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Landtiere der Malediven
Neben
der atemberaubend schönen
Unterwasserwelt beherbergen die Malediven auch an Land einige
interessante Tiere. Zwar ist die Fülle der Inselfauna erheblich geringer
als die Meeresfauna, aber es lohnt sich dennoch, während eines
Spaziergangs über die Hotelinsel nach Tieren Ausschau zu halten. Manche
der tierischen Inselbewohner sind nicht zu jeder Tageszeit sichtbar. Vor
allem während der sehr heißen Mittagsstunden verkriechen sich die
meisten Tiere in den Schatten, um dort auf kühlere Stunden zu warten.
Die besten Zeiten für die Beobachtung maledivischer Landtiere sind der
frühe Morgen sowie die Stunde vor Sonnenuntergang. Einige Tiere sind
zudem nur nachts zu sehen.
Folgende Tiere sind auf dieser Seite zu sehen:
· Asiatischer Hausgecko (House Gecko, Hemidactylus frenatus)
· Blutsaugeragame (Bloodsucker Lizard, Calotes versicolor)
· Landeinsiedlerkrebs (Land Hermit Crab, Coenobita sp.)
· Krabben (Crabs)
· Maledivischer Flughund (Indian Flying Fox, Pteropus giganteus ariel)
· Glanzkrähe (House Crow, Corvus splendens)
· Graureiher (Grey Heron, Ardea cinerea cinerea)
· Indischer Koel (Common Koel oder Asian Koel, Eudynamys scolopaceus scolopaceus)
· Weißbrust-Kielralle (White-breasted Water Hen, Amaurornis phoenicurus)
· Insekten
Asiatischer Hausgecko (House Gecko, Hemidactylus frenatus)
Auf
den Malediven sind einige Reptilienarten beheimatet. Man bekommt diese
Tiere vor allem auf dicht bewachsenen, größeren Inseln zu Gesicht. Am
Abend kriechen zahllose Asiatische Hausgeckos aus ihren Verstecken. Sie
verbergen sich am Tage im Gebälk der Bungalows und in den Pflanzen.
Diese flinken Insektenfänger vertilgen mit Vorliebe Moskitos, was sie zu
angenehmen Mitbewohnern macht. Als Mensch braucht man sich vor Geckos in
keiner Weise zu fürchten. Sie übertragen normalerweise keine Krankheiten
und können uns auch anderweitig nicht gefährlich werden. Meist fliehen
sie, wenn man sich ihnen nähert. Asiatische Hausgeckos sind rund zehn
Zentimeter lang, beige bis bräunlich gefärbt und man kann sie
gelegentlich ihre Rufe äußern hören, die wie ein Zungenschnalzen
klingen.
Foto: Juli 2002, Sun Island
Hinweis: Neben den Asiatischen Hausgeckos bevölkern auch die Indischen
Hausgeckos (Hemidactylus flaviviridis) die Inseln der Malediven. Sie sind
insgesamt dunkler gefärbt und noch erheblich scheuer als ihre nahen
Verwandten, weshalb es mir nicht gelungen ist, ein Foto dieser Art
anzufertigen.
Blutsaugeragame (Bloodsucker Lizard, Calotes versicolor)
Anders
als die nachtaktiven Geckos lieben die Blutsaugeragamen die Sonne. Diese
auffällig gefärbten Tiere sitzen gern auf Baumstämmen oder auf gut
einsehbaren, freien Bodenflächen, um sich ausgiebig zu wärmen. Leider
sind diese zu den Schönechsen gehörenden Tiere relativ scheu, sodass
man sie nur schwer aus der Nähe beobachten kann. Das Foto recht zeigt
ein etwa 30 Zentimeter langes männliches Tier, das ich auf Sun Island
beim mittäglichen Sonnenbad beobachtet habe. Der Name Blutsaugeragame
klingt ein wenig erschreckend. Woher er rührt, ist mir nicht bekannt.
Diese Reptilien stellen für den Menschen jedoch trotz des merkwürdigen
Namens keine Gefahr dar. Männchen sind mit ihrer überwiegend
rötlich-braunen Färbung viel auffälliger als Weibchen und Jungtiere, die
bräunlich gescheckt sind. Die Farbtöne können dabei von hellgraubraun
bis dunkelbraun variieren.
