
·
Busch-Krabbenspinne (Xysticus cristatus)
· Xysticus ulmi
Busch-Krabbenspinne (Xysticus cristatus)
Typische Lebensräume, in denen man die
Busch-Krabbenspinne antrifft, sind offene Landschaften mit hoher
Vegetation. An Waldrändern kann man diese Tiere ebenfalls mitunter
beobachten. Die Spezies ist in weiten Teilen Europas heimisch. Weibliche
Busch-Krabbenspinnen erreichen eine Körperlänge von sechs bis acht
Millimeter, männliche Individuen sind mit drei bis fünf Millimeter
Körperlänge ein wenig kleiner. Bräunlich ist die Grundfärbung dieser
Spinnen. Der vordere Körperbereich (Prosoma) ist an den Seiten dunkel,
auf der Oberseite befindet sich ein dunkles Dreieck. Ein waagerecht
verlaufendes Streifenmuster bedeckt den ebenfalls braunen Hinterleib.
Bei den Männchen fällt die Färbung ein wenig dunkler aus als bei den
Weibchen. Busch-Krabbenspinnen können in Deutschland in der Zeit von
April bis Juli oder Anfang August beobachtet werden. Während der
Fortpflanzungsperiode bewachen sie ihre Kokons und halten sich lange
Zeit an diesen auf.
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Weibchen,
Foto:
01.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Männchen,
Foto:
01.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Xysticus ulmi
Die
Krabbenspinnenart Xysticus ulmi ist in
Mitteleuropa und damit auch in Deutschland weit verbreitet. Weibchen
erreichen eine Körperlänge von fünf bis acht Millimeter, die Männchen
dieser Spezies werden hingegen nur drei bis vier Millimeter lang. Bei
den weiblichen Individuen ist der vordere Körperbereich auf der
Oberseite seitlich braun und mittig verläuft ein breites Längsband, dass
entweder hellbraun oder blass gelblichbraun gefärbt ist. Es ist vorn
breiter als hinten. In diesem Band befindet sich ein dreieckiger, nach
hinten spitz zulaufender brauner Fleck. Der hintere Körperteil ist
hellbraun gefärbt und trägt einen großen braunen Fleck, in dem sich
wiederum eine helle Blattzeichnung befindet, an die sich hinten zwei bis
drei parallele horizontale Bänder anschließen. Die Beine der Weibchen
sind einfarbig braun, wobei die Farbe von hellbraun bis mittelbraun
variieren kann. Männchen von Xysticus ulmi sind insgesamt
dunkler und wirken kontrastreicher, haben aber grundsätzlich eine sehr
ähnliche Zeichnung wie die Weibchen. Xysticus ulmi kommt in
feuchten Lebensräumen vor, zum Beispiel an Gewässerufern, auf feuchte
Wiesen und in Sümpfen. Meist kann man erwachsene Individuen dieser
Spinnenart in Deutschland etwa ab Mitte bis Ende April bis in den Juli
oder August hinein in der Natur beobachten. Foto: Männchen,
26.04.2014, Bochum-Riemke
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Kugelspinnen (Tangle-web Spiders, Theridiidae)
Die Kugelspinnen sind eine große Familie, die weltweit
mit rund 2.300 Arten vorkommt - je nach Literaturquelle sind es mehr
oder weniger. Davon sind mehr als 300 Spezies in Europa heimisch. Diese
Spinnenfamilie wird auch als Haubennetzspinnen bezeichnet. Folgende
Kugelspinnen-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
·
Braunweiße Kugelspinne (Theridion impressum)
· Enoplognatha sp.
Braunweiße Kugelspinne (Theridion impressum)
Weibliche
Braunweiße Kugelspinnen sind vier bis fünf Millimeter groß, die Männchen
sind mit einer Körperlänge von 3,5 bis vier Millimeter tendenziell etwas
kleiner. Der Vorderkörper dieser Spinnenart ist hellbraun bis
gelblichbraun gefärbt. Mittig befindet sich dort ein braunes Längsband.
