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Natur im Ruhrgebiet: Pilze - Teil 3
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Perlpilz (Blusher, Amanita rubescens)
Der
Perlpilz gehört zur Familie der Wulstlingsverwandten (Amanitaceae) und er ist in seinem äußeren Erscheinungsbild sehr variabel. Wie er
aussieht, hängt vom Alter, von der Witterung und vom Standort ab. Bei
jungen Pilzen ist der Fruchtkörper anfangs kugelig geformt, später
flacht sich der Hut ein wenig ab. In der Breite misst er zwischen vier
und 16 Zentimetern. Die Färbung des Hutes variiert von bräunlich über
zartrosa bis braunrot, graugelb, gelbbraun oder rötlichgrau. Auf der
Kappe befinden sich für gewöhnlich kleine Flocken, die sogenannten
Velumreste. Weiß sind die Lamellen gefärbt und sie bekommen mit
zunehmendem Alter oft rotbraune Flecken. Auch der Stiel ist weiß
gefärbt. An verletzten Stellen bilden sich rotbraune Flecken. Seine
Länge kann bis zu 16 Zentimeter betragen und er ist maximal drei
Zentimeter breit. Perlpilze gedeihen in Buchen- und Eichen-Mischwäldern.
Daneben kommen sie in Fichten-Tannen- sowie in Fichten- oder
Kiefernwäldern vor. Mitunter sind sie auch in Parks oder Gärten zu
finden. Zwischen Juni und Oktober bildet diese Pilzart ihre
Fruchtkörper. Alternative Namen dieser Pilzart lauten Rötender Wulstling und Fleischchampignon.
Foto: 14.10.2013, Herne-Holthausen
Reibeisen-Rindenpilz (Toothed Crust Fungus, Hyphoderma radula)
Auf
verschiedenen Laubbäumen, vor allem aber auf Kirschbäumen, wächst in
Deutschland recht häufig der Reibeisen-Rindenpilz, der zur Familie der Meruliaceae
gehört. Er gedeiht oft auf
noch stehenden, aber abgestorbenen Stämmen und Ästen. Die Fruchtkörper
dieser Pilzart sind weiß bis cremefarben und breiten sich scheibenförmig
auf der Rinde aus. Der Durchmesser dieser Scheiben kann mehrere
Zentimeter betragen, bei einem starken Auftreten wachsen die Scheiben
zusammen. Im Zentrum der scheibenförmigen Fruchtkörper befinden sich
kleine Zähnchen, die gelblich gefärbt sind und dicht nebeneinander
angeordnet sind. Foto: 21.06.2014, Bochum-Riemke
Riesenporling (Meripilus giganteus)
Der Riesenporling ist ein Mitglied der Familie der Meripilaceae
und er kann eine beeindruckende Größe
erreichen. Seine Fruchtkörper bestehen aus mehreren zungen- bis
fächerförmigen Hüten, die eine dichte Gruppe bilden und aus einer
gemeinsamen Basis, dem Strunk, hervorgehen. In den meisten Fällen liegen
die Hüte dachziegelartig übereinander. Etwa sechs bis 20 Millimeter sind
die einzelnen Teilstücke des Riesenporlings breit, ihre Dicke beläuft
sich auf ein bis zwei Zentimeter. Zwischen 20 und 50 Zentimeter beträgt
die Breite des gesamten Fruchtkörpers. Besonders große Exemplare des
Riesenporlings können bis zu einen Meter in der Breite messen.
Gelblichbraun bis zimtfarben sind junge Fruchtkörper gefärbt. Mit der
Zeit werden sie dunkelbraun, wobei ihr Rand cremegelb gefärbt ist. Von
Juli bis November kann man den Riesenporling an Stümpfen, Wurzeln und an
der Stammbasis von Eichen (Quercus sp.), Buchen (Fagus sp.), Linden
(Tilia sp.) und Rosskastanien (Aesculus sp.) finden.
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Oberseite,
Foto: 20.10.2013,
Bochum-Querenburg |
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Unterseite,
Foto: 20.10.2013,
Bochum-Querenburg |
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Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum)
Die
Rotbraune Kohlbeere ist ein Vertreter der Familie der
Holzkeulenverwandten (Xylariaceae). Das gesamte Jahr über kann man die
Fruchtkörper dieser Spezies an toten Ästen und Stämmen von Laubbäumen
beobachten. Bevorzugt werden Erlen (Alnus sp.) und
Gewöhnlichem Hasel (Corylus avellana) besiedelt. Zwischen drei
und fünf Millimeter beträgt der Durchmesser der kissenförmigen
Fruchtkörper, die auch als Stromata bezeichnet werden. Ihre Höhe beläuft
sich auf ein bis drei Millimeter. Recht rau ist die Oberfläche der
Fruchtkörper, sie weist kleine Höcker oder mitunter Dellen auf. Junge
Exemplare sind purpurbraun gefärbt, später werden sie dunkelbraun bis
schwarz. Foto: 10.08.2014, Bochum-Riemke
Schildborstling (Scutellinia sp.)
