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Pilze und Flechten auf TeneriffaAuf Teneriffa kommen vor allem in Norden der Insel etliche Pilz- und Flechtenarten vor. Die meisten von mir beobachteten und fotografierten Arten konnte ich bisher leider nicht bestimmen. Falls Sie helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen. Pilze Grauer Dachpilz (Pluteus cf. salicinus) Bei der hier gezeigten Art handelt es sich um einen Vertreter der Gattung Pluteus, sehr wahrscheinlich ist es der Graue Dachpilz. Der Hut hat einen Durchmesser von zwei bis fünf, selten acht Zentimeter und er ist blassgrau gefärbt. Es kommen auch Exemplare mit graugrünem Hut vor. Anfangs ist er gewölbt und flacht später ab. Aufrecht stehend und weißlich ist der Stiel, er hat oft einen grünlichen bis grünlich-blauen Schimmer. Außerdem kommen Exemplare mit bräunlich-grünlichem Stiel vor. Vom Frühling bis in den Herbst kann man Fruchtkörper dieser Spezies beobachten. Sie enstehen auf totem Laubholz, das sie zersetzen. Diese Pilzart ist giftig und sie hat eine große Bedeutung als Pilz mit psychedelischer Wirkung. Ein alternativer Name dieser Art ist Graugrüner Dachpilz. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge Laurobasidium lauri In den Lorbeerwäldern der Kanaren lässt sich die Pilzart namens Laurobasidium lauri beobachten. Diese Spezies wächst ausschließlich auf Kanaren-Lorbeer (Laurus azorica). Am Holz dieser Baumart, meist an den Stämmen, bilden sich bei einem Befall mit Laurobasidium lauri verzweigte, oft aufrecht stehende Gallen. Die einzelnen geweihartigen Auswüchse sind durchschnittlich fünf bis zehn Zentimeter lang. Gelblich bis bräunlich sind diese Wucherungen gefärbt, ihre Oberfläche ist relativ glatt. Bricht man diese Auswüchse durch, wird das grünlichgelb gefärbte Innere sichtbar, siehe Foto unten rechts. Mit der Zeit vertrocknen die Gallen, sie werden dann schwarz und hängen herab. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge
Parasol (Parasol Mushroom, Macrolepiota procera) Der Parasol gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae) und er kann sehr groß werden. Sein schirmartig oder flach geformter Hut erreicht einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter. Der Stiel, auf dem er sitzt, ist relativ dünn. Bei jüngeren Pilzen sind auf dem Hut Schuppen zu sehen, die in der Mitte des Hutes bräunlich gefärbt sind. Schuppen am Rand des Hutes sind hingegen heller bis weißlich gefärbt. Ältere Exemplare des Parasols sind cremefarben. Der Parasolpilz gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae) und ist mit einigen anderen Spezies leicht zu verwechseln. Weitere Namen dieser Pilzart lauten Gemeiner Riesenschirmling oder Riesenschirmpilz. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge Schichtpilz (Stereum sp.) Auf den Kanaren sind einige Schichtpilz-Arten aus der Gattung Stereum beheimatet. Typisch für sie ist, dass sie meist auf Totholz zu finden sind. Es gibt jedoch auch Arten, die parasitisch auf lebenden Bäumen wachsen. Die Fruchtkörper der Pilze dieser Gattung haben meist einen sehr kurzen, seitlich am Holz sitzenden Stiel und sind im Durchmesser bis zu einige Zentimeter groß. Sie sind eher flach und am Rand häufig ein wenig gewellt. Je nach Art ist ihre Färbung unterschiedlich, es gibt unter anderem gelblich-bräunliche Exemplare wie die unter diesem Absatz gezeigten Fruchtkörper. Meist ist die Oberseite deutlich dunkler und derber als die Unterseite. Eine Bestimmung auf Artebene anhand der Fotos ist leider nicht möglich.
