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Natur im Ruhrgebiet: Pilze - Teil 2
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Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fruticulosa)
Der Geweihförmige Schleimpilz wird der Familie der
Ceratiomyxaceae zugerechnet, einen deutschen Namen hat sie nicht. Diese
Pilzspezies bildet kleine sogenannte Fruktifikationen, die weiß, gelb
oder durchscheinend sind. Mitunter kommen auch bläuliche Exemplare vor.
Diese beiden Variationen werden als Ceratiomyxa fruticulosa
var. porioides und Ceratiomyxa fruticulosa var.
fruticulosa bezeichnet. Es handelt sich bei der
fruticulosa-Variante um kleine, säulenartige Gebilde, die zwischen ein
und zehn Millimeter hoch sind. Ihr Durchmesser ist kleiner als ein
Millimeter. Weil die kleinen Säulen aus einzelnen Gliedern bestehen, die
nicht immer gerade angeordnet sind, sondern ein wenig verzweigt wachsen,
erinnern sie an kleine Geweihe, was sich wiederum im deutschen Namen der
Spezies widerspiegelt. Die porioides-Variante erinnert an kleine Kissen
mit netzartiger, poriger Struktur. Vom späten Frühling bis in den Sommer
hinein lassen sich die Fruktifikationen dieser Pilzart auf totem Laub-
und Nadelholz beobachten. Man geht davon aus, dass die Pilzart in
mindestens zwei verschiedenen Variationen vorkommt, was unter Forschern
allerdings noch umstritten ist. Foto: 10.08.2014, Bochum-Riemke
Glimmertintling (Glistening Inkcap, Coprinus micaceus)
Bei
der hier gezeigten Pilzart handelt es sich sehr wahrscheinlich um den
Glimmertintling, der zur Familie der Mürblingsverwandten (Psathyrellaceae) gehört. Diese Fruchtkörper dieser Spezies wachsen meist dicht
beieinander in Gruppen. Bis zu drei Zentimeter kann der Durchmesser des
Hutes junger Pilze betragen, seine Dicke beläuft sich auf bis zu 2,5
Zentimeter. Bei jungen Exemplaren ist der Hut eiförmig, doch mit der
Zeit wölbt er sich nach außen und wird dadurch glockenförmig. Sein
Durchmesser wächst auf bis zu fünf Zentimeter. In der Mitte ist der Hut
cremefarben bis bräunlich gefärbt, er dunkelt hier nach. Weiter außen
ist der Hut hell bräunlich gefärbt. Zu Beginn ist die Haut gerieft, mit
zunehmendem Alter wird sie immer faltiger. Der deutsche Name
Glimmertintling rührt daher, dass junge Fruchtkörper mit glänzenden
Schuppen besetzt sind. Durch Regengüsse werden sie abgewaschen. Anfangs
sind die Lamellen weißlich, später sind sie graubraun bis grauviolett
gefärbt, um schließlich schwarz zu werden. Drei bis acht Zentimeter, in
manchen Fällen sogar zehn Zentimeter, ist der Stiel lang. Seine Breite
beträgt drei bis fünf Millimeter und er ist hell bräunlich gefärbt. Da
er innen hohl ist, ist er nicht sehr stabil. In Laub- und Mischwäldern
ist der Glimmer-Tintling zu finden, in Nadelwäldern kommt er selten vor.
Das gesamte Jahr über kann man Fruchtkörper dieser Spezies beobachten.
