Startseite
· Ruhrgebiet allgemein
· Literatur & Linktipps
Die Städte
Bochum
Bottrop
Dortmund
Duisburg
Essen
Gelsenkirchen
Hattingen
Mülheim
Oberhausen
Die Natur
· Amphibien & Reptilien
· Fische
· Flechten
· Hautflügler (Bienen,
Wespen und Co.)
· Insekten
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Käfer
· Libellen
· Pilze
· Säugetiere
· Schmetterlinge
· Schnecken
· Schwebfliegen
· Sonstige Tiere
· Spinnentiere
· Vögel
· Wanzen
· Zikaden
· Datenschutzerklärung
|
Natur im Ruhrgebiet: Insekten Teil 1
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine Versionen, die
Sie hier finden:
Frucht- oder Bohrfliegen,
Schnabelfliegen,
Raupenfliegen und
Schnaken.
Frucht- oder Bohrfliegen (Fruit Flies, Tephritidae)
Es kommen weltweit etwa 4.500 Arten aus der Familie der Frucht- oder
Bohrfliegen vor. Diese Tiere sind früher auch als Trypetidae bezeichnet
worden. Rund 290 Arten aus dieser Familie sind in Mitteleuropa heimisch.
Hierbei ist zu beachten, dass die Tephritidae nicht mit den im deutschen
Sprachraum oftmals ebenfalls als Fruchtfliegen bezeichneten Taufliegen
(Drosophilidae) verwechselt werden sollten. Folgende Bohr- bzw.
Fruchtfliegen werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge
vorgestellt:
· Distel-Bohrfliege (Canada Thistle Gall Fly, Urophora cardui)
· Tephritis hyoscyami
· Trupanea amoena
· Urophora stylata
· Xyphosia miliaria
Distel-Bohrfliege (Canada Thistle Gall Fly, Urophora cardui)
Etwa
5,5 Millimeter werden die Männchen der Distel-Bohrfliege (Urophora
cardui) lang, die Weibchen
erreichen eine Körperlänge von 6,5 Millimeter. Aufgrund ihrer
charakteristischen und auffälligen Färbung ist diese Bohrfliegenart
leicht zu identifizieren. Vorn ist der Kopf gelb und hinten schwarz, das
Schildchen (Scutellum) auffällig gelb und der Brustbereich (Thorax)
sowie der Hinterleib sind glänzend dunkel gefärbt. Die Schenkel der
Tiere sind schwarz, der Rest der Beine ist gelb. Auf den eingetrübten
Flügeln verlaufen mehrere schwarze Querbinden. In der Zeit von Mai bis
Juni kann man erwachsene Tiere dieser Art auf feuchten Wiesen sowie in
halbschattigen Lebensräumen antreffen. Für ihre Fortpflanzung benötigen
die Distel-Bohrfliegen Acker-Kratzdisteln (Cirsium arvense). An
diesen Pflanzen rufen die Larven der Distel-Bohrfliegen die Entstehung
von zehn bis 50 Millimeter langen sowie fünf bis 50 Millimeter dicken
Gallen hervor, siehe
Düsseldorf-Reisebericht. Foto: 07.06.2014, Dortmund-Bövinghausen
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 07.06.2014,
Dortmund-Bövinghausen |
|
Foto: 07.06.2014,
Dortmund-Bövinghausen |
|
Tephritis hyoscyami
Etwa drei Millimeter sind die Bohrfliegen der Art Tephritis hyoscyami
lang. Sie leben auf Disteln, zum Beispiel auf Kratzdisteln (Cirsium sp.), weil dies
die Futterpflanzen ihrer Larven sind. Der Körper der Fliegen ist schmal
und länglich, er ist grau gefärbt. Auf der Oberseite des Brustteils
befinden sich einige borstige, nach hinten gerichtete schwarze Haare,
der Hinterleib ist etwas feiner grau behaart. Die Flügel sind
transparent und tragen ein für die Art charakteristisches schwarzes
Muster. Männchen haben einen am Ende gerundeten Hinterleib, Weibchen
haben einen Legebohrer am hinteren Ende ihres Körpers. Von Mai bis in den Juli hinein dauert die Flugzeit dieser
zierlichen Fliegen. Sie kommen überall dort vor, wo es Disteln gibt,
also unter anderem an Wegrändern, auf Wiesen und an Flussufern.