Klein und zierlich sind die Fruchtkörper der bei uns
heimischen Schildborstling-Arten. Diese zur Familie der Feuerkissenverwandten gehörenden Pilze
wachsen dicht über dem Boden auf Totholz oder auf verrottenden
Pflanzenteilen. Sie sind erst kugelig geschlossen und
bilden später tellerförmige Fruchtkörper aus, die einen Durchmesser von
drei bis zehn Millimeter aufweisen. Das Fleisch ist scharlachrot gefärbt
und glatt, am Rand der kleinen "Teller" finden sich borstige,
dunkelbraune Härchen. Ihre Länge kann bis zu zwei Millimeter betragen.
Typische Lebensräume, an denen man diese Pilze findet, sind Wälder und
Waldränder. Meist ist es schwierig, diese Pilze auf Artebene zu
bestimmen. Die Fruchtkörper müssen dazu gezielt untersucht werden.
Foto: 04.10.2014, Bochum-Querenburg
Schmetterlingstramete (Turkey Tail, Trametes versicolor)
Meist bilden diese Pilze, die zur Familie der
Stielporlingsverwandten (Polyporaceae) gehören, zwei bis sechs, mitunter
sogar acht Zentimeter breite und flache Hüte aus. Sie sind
rosettenförmig und liegen dicht beieinander. Einige Exemplare sind
stielartig am Holz angewachsen, auf dem sie gedeihen. Bis zu drei
Millimeter kann die Stelle dick sein, an der sie am Holz haften. Die
Oberfläche der Schmetterlingstramete ist auf der Oberseite feinsamtig.
Ihre Färbung ist variabel, sie können hell- bis dunkelbraun, gelblich,
bläulich, rötlich oder olivgrünlich sein. Oft finden sich zonenartige
Farbverläufe. Weiß setzt sich die sogenannte Zuwachszone vom Rest ab. Es
handelt sich dabei um diejenige Zone, die weiter wächst. Am Rand sind
die Hüte gewellt und mitunter ein wenig eingekerbt. Weiß ist die
Unterseite der Hüte gefärbt, sie trägt viele kleine Poren. Diese messen
im Durchmesser jeweils circa drei bis fünf Millimeter. Vor allem auf dem
Holz von Rotbuchen (Fagus sylvatica), aber auch auf Eichen (Quercus
sp.), Birken (Betula sp.), Weiden (Salix sp.)
sowie auf Gemeinem Hasel (Corylus avellana) gedeiht diese
Spezies. Sie ist vor allem in Wäldern anzutreffen. Fruchtkörper kann man
das gesamte Jahr über beobachten. Diese Pilzart wird alternativ auch als
Bunte Tramete oder Schmetterlingsporling bezeichnet.
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Foto: 18.10.2014,
Bochum-Riemke |
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Foto: 14.11.2014,
Bochum-Riemke |
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Schopftintling (Shaggy Ink Cap, Coprinus comatus)
In der Zeit von April bis November bringt der
Schopftintling seine Fruchtkörper hervor. Diese Pilzart, die zur Familie
der Champignonverwandten (Agaricaceae) gehört, ist in Europa
und damit auch in Deutschland weit verbreitet. Typische Standorte dieser
Spezies sind Wiesen, der Schopftintling gedeiht außerdem an Wegrändern.
Fünf bis zehn Zentimeter kann der längliche Hut dieser Spezies hoch
werden, seine Breite beläuft sich auf drei bis sechs Zentimeter. Bei
jungen Pilzen ist der Hut weiß gefärbt. Mit der Zeit färbt er sich
zunächst grau und wird zusehends dunkler. Vom Rand her löst sich der Hut
bei sehr alten Pilzen zu einer schwarzen, tintenartigen Flüssigkeit auf.
Wird er früh geerntet, ist der Schopftintling ein guter Speisepilz. Dann
ist sein Fleisch noch weiß, es muss jedoch innerhalb weniger Minuten
verarbeitet werden.
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Junger Pilz,
Foto: 23.09.2013,
Velbert-Langenberg |
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Älterer Pilz,
Foto: 23.09.2013,
Velbert-Langenberg |
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Schwefelporling (Chicken of the Woods, Laetiporus sulphureus)
An
Laubbäumen, aber auch an Nadelbäumen kommt der Schwefelporling als
Parasit vor. Diese zur Familie der Stielporlingsverwandten
(Polyporaceae) gehörende Pilzart gelangt über Wunden in die Bäume und beginnt
zunächst im Inneren ihr Werk, indem sie das Kernholz zersetzt. Später
ist der Pilz dann auch außen zu sehen - in Form leuchtend gelber Hüte.
Junge Pilze sind eher schwefelgelb gefärbt, ältere weisen eine
Orangefärbung auf und sind weniger prall. Bei jungen Pilzen ist die
Konsistenz weich, ältere Exemplare werden zunehmend spröde. Am ehesten
trifft man den Schwefelporling in Auwäldern an, die oft feucht sind.
