Startseite
· Bulgarien allgemein
· Atanassow-See
· Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
· Durankulak-See
· Kap Kaliakra
· Krapets und Umgebung
· Landschaft am Fluss Arda bei Dolno Cherkovishte
· Pobiti Kamani
· Poda-Schutzgebiet in Burgas
· Potochnitsa
· Salinen in und bei Burgas
· Schabla-See und Umgebung
· Steppenlandschaften
Die Natur Bulgariens
· Amphibien & Reptilien
· Insekten
· Käfer
· Säugetiere
& Schnecken
· Schmetterlinge & Falter
· Spinnentiere
· Vögel
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Teil 5
· Teil 6
· Teil 7
· Teil 8
· Datenschutzerklärung
|
Vögel in Bulgarien - Teil 7
Stadttaube (Pigeon, Columba livia f. domestica)
Das
ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Felsentaube, also der Urform der
Stadttaube, lag weitab der menschlichen Siedlungen. Die Vögel lebten und
brüteten in Felsklippen und -wänden, zum Beispiel an Küsten in
Südeuropa. Wie kaum eine andere Vogelart haben sich die Felsentauben
neuen Umweltbedingungen angepasst und sich dem Menschen angeschlossen,
als er zusehends größere Siedlungen baute. Zudem wurden die Tauben
gezüchtet, um sie zu essen, zu Brieftauben auszubilden oder ganz einfach
um besondere Mutationen zu erhalten. Immer wieder entkamen solche
Zuchttauben in die Freiheit und siedelten sich in Städten an.
Mittlerweile sind diese 30 bis 35 Zentimeter großen und in ihrer Färbung
recht variablen Vögel aus europäischen Städten nicht mehr wegzudenken.
Foto: 16.05.2014, Nähe Schabla-See
Star (Common Starling, Sturnus vulgaris)
Sowohl in Städten als auch in der freien Natur kann man Bulgarien Stare
teils in sehr großer Zahl beobachten. Mit ihrer Körpergröße von 19 bis
22 Zentimeter und dem eher dunklen Gefieder können die Vögel von weitem
leicht für Amseln gehalten werden, wenn man nicht sonderlich darin geübt
ist, Vogelarten voneinander zu unterscheiden. Stare haben jedoch im
Schlichtkleid helle Federenden und das Gefieder trägt einen leichten
metallischen Schimmer, der vor allem im Prachtkleid während der
Balzsaison auffällig ist, weil dann die hellen Federenden abgenutzt sind
und nicht mehr vom Metallglanz ablenken. Stare sind virtuose Sänger, die
den Gesang anderer Vogelarten nachahmen. Um ihre Lieder vorzutragen,
setzen sich Stare an exponierter Stelle in Szene. Insekten, Würmer und
kleine Schnecken sowie Pflanzen, Früchte und Beeren sind auf dem
Speiseplan der Vögel zu finden.
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 11.05.2014,
Nähe Dolno Cherkovishte |
|
Foto: 11.05.2014,
Nähe Dolno Cherkovishte |
|
Steinkauz (Little Owl, Athene noctua)
Weite
Teile Europas, darunter unter anderem Bulgarien, sind die Heimat des
Steinkauzes. Diese kleine Eulenart wird bis zu 23 Zentimeter groß und
ist tag- und nachtaktiv. Die Grundfärbung ist bräunlich, darauf befindet
sich ein helles Muster. Auffällig gelb gefärbt sind die Augen der Vögel,
deren Kopf sehr rund ist und direkt auf den Schultern zu sitzen scheint;
der Hals ist kaum sichtbar. Offenes Gelände mit nur wenigen Bäumen ist
dem Steinkauz am liebsten, aber auch in Steinbrüchen oder Obstgärten ist
die Art anzutreffen. Auf dem Speiseplan dieser Vögel stehen neben Mäusen
unter anderem Insekten, Kleinvögel, Eidechsen und Regenwürmer.
Foto: 11.05.2014, Gorni Glavanak
Zum Seitenanfang ↑
Steinschmätzer (Northern Wheatear, Oenanthe oenanthe)
Steinschmätzer
sind mit ihrer Körpergröße von maximal 15 Zentimeter vergleichsweise
großen. Diese Vögel zeigen ein typisches Verhalten, an dem man sie recht
gut erkennen kann. Sie laufen flink über den Boden, fliegen dann und
wann auf eine Mauer, einen Ast oder einen anderen Aussichtspunkt und
fliegen alsbald wieder auf den Boden, um dort erneut umher zu
laufen. Im Prachtkleid unterscheiden sich die Männchen stark von den
Weibchen. Ihr Gefieder ist dann auf dem Kopf und am Rücken grau gefärbt.
Sie tragen einen schwarzen Augenstreif, der bis zur Wange reicht. Über
diesem dunklen Bereich befindet sich ein feiner, weißer Streifen.