Foto: 22.06.2014, Bochum-Dahlhausen
|
 |
|
 |
|
|
Paarung,
Foto: 22.06.2014,
Bochum-Dahlhausen |
|
Männchen,
Foto: 22.06.2014,
Bochum-Dahlhausen |
|
Trupanea amoena
Etwa 2,6 bis 3,7 Millimeter sind die Bohrfliegen der
Art Trupanea amoena lang. Ihr Körper ist grau bis gelblichbraun
gefärbt, die Beine sind orange bis gelblichgrau. Bei den Männchen ist
das Hinterleibsende stumpf, das der Weibchen ist hingegen spitz. Sie
tragen einen Legestachel, um ihre Eier in die Wirtspflanzen legen zu
können. Die großen Augen schimmern meist grünlich oder grünlichblau und
auf den Flügeln befindet sich ein scharakteristisches schwarzes Muster.
Weil sich die Larven in Korbblütlern (Asteraceae oder Compositae)
entwickeln, findet man dort auch die erwachsenen Fliegen. Ihre Flugzeit
beginnt im Frühling und dauert bis in den Sommer hinein. Foto:
31.05.2014, Bochum-Riemke
Zum Seitenanfang ↑
Urophora stylata
Die
Bohrfliegenart Urophora stylata ist in
der deutschen Natur in der Zeit von Juni bis August anzutreffen. Einen
offiziellen deutschen Trivialnamen gibt es für diese kleinen Tiere
nicht, einige Internetquellen bezeichnen sie als Gelbe Bohrfliege.
Typisch für diese Spezies ist ein V-förmiger dunkler Bereich am Ende der
Flügel. Eine weitere schwarze Querbinde befindet sich unmittelbar davor,
sie ist leicht gebogen. Der Körper ist überwiegend gelb gefärbt. Hinter
dem Kopf ist ein dunkler Bereich. Leicht sind die Geschlechter zu
unterscheiden: Weibchen tragen am Hinterleib eine schmale, schwarze
Legeröhre, bei den Männchen ist der Hinterleib am Ende abgerundet. Nur
etwa vier Millimeter wird Urophora stylata groß. Da sie
Kratzdisteln (Cirsium sp.) zur Fortpflanzung benötigt, ist sie
in Lebensräumen heimisch, in denen diese Pflanzen vorkommen. Mit dem
Legebohrer injizieren die Weibchen ihre Eier in die noch geschlossenen
Knospen der Kratzdisteln, die Larven wachsen darin heran. Foto:
10.07.2015, Hattingen-Niederwenigern
Xyphosia miliaria
Etwa
in der Zeit von Mai bis in den Juli hinein kann man in der deutschen
Natur die Bohrfliege Xyphosia miliaria
beobachten. Wer gezielt nach diesen Tieren Ausschau halten möchte, der
konzentriert sich am besten auf Kratzdisteln (Cirsium sp.).
Denn die zwischen fünf und acht Millimeter langen Fliegen halten sich
bevorzugt auf diesen Pflanzen auf. Die Körperfärbung von Xyphosia
miliaria ist hell gelblichbraun. Auf den Flügeln tragen die Tiere
ein dunkles, charakteristisches Netzmuster, das zur Bestimmung der Art
herangezogen werden kann. Je nach Lichteinfall wirken die Facettenaugen
oben oft rötlich und unten grünlich überhaucht. Mit ihrem Legebohrer
injizieren weibliche Individuen ihre Eier in noch geschlossene Knospen
von Disteln. An diesen entstehen dann Gallen, in denen die Larven
heranwachsen. Foto: 20.07.2014, Bochum-Riemke
Raupenfliegen (Tachinids, Tachinidae)
Aus der Familie der Raupenfliegen kommen weltweit rund 8.000 Arten vor.
