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Cáceres
Eine der bemerkenswertesten Städte der Extremadura ist Cáceres. In ihrer
Kernzone finden sich nahezu ausschließlich sehr alte Gebäude, weshalb
das gesamte Zentrum von Cáceres von der UNESCO im Jahre 1986 zum
Weltkulturerbe erklärt worden ist und seitdem unter Schutz steht. Bei
Google Maps kann der Stadtkern auf interaktiven Fotos virtuell
erkundet werden. Die besondere Architektur der Stadt spiegelt den Kampf
der Christen gegen die Mauren wider. In der Bauweise der Gebäude finden
sich viele Einflüsse angefangen von muslimischen über christliche bis
hin zu architektonischen Elementen aus der Renaissance. Läuft man durch
den Stadtkern, befindet man sich quasi in einem riesigen Freiluftmuseum.
An den meisten Bauwerken sind Namensplaketten befestigt und ein
Übersichtsplan ist beim Tourismusbüro erhältlich. Zudem ist es eine gute
Idee, an einem geführten
Stadtrundgang teilzunehmen, denn die Fremdenführer
wissen viele spannende Details über die Bauwerke und ihre früheren
Besitzer zu berichten.
Bereits in prähistorischer Zeit
ist die Gegend rund um das heutige
Cáceres von Menschen bewohnt worden. Dies bezeugen einige Handzeichnungen in
Höhlen. Etwa um das Jahr 34 v. Chr. ist die eigentliche Stadt von den
Römern gegründet worden. Damals hat sie den Namen Norba Caesariana
getragen. Die
Goten haben der Blüte der Stadt im sechsten Jahrhundert ein jähes
Ende gesetzt. Sie sind mit voller Wucht in sie eingefallen und haben Norba
Caesariana zu weiten Teilen zerstört. Später hat die strategisch günstige
Lage auf einem Hügel, von dem aus man das gesamte Umland kilometerweit
überblicken kann, das Interesse der Mauren auf die zerstörte Stadt
gezogen. Sie
haben Cáceres wieder aufgebaut und sich dort angesiedelt. Aus jener Zeit
sind heute noch etwa 30 Türme erhalten. Das berühmte muslimische Bauwerk
ist der Torre del Bujaco, siehe Foto in
diesem Absatz.
Im Zuge der Reconquista, also der Rückeroberung des Landes von den
Mauren, ist es Fernando II., dem König von León gelungen, Cáceres im Jahre
1169 zurück zu erobern. Allerdings ist das Königtum nicht dazu in der
Lage gewesen, die Verteidigung der Ortschaft zu übernehmen. Deshalb ist sie dem zu
jener Zeit neu gegründeten Santiagoorden übergeben worden. Kurze Zeit
später ist Cáceres erneut angegriffen und zerstört worden, 1179 musste die
Stadt noch einmal aufgebaut werden. Es ist Alfonso IX., ebenfalls König
von León, gewesen, der Cáceres im Jahre 1229 endgültig unter seine Herrschaft
bringen konnte. Doch auch die folgenden Jahrhunderte haben Cáceres
keinen endgültigen Frieden beschert. Es haben Bürgerkriegsähnliche Zustände
geherrscht, die im 15.
Jahrhundert aufgrund eines Streits um die Thronfolge in Spanien
entbrannten sind. Königin
Isabella hatte sich mit Beltraneja um den Thron gestritten und später
die Unterstützer ihres Widersachers bestraft, indem sie befohlen hat, dass
sämtliche Türme jener Häuser in Cáceres, deren Inhaber ihr nicht die
Treue gehalten hatten, zu schleifen waren. Viele Türme sind deshalb zu
jener Zeit
"enthauptet" worden. Nur zwei Paläste in Cáceres sind von Isabellas
zerstörerischem Befehl
nicht betroffen gewesen. Noch heute wird die Stadt aufgrund dieses
geschichtlichen Details als "Enthauptete Hauptstadt"
bezeichnet.
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auf dieser Seite finden Sie meine Fotos, die ich während meines Spaziergangs
durch Cáceres angefertigt habe. Leider ist der Himmel am Tag meines
Besuchs bewölkt gewesen, wodurch
die Bauwerke teils recht unfreundlich graubaun wirken. Allein die
Weißstörche (Ciconia ciconia) haben Anfang März 2006 an dem
kühlen Tag schon Frühlingsgefühle empfunden. Sie
hatten längst damit begonnen, zuvor ihre Nester auf den Häusern und Türmen von
Cáceres zu errichten und mit Nachdruck für die Familiengründung zu
sorgen, siehe Foto rechts.
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Iglesia de Santa María |
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Palacio de los Golfines
de Abajo |
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Iglesia de San Francisco Javier |
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Palacio de las Veletas |
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Die Storchensiedlung westlich von Cáceres
Etwa fünf Kilometer westlich von Cáceres befindet sich
an der Straße N-521 ein Hotel namens Fortecruz Palacio de Arenales (siehe
Google-Earth-Koordinaten
).
Dort hat es früher zahlreiche kleine Bäume gegeben, auf denen
Weißstörche ihren Nachwuchs großgezogen haben. Inzwischen sind die nicht
mehr vorhandenen Bäume
durch künstliche Nisthilfen ersetzt worden, die wie ein Wald
emporragen. Im Frühling ist jede Nistplattform besetzt. Auch auf den
wenigen kleineren Bäumen rundherum gibt es zahllose Weißstorchennester. Die
Tiere sind nicht ängstlich und lassen sich aus der Nähe beobachten.
Interessant sind zudem die "Untermieter", denn in den großen
Storchennestern sind
Haus- und
Weidensperlinge
(Passer domesticus und Passer hispaniolensis) zu finden, die in
kleineren Nestern innerhalb der Riesennester ihren Nachwuchs großziehen.
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Weißstorch (Ciconia ciconia)
auf seinem Nest |
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Weißstorch (Ciconia ciconia)
im Porträt |
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Brütender Weißstorch
(Ciconia ciconia) |
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Weißstorch (Ciconia ciconia)
im Landeanflug |
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Weißstorch (Ciconia
ciconia)
im Sonnenlicht |
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Untermieter der
Weißstörche: ein Haussperling (Passer domesticus) |
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Ein natürlicher Nistbaum
vor künstlichen Nisthilfen |
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Weitere
Informationen:
Koordinaten
für Google Earth
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