Startseite
· Bulgarien allgemein
· Atanassow-See
· Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
· Durankulak-See
· Kap Kaliakra
· Krapets und Umgebung
· Landschaft am Fluss Arda bei Dolno Cherkovishte
· Pobiti Kamani
· Poda-Schutzgebiet in Burgas
· Potochnitsa
· Salinen in und bei Burgas
· Schabla-See und Umgebung
· Steppenlandschaften
Die Natur Bulgariens
· Amphibien & Reptilien
· Insekten
· Käfer
· Säugetiere
& Schnecken
· Schmetterlinge & Falter
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Teil 5
· Spinnentiere
· Vögel
· Datenschutzerklärung
|
Schmetterlinge oder Falter in Bulgarien - Teil 1
Bärenspinner (Arctiidae)
Weltweit kommen etwa 11.000 Arten aus der Familie der
Bärenspinner vor. Davon leben rund 6.000 Spezies in Südamerika. In
Bulgarien sind einige davon beheimatet. Folgende Bärenspinner-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Graubär (Muslin Moth, Diaphora mendica)
· Parasitärer Bär (Ocnogyna parasita)
Graubär (Muslin Moth, Diaphora mendica)
Der Graubär ist nachtaktiv und er hat eine Flügelspannweite von rund 30
Millimeter. Weibchen haben fadenförmige Fühler, Männchen sind an ihren
gekämmten Fühlern zu erkennen. Und die Geschlechter unterscheiden sich
in einem weiteren Punkt: Männchen sind graubraun gefärbt und tragen auf
den Vorderflügeln einige kleine schwarze Punkte. Die Weibchen sind weiß
und auch auf ihren Vorderflügeln befinden sich kleine schwarze Punkte.
Der Brustbereich ist bei beiden Geschlechtern auf der Oberseite stark
und lang behaart, die Haare weisen jeweils die Färbung der Flügel auf.
Wenn die Weibchen die Flügel heben, sieht man ihre auffällige
gelbschwarze Warnfärbung am Hinterleib. Feuchte Wiesen, Heidemoore und
Kiefernwälder sind typische Lebensräume, in denen man den Graubär
antrifft. Seine Flugzeit beginnt im April und dauert bis in den Juli.
Eine alternative Bezeichnung dieser Falterart lautet Hellgrauer
Fleckleibbär. Foto: 13.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Parasitärer Bär (Ocnogyna parasita)
In Bulgarien kann man beispielsweise in den Rhodopen den Parasitären Bär
beobachten. Diese nachtaktive Falterart ist auf der Oberseite der
Vorder- und Hinterflügel graubraun bis ockerbraun gefärbt. Keilförmige,
unterschiedlich große schwarze Flecken bedecken die Vorderflügel, die
Hinterflügel sind häufig nicht gefleckt. Es kommen aber auch Individuen
mit gefleckten Hinterflügeln vor. Manchmal sind die Flecken auf den
Hinterflügeln zu einem Saumband angeordnet. Der Körper ist sehr dick,
braun gefärbt und bei vielen Individuen behaart. Männchen haben eine
Flügelspannweite von 30 bis 34 Millimeter, bei den Weibchen beträgt sie
hingegen nur 20 bis 22 Millimeter. Erwachsene Falter sind von März bis
April in der Natur zu finden, die Raupen kann man im Frühling
beobachten. Ihre Grundfarbe ist dunkelbraun bis schwarz und sie tragen
hellbraune bis mittelbraune Haare. Besonders gern halten sie sich auf
sonnigen Wiesen auf, wo man sie lokal mitunter in großer Zahl beobachten
kann. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Bläulinge (Gossamer-wings, Lycaenidae)
Die Bläulinge bilden eine der größten
Schmetterlingsfamilien der Welt. Es kommen rund um den Globus circa
6.000 Arten vor, davon leben einige in Europa und somit auch in
Bulgarien. Viele Bläulingsarten haben auf der Oberseite blaue Flügel,
doch dies gilt keineswegs für alle Vertreter dieser
Schmetterlingsfamilie. Folgende Bläulinge sind in diesem Kapitel in
alphabetischer Reihenfolge abgebildet:
· Brauner Feuerfalter (Sooty Copper, Lycaena tityrus)
· Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)
· Hauhechel-Bläuling (Common Blue, Polyommatus icarus)
· Kleiner Esparsetten-Bläuling (Chapman's Blue, Polyommatus thersites)
· Kleiner Feuerfalter (Small Copper, Lycaena phlaeas)
· Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)
· Östlicher Quendelbläuling (Eastern Baton Blue, Pseudophilotes vicrama)
· Tarucus balkanicus
Brauner Feuerfalter (Sooty Copper, Lycaena tityrus)
Der Braune Feuerfalter ist eine tagaktive Schmetterlingsart. Seine
Flügelspannweite beträgt etwa 23 bis 30 Millimeter, manche Individuen
haben noch etwas größere Flügel. Männchen und Weibchen unterscheiden
sich deutlich. Bei männlichen Tieren ist die Oberseite der Flügel
dunkelbraun gefärbt, darauf befinden sich schwarze Punkten. Die erste
Generation trägt zudem ein orange gefärbtes Band in der Nähe des
Flügelsaums, bei beiden Generationen eine weiße Fransenbinde an den
Flügeln vorhanden. Weibchen haben auf der Flügeloberseite eher eine
orange Färbung, ihre Flügel sind etwas runder und bei vielen Individuen
der zweiten Generation sind keine orange gefärbte Flecken vorhanden.