Foto: Juli 2002, Sun Island
Auf Sun Island habe ich zwei Blutsaugeragamen dabei beobachtet, wie sie
sich um einen großen Käfer gestritten haben, den eines der beiden Tiere
kurz zuvor erbeutet hatte. Sie sind aufeinander los gegangen, wobei der
Käfer aus dem Maul des Angegriffenen gefallen ist. Das Insekt hat eine
Weile auf dem Boden gelegen, während sich die beiden Echsen gegenseitig
attackiert haben. Nach einem etwa zehn Sekunden andauernden Kampf ist
der Angreifer davon gerannt, der Sieger des Kampfes ist derjenige
gewesen, der zuvor bereits den Käfer gefangen hatte. Nachdem der
Kontrahent im Pflanzendickicht verschwunden war, hat sich der
erfolgreiche Jäger seinen Käfer einverleibt.
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Weibchen, Foto: Juli
2002, Sun Island |
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Jungtier, Foto: Juli 2002, Sun Island |
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Landeinsiedlerkrebs (Land Hermit Crab, Coenobita sp.)
An
den Stränden der Malediveninseln liegen viele schöne Muscheln und
Schneckengehäuse, die man sich am liebsten als Reiseandenken mit nach
Hause nehmen würde. Dies ist jedoch auf den meisten Inseln verboten. Der
Grund dafür sind die vielen Einsiedlerkrebse. Diese kleinen Krabbler
benötigen regelmäßig eine neue "Wohnung". Sie leben bevorzugt in
schicken Gehäusen von Meeresschnecken, wie sie auch von Touristen gern
als Staubfänger mit nach Hause genommen werden. Bitte lassen Sie intakte
Gehäuse dort, wo sie sind, damit die Einsiedlerkrebse nicht obdachlos
werden. Landeinsiedlerkrebse hinterlassen im Sand ihre
charakteristischen Spuren mit einem breiten Streifen in der Mitte, der
von ihrer Muschel herrührt, und kleinen Fußabdrücken zu beiden Seiten.
Das Tier auf dem Foto in diesem Absatz ist inklusive Gehäuse nur zwei
Zentimeter groß und bräunlich-beige gefärbt gewesen. Leider weiß ich
nicht, um welche Art es sich im Detail handelt. Falls Sie bei der
Bestimmung helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
freuen.
Foto: Juli 2002, Sun Island
Wichtiger Hinweis: Leider gibt es immer wieder einige besonders
skrupellose Urlauber, die es einfach nicht lassen können und fleißig
Schneckenhäuser sammeln. Wenn in einem Objekt ihrer Begierde bereits ein
Einsiedlerkrebs wohnt, so schrecken manche Menschen nicht davor zurück,
das arme Tier brutal aus seinem Zuhause zu zerren. Diese Tierquälerei
ist nicht akzeptabel und Sie sollten einschreiten, falls Sie jemanden
dabei beobachten, einen Einsiedlerkrebs gewaltsam seiner Wohnung zu
berauben. Stellen sie diesen Urlauber zur Rede, denn was er tut, ist
nicht nur grausam, sondern auch aus Naturschutzgründen verboten. Bei diesem ruppigen Entfernen der Krebse können die Tiere
verletzt oder getötet werden, außerdem sind sie in der Zeit, in der sie
sich auf die Suche nach einem neuen Gehäuse begeben, schutzlos
Fressfeinden ausgeliefert. Kein Schneckenhaus kann so schön sein, dass
man dafür ein Tier quält oder in Lebensgefahr bringt!
Wenn Sie sich auch nach der Reise zu Hause noch an der Schönheit der
maledivischen Muscheln, Seeigel- und Schneckenhäuser erfreuen möchten, dann
sollten Sie sie einfach fotografieren. Die meisten Kameras verfügen über
eine Makroeinstellung, mit der die filigranen Muster und
Strukturen der Motive hervorragend zur Geltung kommen.
