Startseite
·
Mallorca allgemein
· Kulinarisches
· Ausflugstipps
· Reserva
Puig de Galatzó
· Torrent de Pareis
· Cap de Formentor
· Exotic Parque
· Valle de Bóquer
· La Dragonera
· S'Albufera
· Tiere
· Vögel
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Pflanzen
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Literatur & Linktipps
· Datenschutzerklärung
|
La Dragonera
Ein besonders schöner Ausflug ist eine Fahrt zur kleinen,
von Menschen unbewohnten Insel La
Dragonera, die auf Deutsch "die Dracheninsel" heißt. Sie wird beispielsweise von Sant Elm und
Paguera aus mit Booten angesteuert und steht unter Naturschutz. Auf
dem 288 Hektar großen Eiland existiert eine endemische, das heißt nur dort vorkommende
Eidechsenunterart: die Dragoneraeidechse (Podarcis lilfordi gigliolii).
Die Tiere verstecken sich in den Sträuchern, rennen flink über die
Wege oder sonnen sich in Mauerritzen. Während meines Besuchs Ende
Februar 1999 ist das Inselchen voller
Mittelmeermöwen gewesen, die erfreulich zutraulich gewesen sind und sich durch
Spaziergänger nicht leicht aus der Ruhe bringen lassen haben. Da hat das
Fotografieren richtig Spaß gemacht!

Die
4,2 Kilometer lange und an ihrer breitesten Stelle 900 Meter messende
Insel gehört zur Gemeinde Andratx. An der höchsten Stelle (353 Meter)
von Dragonera erhebt sich der Leuchtturm von Na Popi. Obwohl in manchen
Reiseführern geschrieben steht, dass Boote La Dragonera lediglich
während der Hauptsaison ansteuern, kann man oft auch während der
Nebensaison zur Insel schippern. Die Uhrzeiten für die Abfahrt und für
die Abholung sollten Interessenten vor Ort erfragen. Sie variieren
sowohl mit der Jahreszeit als auch je nach Anbieter der Bootstouren.
Dasselbe gilt für die Preise und für die Aufenthaltszeit auf der Insel.
Am besten wählt man einen Tourveranstalter, der einen möglichst langen
Aufenthalt auf Dragonera ermöglicht. In manchen Fällen beträgt diese
Verweildauer nur etwa eine Stunde, was für Naturfreunde bei weitem zu
kurz ist. Lande- und Abholpunkt ist der Hafen von La Dragonera, der bei
Cala Lladó zu finden ist. Auf Deutsch heißt dieser Bereich der Insel
"Räuberbucht", weil dort in der Vergangenheit Räuber und Piraten an Land
gegangen sind. Während man auf das Boot wartet, kann man im Hafenbecken
Anemonen, kleine Fische und Quallen beobachten.
Zum Seitenanfang ↑
Da
auf Dragonera keinerlei Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind, muss man
seinen Proviant selbst mitbringen. Nehmen Sie ausreichend Getränke mit,
denn selbst im Februar wird es mitunter schon ziemlich heiß an den
windgeschützten Stellen im Südwesten Dragoneras. Bitte lassen Sie keinen
Müll auf der seit 1995 als Naturpark ausgewiesenen Insel zurück. Schauen
Sie bei der Überfahrt aufmerksam aufs Meer hinaus, dann sehen Sie
vielleicht einen der vielen Seevögel beim Fischen. Ich habe
beispielsweise Kormorane (Gulosus aristotelis) bei der
Nahrungssuche beobachten können. Auf der Insel selbst sind diese schwarzen Vögel schwer
auszumachen, ich habe dort keinen einzigen von ihnen entdeckt, obwohl ich die
Küste aufmerksam abgesucht habe.
Eine
gemächliche Wanderung zum südwestlichen Leuchtturm an der Cala Llebeig
beziehungsweise Cala Llebeitx, siehe Abbildung rechts, dürfte für
Menschen, die nicht gern waghalsig klettern, genau das Richtige sein.
Die Steigungen des Weges sind kaum spürbar und auf dieser Seite der
Insel herrscht oft Windstille. Schaut man unterwegs nach rechts und
links, sind die unzähligen
Rosmarinsträucher (Rosmarinus officinalis)
nicht zu übersehen, die man vor allem dann, wenn die Sonne scheint, auch
riechen kann. Durch die Sonnenstrahlen aufgeheizt, verströmen ihre
Blätter den für die Pflanzenart typischen würzig-aromatischen Kräuterduft. Ein Spaziergang
auf La Dragonera ist demnach nicht nur ein Erlebnis für die Augen,
sondern auch für die Nase - sofern man den Duft von Rosmarin mag.