In Mitteleuropa sind immerhin etwa 500 Spezies aus dieser Familie
heimisch. In diesem Kapitel wird folgende Raupenfliegen-Art vorgestellt:
· Breitflügelige Raupenfliege (Tachinid Fly, Ectophasia crassipennis)
· Goldschildfliege (Phasia aurigera)
· Gymnosoma rotundatum
· Igelfliege (Tachinid Fly, Tachina fera/magnicornis)
· Phasia hemiptera
Breitflügelige Raupenfliege (Tachinid Fly, Ectophasia crassipennis)
Im kontinentalen Mitteleuropa ist die Breitflügelige
Raupenfliege heimisch. Männchen und Weibchen dieser Fliegenart
unterscheiden sich in ihrem Aussehen. Während die Männchen auf den
Flügeln einige dunkle Flecken tragen, siehe Fotos unten, haben die
Weibchen überwiegend durchscheinende Flügel. Kennzeichnend für die Art
ist der von oben betrachtet breit und rund wirkende Hinterleib mit dem
senkrechten, dunklen Streifen auf geblich-bräunlichem Grund. Schaut man
die Tiere von der Seite an, wirken sie recht flach. Die Körperlänge der
Breitflügeligen Raupenfliege beträgt mehr als einen Zentimeter. Leider
ist über die Biologie dieser Fliegenart sehr wenig bekannt. Foto:
27.08.2007, Essen-Kettwig
|
 |
|
 |
|
|
Männchen,
Foto: 27.08.2007,
Essen-Kettwig |
|
Männchen,
Foto: 27.08.2007,
Essen-Kettwig |
|
Zum Seitenanfang ↑
Goldschildfliege (Phasia aurigera)
Die Goldschildfliege ist acht bis 13 Millimeter lang. Ihr
Körperbau wirkt ein wenig gedrungen. Anhand ihres Aussehens lassen sich
die beiden Geschlechter unterscheiden. Bei den Männche ist die Oberseite
des Körpers hinter dem Kopf gelblich gefärbt. Am Rand befindet sich je
ein dunkler Bereich und außerdem ragen zwei schwarze kurze Streifen in
den gelben Teil des Körpers hinein. Das dreieckig geformte Schildchen
ist weitestgehend schwarz, lediglich die vordere Kante ist gelblich
gefärbt. Der Hinterleib ist schwarz und glänzt oft bläulich metallisch.
Auf ihm tragen die Männchen an den Seiten und am hinteren Ende breite,
gelbe Flecken. Die Weibchen sind weniger auffällig gefärbt, bei ihnen
ist der Brustteil auf der Oberseite schwarz. Gelblichbraun sind die
Flügel der Männchen gefärbt, an den Enden haben sie verwaschene schwarze
Flecken. Transparent und farblos sind die Flügel der Weibchen. Bei
beiden Geschlechtern sind die Beine schwarz und die großen Facettenaugen
sind rötlichbraun. Beobachten kann man diese wärmeliebende Insektenart
an Waldrändern und an sonnenbeschienenen Hängen. Von Mai bis Juli fliegt
die erste Generation der Goldschildfliege und von August bis Oktober die
zweite. Im Jahr 2014 war diese Spezies das "Insekt des Jahres",
siehe Link. Foto: Männchen, 27.09.2014, Bochum-Riemke
|
 |
|
 |
|
|
Männchen,
Foto: 27.09.2014,
Bochum-Riemke |
|
Männchen,
Foto: 27.09.2014,
Bochum-Riemke |
|
Gymnosoma rotundatum
Nur
circa sechs bis 7,5 Millimeter beträgt die Körpergröße der Fliegenart
Gymnosoma rotundatum, für die mir
leider kein deutscher Name bekannt ist. Der kugelförmige Hinterleib ist
charakteristisch für diese Spezies. Er ist unbehaart und glänzend
orangerot gefärbt. Außerdem zieren drei schwarze Punkte diesen Teil des
Körpers. An der Brust sind diese Fliegen schwarz gefärbt, der Ansatz der
Flügel ist bernsteinfarben. Dunkelrot schimmern die Facettenaugen der
kleinen Insekten. Für gewöhnlich trifft man Gymnosoma rotundatum
in eher trockenen, sandigen Lebensräumen an, buschige Heiden sind
weitere Habitate, in denen sie vorkommen. Die Tiere besuchen gern
Doldenblütler, um dort Nektar zu trinken. Ihre Flugzeit findet in
Deutschland von Mai bis August statt. Foto: 20.07.2014,
Bochum-Riemke
Igelfliege (Tachinid Fly, Tachina fera/magnicornis)
Zwischen
neun und 16 Millimeter werden Igelfliegen groß. Diese Insekten sind an
ihren dunklen Borsten auf dem Hinterleib sowie an der charakteristischen
Färbung zu erkennen. Sie haben einen bräunlich-gelben Hinterleib, in
dessen Mitte ein schwarzer Bereich liegt. Zu finden sind diese recht
