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Llanos (Ebenen)
In der Extremadura gibt es einige weitläufige Ebenen, die kaum Bäume oder
Hecken aufweisen und die oft landwirtschaftlich genutzt werden. Diese
sogenannten Llanos erstrecken sich zum Beispiel in der Nähe des Dorfes
Belén, das rund fünf Kilometer nordöstlich von Trujillo liegt. Auch
zwischen Cáceres und Trujillo befinden sich ähnliche steppenartige,
ebene Areale. Um diese Landschaft voll auf sich wirken lassen zu können
und möglichst viel von ihr zu sehen, sollte man sie motorisiert oder
zumindest mit einem Fahrrad erkunden. Auf kleinen Straßen kann man in
die Ebenen fahren und dort anhalten. Man muss gar nicht weit laufen, um
die Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden. Ein Fernglas sollte man jedoch
unbedingt dabei haben, um die Vögel sehen zu können, die in den
Llanos leben. Ich habe während meiner beiden Extremadura-Reisen zwei
Llanos-Gebiete besucht, die ich auf dieser Seite vorstelle.
Die Ebenen östlich von Belén und Trujillo
Unmittelbar
östlich von Belén ist die Ebene mit einigen kleineren Granitfelsen
durchsetzt, dort halten sich gern Vögel wie Elstern (Pica pica),
Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) oder
Kiebitze (Vanellus vanellus) auf. Wenn sich im späten Winter und sehr zeitigen Frühjahr
noch einige Tümpel in der Ebene befinden, kann man dort Wasservögel wie
Graureiher
(Ardea cinerea cinerea) oder Stelzenläufer (Himantopus himantopus) beobachten.
Außerdem leben in diesem mit
Steinen durchsetzten Abschnitt der Llanos - wie auch in der restlichen
Ebene - unzählige
Haubenlerchen (Galerida cristata) und
Kalanderlerchen (Melanocorypha calandra). Auf den Zäunen schmettern allerorten
Grauammern (Emberiza calandra) unablässig ihre Lieder. Am Himmel kreisen Schwarzmilane
(Milvus migrans),
die in der Extremadura die häufigsten Greifvögel sind. Mitunter gesellt
sich ein Rotmilan (Milvus milvus) zu ihnen und auch
Gänsegeier (Gyps fulvus) und Mönchsgeier (Aegypius monachus) ziehen oft ihre Kreise am Himmel.
Östlich
des mit Felsen und Geröll durchsetzten Bereichs bei Belén erstreckt sich
eine weitestgehend flache, steinlose Ebene, die sich kilometerweit
fortsetzt. Die Straße führt geradewegs durch diese Landschaft und am
Horizont erkennt man die Silhouetten einiger Berge. Hier und da
innezuhalten und mit dem Fernglas oder Spektiv die Gegend nach Vögeln
abzusuchen, lohnt sich. Weil manche Vögel aber außerordentlich scheu
sind, ist das Beobachten aus dem Auto heraus oft ratsamer, so zum
Beispiel bei den
Großtrappen (Ortis tarda). Diese Vögel balzen im Frühling. Die Männchen sehen dann
aus wie flauschige Schneebälle auf Beinen, weil sie ihr leuchtend
weißes Gefieder, das sich teils auf der Unterseite der Flügel befindet,
durch eine merkwürdig verrenkte Körperhaltung zur Schau tragen. Durch
Fensterglas sind die Tiere nur schwer zu fotografieren, hinzu kommt,
dass durch die Sonne die Luft über der Ebene rasch zu flirren anfängt.
Mich hat beides aber nicht davon abzuhalten, die schönen Vögel trotzdem
zu fotografieren:
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Auch
die nicht minder faszinierenden, aber ebenso scheuen
Zwergtrappen (Tertrax tertrax) sind
in den Steppen heimisch und deshalb mit ein wenig Glück zu beobachten. Als ich auf den Llanos de Belén während meiner
ersten Extremadura-Reise unterwegs gewesen bin, hat an einer Stelle eine
etwa 260 Individuen starke Gruppe dieser Vögel gerastet. Während meiner zweiten
Reise im Frühling 2009 habe ich zwar zahlenmäßig weniger Zwergtrappen in
dieser Gegend gesehen. Aber dafür hat ein
Tier in der Nähe der Straße gesessen und ich habe es durch die Scheibe des
Busses sehr gut beobachten können, siehe Foto in diesem Absatz.
Weitere
Vögel, die in diesem Teil der Ebenen vorkommen, sind
Weißstörche
(Ciconia ciconia),
Wiesenpieper (Anthus pratensis),
Weidensperlinge (Passer hispaniolensis),
Schwarzkehlchen
(Saxicola rubicola), Raubwürger (Lanius excubitor)
und
Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe). Auch Sandflughühner
(Pterocles orientalis), Kuckucke (Cuculus canorus) und
Häherkuckucke
(Clamator glandarius) kann
man mit ein wenig Glück beobachten oder hören. Zu den überwiegend
dämmerungs- und nachtaktiven Vögeln dieses Lebensraums gehören der
Steinkauz (Athene noctua) und der Triel (Burhinus oedicnemus). Wer sich nicht nur für Vögel interessiert,
findet in den Ebenen auch kleine Insekten wie Käfer sowie Schmetterlinge
und deren Raupen. Die Vielfalt der dort vorkommenden Pflanzenarten ist
hingegen eher gering.
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Fels mit Flechten |
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Weite Graslandschaft |
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Llanos de Trujillo y Cáceres - die Ebenen westlich von Trujillo
Zwischen
den beiden großen Städten Trujillo und Cáceres liegen in der Extremadura sehr ausgedehnte Flächen, deren Tierwelt
derjenigen der Llanos de Belén ähnelt. Da die Llanos de Trujillo y
Cáceres jedoch noch größer sind, gibt es mehr verschiedene
Beobachtungsmöglichkeiten, weil es entsprechend mehr Straßen und
Seitenwege vorhanden sind. Zudem finden sich auf diesen Ebenen an einigen Stellen
Bäume und Büsche, die man bei Belén vergeblich sucht. Bei den Büschen
handelt es sich häufig um Ginster (Genista sp.), die Bäume sind Korkeichen (Quercus suber) oder
Steineichen (Quercus ilex).
Charakteristisch
für die steppenähnliche Landschaft sind kleine Steinmauern, die die
Grenzen von Grundstücken anzeigen. Einige dieser Mauern sind verfallen,
andere noch vollständig intakt. Manche ziehen sich über viele hundert
Meter schnurgerade durch die Steppe. Diese Mauern werden von einer Reihe
kleiner Vogelarten gern als Sitzwarten genutzt, darunter
Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe),
Grauammern (Emberiza calandra) und
Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola).
Häherkuckucke
(Clamator glandarius) und Raubwürger (Lanius excubitor) bevorzugen
eher kleine Bäume und die Lerchen sitzen meist entweder auf dem Boden
oder auf Steinen, wenn sie nicht gerade fliegen. Das Foto in diesem
Absatz zeigt eine
Haubenlerche (Galerida cristata).
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Sanft geschwungenes Hügelland |
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Baumloses Grasland |
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Weitere
Informationen:
Koordinaten
der Llanos de Belén für
Google Earth
Llanos de Belén bei Naturgucker.de
Koordinaten
der Llanos de Trujillo
y Cáceres für Google Earth
Llanos de Trujillo y Cáceres
bei Naturgucker.de
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