Typisch für die Art ist, dass die Hinterflügel der Tiere auf der
Unterseite schwefelgelb gefärbt sind. Von Ende April bis Juni dauert die
Flugzeit der ersten Generation, die zweite Generation fliegt von Juli
bis September. Mitunter gibt es im September eine dritte Generation. Auf
naturnahen Wiesen mit vielen Blüten sowie auf Magerwiesen, in
Trockengebieten und auf Waldlichtungen sowie in geschützten Schluchten
im Gebirge ist der Braune Feuerfalter heimisch. Eine alternative
Bezeichnung dieser Falterart lautet Schwefelvögelchen. Foto:
11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Zum Seitenanfang ↑
Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)
Der Große Feuerfalter ist eine sehr auffällige Erscheinung, was nicht
nur an seiner vergleichsweise stattlichen Größe liegt. Seine
Flügelspannweite beträgt 27 bis 40 Millimeter. Bei den Männchen ist die
Oberseite der Flügel größtenteils kräftig orangerot gefärbt und die
Tiere sind dadurch weithin sichtbar. Der Rand der Flügel ist schwarz und
es gibt einen feinen, kurzen und weiß gefärbten Fransensaum. Mittig
befindet sich auf jedem Flügel ein feiner, strichförmiger schwarzer
Fleck. Bei den Weibchen ist das Orangerot weniger kräftig ausgeprägt als
bei den Männchen. Außerdem befinden sich bei ihnen mehrere, teils in
einem Bogen angeordnete braune bis schwarze Flecken oder längliche
Streifen auf den Vorder- und Hinterflügeln, siehe
Bildersammlung im Lepiforum. Die Flügelunterseiten sind bei beiden
Geschlechtern ähnlich gefärbt. Die Vorderflügel sind orange mit
schwarzen, weiß gesäumten Flecken und einem bräunlichen Rand, während
die Hinterflügel bläulichgrau mit teilweise orange gefärbtem Rand sowie
weiß gesäumten schwarzen Flecken sind. In Bulgarien fliegt die erste
Generation dieser Falterart etwa von Anfang/Mitte Mai bis Juni und die
zweite von Ende Juli bis Ende August. Anzutreffen sind diese Tiere
beispielsweise auf Feuchtwiesen, in Mooren sowie in Flusstälern und
mitunter an Seen.
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 18.05.2014,
am Ufer des Schabla-Sees |
|
Foto: 18.05.2014,
am Ufer des Schabla-Sees |
|
Hauhechel-Bläuling (Common Blue, Polyommatus icarus)
Der Hauhechel-Bläuling ist eine tagaktive Falterart. Zwischen 29 und 36
Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Tiere. Die beiden
Geschlechter lassen sich anhand ihres Aussehens unterscheiden. Weibchen
sind auf der Flügeloberseite bräunlich-blau gefärbt, bei den Männchen
ist sie kräftig blau gefärbt. Bei ihnen ist mitunter ein Violettstich zu
erkennen. Auf der Unterseite sind die Flügel bräunlich und sie tragen
ein Muster aus schwarzen, weißen und orange gefärbten Bögen und Flecken.