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Foto: Juni
1998, Dhigufinolhu; links im Bild ist keine Muschel oder
Schnecke zu sehen, sondern ein Teil von Spirula spirula,
einem Tintentisch. |
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Foto: Juni
1998, Dhigufinolhu |
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Krabben (Crabs)
An
den feinen, weißen Stränden flitzen tagsüber unzählige, weniger als
einen Zentimeter große Krabben umher; es handelt sich wahrscheinlich um
eine Geisterkrabbenart. Der Körper dieser Tierart ist hell
wie der Sand und diese kleinen Strandbewohner sind sehr scheu. Wenn man
sich ihnen nähert, rennen sie so schnell sie können in ihre Verstecke,
also in von ihnen gegrabene Höhlen im Sand. Das rechts abgebildete Tier
ist etwa einen Zentimeter breit gewesen. Je näher der Sonnenuntergang
rückt, desto weniger dieser kleinen Krabben bevölkern den Strand, denn
sie sind tagaktiv. Sie werden von erheblich größeren Exemplaren
abgelöst, die denselben Lebensraum in der Nacht bevölkern. Falls Sie die hier gezeigten
Pandanus-Arten erkennen, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
freuen.
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Während der Nacht lassen sich bis in die frühen Morgenstunden mehrere
Zentimeter große Krabben an den Stränden der Malediven beobachten. Sie
sind vor allem mit Taschenlampen gut dabei zu beobachten, wie sie nach
Fressbarem suchen und auch vor Streitigkeiten mit Artgenossen oder
Individuen anderer Spezies nicht zurückschrecken. Erst kurz vor
Sonnenaufgang verschwinden die Tiere in ihre Tagesverstecke und räumen
das Feld für die kleinen tagaktiven Krabben. Das in diesem Absatz
gezeigte Tier ist etwa zehn Zentimeter breit und wie fast alle Krabben
scheu gewesen. Ihre extreme Wachsamkeit ist für diese Tiere
überlebenswichtig, denn sie stehen nicht nur auf dem Speisezettel der
Glanzkrähen. Obwohl sie an Land leben, droht ihnen Gefahr aus dem
Meer: Auf Sun Island habe ich eine
Gemalte Muräne dabei, wie sie im Schutze der Dunkelheit an Land
gegangen ist, um den Krebstieren
nachzustellen.
Mancherorts werden Stege oder Fundamente von Gebäuden durch Steine vor
der Brandung geschützt. Auch die Hotelinsel Sun Island weist im Bereich
der Tauchschule eine solche steinerne Befestigung auf. An jener Stelle
kann man einige unterschiedliche Krebstiere beobachten, deren Lebensraum
die Brandungszone ist. Sie sind teilweise sehr auffällig gefärbt wie das
Tier in der Abbildung unten rechts. Andere Spezies zeigen ein
Körpermuster, das sie förmlich mit ihrem Untergrund verschmelzen lässt,
siehe linke der beiden unteren Abbildungen.
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Unbestimmte Krabbenart
Nr. 3,
Foto: Juli 2002, Sun Island |
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Unbestimmte Krabbenart
Nr. 4,
Foto: Juli 2002, Sun Island |
Maledivischer Flughund (Indian Flying Fox, Pteropus giganteus ariel)
Wer nach Einbruch der Dunkelheit auf einer
Malediveninsel spazieren geht, dem fallen vermutlich die recht großen
fliegenden Geschöpfe am Nachthimmel auf. Dabei handelt es sich in den
meisten Fällen um den Maledivischen Flughund, eine Unterart des
Indischen Flughundes (Pteropus giganteus). Tagsüber findet man die Tiere, die kopfüber in
ihren Schlafbäumen hängen, mit etwas Glück allerdings auch. Sie beginnen
am späten Nachmittag damit, ihre Ruhequartiere zu verlassen. Bis zu 30
Zentimeter kann die Körperlänge dieser Säugetiere betragen, ihre
Flügelspannweite beläuft sich auf maximal 130 Zentimeter. Circa zwei
Kilogramm können die Tiere schwer sein. Die
Hauptnahrung der am Körper rötlichbraun gefärbten Maledivischen Flughunde sind Früchte wie Mangos oder
Papayas. Angriffe auf den Menschen sind nicht bekannt, man braucht sich
demnach nicht vor den Fledertieren zu fürchten.
Foto: Juli 2002, Sun Island
Neben den Maledivischen Flughunden gibt es eine zweite
Fledertierart, die man mit etwas Glück auf den Malediven beobachten
kann. Es handelt sich hierbei um Pteropus hypomelanus maris
(Island Flying Fox). Der Körper dieser Tiere ist deutlich dunkler als
derjenige der Maledivischen Flughunde gefärbt.