Feuchte Eichen-Mischwälder sind ebenfalls typische Standorte der Art.
Darüber hinaus findet man sie in anderen Wäldern, in Parks und Gärten.
Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke
Trichia decipiens
Weltweit
kann man mit ein wenig Glück auf die Schleimpilzart Trichia decipiens treffen, in Deutschland ist
sie ebenfalls weit verbreitet. Schleimpilze bestehen aus einer Masse,
die als Plasmodium bezeichnet wird. Diese Masse ist bei Trichia decipiens
zunächst weiß und sie wird rosa bis rot, wenn die Reife einsetzt. Es
bilden sich bei Trichia decipiens kleine Fruchtkörper, die auf
der Oberfläche glänzend oliv bis gelblich-oliv gefärbt sind; auch braune
Fruchtkörper kommen vor. Sie sind gestielt und circa drei Millimeter
hoch. Ihr Durchmesser bläuft sich meist auf etwa 0,6 bis 0,8 Millimeter
und sie sind birnenförmig. Das gesamte Jahr über kann man Trichia decipiens
auf Totholz von Laub- und Nadelbäumen antreffen. Diese Spezies gehört
zur Schleimpilz-Familie der Trichiidae. Foto: 16.02.2014,
Bochum-Riemke
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Vielgestaltige Holzkeule (Dead Man's Fingers, Xylaria polymorpha)
Die
Vielgestaltige Holzkeule ist ein Schlauchpilz, der vergleichsweise große
Fruchtkörper ausbildet; es handelt sich dabei um sogenannte Stromata, zu
Deutsch Sammelfruchtkörper. Sie können drei bis acht Zentimeter hoch und
ein bis drei Zentimeter breit werden. Ihre Form variiert zwischen
unregelmäßig-keulig bis lappig und flach. Häufig stehen mehrere Stromata
in Büscheln beieinander. Anfangs sind sie graubraun bis hellbraun
gefärbt. Mit der Zeit werden sie immer dunkler, bis sie schließlich
schwarz sind. Bei den schwarzen Stromata handelt es sich um reife
Exemplare. Im Inneren sind sie weiß. Zu finden ist diese Pilzart in
Wäldern. Meist gedeiht sie an Strünken ehemaliger Laubbäume.
Insbesondere an Buchen gedeiht die Vielgestaltige Holzkeule. Sie gehört
zur Familie der Holzkeulenverwandten (Xylariaceae). Foto:
14.10.2013, Herne-Holthausen
Viersporiger Nitrat-Helmling (Mycena stipata)
Der
Viersporige Nitrat-Helmling ist ein Vertreter der Familie der
Ritterlingsartigen (Tricholomataceae). Seine Fruchtkörper erreichen eine
Höhe von bis zu acht Zentimeter und ihre meist glockenförmigen Hüte sind
im Durchmesser ein bis zwei Zentimeter groß. Braun bis graubraun sind
die Hüte auf der Oberseite gefärbt, auch die Stiele weisen häufig diese
Färbung auf. Sie sind grob gerieft und der Rand ist häufig recht hell.
Die Lamellen sind weißlich bis hellgrau. Auf morschem Totholz von
Nadelbäumen, bevorzugt auf Kiefernholz, sind die meist in dichten
Gruppen angeordneten Fruchtkörper in der Zeit von August bis November zu
finden. Alternative Namen dieser Pilzart lauten Büscheliger
Nitrathelmling oder Alkalischer Helmling. Foto: 14.09.2007,
Essen-Heisingen
Wiesen-Stäubling (Meadow Puffball, Vascellum pratense)
Der
Fruchtkörper des Wiesen-Stäublings erreicht einen Durchmesser von zwei
bis fünf Zentimeter. Das Fleisch dieser Pilze, die zur Familie der
Champignonverwandten (Agaricaceae) gehören, ist bei jungen Exemplaren
weiß bis cremefarben. Mit zunehmendem Alter wird es gelblich, dann
olivbraun bis fast schwarz. Außen sind Wiesen-Stäublinge weiß bis
cremefarben. Außerdem tragen junge Pilze feine Stacheln oder eine
Körnung. Je älter sie werden, desto glatter wird die Oberfläche dieser
Pilze. Zu finden sind Wiesen-Stäublinge auf Weiden, Wiesen oder anderen
Flächen mit Gräserbewuchs. Von April bis in den Herbst hinein lassen
sich in Deutschland Fruchtkörper dieser Pilzart beobachten. Foto:
22.09.2013, Bochum-Querenburg
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Weitere Informationen:
Pilzbilder-Galerie von Norbert Kühnberger
Harzpilzchen - Internetseite von Hartmut Schubert
Pilzepilze.de - Pilze, Pilzfotos, Pilzforum
Pilzforum.eu - Pilze, Pilzbestimmung, Pilzforum
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