Praktisch
auf der gesamten Insel trifft man auf rastende
Mittelmeermöwen (Larus michahellis, siehe Abbildung
rechts). Viele dieser Vögel ziehen zudem ihre Kreise durch den Luftraum
über La Dragonera. Ihre Spannweite von etwa 1,50 Meter ist recht
beeindruckend. Die Tiere sind wenig scheu, ihre Fluchtdistanz liegt bei
weniger als zwei Meter, was bedeutet, dass man sich ihnen problemlos mit
der Kamera nähern kann. Zwischen den vielen Altvögeln finden sich im
Frühjahr jugendliche Möwen, die im Jahr zuvor geschlüpft sind. Man
erkennt sie an ihrer leicht unterschiedlichen Zeichnung mit den
bräunlichen Flecken in den weißen Bereichen des Gefieders.
Zum Seitenanfang ↑
Neben den Möwen kommt auf La Dragonera eine Reihe weiterer Vogelarten
vor. Die meisten von ihnen hört man lediglich oder sieht sie allenfalls
kurz, wenn sie zwischen den niedrigen Büschen hin und her fliegen.
Besonders häufig anzutreffen sind
Rotkehlchen (Erithacus rubecula), aber auch
Samtkopfgrasmücken (Sylvia melanocephala melanocephala) habe ich ausmachen
können. Eleonorenfalken
(Falco eleonorae) habe ich hingegen leider
nicht zu Gesicht bekommen, dafür ist der Frühling die falsche
Jahreszeit. In den steilen Hängen Dragoneras soll sich eine der größten
Kolonien dieser Vogelart befinden. Vor allem im Herbst kann man die schönen
Greifvögel auf der Insel beobachten.
Nicht zu übersehen sind die Heerscharen von
Balearen-Eidechsen (Podarcis lilfordi,
siehe Abbildungen rechts), die auf dem Eiland heimisch sind. Man sollte
sich ihnen möglichst vorsichtig nähern, damit sie nicht sogleich in das
nächste Versteck verschwinden, weil sie sich gestört fühlen. Besonders
gut kann man sie in den Ritzen der vielen Mauern betrachten. Mit ein
wenig Glück kann man ihnen bei der Nahrungsaufnahme zusehen, wenn sie
beispielsweise vom Nektar einer Rosmarinblüte trinken. Viele
Spaziergänger bringen Obst als Proviant mit. Fallen kleine Stücke herab
oder werden nicht essbare Teile weggeworfen, machen sich die Eidechsen
meist in Windeseile darüber her, sie scheinen zum Beispiel Äpfel
besonders zu mögen. Saftigen Früchte sind für die Tiere nicht nur Nahrung, sondern stillen auch
ihren Durst, denn auf La Dragonera ist Süßwasser rar.
In der Nähe des Hafenbeckens von La Dragonera liegt ein kleiner
Olivenhain, den man erreicht, wenn man vom Anleger aus nach rechts geht
und sich in Richtung der kleinen Landzunge hält. Zwar wird dieser Hain
heutzutage nicht mehr bewirtschaftet. Die Bäume stellen jedoch herrliche
Fotomotive dar und an jenem Ort trifft man meist nur wenige andere
Tagesbesucher, sodass man La Dragonera dort von der sehr ruhigen Seite
erleben kann. Im Frühling während meines Ausflugs zur Insel sind Teile
der Wiese zwischen den Olivenbäumen ein gelbes Blütenmeer gewesen.
Bevor Sie sich von der hübschen, kleinen Insel verabschieden, sollten
Sie unbedingt eingehend die Küstenlinie Mallorcas betrachten. Die steile
Felsenküste bei Sant Elm sieht von La Dragonera aus besonders
eindrucksvoll aus - lassen Sie diese Szenerie einfach auf sich wirken,
siehe Abbildung rechts. Übrigens: Wer von Dragoneras Küste aus mit einem
Fernglas das Meer beobachtet, hat sehr gute Chancen darauf, Meeresvögel
direkt oberhalb der Wasseroberfläche jagen zu sehen.
Zum Seitenanfang ↑ |
Weitere
Informationen:
Das Gebiet bei Naturgucker.de
|