Startseite
· Venezuela allgemein
· Canoabo-Stausee:
Embalse El Peñon
· Casa Maria
· Cerro San Isidro
· Cuare-Schutzgebiet
· Morrocoy-Nationalpark
· Palmichal Forest
Reserve
· Quebrada Agua Clara
· Sumpf bei San Pablo
Die Natur Venezuelas
· Amphibien & Reptilien
· Käfer
· Schmetterlinge & Falter
· Tiere
· Vögel
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Teil 5
· Teil 6
· Teil 7
· Teil 8
· Teil 9
· Teil 10
· Teil 11
· Teil 12
· Wanzen
· Zikaden
· Datenschutzerklärung
|
Vögel in Venezuela - Teil 8
Folgende Vogelarten werden in diesem Kapitel
beschrieben:
· Rosttäubchen (Ruddy Ground Dove, Columbina talpacoti)
· Rotbrust-Zaunkönig (Rufous-breasted Wren, Pheugopedius rutilus rutilus)
· Rotbugara (Chestnut-fronted Macaw, Ara severus)
· Rotkappenspecht (Red-crowned Woodpecker, Melanerpes rubricapillus)
· Rotrücken-Zaunkönig (Rufous-and-white Wren, Thryophilus rufalbus)
· Rotschwanz-Glanzvogel (Rufous-tailed Jacamar, Galbula ruficauda)
· Rotschwanzguan (Rufous-vented Chachalaca, Ortalis ruficauda)
· Grauband-Ameisenvogel (White-bellied Antbird, Myrmeciza longipes)
· Rotstirn-Blatthühnchen (Wattled Jacana, Jacana jacana)
· Rotstirn-Bündelnister (Rufous-fronted Thornbird, Phacellodomus rufifrons inornatus)
Rosttäubchen (Ruddy Ground Dove, Columbina talpacoti)
Mit ihrer Körpergröße von lediglich 16,5 Zentimeter sind die Rosttäubchen eher kleine Vertreter der Familie der Tauben. Anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes kann man die beiden Geschlechter dieser Spezies unterscheiden. Männliche Rosttäubchen haben am Rücken rötlichbraune bis rostfarbene Federn, ihre Flügel haben auf der Oberseite dieselbe Farbe. Außerdem befinden sich auf den Flügeln einige schwarze Flecken. Bei den weiblichen Individuen ist das Gefieder eher grau und es weist nur einen leichten Rotschimmer auf. An der Brust sind die Männchen hell und ihr Kopf grau gefärbt. Recht hell ist zudem der Schnabel, und das bei beiden Geschlechtern. Er ist kurz und leicht nach unten gebogen. Die Iris der Rosttäubchen ist rötlich gefärbt. Beobachten kann man diese Vögel in aller Regel paarweise, manchmal auch in kleinen Schwärmen. Sie halten sich gern am Boden auf und suchen dort mit kleinen trippelnden Schritten nach Nahrung. Rosttäubchen fressen allerlei Sämereien. Halboffene und offene Landschaften, landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Parks und Gärten sind Gegenden, in denen man diese Vogelart beobachten kann. In Venezuela leben die Tiere fast im gesamten Land.