In offenen Landschaften mit nektarreichen Blüten, zum Beispiel Disteln,
kann man den Hauhechel-Bläuling von Ende April bis September beobachten.
Für gewöhnlich fliegen die Tiere innerhalb eines Jahres in zwei
Generationen, bei sehr günstigem Klima auch in drei Generationen.
Foto: 14.05.2014, am Atanassow-See bei Burgas
Kleiner Esparsetten-Bläuling (Chapman's Blue, Polyommatus thersites)
Die Flügelspannweite des Kleinen Esparsetten-Bläulings beträgt 30 bis 32
Millimeter. Bei den Männchen ist die Oberseite beider Flügelpaare
leuchtend blau gefärbt und am Rand fein schwarz gesäumt. Weiße Fransen
befinden sich an den Rändern der Flügel. Bei den Weibchen ist die
Oberseite der Flügel rötlich-pupurblau gefärbt. Vor allem auf den
Hinterflügeln befinden sich am Rand etliche orange gefärbte Punkte, die
eine Binde ergeben. An ihrem hinteren Ende schließt sich ein schwarzer
Fleck an, der weiß umrahmt ist. Auch ihre Flügel haben einen feinen
weißen Fransensaum. Auf der Unterseite sind die Flügel bei den Männchen
silberblau gefärbt, bei den Weibchen eher bräunlich-silbern. Ein
charakteristisches Muster aus weißen, schwarz gekernten Flecken und
orange gefärbten Tupfen bedeckt die Unterseite der Flügel, siehe
Fotosammlung in der Bestimmungshilfe des Lepiforums. Jährlich fliegt
diese Falterart in zwei Generationen. Die erste kann von Mai bis bis
etwa Juni beobachtet werden, die zweite von Juli bis circa August. Da
sich die Raupen dieser tagaktiven Falter von verschiedenen
Esparsetten-Arten (Onobrychis sp.) ernähren, kommen die Tiere
in Gegenden vor, in denen diese Pflanzen wachsen, also beispielsweise
auf sonnigen Wiesen. Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa
Zum Seitenanfang ↑
Kleiner Feuerfalter (Small Copper, Lycaena phlaeas)
Bis zu 27 Millimeter kann die Flügelspannweite des Kleinen Feuerfalters
betragen. Diese Falterart ist tagaktiv und die Tiere sind in Bulgarien
lokal recht häufig zu finden. Orangerot sind die Vorderflügel auf der
Oberseite gefärbt, sie tragen einen breiten, braunen Außenrand und
einige braune Bereiche als Muster. Ähnlich ist auch die Unterseite der
Vorderflügel gefärbt. Bräunlich ist die Grundfärbung der Hinterflügel,
auf ihnen befindet sich eine orange gefärbte Binde; auf der Unterseite
sind sie graubraun gefärbt. Außerdem tragen sie einige dunkle Flecken
sowie eine fein gezeichnete, orange gefärbte Binde am äußeren Rand. Nur
an sehr warmen Tagen fliegen die Falter bereits im März, ansonsten
beginnt die Flugzeit etwa ab Mitte April und sie reicht bis in den
Oktober hinein. Generell mögen die Tiere, die in einem Jahr in mehreren
Generationen fliegen, warme Lebensräume. Foto: 17.05.2014, Kap
Kaliakra
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)
In Bulgarien kommen der Große Sonnenröschen-Bläuling (Aricia
artaxerxes) und der Kleine Sonnenrosen-Bläuling (Aricia agestis) vor. Da
sich beide Arten extrem ähnlich sehen und nur durch eine
Genitaluntersuchung voneinander zu unterscheiden sind, kann das hier
gezeigte Tier nicht sicher identifiziert werden. Das hier gezeigte Tier
ist aber anhand seiner Flugzeit sicher als Kleiner
Sonnenröschen-Bläuling identifizierbar, da diese Art deutlich früher im
Jahr fliegt als die Schwesternart. Mit seiner Flügelspannweite von 22
bis 27 Millimeter ist der Kleine Sonnenröschen-Bläuling relativ
zierlich. Die Tiere sind tagaktiv und sie leben in warmen, sonnigen und
trockenen Gebieten. Typischerweise sind sie in Bulgarien beispielsweise
auf Trockenrasen, aber auch an Waldrändern anzutreffen. Sandgruben oder
felsige Gegenden mit genügend Vegetation bewohnen sie ebenfalls. Auf der
Oberseite sind die Flügel dunkelbraun gefärbt und sie haben orange
gefärbte Randflecken. Daran schließt sich ein brauner Rand mit einem
feinen weißen Saum an. Der weiße Saum ist an den Hinterflügeln breiter
als an den Vorderflügeln. Auf den Vorderflügeln gibt es mittig je einen
kleinen schwarzen Fleck. Die Flügelunterseite ist hell graublau gefärbt.
