Käfer in Bulgarien - Teil 2
Marienkäfer (Ladybirds, Coccinellidae)
Marienkäfer kommen weltweit vor, es gibt über 6.000
Arten und 370 Gattungen. Manche Spezies sind ausgesprochen variabel
gefärbt, sodass die verschiedenen Farbvarianten auf den ersten Blick
für unterschiedliche Arten gehalten werden könnten. Ein Beispiel für
dieses enorme Variantenreichtum ist der Asiatische Marienkäfer. Folgende
Marienkäfer-Arten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer
Reihenfolge:
· Asiatischer Marienkäfer (Harlequin Ladybird, Harmonia axyridis)
· Sechzehnpunkt-Marienkäfer (Sixteen-spot Ladybird, Tytthaspis sedecimpunctata)
· Siebenpunkt-Marienkäfer (Seven-spot Ladybird, Coccinella septempunctata)
Asiatischer Marienkäfer (Harlequin Ladybird, Harmonia axyridis)
Ihr
Name deutet bereits an, woher diese Käferart ursprünglich stammt: aus
Asien. Im 20. Jahrhundert ist der Asiatische Marienkäfer vom Menschen in
Europa eingeführt worden, weil man sich von ihm Hilfe bei der
Schädlingsbekämpfung erhofft hatte. Wie sich gezeigt hat, kommen die
Tiere mit dem hiesigen Klima bestens zurecht und sie haben sich deshalb
in freier Natur etablieren können. Aus einigen wenigen entflogenen
Exemplaren sind inzwischen große Bestände geworden. In vielen Teilen
Europas sind diese Tiere inzwischen sehr häufig anzutreffen, so auch in
Bulgarien. Das Aussehen des Asiatischen Marienkäfer ist variabel. Die
Tiere sind meist zwischen sechs und acht Millimeter lang und etwa fünf
bis sieben Millimeter breit. Ihre Flügeldecken sind hell orangerot bis
leuchtend rot gefärbt. Viele dieser Tiere haben 19 schwarze Flecken auf
den Flügeldecken, bei einigen Käfern verschwimmen die Flecken jedoch
nahezu vollständig. Neben der beschriebenen roten Variante kommt eine
schwarze vor, die meist vier orangerote Flecken trägt, siehe Foto in
diesem Absatz. Ein sicheres Erkennungsmerkmal der Asiatischen
Marienkäfer ist der gelbliche Halsschild, auf dem sich ein je nach
Betrachtungswinkel M- oder W-förmiges, schwarzes Muster befindet. Die
Larven beider Farbvarianten sind schwarz und orange gefärbt.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
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Foto: 11.05.2014,
Nähe Dolno Cherkovishte |
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Foto: 14.05.2014,
Burgas |
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Sechzehnpunkt-Marienkäfer (Sixteen-spot Ladybird, Tytthaspis sedecimpunctata)
Mit
seiner Körpergröße von nur etwa 2,5 bis 3,5 Millimeter gehört der
Sechzehnpunkt-Marienkäfer zu den kleineren Vertretern seiner Familie.
Der Körper dieser Tiere ist stark gewölbt und hell bräunlich gefärbt.
Auf den Flügeldecken befinden sich 16 Flecken, die teils ineinander
übergehen können. Die Flügeldeckennaht ist beim
Sechzehnpunkt-Marienkäfer schwarz gefärbt. Den Halsschild bedecken sechs
Flecken, die bei den einzelnen Individuen mehr oder minder stark
miteinander verschmelzen. Weibchen haben einen schwarzen Punkt auf dem
Kopf, Männchen haben dagegen einen dunklen Basalrand. Beine und Fühler
sind hellbraun gefärbt. Typische Lebensräume dieser Käferart sind
Kulturlandschaften und sandige Areale wie Dünen oder Flussufer. In der
Zeit von März bis Oktober kann man die Käfer in der Natur beobachten,
sie überwintern in Gruppen unter Pflanzenteilen. Foto: 18.05.2014, am Ufer des Schabla-Sees
Siebenpunkt-Marienkäfer (Seven-spot Ladybird, Coccinella septempunctata)
Die
Körperlänge des Siebenpunkt-Marienkäfers beträgt zwischen fünf und acht
Millimeter. Der Körper wirkt ein wenig gestreckt. Er ist von oben
betrachtet oval geformt und stark abgerundet, wenn man ihn von der Seite
betrachtet. Je drei schwarze Punkte zieren die roten Flügeldecken. Auf
dem Schildchen, also ein Stück hinter dem Kopf, befindet sich ein
siebter, größerer Fleck, der zum Kopf hin von zwei weißen Bereichen
flankiert wird. Der Halsschild ist schwarz gefärbt, er trägt vorn rechts
und links je einen weißen Fleck. Ebenfalls schwarz ist der Kopf des
Siebenpunkt-Marienkäfers, er trägt zwei kleine weiße Punkte. zu finden
ist die Art überall dort, wo es Blattläuse gibt. Diese winzigen Insekten
bilden die Nahrung der Siebenpunkt-Marienkäfer und ihrer Larven.