Foto: 11.06.2013, Bochum-Riemke
Goldgelber Zitterling (Yellow Brain Fungus, Tremella mesenterica)
Abgestorbene
Laubholzzweige und -äste bilden das Substrat für den ganzjährig
vorkommenden Goldgelben Zitterling. Nur selten ist diese Art auf
Nadelholzzweigen zu finden. Zwischen zwei und rund fünf Zentimeter breit
sind die Fruchtkörper dieser Pilzart. Die Höhe kann zwei bis vier
Zentimeter betragen. Häufig wachsen mehrere dieser Fruchtkörper
nebeneinander in einer Reihe. Junge Fruchtkörper sind leuchtend gelb
gefärbt und zeigen eine hirnartige Form. Mit der Zeit werden die Pilze
lappig und faltig, sie hängen dann schlaff herab und die Farbe wechselt
zu einem blassen Gelb. Foto. 08.12.2015, Bochum-Riemke
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Grünblättriger Schwefelkopf (Sulphur Tuft, Hypholoma fasciculare)
Mit
einem Durchmesser von zwei bis sechs Zentimeter ist der Hut des
Grünblättrigen Schwefelkopfes recht zierlich. Auf der Oberseite ist der
Hut kräftig gelb bis gelblichgrün gefärbt. Anfangs ist seine Form
kugelig, doch mit der Zeit flacht der Hut ab. In der Mitte befindet sich
häufig ein kleiner Buckel oder bei einigen Exemplaren eine kleine Mulde.
In aller Regel sind die Hüte am Scheitel etwas dunkler als an anderen
Stellen und die Oberfläche ist entweder glatt oder mit feinen Fasern
bedeckt. Bei jungen Pilzen sind die Lamellen gelblich gefärbt. Mit der
Zeit verfärben sie sich und werden erst grünlich und später olivbraun.
Weißlich bis gelblich ist der Stiel gefärbt, an der Basis ist er dunkler
als darüber. Oft ist die Basis eher bräunlich gefärbt. Drei bis acht
oder mitunter auch zehn Zentimeter kann der Stiel lang sein. Der
Grünblättrige Schwefelkopf wächst auf Totholz und ist in Laub- und
Nadelwäldern zu finden. Fruchtkörper können zwischen Mai und Dezember
beobachtet werden. Diese Pilzart gehört zur Familie der Träuschlingsverwandten
(Strophariaceae). Foto: 14.10.2013, Herne-Holthausen
Halskrausen-Erdstern (Collared Eathstar, Geastrum triplex)
In
Europa ist der Halskrausen-Erdstern weit verbreitet, allerdings kommt er
in seinem Verbreitungsgebiet selten vor. Geschlossene Knollen dieser
Pilzart haben einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimeter. Öffnen sie
sich, reißt die Außenhülle auf und es bilden sich vier bis acht spitz
zulaufende Zipfel, die aufgeklappt wie ein Stern aussehen. Im Zentrum
befindet sich der ungestielte, kugelförmige und cremeweiß gefärbte
Fruchtkörper. An seiner Spitze befindet sich eine Öffnung, durch die die
Sporen freigesetzt werden. Typisch für die Art ist zudem eine
"Halskrause", also ein fleischiger Bereich, der auf dem Stern liegt und
auf dem sich der Fruchtkörper (Sporensack) befindet. Bis in den
Spätherbst hinein wachsen die Pilze, sie können aber den Winter
überdauern und sind dann noch zu Beginn des folgenden Jahres in der
Natur zu beobachten, so auch das in diesem Absatz gezeigte Exemplar. Der
Halskrausen-Erdstern gehört zur Familie der Erdsternverwandten (Geastraceae).
Foto: 15.09.2013, Bochum-Riemke
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Herber Zwergknäuling (Bitter Oyster, Panellus stypticus)
Der
Herbe Zwergknäuling ist ein Mitglied der Familie der Helmlingsverwandten
(Mycenaceae). Die Fruchtkörper dieser Pilzart sind recht klein; ihre
Breite beläuft sich auf circa 1,5 bis vier Zentimeter. Sie haben einen
kurzen Stiel, der nur ein bis zwei Zentimeter lang ist, und sie sind
fächer- bis nierenförmig. Meist stehen mehrere Fruchtkörper
dachziegelartig dicht beisammen. Auf der Oberseite sind die Fruchtkörper
hellbraun, ockerfarben oder zimtbraun. Sind sie trocken, ist ihre
Färbung heller als im feuchten Zustand. Zudem sind ältere Exemplare
heller als junge. Zu finden ist diese Pilzspezies auf Totholz, also
beispielsweise auf liegenden Ästen oder Baumstümpfen. Vor allem auf
Totholz von Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Eichen (Quercus
sp.) gedeiht diese Art. Sie kommt ganzjährig vor, wobei frische
Exemplare vor allem im Herbst entstehen. Foto: 27.10.2014,
Bochum-Riemke
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Herbst-Lorchel (White Saddle, Helvella crispa)
Die
Herbst-Lorchel gehört zur Familie der Lorchelverwandten (Helvellaceae).