breit wirkenden Fliegen vor allem an Waldrändern und auf Waldlichtungen,
aber auch in Parks und Gärten kommen die Insekten vor. Von April bis
Oktober dauert die Flugzeit dieser Fliegenart. Die Larven der Igelfliege
parasitieren verschiedene Raupen. Das Artenpaar Tachina fera/magnicornis ist anahnd von Fotos nicht zu unterscheiden. Foto: 28.09.2013,
Bochum-Querenburg
Zum Seitenanfang ↑
Phasia hemiptera
Die
Fliegenart Phasia hemiptera gehört zur
Familie der Raupenfliegen (Tachinidae). Acht bis zwölf Millimeter werden
erwachsene Tiere dieser Spezies lang. Recht flach ist der Hinterleib,
dort tragen die Tiere orange gefärbte Haare. In der Mitte des
Hinterleibs befindet sich bei den Männchen auf der Oberseite ein
schwarzer oder dunkler Streifen. Bei den Weibchen ist der orange
gefärbte Teil des Hinterleibs nicht so stark ausgeprägt, sodass sich der
Eindruck ergeben kann, als wäre ihr Hinterleib komplett schwarz. Einige
Bereiche der Flügel der Männchen sind ebenfalls schwarz gefärbt,
Weibchen haben hingegen transparente Flügel. Auch die Form der Flügel
unterscheidet sich bei den Geschlechtern, siehe Abbildungen unten.
Anders als die meisten Vertreter dieser Familie nutzt Phasia hemiptera
jedoch keine Falterraupen als "Brutplatz" für ihre Raupen, sondern die
Nymphen von Wanzen. Der frühere wissenschaftliche Name dieser Fliegenart
lautet Alophora hemiptera. Beobachten kann man diese Fliegenart
an trockenen und warmen Standorten. Ihre Flugzeit dauert von Juni bis
September. Foto: Weibchen, 19.08.2015, Bochum-Querenburg
Schnabelfliegen (Scorpionflies, Mecoptera)
Die Schnabelfliegen stellen eine Ordnung der Insekten dar. Weltweit
kommen etwa 600 Arten vor, von denen einige in Deutschland leben. Weil
die Mundwerkzeuge dieser Fliegen schnabelartig verlängert ist, tragen
sie ihre deutsche Bezeichnung. Diese Insektenordnung wird außerdem als
Schnabelhafte bezeichnet - auch hier wird auf den "Schnabel" der Fliegen
angespielt. Folgende Schnabelfliegen-Arten werden in diesem Kapitel in
alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Deutsche Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa germanica)
· Gemeine Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa vulgaris)
· Gewöhnliche Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa communis)
Deutsche Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa germanica)
Circa
18 Millimeter wird die Deutsche Skorpionsfliege groß. Ihre
Flügelspannweite kann zwischen 30 und 35 Millimeter betragen. Der Körper
ist bei dieser Insektenart gelb und schwarz gefärbt, das Ende des
Hinterleibs ist rötlich. Bei weiblichen Tieren läuft er spitz zu, bei
männlichen endet der Hinterleib in einem Begattungsorgan, dessen Form
der eines Skorpionsstachels ähnelt. Anhand ihrer typischen
Flügelzeichnung mit nur kleinen schwarzen Bereichen ist die Art zu
erkennen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Spezies ist ein
Buckel auf dem dritten Hinterleibssegment. Lebensräume, in denen die
Deutsche Skorpionsfliege vorkommt, sind unter anderem Waldränder, Wiesen
und Gärten. Die Flugzeit dieser Tiere dauert von etwa Mai/Juni bis in
den Sommer hinein. Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke
Gemeine Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa vulgaris)
Die in Deutschland vorkommenden Skorpionsfliegenarten
sehen sich alle vergleichsweise ähnlich. Doch es gibt einige
Unterscheidungsmerkmale, die bei genauem Betrachten auffallen. Typisch
für die Gemeine Skorpionsfliege ist, dass ihre schwarzen Flecken auf den
Flügeln im unteren Drittel keinen durchgehenden Balken bilden, wie es
bei Panorpa communis der Fall ist. Die Art Panorpa
germanica hat kleinere Flecken auf den Flügeln als Panorpa
vulgaris. Der Körper der Gemeinen Skorpionsfliege ist bis zu 20
Millimeter lang, die Flügelspannweite beträgt maximal 35 Millimeter.