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Glanzkrähe (House Crow, Corvus splendens)
In großer Zahl bewohnen Glanzkrähen etliche Inseln der
Malediven. Diese cleveren Vögel versuchen ständig, aus Restaurants und
von Terrassen etwas Essbares zu stehlen. Neben Brotkrümeln und
Essensresten steht vor allem Zucker hoch in der Gunst der Rabenvögel.
Auf Sun Island haben sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen
Schnabel voller Zuckerbeutelchen von den Tischen der Touristen mitgehen
lassen. Einige Meter entfernt, sind sie gelandet und haben geschickt die
Papiertüten aufgerissen, um an den begehrten Leckerbissen zu gelangen.
Früh morgens kann man die Glanzkrähen dabei beobachten, wie sie ihre
natürliche Nahrung jagen: Krabben. Mehrere Vögel gehen dabei auf ein
einzelnes Opfer los, das praktisch keine Chance mehr hat, in sein
schützendes Loch zu flüchten, wenn es einmal von den Vögeln eingekreist
worden ist. Weitere Fotos dieser Vogelart finden Sie in meinem
Sri-Lanka-Reisebericht.
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Foto: Juli
2002,
Sun Island |
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Foto: Juli
2002,
Sun Island |
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Graureiher (Grey Heron, Ardea cinerea cinerea)
Auch
einige Vögel hat es in den Luftraum der Malediven verschlagen. Je nach
Quelle sollen es insgesamt 143 beziehungsweise 145 Arten sein, die von
Ornithologen (Vogelkundlern) nachgewiesen worden sind. Viele dieser
Vögel sind lediglich Durchzügler oder Irrgäste, die durch starke Stürme
verdriftet worden sind. Nahezu jede Ferieninsel hat ihre(n) eigenen
Graureiher. Nicht überall sind die Vögel zutraulich. Auf Sun Island ist
es beispielsweise deutlich schwieriger gewesen, sich den Tieren zu
nähern, als dies auf Dhigufinolhu der Fall gewesen ist. In den sehr
frühen Morgenstunden, am besten noch vor Sonnenaufgang, kann man die
Graureiher am Strand beobachten. Besonders interessant finde ich es, den
maledivischen Graureihern nachts beim Fischen in der Lagune zuzusehen.
Wenn der Mond hoch am Himmel steht und die Lagunen gut ausleuchtet,
stehen die Reiher in Lauerstellung im flachen Wasser, um sich hin und
wieder einen Fisch einzuverleiben. Foto: Juni 1998, Dhigufinolhu
Indischer Koel (Common Koel oder Asian Koel, Eudynamys scolopaceus scolopaceus)
Ein echter Charaktervogel der nördlichen Atolle der
Malediven ist der Indische Koel, eine Kuckucksart. Diese Vögel sind
recht scheu, aber dafür umso lauter. Man hört sie ständig rufen, vor
allem morgens und abends lassen Paare aufgeregte Duette über die Inseln
schallen. Wie die Rufe der Vögel klingen, können Sie bei
xeno-canto.org hören. Beide Geschlechter sind etwa gleich groß, sie messen rund 40
Zentimeter in der Länge. Die Männchen, siehe Foto unten links, haben ein
glänzendes, schwarzes Gefieder und leuchtend rote Augen. Auch die
Weibchen haben rote Augen. Ihr Körpergefieder ist mit hellen Flecken
übersät, wie man in der Abbildung unten rechts erkennen kann. Der
Indische Koel legt seine Eier wie alle Kuckucke in die Nester anderer
Vogelarten. Auf den Malediven sind es meist die
Glanzkrähen, die als
unfreiwillige Adoptiveltern herhalten müssen.