Ihre Fruchtkörper haben ein für Lorcheln charakteristisches Aussehen.
Sie bestehen aus einem Stiel und einem Kopfteil, der meist bis zu drei
Zentimeter breit ist und kraus oder gelappt ist. Häufig finden sich in
ihm Risse oder Brüche. Dieser Teil der Fruchtkörper ist weißlich,
hellgrau oder bräunlich gefärbt. Etwa zwei bis 15 Zentimeter ist der
Stiel groß. Er steht in den meisten Fällen aufrecht und weist tiefe
Längsfurchen auf. Er ist weiß gefärbt und in seinem Inneren befinden
sich Hohlräume. Vom Sommer bis in den Spätherbst kann man diese Pilzart
in Mischwäldern, an Wegrändern und mitunter an Hecken beobachten. Ein
alternativer Name dieser Spezies ist Krause Lorchel. Foto:
27.10.2014, Bochum-Riemke
Judasohr (Jew's Ear Fungus, Hirneola auricula-judae)
Sowohl
an abgestorbenem Holz als auch an geschwächten, noch lebenden Bäumen ist
das Judasohr zu finden. Dieser Pilz gehört zur Familie der Ohrlappenpilzverwandten (Auriculariaceae) und er bildet einen dunkelbraunen
Fruchtkörper, der lappenartig ist und an die Form einer Ohrmuschel
erinnert. Das Gebilde steht dabei seitlich von dem Substrat ab, auf dem
es wächst. Zwischen drei und zehn Zentimeter kann das Judasohr breit
werden, das Fleisch ist 1,5 bis zwei Millimeter dick. Alternative Namen
dieser Pilzart sind Mu-Err, Wolkenohrpilz oder Holunderpilz,
wissenschaftlich wird sie außerdem auch als Auricularia auricula-judae
bezeichnet. Vor allem
in der chinesischen Küche findet diese Pilzart Verwendung, vom Sammeln
in der Natur ist Laien aber abzuraten, denn es besteht
Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren Arten. Foto: 22.09.2013,
Bochum-Querenburg
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Foto: 22.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 22.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Lachsfarbener Schleimpilz (Tubifera ferruginosa)
Der
Lachsfarbene Schleimpilz gehört zur Schleimpilz-Familie namens
Enteridiidae. Junge Fruchtkörper sind lachsfarben, orange, rötlich oder
weinrot gefärbt, mit der Zeit werden sie oft etwas dunkler. Weil diese
Spezies wie viele andere Schleimpilze auch ihren Standort wechseln kann,
sieht man in ihrer Nähe oft ihre typischen Schleimspuren. Vom Frühling
bis in den Spätherbst sind die Fruchtkörper zu finden. Sie sind bis zu
fünf Millimeter hoch und in dichten Gruppen angeordnet, die einen
Durchmesser von zehn bis 60 Millimeter haben. Mitunter findet man auch
Gruppen, die noch etwas breiter sind. Lachsfarbene Schleimpilze sind
Holzzersetzer und sie gedeihen vor allem auf Totholz von Nadelbäumen.
