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Insekten in Bulgarien - Teil 2
Sonstige Insekten (other insects)
Es gibt in Bulgarien viele verschiedene
Insektengruppen, von denen ich einige unter "sonstige Insekten"
zusammengefasst habe. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Fliegen.
Folgende sonstige Insekten-Spezies werden in diesem Kapitel in
alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
·
Lomatia sp.
· Schwarzer Wollschweber (Bombylella atra)
· Weißer Schmetterlingshaft (Libelloides lacteus)
· Zickzacklinien-Trauerschweber (Zigzag Bee Fly, Hemipenthes morio)
Lomatia sp.
Aus
der Familie der Wollschweber (Bombyliidae), die zur Unterordnung der Fliegen (Brachycera) gehört,
kommen in Bulgarien verschiedene Arten vor. Unter ihnen sind auch
mehrere Arten der Gattung Lomatia, zu der das in diesem Absatz gezeigte
Tier gehört. Auf Artebene konnte ich es leider bisher nicht bestimmen.
die Individuen der Lomatia-Arten sind etwa zehn bis zwölf Millimeter
lang. Ihre Grundfärbung ist schwarz und auf dem nach hinten spitz
zulaufenden Hinterleib tragen sie ein gelbes Streifenmuster. Meist ist
der Körper recht stark behaart und die Flügel weisen dunkle Bereiche auf.
Falls Sie bei der Bestimmung des hier gezeigten Tieres helfen können,
würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
sehr freuen. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Schwarzer Wollschweber (Bombylella atra)
Der
Schwarze Wollschweber ist mit seiner Körpergröße von nur sechs bis elf
Millimeter vergleichsweise klein. Beide Geschlechter sind bei dieser Art
aus der Familie der Wollschweber (Bombyliidae) gleich groß. Typisch für
diese Insekten ist, dass ihr Körper schwarz behaart ist. Auf dem
Hinterleib tragen sie auf der Oberseite einige weiße Haarbüschel, die
wie weiße Flecken aussehen. Auch das Gesicht ist stark behaart. Die ansonsten transparenten Flügel sind in
einigen Bereichen relativ dunkel. Schwarze Wollschweber bevorzugen warme
Lebensräume, sie kommen beispielsweise in felsigen Gegenden mit
ausreichend Vegetation, auf Kalk- und Magerwiesen vor. Ihre Flugzeit
beginnt im April und sie dauert bis in den August.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Weißer Schmetterlingshaft (Libelloides lacteus)
Der
Weiße Schmetterlingshaft ist etwa 45 bis 55 Millimeter groß und er ist
ein Mitglied der Familie der Schmetterlingshafte (Ascalaphidae),
die wiederum zur Ordnung der Netzflügler (Neuroptera) gehören. Am Tage
und in der Dämmerung fliegen die Weißen Schmetterlingshafte. Ihr
Aussehen erinnert ein wenig an das von Schmetterlingen, doch wenn man
genau hinschaut, sieht man die netzartige Struktur ihrer Flügel. Dieses
Netz ist dunkelgrau bis schwarz, einige Bereiche der Flügel sind
transparent und andere bläulich-weiß gefärbt. An der Basis sind die
Hinterflügel schwarz. Der behaarte Körper ist schwarz, am Hinterkopf
gibt es einen gelben Bereich. Die Beine sind im oberen Bereich gelb,
lediglich der untere Teil ist jeweils schwarz. Am Ende der langen Fühler
befindet sich je eine kleine, kugelförmige Verdickung. Männchen sind
daran zu erkennen, dass sie am Ende des Hinterleibs eine gekrümmte Zange
tragen. Weiße Schmetterlingshafte sind wärmeliebend, sie kommen
beispielsweise in felsigen Regionen vor. Ihre Flugzeit dauert etwa von
Mai bis Juni/Juli.
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Männchen, Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
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Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
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Zickzacklinien-Trauerschweber (Zigzag Bee Fly, Hemipenthes morio)
Ein
Mitglied der Familie der Wollschweber (Bombyliidae), die zur Ordnung der
Zweiflügler gehört, ist der Zickzacklinien-Trauerschweber. Diese
Fliegenart kann eine Körperlänge von fünf bis 14 Millimeter erreichen.