Ockerfarben ist die Brust, der Bauch ist weiß gefärbt. In starkem
Kontrast dazu stehen die schwarzen Flügel. Wenn die Männchen außerhalb
der Brutperiode ihr Schlichtkleid tragen, sehen sie den Weibchen
hingegen ähnlicher. Ihre Maske ist dann weniger ausgeprägt und der
Rücken ist braun gefärbt. Insgesamt wirken die Weibchen deshalb nicht
ganz so "bunt". Als Lebensraum bevorzugen Steinschmätzer offenes und
steiniges Gelände, dort finden sie ihre Nahrung, die zum überwiegenden
Teil aus Insekten besteht. Aber auch Regenwürmer und Schnecken stehen
auf ihrem Speisezettel. Foto: 17.05.2014, Kap Kaliakra
Stelzenläufer (Black-winged Stilt, Himantopus himantopus)
Aufgrund ihres schwarzweißen Gefieders erinnern Stelzenläufer ein wenig an
Weißstörche, wobei sie allerdings erheblich kleiner sind als diese. Die
langen, leuchtend rot gefärbten Beine passen ebenfalls zu diesem
Erscheinungsbild. Wie die Flügel sind auch die Schnäbel dieser Vögel
schwarz gefärbt, sie sind lang, gerade und spitz zulaufend.
Stelzenläufer sind 36 Zentimeter groß und eher scheu, sodass man sich
ihnen normalerweise kaum nähern kann, ohne dass die Tiere laut rufend
auffliegen. In Europa kommen diese Vögel im Sommerhalbjahr vor, sie
halten sich in Bulgarien an der Küste des Schwarzen Meeres auf.
Überwinterungsgebiete der Stelzenläufer befinden sich unter anderem im
nördlichen Afrika. Mit dem langen Schnabel und und ihren langen Beinen
können Stelzenläufer in vergleichsweise tiefem Wasser waten und nach
Nahrung suchen. Sie ernähren sich von Kaulquappen sowie von schwimmenden
und kriechenden kleinen Tieren, darunter zum Beispiel
Köcherfliegenlarven oder Schwimmkäfer.
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 14.05.2014,
Burgas |
|
Brütender Vogel,
Foto: 14.05.2014,
Poda-Schutzgebiet in Burgas |
|
Stieglitz (Eurasian Goldfinch, Carduelis carduelis)
Aufgrund
seiner geringen Körpergröße von nur rund zwölf Zentimeter und aufgrund
seines leisen Gesangs fällt der Stieglitz kaum auf, und das, obwohl er
in vielen Teilen Europas zu den farbenprächtigsten Wildvögeln gehört.
Stirn und Kehle dieser Tiere sind leuchtend karminrot gefärbt, die
weißen Wangen stehen dazu in starkem Kontrast. Der Scheitel und der
Nacken sind schwarz gefärbt, auf dem Rücken ist das Gefieder hellbraun
und an den Schultern gelb. Flügel und Schwanz sind schwarz-weiß
gezeichnet, an den Flügeln tragen die Vögel zudem gelbe
Gefiederbereiche, die vor allem während des Fluges gut zu erkennen sind.
Die Körperunterseite der Stieglitze, die auch als Distelfinken
bezeichnet werden, ist hell braun-weißlich gefärbt. Überall dort, wo die
Tiere ihre Leibspeise - dies sind feine Sämereien wie unter anderem
Distelsamen - finden, sind sie anzutreffen. Einige Baumsamen stehen
ebenfalls auf ihrem Speisezettel.
Foto: 13.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Zum Seitenanfang ↑
Sumpfläufer (Broad-billed Sandpiper, Limicola falcinellus)
In
Sibirien und Fennoskandinavien liegen die Brutgebiete des Sumpfläufers,
den Winter verbringt diese Art an tropischen und subtropischen Küsten in
vielen Teilen der Welt. In Ost- und Mitteleuropa sind Sumpfläufer eher
selten und in kleiner Zahl zu beobachten, wenn sie während des Zuges
rasten. Es ist demnach großes Glück, diese 16 bis 17 Zentimeter langen
Vögel beobachten zu können. Typische Gegenden, in denen man sie
antreffen kann, sind beispielsweise schlammige Uferzonen des Schwarzen
Meeres. Auf der Oberseite sind Sumpfläufer bräunlich gefärbt, das
Gefieder ist dort gefleckt. Die Unterseite ihres Körpers ist weiß. Von
den Seiten des Kopfes zur Brust hin befindet sich eine dunkle
Strichelung auf dem hellen Grund. Der Kopf ist oben dunkel und der helle
Überaugenstreif gabelt sich. Dunkelbraun ist der mittellange Schnabel
gefärbt. An der Spitze ist er meist ein wenig nach unten gebogen. Die
Wissenschaft weiß bisher nicht allzu viel über die Nahrung der
Sumpfläufer. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Vögel von Tieren
wie Wasserkäfern, Schnecken und Zweiflüglern ernähren.