Foto: 16.05.2014, am Ufer des Durankulak-Sees
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Prachtkäfer (Jewel Beetles, Buprestidae)
Weltweit kommen circa 15.000 Prachtkäfer-Arten in rund
450 Gattungen vor. Die meisten dieser häufig sehr bunten und hübschen
Tiere leben in tropischen Regionen, doch auch in Europa sind mehrere
Spezies heimisch. Vertreter dieser Familie sind schmal gebaut und der
Hinterleib läuft nach hinten meist spitz zu, die Fühler sind kurz.
Männchen und Weibchen sind in aller Regel unterschiedlich gefärbt.
Folgende Prachtkäfer-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Anthaxia nitidula signaticollis
· Anthaxia scorzonerae
Anthaxia nitidula signaticollis
In
Bulgarien kann man im Frühling Anthaxia nitidula signaticollis vielerorts leicht und in vergleichsweise großer Zahl
beobachten. Diese Insekten halten sich beispielsweise gern auf wilden
Rosenblüten auf. Zwischen 5 mm und 7,2 mm beträgt die Körperlänge der
Tiere. Typisch für
diese Käfer ist ihre metallisch grüne Färbung der Flügeldecken. Der Kopf
ist gelblichgrün gefärbt und ebenfalls metallisch glänzend. Auf dem
gelblichgrün bis rötlich schimmernden Halsschild befinden sich
vorn zwei breite zwei
dunkle Bereiche. Diese sehen aus bestimmten Betrachtungswinkeln dunkelblau
aus. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind mit
unzähligen feinen Punktgruben bedeckt. Die Käferart Anthaxia nitidula,
auf Deutsch Glänzender Blütenprachtkäfer, kommt in Mittel- und
Südeuropa vor. Innerhalb des großen Gebietes gibt es Unterarten,
von denen in Bulgarien A. n. signaticollis vertreten
ist. Foto: 14.05.2014, am Ufer des Atanassow-Sees
Anthaxia scorzonerae
Vertreter
der in Bulgarien, Rumänien, Mazedonien, Griechenland und der Türkei
sowie in der südlichen Kaukasusregion verbreitete Käferart Anthaxia scorzonerae
sind vor allem auf Blüten anzutreffen. Dort fressen sie Pollen und
Blütenblätter. Zwischen 7 mm und 9 mm beträgt die Körperlänge dieser
metallisch glänzenden Insekten. Sie sind nahezu vollständig metallisch
grün gefärbt. Lediglich auf dem Halsschild finden sich andersfarbige
Bereiche. Dort verlaufen zwei dunkle Längsstreifen, zwischen denen sich
im hinteren Abschnitt ein orangerötlicher Fleck befindet. Foto: 10.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Rüsselkäfer (Weevils, Curculionidae)
In aller Welt kommen rund 60.000 verschiedene
Rüsselkäfer-Arten vor. Diese Familie ist ein Rekordhalter, denn sie gilt
im Tierreich als diejenige mit den meisten Arten. In Bulgarien leben
mehrere hundert Rüsselkäfer-Spezies. Das charakteristische Körpermerkmal
dieser Tiere ist die verlängerte Schnauze, die wie ein Rüssel aussieht
und die es den Käfern ermöglicht, die Säfte von Pflanzen zu saugen.
Folgende Rüsselkäfer-Arten finden Sie in diesem Kapitel in
alphabetischer Reihenfolge:
· Cionus hortulanus
· Mogulones cruciger
· Schwertlilienrüssler (Iris Seed Weevil, Mononychus punctumalbum)
Cionus hortulanus
Nur
3,5 bis 4,5 Millimeter ist die Käferart Cionus hortulanus groß.