Ihr Körper ist dunkel gefärbt. Auf ihm befinden sich dunkle Schuppen
sowie feine dunkle Haare. Die Flügel sind am vorderen (basalen) Teil
schwarz gefärbt, hinten sind sie transparent. In einer
charakteristischen Zickzacklinie verläuft die Trennung zwischen diesen
beiden verschieden gefärbten Bereichen der Flügel, was sich auch im
deutschen Namen der Fliegenart widerspiegelt. Typische Lebensräume, in
denen man den Zickzacklinien-Trauerschweber beobachten kann, sind zum
Beispiel Waldränder und Gegenden mit Hecken und Gebüschen, aber auch
Gärten. Ab etwa Anfang Mai bis in den Juli
hinein findet die Flugzeit dieser Insekten statt.
Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa
Wanzen (True Bugs, Heteroptera)
Mit den etwa 40.000 bisher bekannten Arten in aller Welt sind die Wanzen
eine recht große Tiergruppe innerhalb der Klasse der Insekten. In Europa
sind etwa 1.000 Wanzen-Spezies heimisch, davon leben viele in Bulgarien.
Es kommen verschiedene Wanzenfamilien vor, aus denen in diesem Kapitel
folgende Arten in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt werden:
· Codophila varia
· Dictyla lithospermi
· Dreigestreifte Weichwanze (Deraeocoris trifasciatus)
· Dyroderes umbraculatus
· Feuerwanze (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)
· Gefleckte Schwarznesselwanze (Burrower Bug, Tritomegas sexmaculatus)
· Ginster-Baumwanze (Gorse Shieldbug, Piezodorus lituratus)
· Odontotarsus purpureolineatus
· Purpur-Baumwanze (Carpocoris purpureipennis)
· Ritterwanze (Black-and-red-Bug, Lygaeus equestris)
· Rote Mordwanze (Rhynocoris iracundus)
· Schwarzrückige Gemüsewanze (Cabbage Bug, Eurydema ornata)
· Spitzling (Bishop's Mitre Bug, Aelia acuminata)
· Streifenwanze (Striped Shieldbug, Graphosoma italicum)
Codophila varia
Die Wanzenart Codophila varia gehört zur Familie der Baumwanzen
(Pentatomidae). Mit ihrer Körperlänge von neun bis 14 Millimeter sind
die erwachsenen Exemplare relativ groß. In ihrer Färbung sind diese
Tiere relativ variabel. Meist sind sie auf der Oberseite
purpurn-bräunlich gefärbt, es kommen auch orange-bräunliche Exemplare
vor. Der gelblich-weißlich und schwarz gemusterte Rand des Hinterleibs
steht zur Färbung der Körperoberseite in einem auffälligen Kontrast und
auch auf dem Schildchen finden sich diese beiden Farben wieder. Die
Körperunterseite ist einfarbig hell grünlich gefärbt und die Tiere
tragen dort einige in Längslinien angeordnete kleine schwarze Punkte.
Rötlich bis purpurn sind die Beine gefärbt. Anzutreffen sind diese Wanzen meist auf verschiedenen Korbblütlern (Asteraceae),
da sie sich von den Säften dieser Pflanzen ernähren. Darüber hinaus
kommen sie auf Doldenblütlern (Apiaceae) vor. Treten sie in großer Zahl
auf, können diese Wanzen die Pflanzen stark schädigen, weshalb sie vor
allem von Gartenfreunden nicht gern gesehen werden. Die Tiere kommen in
Lebensräumen vor, in denen sie ihre bevorzugten Nahrungspflanzen finden,
also beispielsweise auf naturnahen Wiesen. Die Flugzeit von Codophila varia
dauert etwa von Mai/Juni bis August.
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Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
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Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa |
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Dictyla lithospermi
Aus der Familie der Netzwanzen oder Gitterwanzen (Tingidae) stammt die
Wanzenart Dictyla lithospermi. Über diese Spezies finden sich
in den gängigen Literaturquellen sowie im Internet leider praktisch
keine Informationen. Ich schätze die Größe der von mir beobachteten
Individuen auf etwa drei bis vier Millimeter. Typisch für die Gattung
Dictyla ist, dass die Flügel eine netzartige Struktur aufweisen.