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Männchen, Foto: Juli
2002,
Sun Island |
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Weibchen,
Foto: Juli
2002,
Sun Island |
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Weißbrust-Kielralle (White-breasted Water Hen, Amaurornis phoenicurus)
Im
dichten Bodenbewuchs der Malediveninseln und im Unterholz sowie zwischen
den Stelzen der Schraubenbaumgewächse und in Gebüschen fühlen sich die
etwa 30 Zentimeter langen Weißbrust-Kielrallen besonders wohl. Diese
schönen Vögel sind ausgesprochen scheu, sodass man sie nur schlecht
beobachten kann. Man muss sich ruhig verhalten, wenn man sie nicht zur
Flucht veranlassen will. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Gesicht,
Brust und Bauch sind weiß, der Rücken, die Flügel und der Schwanz sind
dunkel rötlichbraun gefärbt. Die langen Beine sind gelblichgrün; der
Schnabel zeigt auf seiner Oberseite einen dunkelroten Sattel, der Rest
ist grünlich-gelb gefärbt. Hört man mitten in der Nacht ein Gezeter von
scheinbar total verrückt gewordenen "Hühnern", dann handelt es sich mit
großer Wahrscheinlichkeit um die Kontaktrufe und den Gesang der
Weißbrust-Kielrallen, die ziemlich laut sein können. Foto: Juli
2002, Sun Island
Weitere auf den Malediven heimische Vogelarten
Eine Reihe weiterer Vogelarten, die man auch aus
Mitteleuropa kennt, verbringen den hiesigen Winter auf den Malediven,
darunter Knäckenten, Brachvögel, Krickenten, Mongolen-, Wander-, Wüsten-
und Kiebitzregenpfeifer, Zwergstrandläufer, Flussseeschwalben und
Bekassinen. Greifvögel fehlen auf den Inseln ebenfalls nicht. Mit etwas
Glück begegnet man im Winter der Nordhalbkugel auf den Malediven
Wiesenweihen, Sumpfohreulen, Turm- und Rötelfalken. Seevögel wie
Seeschwalben und Möwen sind ebenfalls mit einigen Arten vertreten. Auf
den südlich des Äquators liegenden Inseln brüten die wunderschönen
Feenseeschwalben (Gygis alba, siehe
Beschreibung im Seychellen-Reisebericht) an einsamen, ruhigen
Küstenabschnitten.
Unbestimmte Insektenarten
Auf Malediveninseln, die dichten Pflanzenbewuchs
aufweisen, findet man viele Insekten, darunter beispielsweise die unten
abgebildeten, von mir bislang leider nicht bestimmten
Schmetterlingsarten. Die Flügelspannweite der links gezeigten Spezies
beträgt etwa 2,5 bis drei Zentimeter, die rechts abgebildete Art weist
eine Flügelspannweite von etwa zwei bis 2,5 Zentimeter auf. Tiere beider
Arten sind auf Sun Island im Süd-Ari-Atoll relativ häufig vorgekommen,
als ich dort meinen Urlaub verbracht habe. Bei dem rechts gezeigten Tier
handelt es sich wahrscheinlich um eine Bläulingsart.
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Unbestimmte Schmetterlingsart Nr. 1,
Foto: Juli
2002, Sun Island |
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Unbestimmte Schmetterlingsart Nr. 2,
Foto: Juli
2002, Sun Island |
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Neben
einigen kleinen Spinnen, vielen Ameisen, Asseln (?), Käfern, Baumwanzen
und Grashüpfern habe ich auf Sun Island sehr viele der rechts
abgebildeten Tiere gesehen. Ich vermute, es handelt sich bei ihnen um
eine Wespenart. Die Größe des gezeigten Individuums entspricht in etwa
der Originalgröße. Glücklicherweise sind diese Fluginsekten nicht
sonderlich aggressiv. Ihre orangegelbe Färbung ist mir instinktiv wie
ein Warnsignal vorgekommen, weshalb ich stets gebührenden Abstand von
den Tieren gehalten habe, obwohl sie nie Anstalten gemacht haben, mich
anzugreifen.
Meeresschildkröten
Eine weitere Gruppe von Tieren kann man auf den
Malediven mit einer gehörigen Portion Glück beobachten:
Meeresschildkröten. Zwar handelt es sich bei ihnen nicht um Landtiere,
doch die Weibchen kommen - in aller Regel im Schutze der Nacht - an die
Strände mancher Inseln, um dort ihre Eier im Sand zu vergraben. Rund 50
Tage später schlüpfen ihre Nachkommen, was für einen Urlauber sicher ein
unvergessliches Erlebnis ist. In den Gewässern um die Malediven leben
folgende Arten: Lederschildkröte (Dermochelys coriacea, siehe auch
Beschreibung im Trinidad-und-Tobago-Reisebericht), Grüne
Meeresschildkröte (Chelonia mydas, siehe auch
Beschreibung im Sri-Lanka-Reisebericht), Pazifische
Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea), Echte
Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) und Unechte
Karettschildkröte (Caretta caretta).
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