Die Tiere haben einen stark gerundeten Körper, weshalb sie von der Seite
betrachtet nahezu halbkugelförmig aussehen. Der Körper ist dicht hell
und dunkel behaart, wodurch sich ein schwarzweiß gescheckter Eindruck
ergibt. Auf den Flügeldecken befindet sich knapp hinter dem Halsschild
mittig ein schwarzer Fleck. Von der Flügelbasis zum Kopf hin wird der
Halsschild schmaler. An den Beinen sind diese Käfer wie am restlichen
Körper behaart, ihre Füße (Tarsen) sind hellbraun gefärbt. Cionus
hortulanus ist häufig auf Königskerzen (Verbascum sp.) zu
finden, wo die Tiere den Saft dieser Pflanzen saugen. Etwa von Mai bis
August findet die Flugzeit dieser Käferart statt. Die Tiere sind in
Gegenden mit Königskerzenbewuchs zu finden, also beispielsweise an
trockenen Wegrändern, auf Ruderalflächen und in offenen, teils felsigen
Landschaften. Foto: 13.05.2014, Nähe Burgas
Mogulones cruciger
Lediglich
3,7 bis 4,6 Millimeter beträgt die Körperlänge der Rüsselkäfer-Art
Mogulones cruciger. Diese Winzlinge sind von oben betrachtet recht
rund, ihr Durchmesser beläuft sich auf circa zwei bis drei Millimeter.
Der Körper ist zudem vergleichsweise stark gewölbt. Ihre Grundfärbung
ist dunkelbraun. Auf der Oberseite des Körpers befindet sich ein
charakteristisches weißes Fleckenmuster. Weil sich die Larven von
verschiedenen Wurzeln ernähren, können die Pflanzen bei einem
Massenauftreten der Art schweren Schaden nehmen. Deshalb ist
Mogulones cruciger ein gefürchteter Ernteschädling, was vor allem
für den nordamerikanischen Kontinent gilt, wo diese ursprünglich in
Europa heimische Käferart von Menschen eingeschleppt worden ist.
Mogulones cruciger ist in Bulgarien auf Wiesen mit reichlich Pflanzenbewuchs
zu finden. Die Flugzeit dieser Spezies findet im Frühling statt. Foto: 12.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
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Schwertlilienrüssler (Iris Seed Weevil, Mononychus punctumalbum)
Der
Schwertlilienrüssler ist hinsichtlich seines Lebensraums ein
ausgesprochener Spezialist. Wie es der deutsche Name der Käferart
bereits vermuten lässt, kommt die Spezies fast ausschließlich auf
Sumpfschwertlilien vor. Doch auch auf Hahnenfußgewächsen kann man sie
mitunter beobachten. Im Frühling und frühen Sommer sind die zwischen 3,8
und 5,2 Millimeter großen Tiere auf den genannten Pflanzen zu finden.
Sie halten sich häufig auf den Blüten auf. Der Körper der
Schwertlilienrüssler ist braun oder schwarz, die Flügeldecken sind
dunkelgrau-schwarz oder braun gefärbt. Ihre Körperform ist oval und sie
sind auf der Oberseite stark gewölbt. Der gesamte Körper ist mit
Schuppen bedeckt. In der Flügelmitte ist ein heller Fleck zu sehen, die
Körperunterseite ist heller grau gefärbt. Ein auffälliges Körpermerkmal
dieser Käferart ist der lange Rüssel, den die Tiere zum Saugen von
Pflanzensäften einsetzen. Einige Literaturquellen bezeichnen die Art
auch als Mononychus punctum-alba und im deutschen Sprachraum
trägt er außerdem den Namen Weißpunktiger Schwertlilienrüssler. Foto: 17.05.2014, Nähe Bolata
Scheinbockkäfer (False Blister Beetles, Oedemeridae)
Es kommen weltweit rund 1.500 Scheinbockkäfer-Arten
vor. Davon leben circa 120 Arten und Unterarten in Europa, somit kommen
auch in Bulgarien einige Spezies vor. Diese Tiere sind schmal gebaut und
haben lange Fühler. Folgende Scheinbockkäfer-Art wird in diesem Kapitel
vorgestellt:
·
Oedemera croceicollis
Oedemera croceicollis
Zwischen
sieben und neun Millimeter beträgt die Körperlänge der
Scheinbockkäfer-Art Oedemera croceicollis.
Blaugrün oder blauschwarz ist der Körper dieser Tiere gefärbt. Der Kopf
und die Flügeldecken sind grünlichblau und glänzend. In auffallendem
Kontrast dazu steht der orangerote Halsschild. Die Beine sind
größtenteils ebenfalls blaugrün oder blauschwarz gefärbt. Lediglich beim
ersten Beinpaar sind einige Bereiche gelblich gefärbt. Die Fühler sind
dunkel gelbrot gefärbt. Oedemera croceicollis bevorzugt
sumpfige Lebensräume, auch in Gegenden mit Salzwasser kommt die Art vor.