Allerdings ist diese bei Dictyla lithospermi nicht so stark
ausgeprägt wie bei einigen anderen Arten ihrer Gattung. Auffällig ist
der schwarze Kopf, auch auf der Oberseite des Halsschildes sind diese
Tiere teilweise schwarz gefärbt, der Rand ist hellbraun. Im oberen
Bereich sind die Beine schwarz, darunter sind sie hellbraun. Über die
Nahrungspflanzen und die Flugzeit dieser Spezies liegen mir leider keine
Informationen vor. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
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Dreigestreifte Weichwanze (Deraeocoris trifasciatus)
Die Dreigestreifte Weichwanze gehört zur Familie der Weichwanzen
(Miridae) und sie ist ein recht großer Vertreter dieser Gruppe. Ihre
Körperlänge beträgt zwischen 8,5 und zwölf Millimeter. Ihre Färbung ist
sehr auffällig, sie sind rot-schwarz gemustert. Der Kopf ist einfarbig
schwarz, die Fühler sind ebenfalls sehr dunkel. Auf der Oberseite des
Halsschildes sind diese Wanzen schwarz gefärbt, der seitliche Rand ist
rot. Auch das Schildchen ist rot gefärbt und die Flügeldecken sind
ebenfalls überwiegend rot mit schwarzen breiten Flecken beziehungsweise
Bändern. Auf der Körperunterseite sind Dreigestreifte Weichwanzen rot
gefärbt und sie weisen dort ein Muster aus schwarzen Flecken und teils
parallel angeordneten, ebenfalls schwarz gefärbten Streifen auf. Die
schwarzen Beine tragen je zwei aufgehellte Bereiche. Diese Wanzenart
lebt auf Laubbäumen und jagt kleine Insekten, zum Beispiel Blattläuse.
Während der warmen Jahreshälfte kann man Dreigestreifte Weichwanzen in
der Natur beobachten. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Dyroderes umbraculatus
Zur Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) gehört die Wanzenart Dyroderes umbraculatus.
Diese Tiere sind zwischen 7,5 und neun Millimeter lang. Der Körperbau
ist oval-rundlich. Rötlichbraun ist die Grundfärbung dieser Insekten.
Sie tragen auf der Oberseite des Körpers eine Maserung aus kleinen
dunklen Flecken. Weißliche Flecken befinden sich an den vorderen beiden
Kanten des Halsschildes; auch diese Flecken tragen ein Muster aus feinen
dunklen Punkten. Abwechselnd dunkel und hell sind die Fühler dieser
Tiere. Heimisch ist diese Insektenart in Gegenden, in denen Labkräuter
(Galium sp.) wachsen, denn die Säfte dieser Pflanzen bilden die
Nahrung von Dyroderes umbraculatus. Erwachsene Individuen sind
bereits im Frühling in der Natur anzutreffen.
Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
Feuerwanze (Fire Bug, Pyrrhocoris apterus)
Die
Körperlänge der Feuerwanze kann bis zu zehn Millimeter betragen. Ihre
rot-schwarze Färbung ist sehr auffällig, weshalb sie im Grün der
Pflanzen, aber auch an anderen Orten leicht auszumachen ist. Feuerwanzen
sind gesellige Tiere, die sich meist in größeren Gruppen in ihren
bevorzugten Lebensräumen aufhalten. Diese sind Kastanien, Linden und
Robinien, aber auch mitunter Gebüsche. In Parkanlagen, großen Gärten
sowie entlang von Alleen, aber auch in freier Natur, zum Beispiel an
Waldrändern oder in der Nähe von Gebüschen mit einigen Bäumen sind Feuerwanzen in
Europa anzutreffen.
Nachdem die Tiere im Frühling ihr Winterquartier verlassen haben,
beginnen sie sofort mit der Balz und der Eiablage. Dadurch sind im
August eines Jahres bereits wieder junge, geschlechtsreife Feuerwanzen
vorhanden. Lindensamen werden von den Wanzen besonders gern angebohrt,
um den Saft zu saugen. Andere Pflanzensäfte bereichern ihren Speiseplan.
Die Feuerwanze gehört zur Familie der Pyrrhocoridae, zu Deutsch Feuerwanzen.
Foto: 19.05.2014, Krapets
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Paarung,
Foto: 19.05.2014,
Krapets |
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Nymphe,
Foto: 19.05.2014,
Krapets |
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Gefleckte Schwarznesselwanze (Burrower Bug, Tritomegas sexmaculatus)
Die zur Familie der Erdwanzen (Cydnidae) gehörende Gefleckte
Schwarznesselwanze erreicht eine Körpergröße von sechs bis sieben
Millimeter. Der Körper dieser Tiere ist oval geformt und leicht gewölbt,
er zeigte eine schwarze Grundfärbung, die einen grünlichen bis
bläulichen Glanz aufweist. Außerdem befinden sich auf dem Körper kleine
Vertiefungen, die wie ein Punktmuster aussehen. Am Rand des Halsschildes
tragen die Wanzen einen hellen Bereich, der bis zum Flügelansatz reicht.
