Pflanzen auf Mallorca - Teil 1
Afrikanische Tamariske (African Tamarisk, Tamarix africana)
Auf
einem verlassenen Grundstück, das in etwa 50 Meter Entfernung vom Strand
gelegen hat, hatte sich der in diesem Absatz gezeigte Strauch einen
Platz reserviert. Afrikanische Tamarisken bevorzugen feuchte und
salzhaltige Böden sowie Flussufer als Standort. Das abgebildete Exemplar
ist rund zwei Meter hoch und voller rosafarbener, zierlicher Blüten
gewesen. Generell können diese Tamarisken bis zu fünf Meter hoch werden.
Sie sind an ihren sehr dünnen und kleinen grünen Blättern sowie den
zartrosa bis weiß gefärbten Blüten zu erkennen. Foto: 2002, C'an Picafort
Aleppokiefer (Aleppo Pine, Pinus halepensis)
Ursprünglich
ist die Aleppokiefer auf Mallorca nicht heimisch gewesen. Sie ist von
Menschen auf die Insel gebracht worden, dies hat sich vermutlich bereits
im 16. Jahrhundert ereignet. Sie ist seinerzeit insbesondere im
Küstenbereich großflächig anpflanzt worden. Mit diesen Kiefernwäldern
haben sich die damaligen Bewohner Mallorcas aller Wahrscheinlichkeit
nach vor den Blicken und Angriffen durch Piraten schützen wollen. Die
Nadeln der Aleppokiefern werden bis zu zehn Zentimeter lang und sind
leuchtend grün gefärbt. Dazu bilden die rotbraunen Zapfen einen starken
farblichen Kontrast. Zehn bis 20 Meter können die Bäume groß werden.
Mitunter werden sie auch als See-Kiefern bezeichnet.
Foto: 2002, C'an Picafort, ©
Walter Gladischefski
Aloe maculata
In einem verwilderten Garten haben sich mehrere Exemplare dieser
ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammenden Pflanzenart namens
Aloe maculata
befunden. Aloe-Gewächse sind nur dann besonders auffällig, wenn
sie blühen. Ihre Blätter befinden sich in einer niedrigen
Rosette am Boden. Sie sind dick und fleischig. Typisch für A.
maculata sind die grün bis rötlich-violett gefärbten
und hell gesprenkelt Blätter. Ihre Blütenstände sind rund einen Meter hoch
und die Blüten sind auffällig orangerot gefärbt.
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Foto: 2002, C'an Picafort |
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Foto: 2002, C'an Picafort |
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Amerikanische Agave (Centuryplant, Agave americana)
Im
Durchmesser ist die nebenstehend abgebildete Pflanze etwas mehr als 1,5
Meter groß gewesen. Ihre Blätter sind nahezu ebenso lang gewesen und sie
hat zusammen mit einigen etwas kleineren Exemplaren ihrer Art in einem
verwilderten Garten gestanden, der offenbar schon lange nicht mehr
genutzt oder gepflegt worden ist. Amerikanische Agaven sind vor allem
dann leicht zu identifizieren, wenn sie in Blüte stehen, siehe Foto im
Reisebericht über
Malta. Die ursprünglich aus den USA und Mexiko stammende Pflanzenart
kann im Durchmesser bis zu 3,7 Meter groß werden. sie ist als
Gartenpflanze in warmen Teilen der Welt sehr beliebt. Foto: 2002, C'an Picafort
Balearen-Johanniskraut (St. John's Wort, Hypericum balearicum)
Auf
Felsen und in lichten, trockenen Wäldern gedeiht das
Balearen-Johanniskraut am besten. Die Sträucher erreichen eine Höhe von
bis zu etwa 1,2 Meter. An den Spitzen ihrer Zweige befinden sich die
gelben Blüten. In der Abbildung rechts, die eine solche Blüte zeigt,
kann man erkennen, wie die Kronblätter seitlich abstehen. Das
Balearen-Johanniskraut ist ursprünglich nur auf den Baleareninseln
vorgekommen. Einzig auf Formentera ist es nicht vertreten. Heute finden
sich außerdem in Ligurien, also Italien, einige verwilderte Büsche
dieser Johanniskrautart. Foto: 1999, La Dragonera
Baum-Wolfsmilch (Tree Spurge, Euphorbia dendroides)
An
steinigen Hängen in der Nähe des Meeres gedeiht auf
La
Dragonera und Mallorca ein schönes Wolfsmilchgewächs namens
Baum-Wolfsmilch. Der Umfang der
reichlich verzweigten Büsche kann bis zu zwei Meter betragen, dasselbe
gilt für die Wuchshöhe. Im unteren
Bereich der einzelnen Zweige sind die Blätter dunkler gefärbt als oben,
die jüngsten Blätter sind zudem insgesamt zarter als die älteren
Exemplare. Die Scheinblüten sind
becherförmig und gelblich-grün gefärbt, ihr Fruchtknoten hängt heraus.