Foto: 14.05.2014, am Ufer des Atanassow-Sees, Nähe Burgas
Schwarzkäfer (Darkling Beetles, Tenebrionidae)
Circa 20.000 Arten aus der Familie der Schwarzkäfer
kommen weltweit vor. Etwa 1.800 Arten leben in Europa, etliche davon in
Südosteuropa. Je nach Art variiert die Körpergröße dieser Tiere stark.
Auch der Körperbau ist sehr unterschiedlich. Folgende Schwarzkäfer-Arten
werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Gnaptor spinimanus
· Pimelia subglobosa
Gnaptor spinimanus
Die
Käferart Gnaptor spinimanus hat keinen
deutschen Namen. In Bulgarien trifft man die Tiere beispielsweise in
Laubwäldern an, auf deren Boden sie sich aufhalten und in der Laubstreu
umher laufen. Zwischen 20 und 28 Millimeter beträgt die Körperlänge
dieser Insekten. Sie sind am gesamten Körper schwarz gefärbt. Auf dem
Halsschild und auf den Flügeldecken tragen die Tiere viele unregelmäßig
angeordnete Punktgruben, die jedoch recht flach sind. Daraus ergibt sich
ein unebener Gesamteindruck. Außerdem ist die Körperoberfläche matt
glänzend. Seitlich betrachtet, fällt eine relativ starke Wölbung des
Körpers auf.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
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Pimelia subglobosa
Über
die Käferart Pimelia subglobosa finden sich in den gängigen
Literaturquellen, die über das Internet abrufbar sind, leider praktisch
keine Informationen. Die Art ist etwa zwischen 16 und 20 Millimeter
groß. Der Körper ist von oben betrachtet oval geformt. Am gesamten
Körper sind diese Käfer schwarz gefärbt. Kopf und Halsschild sind zart
punktiert, die Flügeldecken weisen ein derbes Muster aus kleinen
Erhebungen sowie einige kantige Längsrippen auf. Über die Verbreitung
und die Flugzeit dieser Tiere sowie über ihren bevorzugten Lebensraum
liegen mir leider keine Informationen vor.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Speckkäfer (Carpet Beetles, Dermestidae)
Auf der Erde leben in etwa 1.300 Arten aus der Familie
der Speckkäfer, eine ganze Reihe davon ist in Bulgarien heimisch.
Folgende Speckkäfer-Art finden Sie in diesem Kapitel:
· Teppichkäfer (Common Carpet Beetle, Anthrenus scrophulariae)
Teppichkäfer (Common Carpet Beetle, Anthrenus scrophulariae)
In
freier Natur sind Teppichkäfer schön anzusehen, doch wenn sie ins Haus
gelangen und dort in großer Zahl heimisch werden, können ihre Larven
schwere Schäden an Teppichen und anderen Materialien anrichten, da sie
die Fasern fressen. Erwachsene Teppichkäfer sind drei bis 4,5 Millimeter
lang. Ihr Körper ist oval geformt und schwarz gefärbt. Diese schwarze
Grundfärbung wird an vielen Stellen von bunten Schuppen bedeckt. Typisch
für die Art ist, dass entlang der Naht der Flügeldecken ein rötlicher
Bereich liegt. Teile der Flügeldecken sind außerdem weiß beschuppt,
diese weißen Stellen bilde drei oft nur schwer erkennbare Querbänder.
Auch rötlichbraune Schuppen kommen vor, und das nicht nur auf den
Flügeldecken, sondern ebenso auf dem Halsschild. Von Mai bis Juli dauert
die Flugzeit der Käfer. Sie sind in verschiedenen Lebensräumen zu
finden, in denen sie Blüten antreffen, deren Pollen sie fressen. Gern
halten sich diese Käfer zum Beispiel auf Doldenblütlern auf. Diese
Käferart wird im deutschen Sprachraum auch als Braunwurz-Blütenkäfer
bezeichnet.