Der ledrige Teil der Flügel ist ebenfalls weiß gemustert. Zu finden sind
die Tiere auf Schwarznesseln und Ziest. Den Winter verbringen erwachsene
Tiere im Boden, im Frühjahr kommen sie wieder hervor und begeben sich
auf die Partnersuche. In manchen Literaturquellen wird die Art auch als
Schwarzweiße Erdwanze bezeichnet. Foto: 18.05.2014, Steppe bei Kamen Brjag
Ginster-Baumwanze (Gorse Shieldbug, Piezodorus lituratus)
Die Ginster-Baumwanze gehört zur Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) und sie
hat eine Körperlänge von zehn bis zwölf Millimeter. Der Körper
ist im hinteren Bereich oval gerundet und nur wenig gewölbt.
Von den Jahreszeiten abhängig ist die Färbung dieser Tiere. Im Frühjahr sind
Ginster-Baumwanzen überwiegend grünlich bis gelblichgrün gefärbt.
Während des Sommers und Herbstes sind diese Insekten rötlich bis
braungrün gefärbt. Typisch für die Ginster-Baumwanze ist, dass
zahlreiche dunkle Punktgruben die Oberseite ihres Körpers bedecken. Die
Fühler sind bräunlich bis rötlich gefärbt, die Beine sind meist gelblich
bis bräunlich mit rötlichen Endgliedern. Pflanzensäfte bilden die
Nahrung dieser Tiere, sie saugen unter anderem an Ginsterblüten (Ginesta
sp.). Darüber hinaus halten sie sich häufig auch auf Brom- und
Himbeeren sowie auf Lupinen (Lupinus sp.) auf, um deren Saft zu
trinken. In der Natur beobachten lassen sich Ginster-Baumwanzen etwa ab
April/Mai bis in den Herbst hinein. Die Tiere überwintern als erwachsene
Wanzen. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Odontotarsus purpureolineatus
Die Wanzenart Odontotarsus purpureolineatus gehört zur Familie
der Schildwanzen (Scutelleridae). Ihre Körperlänge beträgt neun bis 11,5
Millimeter. Typisch für diese Insekten ist ihre auffällige Körperform:
Sie sind relativ stark gewölbt und der Hinterleib verjüngt sich nach
hinten. Aufgrund des cremeweiß-violetten Musters auf der Körperoberseite und
insbesondere wegen der hellen, y-förmigen Struktur am Ende des
Hinterleibes verstärkt sich der optische Eindruck, dass diese Wanzen
nach hinten sehr schmal werden. Auf dem Kopf verlaufen zwei nach hinten
breiter werdende violette Streifen, die jedoch bei einigen Individuen
nur sehr blass und schmal sind. Leider sind mir keine Details über
die Lebensweise und den Lebensraum dieser Tiere bekannt.
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Foto: 11.05.2014,
Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo |
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Foto: 11.05.2014,
Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo |
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Purpur-Baumwanze (Carpocoris purpureipennis)
Etwa zehn bis 14 Millimeter ist die Purpur-Baumwanze groß. Sie gehört
zur Familie der Baumwanzen (Pentatomidae). Hinsichtlich ihrer Färbung
sind diese Tiere sehr variabel, sie können von gelblich-braun bis
purpurn gefärbt sein. Von den sehr ähnlich aussehenden Nördlichen
Fruchtwanzen (Carpocoris fuscispinus), die ebenfalls in Bulgarien vorkommt, lassen sich
Purpur-Baumwanzen anhand winziger Details gut unterscheiden. Eines davon
ist, dass der Körper an den Seiten am Hinterleib kleine Stufen aufweist,
die aber nicht eingekerbt sind. Außerdem sind die kleinen Ecken nicht so
scharf abgegrenzt wie bei der Schwesterart. Purpur-Baumwanzen kommen in
Lebensräumen vor, in denen sie Korbblütler (Asteraceae) und Doldenblütler (Apiaceae)
finden, auf denen sie sich gern aufhalten. Oft trifft man diese Wanzen
auf Königskerzen (Verbascum sp.) an. Sie sind schon im Frühling
in der Natur zu finden und ihre Flugzeit dauert bis in den Sommer. Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa
Ritterwanze (Black-and-red-Bug, Lygaeus equestris)
Die Ritterwanze gehört zur Familie der Bodenwanzen (Lygaeidae).