Vollsonniges, offenes Gelände ist ein bevorzugtes Habitat, in dem die
Pflanzenart anzutreffen ist. Foto: 1999, La Dragonera
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Blasige Rauke (Arugula, Eruca vesicaria sativa)
An
Wegrändern und auf Kulturland begegnet man auf Mallorca mancherorts der
Blasigen Rauke. Diese Pflanzenart ist einjährig und krautig; sie kann
eine Wuchshöhe von 20 bis 100 Zentimeter erreichen. Anhand ihrer bis zu
2,5 Zentimeter langen, schmalen und tropfenförmigen Schoten sowie der
vergleichsweise großen Blüten mit ihren vier Kelchblättern kann man die
Pflanze, die im gesamten Mittelmeerraum vorkommt, vergleichsweise leicht
erkennen. In einigen Teilen ihres mediterranen Verbreitungsgebiets wird
die Blasige Rauke als Salatpflanze vom Menschen kultiviert.
Foto: 2002, C'an Picafort
Borretsch (Borage, Borago officinalis)
Als
Küchenkraut ist Borretsch in Deutschland bekannt und beliebt, weshalb
sie in Gärten angepflanzt wird. Am Mittelmeer in ihrem ursprünglichen
Verbreitungsgebiet wächst und gedeiht diese Pflanze an vielen Orten in
freier Natur. Vorzugsweise trifft man wilden Borretsch auf Brach- und
Kulturland sowie in Gärten an. Die krautige Pflanzenart kann bis zu 70 Zentimeter groß werden.
Ihre bläulich-violett gefärbten Blüten sind nickend, das heißt, ihre
Öffnung hängt meist ein wenig nach unten. Foto: 2002, S'Albufera
Dissgras (Mauritanian Grass, Ampelodesmos mauritanica)
Der westliche Mittelmeerraum ist die Heimat des Dissgrases oder einfach
Diss. Nach der alten Rechtschreibung lautet der alternative Name Diß.
Die Pflanzenart gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Diss ist
ausdauernd und bildet Horste. Zwischen einem und drei Meter kann die
Wuchshöhe dieser Grasart betragen. Etwa einen Meter lang werden die
Blätter, ihre Breite beläuft sich auf circa sieben Millimeter. Sie sind
rau und derb, außerdem sind sie stark gerippt. Bis zu 50 Zentimeter lang
wird die Blütenrispe.
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Foto: 2002, Caimari |
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Foto: 1999, Puigpunyent |
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Dreibeeriger Zeiland (Spurge Olive, Cneorum tricoccon)
Der
westliche Mittelmeerraum ist die natürliche Heimat des Dreibeerigen
Zeilands. Diese Pflanzenart wird auch als Zwergölbaum bezeichnet und sie
stammt aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). In küstennahen
Gebieten mit immergrünem Gebüsch, auch als Macchien bezeichnet, ist die
Pflanze anzutreffen. Sie gedeiht in Höhenlagen von bis etwa 500 Meter
über dem Meeresspiegel. Der Strauch ist immergrün, die Wuchshöhe kann
bis zu zwei Meter betragen. Schmal lanzettlich sind die Blätter geformt,
sie sind ledrig, hellgrün gefärbt und wechselständig angeordnet. Die
Blüten des Dreibeerigen Zeilands sind gelb. Daraus entwickelt sich nach
der Befruchtung eine rote Frucht, die in drei Teilbeeren zerfällt. Foto: 2002, Caimari
Dreikant-Lauch (Threecorner Leek, Allium triquetrum)
Niedrig
und ausgesprochen zierlich ist die nebenstehend abgebildete Pflanzenart.
Die Blüten des Dreikant-Lauchs können eine Wuchshöhe von zehn bis 50
Zentimeter erreichen. Weißlich sind die in der Zeit von Dezember bis Mai
vorkommenden Blüten gefärbt, ihre Öffnung
zeigt nach unten. In manchen Büchern wird diese Art auch
Glöckchen-Lauch genannt, weil die Blüten an kleine Glocken erinnern. Die
Laubblätter des Dreikant-Lauchs sind grundständig, gekielt und maximal
17 Millimeter breit. Ihre Länge kann weit über zehn Zentimeter betragen.
Feuchte Standorte wie Gebüsche und Gräben werden von der Art bevorzugt.
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den westlichen
Mittelmeerraum. Foto: 2002, S'Albufera
Edel-Gamander (Germander, Teucrium chamaedrys)
Der Edel-Gamander ist ein meist recht niedriger
Strauch, dessen Stängel eine Wuchshöhe von durchschnittlich etwa zehn
bis 30 Zentimeter erreichen und maximal 35 Zentimeter hoch werden
können. Unten sind die Stängel meist verholzt. Die Blätter sind
dunkelgrün und die circa drei Millimeter lang gestielten Blüten sind
violett bis rötlich. Ihr Kelch misst sechs bis acht Millimeter. Die
Blütenkrone ist zehn bis 15 Millimeter lang. Trockene Standorte mit viel
Sonnenlicht werden vom Edel-Gamander bevorzugt. Diese Pflanzenart wird
auch als Echter Gamander oder als Schafkraut bezeichnet. Foto: 1999,
La Dragonera, © Monika Brandstetter
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