Foto: 18.05.2014, am Ufer des Schabla-Sees
Stachelkäfer (Tumbling Flower Beetles, Mordellidae)
Die Stachelkäfer sind weltweit mit etwa 1.500 bis
2.000 Arten vertreten. Davon leben in Europa rund 260 Spezies, von denen
wiederum etliche in Bulgarien beheimatet sind. In aller Regel sind
Stachelkäfer sehr klein. Ihre Bezeichnung rührt daher, dass ihr spitz
zulaufender Hinterleib an einen Stachel erinnert. Typisch ist es für
viele Stachelkäfer zudem, sich purzelnd zu bewegen. Meist sind die Tiere
auf pollenreichen Blüten zu finden. Folgende Stachelkäfer-Art wird in
diesem Kapitel vorgestellt:
·
Mordella sp.
Mordella sp.
In
Bulgarien kommen neun verschiedene Arten aus der Familie der
Stachelkäfer (Mordellidae) vor. Diese meist nur wenige Millimeter langen
Tiere lassen sich nur schwer unterscheiden. Typisch für diese
Käferfamilie ist, dass ihr Hinterleib über die Enden der Flügeldecken
hinaus ragt und spitz zuläuft. Diese Körperform erweckt den Anschein,
als würden die Käfer einen Stachel tragen. Da Stachelkäfer sich von
Pollen und Nektar ernähren, halten sie sich häufig auf Blüten auf und
können beim Fressen beobachtet werden. In Bulgarien kann man
Mordella sp. Zum Beispiel auf Wiesen und an Wegrändern beobachten.
Foto: 12.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
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Zipfelkäfer (Soft-winged Flower Beetles, Malachiidae)
Die Zipfelkäfer, die auch als Warzenkäfer bezeichnet
werden, kommen weltweit in etwa 3.000 Arten vor. In Südosteuropa sind
dank der vielerorts vorhandenen großen Flächen mit zahlreichen
Wildblumen sehr viele Zipfelkäfer heimisch und anzutreffen. Folgende
Spezies werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge
vorgestellt:
· Großer Blasenkäfer (Scarlet Malachite Beetle, Malachius aeneus)
· Zweifleckiger Zipfelkäfer (Common Malachite Beetle, Malachius bipustulatus)
Großer Blasenkäfer (Scarlet Malachite Beetle, Malachius aeneus)
Weil
sie sehr klein sind, werden Zipfelkäfer in der Natur oft übersehen. Das
gilt auch für den Großen Blasenkäfer, der trotz seines ersten
Namensbestandteils recht klein ist. Seine Körperlänge beträgt nur sechs
bis sieben Millimeter. Der Körper ist überwiegend grünlichschwarz
gefärbt, was auch für einen Teil der Flügeldecken gilt. Von oben
betrachtet, zeigen sie ein U-förmiges dunkelrotes Muster, denn ihr
äußerer und hinterer Rand ist in dieser Farbe gezeichnet. Viele
Individuen haben zudem im vorderen äußeren Bereich des Halsschilds auf
jeder Seite einen kleinen, dunkelroten Fleck. Feine Härchen bedecken den
Halsschild und die Flügeldecken. Beobachten lassen sich diese Käfer in
Grasland, sie sitzen häufig auf den Rispen von Gräsern und fressen deren
Pollen. Die Flugzeit dieser wärmeliebenden Käferart findet im Frühling
statt. Meist kann man sie nur für kurze Zeit beobachten. Einige Weibchen
sind jedoch besonders langlebig und man kann sie dann in Einzelfällen
sogar bis in den September hinein in der Natur antreffen.
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Foto: 12.05.2014,
Dolno Cherkovishte |
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Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
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Zweifleckiger Zipfelkäfer (Common Malachite Beetle, Malachius bipustulatus)
Lediglich
sechs Millimeter beträgt die maximale Körperlänge des Zweifleckigen
Zipfelkäfers. Weil sie so klein sind, fallen diese Käfer oft kaum auf.
Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man ihre Schönheit. Der Körper
schimmert metallisch-grünlich und die Flügeldecken sind mit winzigen,
feinen Härchen besetzt. An den Spitzen der Flügeldecken befindet sich je
ein leuchtend roter Punkt, auch seitlich am vorderen Körper sowie am
Fühleransatz weisen Zweifleckige Zipfelkäfer rote Körperpartien auf. Wie
es für die Zipfelkäfer typisch ist, ragt der spitz zulaufende Hinterleib
unter den Deckflügeln hervor. Auf dem Speiseplan der kleinen Käfer
stehen Pollen. Sie finden ihre Nahrung auf Blüten und Gräsern, wo man
sie bei der Nahrungsaufnahme beobachten kann. In manchen
Literaturquellen heißt diese Art Zweifleckiger Warzenkäfer.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
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