Foto: 14.05.2014, Salinen von Burgas
Teichrohrsänger (Eurasian Reed Warbler, Acrocephalus scirpaceus)
Südlich
der Sahara verbringt der Teichrohrsänger die kalte Jahreszeit. Lediglich
von April bis Oktober ist diese etwa 13 Zentimeter große Vogelart in
Mittel- und Südeuropa anzutreffen. Die Körperoberseite der
Teichrohrsänger ist braun gefärbt, die Unterseite gelblichweiß bis
leicht grau. Anhand ihres Gefieders sind Männchen und Weibchen nicht zu
unterscheiden. Als Lebensraum benötigen die Vögel dichtes Schilf, wie er
beispielsweise am Ufer von Flüssen, Seen und Teichen zu finden ist.
Indem die Vögel zwischen den Pflanzen hin und her hüpfen, spüren sie
ihre Nahrung auf, die aus Weichtieren, Insekten, Spinnen und Larven
besteht. Der Teichrohrsänger wird in Deutschland im Volksmund auch als
Rohrspatz bezeichnet. Foto: 16.05.2014, Durankulak-See
Triel (Eurasian Stone-curlew, Burhinus oedicnemus)
Der
Triel hat in etwa die Größe einer Taube, er ist zwischen 38 und 46
Zentimeter groß. Sein Körperbau ist kompakt und er er hat auffällig
lange Beine. Diese sind gelblich gefärbt. Das Gefieder ist auf der
Oberseite bräunlich mit einer Strichelung, die Körperunterseite ist hell
cremefarben. An der Kehle und an der Brust befindet sich eine braune
Strichelzeichnung. Sehr auffällig sind die großen Augen mit ihrer gelben
Iris. Über den Augen befindet sich je ein heller Bogen und die Vögel
tragen an den Wangen auf hellem Grund einen dunklen, hinten nach oben
gebogenen Streif. Der Schnabel ist an der Basis gelb, der restliche Teil
ist dunkelgrau. Trockene, steinige Lebensräume werden vom Triel bewohnt,
sofern die Vegetation niedrig ist. Gebiete mit hoher Vegetation meiden
die scheuen Vögel, weil diese den Blick in die Ferne versperren würde.
Triele halten sich meist am Boden auf und suchen dort auch ihre Nahrung.
Diese besteht aus Insekten, Spinnen, Asseln und weiteren Tieren.
Gelegentlich wird auch pflanzliche Kost verzehrt. Triele verbringen nur
den Sommer in Bulgarien, im Winter verweilen sie in Afrika oder auf der
arabischen Halbinsel. Außerdem überwintern einige Triele in
Griechenland.
Foto: 17.05.2014, Nähe Kap Kaliakra
Zum Seitenanfang ↑
Türkentaube (Collared Dove, Streptopelia decaocto)
Erst
in den 1930er Jahren haben die Türkentauben damit begonnen, ihr
Verbreitungsgebiet vom Vorderen Orient aus nach Europa auszudehnen.
Zunächst haben sie sich im Südosten des Kontinents ausgebreitet, also
beispielsweise in Bulgarien. Dann sind sie nach Mitteleuropa gelangt,
inzwischen kommen sie auch im Norden unseres Kontinents vor. Die Vögel
sind bis zu 33 Zentimeter lang und nahezu am gesamten Körper hell
beigebraun gefärbt. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Insgesamt
wirken die Vögel sehr schmal und sie sind deshalb nicht mit den
stämmigeren Stadttauben oder mit Ringeltauben zu verwechseln. Typisch
für die Türkentaube ist der schwarze Nackenring. Rötlich sind die Augen
gefärbt, sie tragen einen hellen Ring. Die Haut an den Beinen und Füßen
weist ebenfalls eine rötliche Färbung auf. Der Schnabel dieser Taubenart
ist dunkel gefärbt. Weil die Vögel dem Menschen gegenüber scheuer sind
als andere Taubenarten, kommen sie vor allem in ruhigen Gegenden vor.
Sie leben in lichten Wäldern, Gegenden mit Gehölzen sowie im Umfeld der
Menschen, beispielsweise in Parks und Gärten. Samen, Getreide und
Früchte stehen auf dem Speisezettel der Tiere. Foto: 15.05.2014, Burgas
Turteltaube (Turtle Dove, Streptopelia turtur)
Vielerorts
lässt sich in Bulgarien die Turteltaube beobachten. Der Körperbau der
Turteltauben ist zierlich und diese Vögel erreichen eine maximale
Körperlänge von 28 Zentimeter, ihr Schwanz ist relativ lang. Typische
Lebensräume, in denen diese Vogelart vorkommt, sind lichte Wälder,
Ackerland, Heidegebiete, Parks und große Gärten. Ein sicheres
Erkennungsmerkmal ist die charakteristische schwarz und weißblau
gefärbte Halszeichnung. Auf der Oberseite ist der Körper rostbraun
gefärbt und weist dunkelbraune Flecken auf. An Brust und Bauch ist das
Gefieder bräunlich mit einem Hauch rosa, der Oberkopf ist grau, der
Schnabel dunkel und die Augen sind rot gefärbt. Ebenfalls rot sind die
Beine und Füße. Ihre Nahrung suchen Turteltauben häufig am Boden. Da sie
relativ scheu sind, lassen sie sich oft nur schwer beobachten. Foto: 14.05.2014,
Poda-Schutzgebiet in Burgas
Zum Seitenanfang ↑ |
|