Weißlich bis hellgrau ist die Grundfarbe des Hinterkörpers. Auf ihm
befindet sich eine Zeichnung, die aus rötlichen, bräunlichen und
schwarzen Bereichen besteht. Hell bräunlich sind die Beine gefärbt. An
den Gelenken weisen sie kleine, dunkelbraune Ringel auf. Von Ende Juni
bis Anfang September kann man in der deutschen Natur Braunweiße
Kugelspinnen beobachten. Sie bevorzugen offene und warme Lebensräume.
Foto: Weibchen mit Kokon, 06.07.2013, Bochum-Riemke
Enoplognatha sp.
Die Schwesternarten Enoplognatha ovata und
Enoplognatha latimana sind äußerlich mit dem bloßen Auge nicht
zu unterscheiden. Nur durch eine mikroskopische Untersuchung der
Fortpflanzungsorgane ist eine Identifikation möglich. Weibchen beider
Spezies erreichen eine Körperlänge von vier bis sechs Millimeter,
Männchen werden drei bis fünf Millimeter groß. Der vordere Körperbereich
(Prosoma) ist hell beige bis weißlich gefärbt und sehr fein schwarz
gerandet. In der Mitte ist ein dunkler Streif zu erkennen. Variabel ist
die Färbung des Hinterleibs. Hier kann die Grundfarbe von von grünlich
bis gelblich oder cremefarben variieren. Viele Spinnen tragen eine
bräunlichrote bis pink gefärbte Zeichnung. Es kommen zudem selten
Individuen mit komplett rot oder pink gefärbtem Hinterleib vor. Heimisch
sind die beiden Schwesternarten in offenen Landschaften. Sie bevorzugen
Bereiche mit niedrigen Büschen, wie man sie beispielsweise auch in Parks
oder Gärten findet.
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Foto:
15.06.2014,
Bochum-Riemke |
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Foto:
20.07.2014,
Bochum-Riemke |
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Laufspinnen (Running Crab Spiders, Philodromidae)
Rund 500 Arten aus der Familie der Laufspinnen sind
weltweit bekannt. Der Verbreitungsschwerpunkt dieser Tiere liegt in
subtropischen Bereichen Südamerikas. Doch auch in Mitteleuropa kommen
einige Spezies vor. In diesem Kapitel wird folgende Laufspinnenart
vorgestellt:
·
Philodromus sp.
Philodromus sp.
Aus
der Gattung Philodromus kommen in Deutschland mehrere
verschiedene Arten vor. Diese Spinnen gehören zu den Laufspinnen
und sie sind meist etwa vier bis sieben Millimeter lang. Die
Färbung der Tiere ist häufig bräunlich, wobei sie je nach Art
unterschiedliche Muster tragen. Bei der rechts gezeigten Art
könnte es sich um Philodromus aureolus handeln, ganz
sicher bin ich mir jedoch nicht. Auch andere Philodromus-Arten
kommen in Betracht. Zu finden sind Flachstrecker an vielen
Orten, zum Beispiel auf Wiesen, in Gebüschen, in Hecken und an
Waldrändern. Foto: 05.06.2007, Essen-Schönebeck
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Raubspinnen (Nursery Web Spiders, Pisauridae)
Die Familie der Raubspinnen umfasst 336 Arten, die
sich auf 53 Gattungen aufteilen. Von diesen vielen Arten kommen in
Mitteleuropa nur drei vor. Folgende Raubspinnenart wird in diesem
Kapitel vorgestellt:
·
Listspinne (Nursery Web Spider, Pisaura mirabilis)
Listspinne (Nursery Web Spider, Pisaura mirabilis)
Listspinnen gehören zu den Raubspinnen. Ihre Beine sind vergleichsweise
lang, ihr Hinterleib ist schmal. Männchen erreichen eine Körperlänge
(ohne Beine) von zehn bis 13 Millimeter, Weibchen werden zwölf bis 15
Millimeter lang. Recht variabel ist die Färbung des Körpers, was für
beide Geschlechter gilt. Der vordere
Bereich kann hellbraun bis rotbraun oder grau bis schwarz gefärbt sein.