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 21.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Foto: 18.04.2013,
Canoabo |
|
Rotbrust-Zaunkönig (Rufous-breasted Wren, Pheugopedius rutilus rutilus)
Auf
den ersten Blick wirken die nur 14 Zentimeter großen Rotbrust-Zaunkönige
recht unscheinbar. Bei genauer Betrachtung erkennt man jedoch die
hübsche Färbung des Gefieders. Die Oberseite des Körpers ist rotbraun
gefärbt, das Gesicht und das Kinn sind schwarz. Auf dem schwarzen Grund
befinden sich feine weiße Streifen und Punkte, außerdem erstreckt sich
hinter den Augen je ein Streif. Die Brust ist rostrot, der Bauch
hellgraubraun bis cremefarben. Dunkelgrau sind der spitze, lange
Schnabel und die Beine gefärbt. Der Schwanz ist schwarz und braun
gestreift. In Paaren oder kleinen Familienverbänden durchstreifen
Rotbrust-Zaunkönige das Dickicht. Sie ernähren sich von kleinen
Insekten, die sie durch geschicktes Klettern in der Vegetation
aufspüren. Diese Vogelart lebt in buschreichen Landschaften, die offen
oder halboffen sein können. An Waldrändern kommt sie ebenfalls vor. In
Venezuela ist der Rotbrust-Zaunkönig nur in einigen nördlichen und
nordwestlichen Landesteilen heimisch. Früher ist diese Vogelart einer
anderen Gattung zugeordnet worden, damals hat man sie als Thryothorus
rutilus bezeichnet. Foto: 21.04.2013, Casa Maria, Nähe Bejuma
Rotbugara (Chestnut-fronted Macaw, Ara severus)
Die Körpergröße des Rotbugaras beträgt 48 Zentimeter. Diese Papageien haben ein überwiegend grünes Gefieder. Am Kopf sind die Federn blaugrün und an der Stirn kastanienbraun. An den Flügeln befinden sich an den Rändern (am Bug) rote Partien und die Unterseite der Flügel sowie die Schwanzfedern sind ebenfalls rot gefärbt. Auf der Oberseite sind einige der langen Federn an den Flügeln, die sogenannten Handschwingen, blau gefärbt. Die sich ebenfalls an den Flügeln befindenden Armschwingen sind auf der Oberseite grün. Rund um die Augen haben die Vögel keine Federn. Dort ist die Haut weißlich bis cremefarben. Je nach Lichteinfall kann sie zudem gelblich wirken. Orange bis gelblich ist die Iris gefärbt und der Schnabel ist schwarz. Rutbugaras leben paarweise oder in Gruppen. In Venezuela kann man sie vielerorts in offenen Landschaften des nordwestlichen Landesteils sowie in Zentral-Venezuela und in südlichen Gebieten des Landes beobachten.
Foto: 21.04.2013, Nähe San Pablo, Yarakuy
Zum Seitenanfang ↑
Rotkappenspecht (Red-crowned Woodpecker, Melanerpes rubricapillus)
Nahezu im gesamten nördlichen Landesteil Venezuelas ist der Rotkappenspecht heimisch. Lediglich in den Hochlagen der Anden, also ab einer Höhe von circa 1.900 Meter über dem Meeresspiegel, fehlen diese Vögel. Dagegen sind sie in den tieferen Lagen dieses Gebirges durchaus anzutreffen. Die Körpergröße der Tiere beträgt 17 Zentimeter. Das Gefieder am Rücken ist schwarz-weiß gestreift, dies gilt auch für die Flügel und den Schwanz. Weiß sind die Federn an der Stirn gefärbt, die rote Krone erstreckt sich bei den Männchen bis tief in den Nacken. Weibliche Rotkappenspechte sind daran zu erkennen, dass ihre Krone weißlich bis helloliv gefärbt ist, bei ihnen sind nur die Federn im unteren Nackenbereich rot. An jenen Stellen auf dem Kopf, an denen die Federn der Männchen rot gefärbt sind, haben die Weibchen gelbe bis gelblichrote Federn. Beide Geschlechter haben einen schwarzen Schnabel. Ihre Körperunterseite trägt hellgrau bis helloliv gefärbte Federn. Ihre Flanken zeigen einige olivfarbene Streifen. Am Bauch ist das Gefieder der Vögel rot und ihre Beine sind grau. Früchte bilden die Hauptnahrung der Rotkappenspechte, gelegentlich fressen sie auch Insekten. Foto: 23.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 23.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Foto: 18.04.2013,
Canoabo |
|
Rotrücken-Zaunkönig (Rufous-and-white Wren, Thryophilus rufalbus)
Circa
14 bis 15 Zentimeter ist der Rotrücken-Zaunkönig lang. Sein deutscher
Name verrät viel über sein Aussehen: Am Rücken und an den Flügeln sowie
am Schwanz sind diese Tiere rotbraun gefärbt. Ein feines
schachbrettartiges Muster ziert die Flügel. Der Kopf ist ebenfalls
rotbraun und über den Augen erstreckt sich je ein langer weißer Streif
bis in den Nacken. Die Wangen sind weißlich, die Kehle und die
Körperunterseite ebenfalls. Schnabel und Beine sind dunkelgrau bis
schwarz gefärbt. Spinnen, Wirbellose und Insekten bilden die Nahrung
dieser scheuen Vögel, die man entweder einzeln oder paarweise beobachten
kann. Sie leben auf Kaffeeplantagen, in lichten Wäldern und in
Galeriewäldern. In Venezuela sind sie in einigen nördlichen
Landesabschnitten heimisch. Foto: 24.04.2013, Casa Maria, Nähe Bejuma
Rotschwanz-Glanzvogel (Rufous-tailed Jacamar, Galbula ruficauda)
Der Rotschwanz-Glanzvogel wird bis zu 25 Zentimeter groß. Seine äußere Erscheinung ist aufgrund des metallisch glänzenden Gefieders sehr auffällig. Bei männlichen Individuen ist es auf der Oberseite des Körpers und an der Brust goldgrün. An der Kehle sind die Federn der Männchen weiß und auf der Unterseite des Körpers sind sie kastanienbraun. Dies gilt auch für die langen Schwanzfedern. Weibliche Rotschwanz-Glanzvögel sehen den Männchen relativ ähnlich. Jedoch sind ihre Federn im Kehlbereich nicht weiß, sondern gelbbraun gefärbt. Bei beiden Geschlechtern ist der lange, spitze Schnabel schwarz. Auf dem Speisezettel dieser Vogelart stehen verschiedene Insekten, darunter Käfer, Fliegen und Libellen. Erbeutet werden diese Tiere meist im Flug. An schattigen Waldrändern fühlen sich Rotschwanz-Glanzvögel besonders wohl. Fast im gesamten nördlichen Landesteil Venezuelas ist diese Vogelart heimisch.