Auf dieser Grundfarbe finden sich schwarze, hell umrandete Flecken. Am
Rand der Vorder- und Hinterflügel liegen auf deren Unterseite jeweils
mehrere orange gefärbte Flecken, die zu einer Binde angeordnet sind. Von
Mai bis Juni fliegt die erste Generation, die zweit von Juli bis
September. Die Flugzeit der zweiten Generation überschneidet sich mit
derjenigen des Großen Sonnenröschen-Bläulings. Foto: 16.05.2014, am Ufer des Schabla-Sees
|
 |
|
 |
|
|
Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
|
Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
|
Östlicher Quendelbläuling (Eastern Baton Blue, Pseudophilotes vicrama)
Mit seiner Flügelspannweite von 22 bis 29 Millimeter ist der Östliche
Quendelbläuling etwa mittelgroß. Bei den Männchen dieser tagaktiven
Falterart ist die Oberseite der Flügel blau gefärbt, der Rand ist
schwarz und es gibt einen feinen Fransensaum, der abwechselnd schwarz
und weiß gefärbt ist. Weibchen haben dunklere, bräunliche
Flügeloberseiten, bei ihnen ist nur der Bereich am Flügelansatz bläulich
gefärbt. Auch bei ihnen befindet sich ein schwarz-weißer Fransensaum am
Rand der Flügel. Beide Geschlechter tragen auf der Oberseite der
Flügelpaare je einen kleinen, halbmondförmigen schwarzen Fleck. Auf der
Unterseite sind die Flügel weißlichblau gefärbt und sie tragen schwarze,
weiß gerahmte Flecken. An den Hinterflügeln gibt es zudem am Rand ein
Band aus orange gefärbten Flecken. Von April bis Juni fliegt die erste
Generation dieser Falterart, von Juli bis August die zweite. Anzutreffen
sind die Tiere in warmen, eher trockenen Lebensräumen. Der
Namensbestandteil „Quendel“ zeigt an, welche Pflanzen die Hauptnahrung
der Larven dieser Falterart bilden: Thymian-Arten (Thymus sp.),
denn diese werden im deutschen Sprachraum auch als Quendel bezeichnet.
Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa
Tarucus balkanicus
Zwischen 18 bis 24 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der
Bläulings-Art Tarucus balkanicus. Bei dieser Spezies lassen
sich Männchen und Weibchen leicht anhand des äußeren Erscheinungsbildes
unterscheiden. Bei den Männchen ist die Oberseite der Flügel bläulich
glänzend; bei einigen Individuen ist sie graublau. Auf den Vorderflügeln
haben sie außerdem schwarze Flecke, die von Experten als Diskoidal- und
Postdiskoidalflecken bezeichnet werden. Weibliche Exemplare haben
hingegen eine graubraune Flügeloberseite. Bei einigen Individuen
befinden sich darauf undeutliche weißliche Flecken. Auf der Unterseite
sehen die Vorder- und Hinterflügel beider Geschlechter sehr ähnlich aus.
Sie sind weißlich gefärbt und tragen schwarze Flecken und Punkte. Am
hinteren Rand der Hinterflügel befindet sich je ein sehr dünnes, kurzes
Schwänzchen, das aber bei einigen Tieren aufgrund von
Abnutzungserscheinungen fehlen kann. Der Brustbereich ist dunkelgrau und
fein behaart, der Hinterleib ist schwarz und weiß geringelt. Warme,
offene Gebiete mit reichlich Gebüschen sind bevorzugte Lebensräume von
Tarucus balkanicus. Von April bis Oktober dauert die Flugzeit
dieser tagaktiven Falter, sie fliegen jährlich in einer Generation.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Zum Seitenanfang ↑ |
|