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Schmetterlinge oder Falter in Bulgarien - Teil 1

Bärenspinner (Arctiidae)

Weltweit kommen etwa 11.000 Arten aus der Familie der Bärenspinner vor. Davon leben rund 6.000 Spezies in Südamerika. In Bulgarien sind einige davon beheimatet. Folgende Bärenspinner-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:

· Graubär (Muslin Moth, Diaphora mendica)
· Parasitärer Bär (Ocnogyna parasita)

Graubär (Muslin Moth, Diaphora mendica)

Männlicher Graubär (Muslin Moth, Diaphora mendica)Der Graubär ist nachtaktiv und er hat eine Flügelspannweite von rund 30 Millimeter. Weibchen haben fadenförmige Fühler, Männchen sind an ihren gekämmten Fühlern zu erkennen. Und die Geschlechter unterscheiden sich in einem weiteren Punkt: Männchen sind graubraun gefärbt und tragen auf den Vorderflügeln einige kleine schwarze Punkte. Die Weibchen sind weiß und auch auf ihren Vorderflügeln befinden sich kleine schwarze Punkte. Der Brustbereich ist bei beiden Geschlechtern auf der Oberseite stark und lang behaart, die Haare weisen jeweils die Färbung der Flügel auf. Wenn die Weibchen die Flügel heben, sieht man ihre auffällige gelbschwarze Warnfärbung am Hinterleib. Feuchte Wiesen, Heidemoore und Kiefernwälder sind typische Lebensräume, in denen man den Graubär antrifft. Seine Flugzeit beginnt im April und dauert bis in den Juli. Eine alternative Bezeichnung dieser Falterart lautet Hellgrauer Fleckleibbär. Foto: 13.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte

Parasitärer Bär (Ocnogyna parasita)

Raupe des Parasitären Bärs (Ocnogyna parasita)In Bulgarien kann man beispielsweise in den Rhodopen den Parasitären Bär beobachten. Diese nachtaktive Falterart ist auf der Oberseite der Vorder- und Hinterflügel graubraun bis ockerbraun gefärbt. Keilförmige, unterschiedlich große schwarze Flecken bedecken die Vorderflügel, die Hinterflügel sind häufig nicht gefleckt. Es kommen aber auch Individuen mit gefleckten Hinterflügeln vor. Manchmal sind die Flecken auf den Hinterflügeln zu einem Saumband angeordnet. Der Körper ist sehr dick, braun gefärbt und bei vielen Individuen behaart. Männchen haben eine Flügelspannweite von 30 bis 34 Millimeter, bei den Weibchen beträgt sie hingegen nur 20 bis 22 Millimeter. Erwachsene Falter sind von März bis April in der Natur zu finden, die Raupen kann man im Frühling beobachten. Ihre Grundfarbe ist dunkelbraun bis schwarz und sie tragen hellbraune bis mittelbraune Haare. Besonders gern halten sie sich auf sonnigen Wiesen auf, wo man sie lokal mitunter in großer Zahl beobachten kann. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

Bläulinge (Gossamer-wings, Lycaenidae)

Die Bläulinge bilden eine der größten Schmetterlingsfamilien der Welt. Es kommen rund um den Globus circa 6.000 Arten vor, davon leben einige in Europa und somit auch in Bulgarien. Viele Bläulingsarten haben auf der Oberseite blaue Flügel, doch dies gilt keineswegs für alle Vertreter dieser Schmetterlingsfamilie. Folgende Bläulinge sind in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge abgebildet:

· Brauner Feuerfalter (Sooty Copper, Lycaena tityrus)
· Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)
· Hauhechel-Bläuling (Common Blue, Polyommatus icarus)
· Kleiner Esparsetten-Bläuling (Chapman's Blue, Polyommatus thersites)
· Kleiner Feuerfalter (Small Copper, Lycaena phlaeas)
· Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)
· Östlicher Quendelbläuling (Eastern Baton Blue, Pseudophilotes vicrama)
· Tarucus balkanicus

Brauner Feuerfalter (Sooty Copper, Lycaena tityrus)