Meist ist in der Mitte ein deutlich abgesetzter, hellerer Längsstrich zu
sehen. Auf dem Hinterkörper tragen die Tiere eine dunkel gerandete
Zackenbinde. Feuchtwiesen, Moore und Dünenbereiche sind typische
Lebensräume, in denen man diese Tiere antreffen kann. Die Listspinne
wird in manchen Literaturquellen auch als Brautgeschenkspinne oder
einfach als Raubspinne bezeichnet. Foto: Männchen, 26.04.2014, Bochum-Riemke
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Weibchen,
Foto: 22.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Weibchen,
Foto:
26.06.2015,
Bochum-Riemke |
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Männchen,
Foto:
11.05.2015,
Bochum-Riemke |
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Männchen,
Foto:
26.04.2014,
Bochum-Riemke |
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Weibchen,
Foto:
03.10.2014,
Herne-Holthausen |
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Männchen,
Foto:
02.05.2015,
Bochum-Riemke |
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Speispinnen (Spitting Spiders, Scytodidae)
Speispinnen, die auch als Leimschleuderspinnen
bezeichnet werden, haben eine spezielle Jagdweise: Sie schleudern
Leimfäden aus ihren Kieferklauen (Cheliceren) und fangen so ihre Beute.
Folgende Speispinnenart wird in diesem Kapitel vorgestellt:
·
Scytodes thoracica
Scytodes thoracica
Zwischen
vier und sechs Millimeter beträgt die Körperlänge der Speispinne
Scytodes thoracica. Ihre
Grundfärbung ist hellbraun bis sandfarben und leicht durchscheinend. Auf
weiten Teilen des Körpers trägt diese Spinnenart ein dunkelbraunes
Fleckenmuster. Auch die Beine weisen ein Muster auf, sie sind hell und
dunkel "geringelt". Besonders auffällig ist bei dieser Spinnenart der
hoch aufgewölbte Vorderleib, er ist in etwa so groß wie der Hinterleib.
Ihr Name weist auf ihre Art zu jagen hin. Aus umgewandelten Giftdrüsen
spucken Speispinnen der Art Scytodes thoracica einen klebrigen
Leim und überwältigen damit ihre Beute aus einer Distanz von bis zu 20
Millimeter. Alternativ wird diese Spezies in manchen Literaturquellen
als Leimschleuderspinne bezeichnet. Foto: 05.10.2013, Bochum-Riemke
Springspinnen (Jumping Spiders, Salticidae)
Circa 5.300 Arten in etwa 570 Gattungen gehören zur
Familie der Springspinnen. Nur ein Teil davon kommt in Mitteleuropa
beziehungsweise in Deutschland vor. Springspinnen tragen ihren Namen,
weil sie Lauerjäger sind, die ihre Beute anspringen. Netze bauen sie
nicht. Folgende Springspinnen-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Heliophanus sp.
· Vierpunktspringspinne (Sitticus pubescens)
· Zebraspringspinne (Zebra Spider, Salticus scenicus)
Heliophanus sp.
In
Deutschland sind zehn Arten aus der Gattung Heliophanus heimisch, von
denen sich einige extrem ähnlich sehen. So ist beispielsweise die
Kupfrige Sonnenspringspinne (Heliophanus cupreus) oft nur
anhand einer mikroskopischen Untersuchung der Fortpflanzungsorgane von
anderen Arten zu unterscheiden. Typisch für Springspinnen der Gattung
Heliophanus ist, dass die Weibchen größer sind als die Männchen.