Gelb und schwarz sind die Farben, die die Tiere am Körper tragen, der
Hinterleib ist rötlich gefärbt. Bei weiblichen Individuen endet der
Hinterleib spitz, die Männchen weisen an ihrem Hinterkörper ein
Begattungsorgan, das in seinem Aussehen an den Schwanz eines Skorpions
erinnert, woher die Fliegengattung ihren Namen hat. Foto: 22.09.2013, Bochum-Querenburg
Gewöhnliche Skorpionsfliege (Scorpionfly, Panorpa communis)
Die
Gewöhnliche Skorpionsfliege ist daran zu erkennen, dass die dunklen
Flecken auf ihren Flügeln im unteren Drittel einen breiten Balken
bilden. Bei der ähnlich aussehenden Panorpa vulgaris befinden
sich zwischen den Flecken, die bei der Gewöhnlichen Skorpionsfliege den
Balken bilden, kleine durchscheinende Zwischenräume. Und Panorpa
germanica hat insgesamt sehr viel kleinere Flecken als die beiden
anderen Arten. Etwa 20 Millimeter kann der Körper der Gewöhnlichen
Skorpionsfliege lang werden, ihre Flügelspannweite beläuft sich auf
maximal 35 Millimeter. Der Körper ist gelb und schwarz gefärbt, der
Hinterleib weist einen rötlichen Farbton auf. Weibliche Tiere haben
einen spitz zulaufenden Hinterleib, die Männchen tragen am hinteren Ende
ein Begattungsorgan, das in seinem Aussehen an den Schwanz eines
Skorpions erinnert. Foto: 15.09.2013, Bochum-Riemke
Zum Seitenanfang ↑
Schnaken (Crane Flies, Tipulidae)
Innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) gibt es die Familie der
Schnaken, deren genauen Verwandtschaftsstatus man bisher nicht kennt.
Viele Experten ordnen sie den Mücken (Nematocera) zu, andere Experten
würden sie anders verorten. Unabhängig davon lässt sich sagen, dass es
auf der Erde etwa 15.000 verschiedene Arten aus der Familie der Schnaken
gibt. Eininige Spezies sind in Mitteleuropa heimisch, sodass man diese
Tiere in unserem Erdteil problemlos beobachten kann. Folgende
Schnaken-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Gefleckte Schnake (Crane Fly, Tipula vittata)
· Kohlschnake (Marsh Crane Fly, Tipula oleracea)
· Riesenschnake (Giant Crane Fly, Tipula maxima)
· Wiesenschnake (Common Crane-fly, Tipula paludosa)
Gefleckte Schnake (Crane Fly, Tipula vittata)
Ab April oder Mai kann in der Natur Mitteleuropas die
Gefleckte Schnake beobachtet werden. Diese Tierart ist von verwandten
Tipula-Arten daran zu unterscheiden, dass sie auf ihren Flügeln quer
verlaufende, weißliche
Streifen trägt. Darüber hinaus gibt es je einen weißlichen Bogen, der
einen dunkleren Bereich umrahmt. Auf dem langgestreckten Körper tragen
die Tiere seitlich ein streifenartiges Muster, das aus einzelnen Flecken
besteht, die jeweils nach vorn hin schmaler werden. In Deutschland
gehört die Gefleckte Schnake zu den besonders früh im Jahr in
Erscheinung tretenden Mitgliedern ihrer Familie. Zu finden sind diese
Tiere an Stellen mit dichter Vegetation, also beispielsweise an
Waldrändern, in Auwäldern oder auf naturnahen Wiesen mit Gebüschen. Aber
auch in Parks und Gärten kann man sie antreffen. In der Literatur finde
ich leider keine Angaben zur Größe. Ich schätze die Körperlänge auf etwa
zwei Zentimeter, die Flügelspannweite beträgt schätzungsweise 35 bis 40
Millimeter. Foto: 12.04.2014, Essen-Heisingen
Kohlschnake (Marsh Crane Fly, Tipula oleracea)
Bis
zu 26 Millimeter kann die Körperlänge der Kohlschnaken betragen. Zu
erkennen sind diese Tiere an ihrem gestriemten Rückenschild und dem
rötlich gefärbten Vorderrand der Flügel. Kohlschnaken jagen vielen
Menschen Angst ein, weil sie befürchten, dass diese Insekten stechen.