Brauner Feuerfalter (Sooty Copper, Lycaena tityrus)Der Braune Feuerfalter ist eine tagaktive Schmetterlingsart. Seine Flügelspannweite beträgt etwa 23 bis 30 Millimeter, manche Individuen haben noch etwas größere Flügel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. Bei männlichen Tieren ist die Oberseite der Flügel dunkelbraun gefärbt, darauf befinden sich schwarze Punkten. Die erste Generation trägt zudem ein orange gefärbtes Band in der Nähe des Flügelsaums, bei beiden Generationen eine weiße Fransenbinde an den Flügeln vorhanden. Weibchen haben auf der Flügeloberseite eher eine orange Färbung, ihre Flügel sind etwas runder und bei vielen Individuen der zweiten Generation sind keine orange gefärbte Flecken vorhanden. Typisch für die Art ist, dass die Hinterflügel der Tiere auf der Unterseite schwefelgelb gefärbt sind. Von Ende April bis Juni dauert die Flugzeit der ersten Generation, die zweite Generation fliegt von Juli bis September. Mitunter gibt es im September eine dritte Generation. Auf naturnahen Wiesen mit vielen Blüten sowie auf Magerwiesen, in Trockengebieten und auf Waldlichtungen sowie in geschützten Schluchten im Gebirge ist der Braune Feuerfalter heimisch. Eine alternative Bezeichnung dieser Falterart lautet Schwefelvögelchen. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

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Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)

Der Große Feuerfalter ist eine sehr auffällige Erscheinung, was nicht nur an seiner vergleichsweise stattlichen Größe liegt. Seine Flügelspannweite beträgt 27 bis 40 Millimeter. Bei den Männchen ist die Oberseite der Flügel größtenteils kräftig orangerot gefärbt und die Tiere sind dadurch weithin sichtbar. Der Rand der Flügel ist schwarz und es gibt einen feinen, kurzen und weiß gefärbten Fransensaum. Mittig befindet sich auf jedem Flügel ein feiner, strichförmiger schwarzer Fleck. Bei den Weibchen ist das Orangerot weniger kräftig ausgeprägt als bei den Männchen. Außerdem befinden sich bei ihnen mehrere, teils in einem Bogen angeordnete braune bis schwarze Flecken oder längliche Streifen auf den Vorder- und Hinterflügeln, siehe Bildersammlung im Lepiforum. Die Flügelunterseiten sind bei beiden Geschlechtern ähnlich gefärbt. Die Vorderflügel sind orange mit schwarzen, weiß gesäumten Flecken und einem bräunlichen Rand, während die Hinterflügel bläulichgrau mit teilweise orange gefärbtem Rand sowie weiß gesäumten schwarzen Flecken sind. In Bulgarien fliegt die erste Generation dieser Falterart etwa von Anfang/Mitte Mai bis Juni und die zweite von Ende Juli bis Ende August. Anzutreffen sind diese Tiere beispielsweise auf Feuchtwiesen, in Mooren sowie in Flusstälern und mitunter an Seen.

  Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)   Großer Feuerfalter (Large Copper, Lycaena dispar)  
  Foto: 18.05.2014,
am Ufer des Schabla-Sees
  Foto: 18.05.2014,
am Ufer des Schabla-Sees
 

Hauhechel-Bläuling (Common Blue, Polyommatus icarus)

Hauhechel-Bläuling (Common Blue, Polyommatus icarus)Der Hauhechel-Bläuling ist eine tagaktive Falterart. Zwischen 29 und 36 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Tiere. Die beiden Geschlechter lassen sich anhand ihres Aussehens unterscheiden. Weibchen sind auf der Flügeloberseite bräunlich-blau gefärbt, bei den Männchen ist sie kräftig blau gefärbt. Bei ihnen ist mitunter ein Violettstich zu erkennen. Auf der Unterseite sind die Flügel bräunlich und sie tragen ein Muster aus schwarzen, weißen und orange gefärbten Bögen und Flecken. In offenen Landschaften mit nektarreichen Blüten, zum Beispiel Disteln, kann man den Hauhechel-Bläuling von Ende April bis September beobachten. Für gewöhnlich fliegen die Tiere innerhalb eines Jahres in zwei Generationen, bei sehr günstigem Klima auch in drei Generationen. Foto: 14.05.2014, am Atanassow-See bei Burgas