Weibliche Individuen sind je nach Art circa fünf bis sieben Millimeter
groß, die Männchen vier bis fünf Millimeter. Meist sind die Tiere recht
dunkel gefärbt und bei einigen Arten haben die Weibchen hellere Beine
als die Männchen. Das in diesem Absatz gezeigte Individuum war etwa fünf
bis sechs Millimeter groß und es handelt sich wahrscheinlich um eine
weibliche Kupfrige Sonnenspringspinne. Foto: 07.06.2015,
Bochum-Riemke
Vierpunktspringspinne (Sitticus pubescens)
Mit ihrer Körpergröße von vier bis fünf Millimeter
(Weibchen) beziehungsweise vier Millimeter (Männchen) ist die
Vierpunktspringspinne recht klein. Bei den männlichen Individuen ist der
vordere Körperbereich meist eher dunkel, was vor allem für den Kopf
gilt. Bei ihnen ist das Augenfeld weiß behaart. Die Färbung des
Hinterleibs variiert bei den Männchen von hell- bis dunkelbraun mit
einigen hellen Flecken, die im hinteren Bereich in aller Regel größer
sind als im vorderen Bereich. Ihre Beine sind bräunlich beziehungsweise
orangebraun, schwarz und weiß geringelt. Bei den Weibchen ist der
vordere Körperbereich heller als bei den Männchen, was vor allem für
ihre Kopfplatte gilt. Ihr Hinterleib ist meist hellgrau behaart und
graubraun sowie hell gefleckt. Auch bei ihnen sind die weißen Flecken im
hinteren Bereich des Hinterleibs größer als im vorderen Abschnitt. Ihre
Beine weisen eine ähnliche Färbung wie die der Männchen auf, sind aber
meist etwas weniger kontrastreich geringelt. Vierpunktspringspinnen
leben auf Mauern und auf Baumrinde, mitunter kommen sie in Wohnungen
vor. Foto: 27.04.2015, Bochum-Riemke
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Zebraspringspinne (Zebra Spider, Salticus scenicus)
Zwar
sind sie sehr klein. Doch trotzdem sollten Insekten auf der Hut sein vor
den Zebraspringspinnen, denn diese Tiere sind geschickte Jäger. Anstatt
wie die meisten Spinnen ein Netz aus feinen Seidenfäden zu bauen, setzen
diese kleinen Achtbeiner auf Muskelkraft. Sie pirschen sich geschickt
wie Katzen an und springen sie dann aus einer Entfernung von einem bis
zu fünf Zentimeter an. Unmittelbar nachdem sie die Beute gepackt haben,
beißen sie zu und injizieren ihr Gift. Bis das Opfer tot ist, halten sie
es fest gepackt, damit es nicht entkommen kann. Weibliche
Zebraspringspinnen sind fünf bis sieben Millimeter lang, die Männchen
bringen es auf eine Körpergröße von fünf bis sechs Millimeter. Der
Körper ist schwarz-weiß gemustert, was an die Fellzeichnung der Zebras
erinnert. Am Kopf tragen die Spinnen zwei große Frontaugen, vier weitere
Augen befinden sich seitlich am vorderen Leib. Zebraspringspinnen halten
sich gern auf Mauern oder Zäunen auf, aber auch auf Pflanzen - mitunter
sogar auf Balkonen - sind sie zu finden. Für ihre Beutetiere ist ihr
Gift tödlich, dem Menschen kann es jedoch nichts anhaben und ist
ungefährlich.
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Foto:
30.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Foto:
08.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Trichterspinnen (Funnel Weavers, Agelenidae)
In aller Welt gibt es circa 500 Trichterspinnenarten.