Doch diese Furcht ist unbegründet, denn Kohlschnaken haben keinen
Stachel. Mit ihrem Mundwerkzeug können sie ebenfalls nicht stechen.
Somit sind Kohlschnaken für den Menschen nicht gefährlich. Vor allem
nachts sind diese Insekten aktiv. Sie werden von Kunstlicht angezogen
und fliegen deshalb mitunter in Häuser. Wiesen und Felder sind der
natürliche Lebensraum der Kohlschnaken, sie halten sich dort am liebsten
in Bodennähe auf. Jährlich fliegen sie in zwei Generationen. Die erste
Generation hat ihre Flugzeit von April bis Juni, die zweite von August
bis Oktober. Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke
Riesenschnake (Giant Crane Fly, Tipula maxima)
Riesenschnaken
sind stattliche Insekten. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu 40
Millimeter und ihre Flügelspannweite beläuft sich auf maximal 65
Millimeter. Anzutreffen sind diese großen Mücken in der Nähe feuchter
Lebensräume wie beispielsweise an Bächen oder an Tümpeln. Diese größten
in Mitteleuropa heimischen Schnaken haben einen bräunlich gefärbten
Körper, an dessen Flanken sich dunkle Flecken befinden. Ihre Beine sind
rötlichbraun gefärbt und nahezu doppelt so lang wie der Körper. Die
Flügel der Riesenschnaken weisen am vorderen Rand drei scharf
abgegrenzte dunkle Flecken und im hinteren Bereich einige weniger stark
abgegrenzte graue Flecken auf. Weibliche Tiere haben einen spitz
zulaufenden Hinterleib. Diese Spitze dient zur
Eiablage, es ist kein Stachel und die Insekten können Menschen nicht
gefährlich werden. Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke
Wiesenschnake (Common Crane-fly, Tipula paludosa)
Innerhalb
des Tierreichs gehören die Wiesenschnacken zu den Mücken. Trotz ihrer
verwandtschaftlichen Verhältnisse stechen sie Menschen oder Tiere nicht und saugen auch kein
Blut. Die 15 bis 25 Millimeter langen Insekten ernähren sich von Wasser und
Nektar auf Pflanzen. Dem Menschen können sie allerdings dennoch schaden,
sofern sie in großen Massen auftreten. Dann zerstören sie mitunter
Rasenflächen, weil
sich die Larven der Wiesenschnaken von Gräserwurzeln sowie oberirdischen Pflanzenteilen
ernähren. Pro Jahr fliegt nur eine Generation dieser Insektenart. Im
August und September legen die Tiere ihre Eier im Gras ab. Foto:
02.09.2007, Essen-Schönebeck
Zum Seitenanfang ↑ |
Interessante Internetseiten:
Diptera.info (englische Fliegen-Webseite)
Syrphidae.de (Schwebfliegen-Webseite)
Fliegen-Bildergalerie bei Flickr
Hymenoptera.de (Hummeln, Wespen, Bienen, Hornissen)
Naturgucker.de
|