Foto: 21.04.2013, Casa Maria, Nähe Bejuma
Zum Seitenanfang ↑
Rotschwanzguan (Rufous-vented Chachalaca, Ortalis ruficauda)
Zu
überhören sind die Rufe des Rotschwanzguans nicht, die vor allem in den
frühen Morgenstunden vorgetragen werden. Wer hören möchte, wie diese
Tiere klingen, findet einige Klangbeispiele auf der Website
xeno-canto.org. Mit ihrer Körpergröße von 58 Zentimeter sind die Vögel recht groß. Ihr Gefieder ist auf der Oberseite des Körpers grünlich-braun gefärbt. Am Kopf, im Nacken und am Hals sind die Federn grau. Bronzefarben sind die langen und recht breiten Schwanzfedern. Rötlichbraun ist das Gefieder auf der Unterseite des Körpers gefärbt, die Beine und der nackte Hautring rund um die Augen sind dunkel blaugrau bis graubraun. Auffällig rot ist die unbefiederte Kehle, der an der Spitze nach unten gebogene Schnabel ist hellgrau. Die meist in kleinen Gruppen lebenden Vögel ernähren sich von Früchten, Beeren, Blüten, Blättern und Samen. Fast im gesamten Norden Venezuelas sind die Tiere heimisch. Sie leben vor allem in trockenen bis feuchten Wäldern und in Galeriewäldern. In Gärten kommen sie ebenfalls vor und sie können Menschen gegenüber recht zutraulich werden. Foto: 23.04.2013, Casa Maria, Nähe Bejuma
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 15.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Foto: 19.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Grauband-Ameisenvogel (White-bellied Antbird, Myrmeciza longipes)
Circa 15 Zentimeter beträgt die Körperlänge des Grauband-Ameisenvogels. Im Unterholz trockener bis feuchter Wälder sind diese Tiere heimisch. Sie halten sich häufig auf dem Boden auf und suchen dort nach ihrer bevorzugten Nahrung: Ameisen. Daneben stehen einige weitere Insekten auf ihrem Speiseplan. Das Gefieder männlicher Rotsteiß-Ameisenvögel ist auf der Oberseite des Körpers dunkelrotbraun gefärbt. Eine schwarze Maske, die durch einen schmalen dunkelgrauen Bereich vom Rotbraun des Kopfes getrennt wird, sowie eine schwarze Kehle und obere Brust sind für die Männchen typisch. Die Federn auf der Körperunterseite sind cremeweiß, an den Flanken der Männchen ist das Federkleid hellrotbraun gefärbt. Bei den Weibchen sind die Federn auf der Körperoberseite ebenfalls dunkelrotbraun gefärbt, auf der Körperunterseite ist das Gefieder hellrotbraun und ihnen fehlt die schwarze Maske. Ihre Kehle ist ebenfalls hellrotbraun. Schwarz ist der Schnabel bei beiden Geschlechtern gefärbt, die Beine sind beige bis grau. Im Nordwesten Venezuelas sowie teilweise im Nordosten und im Zentrum des Landes sind Rotsteiß-Ameisenvögel mancherorts heimisch. Ein alternativer englischer Name dieser Vogelart lautet Swainson's Antcatcher. Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise im Unterholz sind sie meist nur schwer zu entdecken.