Ihren Namen trägt diese Spinnenfamilie, weil sie trichterförmige
Wohnhöhlen weben. Diese Wohnhöhlen haben zwei Ausgänge. Meist finden sie
sich in niedriger Vegetation. 24 Trichterspinnenarten sind in Europa
heimisch, davon leben etliche in Deutschland. Folgende Spezies werden in
diesem Kapitel vorgestellt:
· Hauswinkelspinne (Giant House Spider, Tegenaria atrica)
· Labyrinthspinne (Funnel Weaver, Agelena labyrinthica)
· Rostrote Winkelspinne (Charcoal Spider, Tegenaria ferruginea)
Hauswinkelspinne (Giant House Spider, Tegenaria atrica)
Zwischen zwölf und 18 Millimeter kann die Körperlänge
weiblicher Hauswinkelspinnen betragen, die Männchen sind mit zehn bis 15
Millimeter ein bisschen kleiner. Diese Spinnenart hat eine hellbraune
Grundfärbung, auf der sich eine dunkelbraune Zeichnung befindet. Auf dem
Vorderkörper (Prosoma) verlaufen zwei helle, unscharf begrenzte
Längsbänder und den Hinterleib (Opisthosoma) bedeckt ein Muster aus in
zwei Längslinien angeordneten hellen Winkelflecken. Einfarbig
dunkelbraun bis dunkel rotbraun sind die Beine dieser Spinnenart. In
Häusern ist diese Art weit verbreitet. Darüber hinaus kommen
Hauswinkelspinnen, die auch als Große Winkelspinnen bezeichnet werden,
in Wäldern vor. Dort halten sie sich bevorzugt unter Baumwurzeln oder an
Felsen auf. Das gesamte Jahr über kann man erwachsene Weibchen dieser
Spezies antreffen, die Männchen findet man hingegen nur von Juli bis
Oktober. Foto: Weibchen, 31.03.2015, Bochum-Riemke
Labyrinthspinne (Funnel Weaver, Agelena labyrinthica)
Die Weibchen der Labyrinthspinne werden 14 Millimeter
lang, Männchen nur bis zu zwölf Millimeter. Bei beiden Geschlechtern ist
der Hinterleib graubraun gefärbt und behaart. Für die Art ist typisch,
dass die Härchen ein Muster aus Streifen ergeben, die nach hinten
gerichtet sind. Besonders gut sind diese Streifen bei jungen Tieren zu
sehen. Je älter die Spinnen werden, desto mehr verschließen die Haare
und das Streifenmuster wird unauffälliger. Gelbbraun bis rotbraun ist
der Vorderkörper gefärbt. In der Mitte und am Rand sind die Härchen
grau, optisch ergibt sich dadurch ein Muster aus zwei breiten
Längsstreifen auf dem Vorderkörper. Bräunlich sind die Beine gefärbt. Am
Hinterleib sind stehen die beiden recht langen Spinnwarzen deutlich
hervor. Trockene, warme Gegenden mit niedriger Vegetation sind
Lebensräume, in denen man Labyrinthspinnen antreffen kann. Diese Tiere
bauen dichte Trichternetze, in deren Mitte sich meist eine
Versteckmöglichkeit befindet. In Deutschland kommt mancherorts die
Spinnenart Allagelena gracilens vor, die Agelena
labyrinthica erheblich seltenere Art vor, die sehr ähnlich sieht.
Foto: Weibchen, 27.07.2014, Bochum-Riemke
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Rostrote Winkelspinne (Charcoal Spider, Tegenaria ferruginea)
Die Rostrote Winkelspinne gehört zu den Arten, die
sich gern in Häusern aufhalten. Darüber hinaus kommen diese Tiere in
Wäldern vor. Sie leben in Bodennähe und sind recht groß. Weibchen sind
elf bis 14 Millimeter lang, die Männchen erreichen eine Körperlänge von
neun bis elf Millimeter. Bei beiden Geschlechtern ist die Grundfärbung
rötlichbraun und auf dem Hinterleib befindet sich bei ihnen ein
rostrotes Muster sowie einige hellbraune Flecken, die seitlich von dem
rostroten Bereich liegen. Typisch für diese Spinnenart ist außerdem,
dass die Beine schwarz und hellbraun geringelt sind. An den Beinen
tragen Rostrote Winkelspinnen Borsten. Wie alle Spinnen ihrer Familie,
bauen Rostrote Winkelspinnen trichterförmige Netze. Diese verlassen sie
zuweilen und laufen dann in der näheren Umgebung umher, wobei sie sich
meist auf dem Boden bewegen. Zwischen Mai und Oktober kann man diese