Erwachsene Exemplare erreichen eine Körperlänge von elf bis zwölf
Millimeter. Typisch für diese Tiere ist ihre auffällige rot-schwarze
Zeichnung auf der Körperoberseite. Dabei sind die schwarzen Bereiche so
angeordnet, dass sie ein Kreuz bilden. Darüber hinaus tragen die Tiere
je einen kreisförmigen weißen Fleck auf den Membranen, dieses
charakteristische Merkmal ist bei diesen Wanzen leicht zu sehen. Beine
und Fühler sind bei den Ritterwanzen schwarz gefärbt. Pflanzensäfte
bilden die Nahrung dieser Tiere. Von April bis September dauert die
Flugzeit dieser Insekten. Lebensräume, in denen man sie beobachten kann,
sind trockene und warme Gebiete wie Trockenrasen, aber auch an
Waldrändern und in Gegenden mit viel Gebüsch kommen sie vor. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Rote Mordwanze (Rhynocoris iracundus)
Als
ein Vertreter der Familie der Raubwanzen (Reduviidae) ist die Rote
Mordwanze ein für andere Insekten gefährlicher Räuber. Sogar Insekten,
die größer als sie selbst sind, werden von diesen Wanzen erbeutet und
getötet. Rote Mordwanzen sind zwischen 13,8 und 17,6 Millimeter lang.
Ihr Körperbau ist kräftig und sie sind schwarz-rot gefärbt. Die
Zeichnung variiert von Individuum zu Individuum ein wenig. Weil sie es
gern warm mögen, kommen sie vor allem in Gegenden vor, die ein sonniges,
warmes Klima aufweisen. Erwachsene Rote Mordwanzen leben in der
Krautschicht oder auf den Blüten von Doldenblütlern (Apiaceae). Dagegen
sind Larven dieser Wanzenart fast ausschließlich auf dem Boden zu
finden. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo
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Schwarzrückige Gemüsewanze (Cabbage Bug, Eurydema ornata)
Die Schwarzrückige Gemüsewanze ist ein Mitglied der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae).
Von oben betrachtet, ist ihr Körper oval geformt und sie sind zwischen
sieben und neun Millimeter lang. Bei den meisten Individuen ist die
Grundfärbung der Körperoberseite auffällig rot, darauf befindet sich ein
schwarzes Muster. Es kommen jedoch auch einige Exemplare mit anderer
Grundfärbung vor, sie können beispielsweise gelblich mit schwarzem
Muster sein. Erwachsene Exemplare, die man im Frühling in der Natur
beobachtet, haben überwintert, sie sind im Vorjahr zur Welt gekommen. Im
Sommer kann man Nymphen antreffen, die bis zum Herbst erwachsen werden
und dann ebenfalls überwintern, um im Folgejahr die nächste Generation
hervorzubringen. Beobachten kann man Schwarzrückige Gemüsewanzen
häufig auf ihren Futterpflanzen, zu denen verschiedene Kreuzblütler (Brassicaceae)
gehören, darunter vor allem Kohl (Brassica sp.). Ferner ernähren sie
sich von Rettichen (Raphanus sp.) und
Kressen (Lepidium sp.). Foto: 14.05.2014, am Ufer des Atanassow-Sees
Spitzling (Bishop's Mitre Bug, Aelia acuminata)
Von August bis zum Juni des jeweils darauf folgenden Jahres kann man
erwachsene Exemplare der Spitzlinge zu beobachten, die zur Familie der
Baumwanzen (Pentatomidae) gehören. Nymphen sind bereits im Juni und Juli zu finden.