Schmetterlingstramete (Turkey Tail, Trametes versicolor) Meist bilden diese Pilze, die zur Familie der Stielporlingsverwandten (Polyporaceae) gehören, zwei bis sechs, mitunter sogar acht Zentimeter breite und flache Hüte aus. Sie sind rosettenförmig und liegen dicht beieinander. Einige Exemplare sind stielartig am Holz angewachsen, auf dem sie gedeihen. Bis zu drei Millimeter kann die Stelle dick sein, an der sie am Holz haften. Die Oberfläche der Schmetterlingstramete ist auf der Oberseite feinsamtig. Ihre Färbung ist variabel, sie können hell- bis dunkelbraun, gelblich, bläulich, rötlich oder olivgrünlich sein. Oft finden sich zonenartige Farbverläufe. Weiß setzt sich die sogenannte Zuwachszone vom Rest ab. Es handelt sich dabei um diejenige Zone, die weiter wächst. Am Rand sind die Hüte gewellt und mitunter ein wenig eingekerbt. Weiß ist die Unterseite der Hüte gefärbt, sie trägt viele kleine Poren. Diese messen im Durchmesser jeweils circa drei bis fünf Millimeter. Diese Pilzart wächst auf Totholz von Laubbäumen und ist deshalb vor allem in Wäldern anzutreffen. Fruchtkörper kann man das gesamte Jahr über beobachten. Mann nennt diese Spezies alternativ auch Bunte Tramete oder Schmetterlingsporling. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge Tintling (Coprinus sp.) Auf Teneriffa kommen verschiedene Tintlings-Arten vor, die einander sehr ähnlich sehen. Die Vertreter der Gattung Coprinus lassen sich durch eine Untersuchung der Sporen mit einem Mikroskop unterscheiden. Steht ein solches Hilfsmittel nicht zur Verfügung, ist eine Bestimmung auf Artebene kaum möglich. Arten der Gattung Coprinus wachsen meist in dichten Gruppen. Der Stiel ist aufrecht und einige Zentimeter lang. Bei den hier gezeigten Exemplaren waren die Stiele maximal vier bis fünf Zentimeter hoch. Stark gewölbt ist der Hut bei den Coprinus-Arten. Hell graubraun ist die dominierende Färbung bei diesen Pilzen, es gibt aber auch sehr helle oder eher bräunliche Exemplare. Je nach Art wachsen Tintlinge auf Totholz, auf Dung oder auf der Erde wie die hier gezeigte Spezies. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge Bisher unbestimmte Pilzarten
Flechten Bartflechte (Old Man's Beard, Usnea sp.) An den Zweigen der Kanarischen Kiefern sowie anderer hoher Bäume und Sträucher gedeihen in den Höhenlagen Teneriffas zahllose Bartflechten, die aufgrund der von den Wolken herrührenden Feuchtigkeit im Kiefernwald bestens überleben können. Die Farbe ist hellgrün, die einzelnen Gebilde sind bis zu 30 Zentimeter lang. Wie andere Flechten auch, vereinigt die Bartflechte in sich Algen und einen Pilz. Weil Bartflechten bestimmte Inhaltsstoffe enthalten, die sich als antibakteriell erwiesen haben, kommen sie mitunter in der Naturheilkunde zum Einsatz. Foto: 01.04.2011, Aguamansa Gewöhnliche Gelbflechte (Common Orange Lichen, Xanthoria parietina) In bis zu zehn Zentimeter großen Rosetten ist die Gewöhnliche Gelbflechte in der deutschen Natur anzutreffen. Es handelt sich um eine breitlappige Blattflechte, deren Färbung gelb bis gelblich-orange ist. Sie wächst meist auf Laubbäumen, ist aber auch auf Beton, Mauern und Steinen heimisch. Meist ist diese Flechtenart an Orten zu finden, die stark gedüngt werden oder viele Nährstoffe aufweisen. Zudem gehört sie zu den Flechten, die hohe Stickstoffbelastungen der Luft vertragen und deshalb häufig in der Nähe von Tierhaltungen gedeihen. Foto: 29.03.2011, Anaga-Gebirge Bisher unbestimmte Flechtenarten
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