Tiere in unserer heimischen Natur beobachten. Ein alternativer wissenschaftlicher Name
für diese Spinnenart lautet Malthonica ferruginea. Foto: 12.07.2015, Essen-Byfang
Wolfspinnen (Wolf Spiders, Lycosidae)
Etwa 2.300 Wolfspinnen-Arten kommen weltweit vor, sie
sind in 102 Gattungen aufgeteilt. In Mitteleuropa ist die Wolfspinne die
wohl bekannteste Art. Aus der Familie der Wolfspinnen werden in diesem
Kapitel folgende Arten vorgestellt:
·
Dunkle Wolfspinne (Wolf Spider, Pardosa amentata)
· Gewässerrand-Wolfspinne (Wolf Spider, Pirata piraticus)
Dunkle Wolfspinne (Wolf Spider, Pardosa amentata)
Die
Wolfspinne Pardosa amentata sieht der Art
Pardosa lugubris (siehe Köln-Reisebericht) recht ähnlich, ist
von ihr aber anhand von Details zu unterscheiden. Weibchen sind 5,5 bis
acht Millimeter groß, Männchen fünf bis 6,5 Millimeter. Der vordere
Körperbereich der Dunklen Wolfsspinne ist bei den Weibchen braun bis
dunkelbraun gefärbt. In der Mitte befindet sich ein helles Längsband,
das jedoch bei weitem nicht so kontrastreich ist wie das von Pardosa
lugubris. Das Band wird
nach vorn hin breiter. Männchen haben einen dunklen vorderen
Körperbereich, er kann sogar schwarz sein. Bräunlich bis olivbraun ist
der Hinterleib gefärbt. Im vorderen Bereich befindet sich ein heller
Fleck. Ebenfalls bräunlich sind die Beine gefärbt, sie zeigen eine helle
Scheckung oder Ringelung. Pardosa amentata ist häufig an
kleinen Gewässern wie Tümpeln oder Bächen zu finden. Auf feuchten Wiesen
sowie an Feldrändern, in Parks und Gärten ist die Art ebenfalls
anzutreffen. Weibchen tragen im Frühling ihren Eikokon bei sich. Nach
dem Schlüpfen klettern die Jungtiere auf die Mutter und werden einige
Zeit von ihr getragen. Foto: 12.04.2014, Essen-Rellinghausen
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Männchen,
Foto:
12.04.2014,
Essen-Rellinghausen |
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Weibchen mit Jungtieren auf dem Rücken,
Foto:
12.04.2014, Bochum-Riemke |
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Gewässerrand-Wolfspinne (Wolf Spider, Pirata piraticus)
Mit
Moos bewachsene Ufer stehender sowie fließender Gewässer sind die Heimat
der Gewässerrand-Wolfspinne, die manchmal auch als Piratenspinne
bezeichnet wird. Zu finden ist diese Spinnenart in diesen Lebensräumen
in offenen oder halboffenen und schattigen Abschnitten. Männchen sind
kleiner als Weibchen, sie erreichen eine Körperlänge von fünf bis 6,5
Millimeter. Weibliche Gewässerrand-Wolfspinnen sind sechs bis neun Millimeter
groß. Das Aussehen der beiden Geschlechter ist ähnlich. Dunkelbraun ist
der Rücken gefärbt. In der Mitte befindet sich eine dunkle, y-förmige
Linie. An den Seiten des Rückens tragen die Tiere feine, weiße Haare.
Dieser Körperbereich ist bei vielen Individuen breiter als der
Hinterleib, was für die Art typisch ist. Rötlichbraun ist die
Grundfärbung des Hinterleibs. Auf ihm ist ein gelblich-braunes Muster,
das leicht herzförmig ist, zu erkennen. Weiße Härchen umranden dieses
Mal. Rechts und links befinden sich im hinteren Bereich neben diesem
Herzmal einige weiße Punkte. An den Seiten des Hinterleibs tragen die
Spinnen weiße Härchen. Gelbbraun bis grünlich sind die Beine der
Gewässerrand-Wolfspinnen gefärbt. Weil sich in der feinen Behaarung Luftblasen
festsetzen, können diese Tiere einige Zeit unter Wasser bleiben. Sie
können außerdem über die Wasseroberfläche laufen. Von Mai bis Juli
findet man erwachsene Exemplare dieser Spezies in der Natur. Mitunter
kann man bis in den September hinein Weibchen beobachten. Foto:
30.09.2013, Bochum-Querenburg
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