Der Pflanzensaft von Gräsern und Getreide bildet die Nahrung dieser
Insekten. Dies spiegelt sich auch im alternativen Namen der Spezies
wider, dieser lautet Getreidespitzwanze. Auf Getreidefeldern können
diese Tiere enorme Schäden anrichten, wenn sie in Massen auftreten. In
freier Natur außerhalb landwirtschaftlich genutzter Flächen kann man
Spitzlinge vor allem dort beobachten, wo sie ungemähte Wiesen mit vielen
Gräsern vorfinden. Zwischen fünf und neun Millimeter beträgt die
Körperlänge dieser Wanzenart. Ihr Körper ist in verschiedenen hellen
gelblich-weißen bis bräunlichen Farbtönen gefärbt. Typisch für die Art
ist der lange, flache und zugespitzte Kopf. Schon die Nymphen weisen
dieses Erscheinungsbild auf und sind deshalb leicht als junge Spitzlinge
zu erkennen. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
Streifenwanze (Striped Shieldbug, Graphosoma italicum)
In
der warmen Jahreszeit sind Wiesen und andere Flächen mit vielen
Wildblumen die bevorzugten Lebensräume der Streifenwanzen. Diese bis zu
zwölf Millimeter langen Tiere sind schwarz-rot gestreift und aufgrund
ihrer unverwechselbaren Färbung sehr leicht zu identifizieren. Ihre
Fühler sind fünfgliedrig, zudem ist ihr Schildchen (Scutellum) im
Vergleich zu dem anderer Wanzenarten stark vergrößert. Die Insekten
gehören zu den Baumwanzen (Pentatomidae) und sie ernähren sich von
pflanzlicher Kost, zum Beispiel von Doldenblütlern (Apiaceae). In weiten
Teilen Mittel- und Südeuropas ist die Streifenwanze anzutreffen und
teilweise sogar recht häufig vertreten. In manchen Literaturquellen wird
diese Insektenart auch als "Badenhosenwanze" bezeichnet. Foto: 12.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte
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Zikaden (Auchenorrhyncha)
Zu den Zikaden, von denen weltweit über 40.000 Arten
bekannt sind, gehören verschiedene Unterordnungen, darunter sehr kleine
und zierlich gebaute Tiere wie die Zwergzikaden (Cicadellidae). In
Bulgarien sind etliche Zikadenarten heimisch, von denen ich einige
beobachten und fotografieren konnte. Folgende Arten werden in diesem
Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:
· Bindenblutzikade (Cercopis sanguinolenta)
· Dornzikade (Horned Treehopper, Centrotus cornutus)
Rotknie-Blutzikade (Cercopis intermedia)
Wer
in Bulgarien eine rotknie-Blutzikaden beobachtet und aus Deutschland die
nahe verwandte Gemeine Blutzikade (Cercopis vulnerata) kennt, verwechselt diese beiden
Arten leicht. Rotknie-Blutzikaden sind zwischen 8,2 und 9,7 Millimeter
groß und ihre Grundfärbung ist schwarz. Auf ihren Flügeldecken befindet
sich ein charakteristisches rotes Muster. Typisch ist, dass sie auf den
Vorderflügeln zu dessen hinterem Rand hin eine abgeflachte rote Binde
tragen, die relativ schmal sein kann. Überwiegend schwarz sind die Beine
gefärbt, die Knie sind allerdings rot – daher auch der Trivialname der
Art. Hinsichtlich ihrer Ansprüche an
den Lebensraum ist die Rotknie-Blutzikade nicht übermäßig wählerisch. Sie
kommt sowohl in trockenen als auch in feuchten Lebensräumen vor, die
entweder sonnig oder halbschattig sein dürfen. Die Säfte verschiedener
Pflanzenarten stehen auf dem Speiseplan dieser Tiere. Von Anfang Mai bis in den
Juli hinein kann man erwachsene Individuen dieser Zikadenart in der
Natur beobachten. Foto: 14.05.2014, am Ufer des Atanassow-Sees
Dornzikade (Horned Treehopper, Centrotus cornutus)
Die
Dornzikade ist ein Vertreter der Familie der Buckelzirpen (Membracidae).
Der Großteil der Arten dieser Familie kommt in tropischen Regionen vor,
doch mit der Dornzikade gibt es auch in Europa Vertreter dieser
faszinierenden Tiergruppe. Typisch für Dornzikaden sind ihre spitzen,
ohrförmigen Auswüchse, die sich vorn seitlich am Halsschild befinden.
Dieser ist stark nach hinten gezogen, was den Tieren ein gedrungenes
Aussehen verleiht. Ihre Vorderflügel sind hell bräunlich und
transparent. Sie sind sieben bis 9,6 Millimeter lang und
schwarzbraun gefärbt. Gebiete mit reichlich Gebüsch-Vegetation, die
mäßig feucht oder auch trocken sind, sind bevorzugte Lebensräume dieser
Spezies. Foto: 15.05.2014, Pobiti Kamini
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