Ein weiterer gebräuchlicher Name dieser Spezies lautet
Fischeierschleimpilz. Foto: 18.10.2014, Bochum-Riemke
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Langstielige Ahorn-Holzkeule (Dead Moll's Fingers, Xylaria longipes)
Bei
der Langstieligen Ahornholzkeule handelt es sich um einen Vertreter der
Familie der Holzkeulenverwandten (Xylariaceae). Diese Art bildet mehrere Zentimeter lange, aufrecht auf
Stielen stehende Sammelfruchtkörper (Stromata), in denen sich die
eigentlichen Fruchtkörper befinden. Der Stiel ist hierbei jeweils
zylindrisch geformt und etwa ein bis drei Zentimeter lang. Der Kopfteil
mit den Fruchtständen ist keulen- bis walzenförmig und er kann eine
Länge von circa sechs Zentimeter erreichen. Die Pilze weisen eine
schwarze Färbung auf und kommen an abgestorbenen, berindeten Ästen von
Ahorn, Eiche und Eberesche vor. An Buchen und Hainbuchen sind diese
Pilze ebenfalls zu finden. Foto: 18.10.2014, Bochum-Riemke
Maisbeulenbrand (Corn Smut, Ustilago maydis)
Beim
Maisbeulenbrand, der zur Familie der Ustilaginaceae gehört, handelt es sich um einen Pilz, der in Europa
ausschließlich Maispflanzen (Zea mays) als
Parasit befällt. Es kann zu großen Ernteausfällen kommen, wenn
zahlreiche Pflanzen auf Maisfeldern betroffen sind. Der Maisbeulenbrand
kann sich vor allem dann ausbreiten, wenn es starke Wechsel zwischen
extremen Umweltbedingungen gibt, also beispielsweise sehr viel Regen und
starke, lang anhaltende Trockenheit im Wechsel. Solche Bedingungen
können den Mais schwächen und anfällig für den Pilz werden lassen. Alle
oberirdischen Teile der Maispflanzen können vom Maisbeulenbrand
betroffen sein. Häufig zeigt sich dieser Pilz aber vor allem an den
Kolben, wo sich hellgraue Verdickungen bilden. Dieser parasitäre Pilz
wird auch als Maisbrand bezeichnet. Foto: 29.09.2013,
Velbert-Langenberg
Nebelgrauer Trichterling (Clouded Funnel Cap, Clitocybe nebularis)
In der deutschen Natur lässt sich der Nebelgraue
Trichterling sehr häufig beobachten. Zu finden sind diese zur Familie
der Die Ritterlingsverwandten (Tricholomataceae) gehörenden Pilze in der
Streu von Laub- und Nadelwäldern, sie wachsen auf dem Boden. Mitunter
bilden sie Hexenringe. Zwischen fünf und 50 Zentimeter beträgt der
Durchmesser des Hutes dieser Spezies. Bei jungen Exemplaren ist der Hut
gewölbt, bei älteren eher flach. Er kann dann am Rand ein wenig gebogen
oder eingerollt sein. Bei trockenem Wetter ist der Hut hellgrau bis weiß
gefärbt, bei feuchtem Wetter ist er hingegen graubraun. Die Oberfläche
des Hutes ist glatt. Weißlich bis gelblich sind die Lamellen gefärbt.
Fünf bis 15 Zentimeter ist der weißlich gefärbte Stiel lang, seine
Breite beläuft sich auf 1,5 bis fünf Zentimeter. An seiner Basis kann
sich Filz aus feinen Fäden (Mycelfilz) befinden. Fruchtkörper des
Nebelgrauen Trichterlings sind im Herbst zu finden. Alternative Namen
dieser Pilzart lauten Graukappe und Nebelkappe. Foto: 23.09.2013,
Velbert-Langenberg
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Parasol (Parasol Mushroom, Macrolepiota procera)
Der
Parasol gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae) und er kann sehr groß werden. Sein schirmartig oder flach geformter Hut
erreicht einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter. Der Stiel, auf dem
er sitzt, ist relativ dünn. Bei jüngeren Pilzen sind auf dem Hut
Schuppen zu sehen, die in der Mitte des Hutes bräunlich gefärbt sind.
Schuppen am Rand des Hutes sind hingegen heller bis weißlich gefärbt.
Ältere Exemplare des Parasols sind cremefarben. Der Parasolpilz gehört
zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae) und ist mit einigen
anderen Spezies leicht zu verwechseln. Weitere Namen dieser Pilzart
lauten Gemeiner Riesenschirmling oder Riesenschirmpilz. Foto: 23.09.2013,
Velbert-Langenberg
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Foto: 20.10.2013,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 20.10.2013,
Bochum-Querenburg |
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Weitere Informationen:
Pilzbilder-Galerie von Norbert Kühnberger
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Pilzepilze.de - Pilze, Pilzfotos, Pilzforum
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