Kleiner Esparsetten-Bläuling (Chapman's Blue, Polyommatus thersites)

Weiblicher Kleiner Esparsetten-Bläuling (Chapman's Blue, Polyommatus thersites)Die Flügelspannweite des Kleinen Esparsetten-Bläulings beträgt 30 bis 32 Millimeter. Bei den Männchen ist die Oberseite beider Flügelpaare leuchtend blau gefärbt und am Rand fein schwarz gesäumt. Weiße Fransen befinden sich an den Rändern der Flügel. Bei den Weibchen ist die Oberseite der Flügel rötlich-pupurblau gefärbt. Vor allem auf den Hinterflügeln befinden sich am Rand etliche orange gefärbte Punkte, die eine Binde ergeben. An ihrem hinteren Ende schließt sich ein schwarzer Fleck an, der weiß umrahmt ist. Auch ihre Flügel haben einen feinen weißen Fransensaum. Auf der Unterseite sind die Flügel bei den Männchen silberblau gefärbt, bei den Weibchen eher bräunlich-silbern. Ein charakteristisches Muster aus weißen, schwarz gekernten Flecken und orange gefärbten Tupfen bedeckt die Unterseite der Flügel, siehe Fotosammlung in der Bestimmungshilfe des Lepiforums. Jährlich fliegt diese Falterart in zwei Generationen. Die erste kann von Mai bis bis etwa Juni beobachtet werden, die zweite von Juli bis circa August. Da sich die Raupen dieser tagaktiven Falter von verschiedenen Esparsetten-Arten (Onobrychis sp.) ernähren, kommen die Tiere in Gegenden vor, in denen diese Pflanzen wachsen, also beispielsweise auf sonnigen Wiesen. Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa

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Kleiner Feuerfalter (Small Copper, Lycaena phlaeas)

Kleiner Feuerfalter (Small Copper, Lycaena phlaeas)Bis zu 27 Millimeter kann die Flügelspannweite des Kleinen Feuerfalters betragen. Diese Falterart ist tagaktiv und die Tiere sind in Bulgarien lokal recht häufig zu finden. Orangerot sind die Vorderflügel auf der Oberseite gefärbt, sie tragen einen breiten, braunen Außenrand und einige braune Bereiche als Muster. Ähnlich ist auch die Unterseite der Vorderflügel gefärbt. Bräunlich ist die Grundfärbung der Hinterflügel, auf ihnen befindet sich eine orange gefärbte Binde; auf der Unterseite sind sie graubraun gefärbt. Außerdem tragen sie einige dunkle Flecken sowie eine fein gezeichnete, orange gefärbte Binde am äußeren Rand. Nur an sehr warmen Tagen fliegen die Falter bereits im März, ansonsten beginnt die Flugzeit etwa ab Mitte April und sie reicht bis in den Oktober hinein. Generell mögen die Tiere, die in einem Jahr in mehreren Generationen fliegen, warme Lebensräume. Foto: 17.05.2014, Kap Kaliakra

Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)

Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)In Bulgarien kommen der Große Sonnenröschen-Bläuling (Aricia artaxerxes) und der Kleine Sonnenrosen-Bläuling (Aricia agestis) vor. Da sich beide Arten extrem ähnlich sehen und nur durch eine Genitaluntersuchung voneinander zu unterscheiden sind, kann das hier gezeigte Tier nicht sicher identifiziert werden. Das hier gezeigte Tier ist aber anhand seiner Flugzeit sicher als Kleiner Sonnenröschen-Bläuling identifizierbar, da diese Art deutlich früher im Jahr fliegt als die Schwesternart. Mit seiner Flügelspannweite von 22 bis 27 Millimeter ist der Kleine Sonnenröschen-Bläuling relativ zierlich. Die Tiere sind tagaktiv und sie leben in warmen, sonnigen und trockenen Gebieten. Typischerweise sind sie in Bulgarien beispielsweise auf Trockenrasen, aber auch an Waldrändern anzutreffen. Sandgruben oder felsige Gegenden mit genügend Vegetation bewohnen sie ebenfalls. Auf der Oberseite sind die Flügel dunkelbraun gefärbt und sie haben orange gefärbte Randflecken. Daran schließt sich ein brauner Rand mit einem feinen weißen Saum an. Der weiße Saum ist an den Hinterflügeln breiter als an den Vorderflügeln. Auf den Vorderflügeln gibt es mittig je einen kleinen schwarzen Fleck. Die Flügelunterseite ist hell graublau gefärbt. Auf dieser Grundfarbe finden sich schwarze, hell umrandete Flecken. Am Rand der Vorder- und Hinterflügel liegen auf deren Unterseite jeweils mehrere orange gefärbte Flecken, die zu einer Binde angeordnet sind. Von Mai bis Juni fliegt die erste Generation, die zweit von Juli bis September. Die Flugzeit der zweiten Generation überschneidet sich mit derjenigen des Großen Sonnenröschen-Bläulings. Foto: 16.05.2014, am Ufer des Schabla-Sees

  Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)   Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Brown Argus, Aricia agestis)  
  Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa
  Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa
 

Östlicher Quendelbläuling (Eastern Baton Blue, Pseudophilotes vicrama)

Östlicher Quendelbläuling (Eastern Baton Blue, Pseudophilotes vicrama)Mit seiner Flügelspannweite von 22 bis 29 Millimeter ist der Östliche Quendelbläuling etwa mittelgroß. Bei den Männchen dieser tagaktiven Falterart ist die Oberseite der Flügel blau gefärbt, der Rand ist schwarz und es gibt einen feinen Fransensaum, der abwechselnd schwarz und weiß gefärbt ist. Weibchen haben dunklere, bräunliche Flügeloberseiten, bei ihnen ist nur der Bereich am Flügelansatz bläulich gefärbt. Auch bei ihnen befindet sich ein schwarz-weißer Fransensaum am Rand der Flügel. Beide Geschlechter tragen auf der Oberseite der Flügelpaare je einen kleinen, halbmondförmigen schwarzen Fleck. Auf der Unterseite sind die Flügel weißlichblau gefärbt und sie tragen schwarze, weiß gerahmte Flecken. An den Hinterflügeln gibt es zudem am Rand ein Band aus orange gefärbten Flecken. Von April bis Juni fliegt die erste Generation dieser Falterart, von Juli bis August die zweite. Anzutreffen sind die Tiere in warmen, eher trockenen Lebensräumen. Der Namensbestandteil „Quendel“ zeigt an, welche Pflanzen die Hauptnahrung der Larven dieser Falterart bilden: Thymian-Arten (Thymus sp.), denn diese werden im deutschen Sprachraum auch als Quendel bezeichnet. Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa

Tarucus balkanicus

Tarucus balkanicusZwischen 18 bis 24 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Bläulings-Art Tarucus balkanicus. Bei dieser Spezies lassen sich Männchen und Weibchen leicht anhand des äußeren Erscheinungsbildes unterscheiden. Bei den Männchen ist die Oberseite der Flügel bläulich glänzend; bei einigen Individuen ist sie graublau. Auf den Vorderflügeln haben sie außerdem schwarze Flecke, die von Experten als Diskoidal- und Postdiskoidalflecken bezeichnet werden. Weibliche Exemplare haben hingegen eine graubraune Flügeloberseite. Bei einigen Individuen befinden sich darauf undeutliche weißliche Flecken. Auf der Unterseite sehen die Vorder- und Hinterflügel beider Geschlechter sehr ähnlich aus. Sie sind weißlich gefärbt und tragen schwarze Flecken und Punkte. Am hinteren Rand der Hinterflügel befindet sich je ein sehr dünnes, kurzes Schwänzchen, das aber bei einigen Tieren aufgrund von Abnutzungserscheinungen fehlen kann. Der Brustbereich ist dunkelgrau und fein behaart, der Hinterleib ist schwarz und weiß geringelt. Warme, offene Gebiete mit reichlich Gebüschen sind bevorzugte Lebensräume von Tarucus balkanicus. Von April bis Oktober dauert die Flugzeit dieser tagaktiven Falter, sie fliegen jährlich in einer Generation. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

 

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