|
 |
|
 |
|
|
Weibchen, Foto: 23.04.2013,
Morrocoy-Nationalpark |
|
Männchen, Foto: 19.04.2013,
Canoabo |
|
Rotstirn-Blatthühnchen (Wattled Jacana, Jacana jacana)
Etwa 17 bis 23 Zentimeter sind Rotstirn-Blatthühnchen groß. Sie haben sehr lange, dünne Beine und stark gespreizte, dünne und lange Zehen. Diese anatomische Besonderheit ermöglicht es den Vögeln, über schwimmende Vegetation zu laufen, ohne diese tief ins Wasser zu drücken. Aufgrund der breit gespreizten Zehen verteilt sich das Gewicht der Tiere auf eine vergleichsweise große Fläche. Das Gefieder erwachsener Rotstirn-Blatthühnchen ist auf der Körperoberseite dunkelrotbraun, auf der Körperunterseite sind die Federn dunkelbraun bis schwarz. Dies gilt auch für die Federn am Kopf, im Nacken, am oberen Rücken und Hals. Im Gesicht und an der Stirn ist die nackte Haut leuchtend rot gefärbt. Seitlich an den Wangen befinden sich zwei hängende Hautlappen. An seiner Basis ist der Schnabel ebenfalls rot, der Rest ist gelb. Graubraun sind die Beine und Zehen gefärbt. Jugendliche Rotstirn-Blatthühnchen haben auf der Oberseite des Körpers braun gefärbte Federn, auf der Unterseite ist ihr Federkleid cremefarben. Über den Augen verläuft bei ihnen ein heller Streif bis in den Nacken, im Nacken selbst ist das Gefieder schwarz; dies gilt ebenso für den Bereich hinter den Augen. Die für die Spezies charakteristischen Hautlappen fehlen den jugendlichen Tieren noch. Insekten und Wirbellose bilden die Nahrung dieser Wasservögel. Im nördlichen und zentralen Landesteil Venezuelas sind Rotstirn-Blatthühnchen weit verbreitet. Sie leben an Süßwasserseen, in Marschen, Lagunen und an langsam fließenden Gewässern mit flachen Uferzonen und viel schwimmender Vegetation.
|
 |
|
 |
|
|
Altvogel, Foto: 21.04.2013,
Nähe San Pablo, Yarakuy |
|
Altvogel und jugendliches Tier (links),
Foto: 18.04.2013, Nähe Canoabo |
|
Rotstirn-Bündelnister (Rufous-fronted Thornbird, Phacellodomus rufifrons inornatus)
Wie
der in Venezuela vorkommende Rotstirn-Bündelnister in der Systematik einzuordnen ist, ist nicht
ganz klar. Viele Literaturquellen bezeichnen die Unterart des
Rotstirn-Bündelnisters
Phacellodomus rufifrons inornatus als eigene Spezies und nennen sie
wissenschaftlich Phacellodomus inornatus inornatus, auf
Englisch heißt diese Vogelart auch Plain Thornbird. Doch ganz egal, wie
sie systematisch auch einzuordnen sein mögen, diese Vögel sind
außergewöhnlich. Zwar ist ihr Aussehen sehr schlicht - sie sind am
gesamten Körper überwiegend braun gefärbt, wobei die Oberseite etwas
dunkler ist als die Unterseite. Lediglich die leicht rötliche Stirn
weicht von diesem einheitlichen Braun ab. Ihre Nester sind alles andere
als unscheinbar: Sie können bis zu zwei Meter lang werden und die Vögel
bessern unablässig Details aus. Beobachten kann man
Rotstirn-Bündelnister in der Nähe von Farmen, an den Rändern von
Galeriewäldern und in offenen Landschaften mit vereinzelten Bäumen. Auch
an den Rändern feuchter Wälder sind sie heimisch. In Venezuela leben
diese Vögel im nördlichen Landesteil, wobei sie ganz im Westen und ganz
im Osten nicht vorkommen.
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 21.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Foto: 21.04.2013,
Nähe San Pablo, Yarakuy |
|
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 22.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Nest,
Foto: 21.04.2013,
Casa Maria, Nähe Bejuma |
|
Zum Seitenanfang ↑ |
|