Startseite
· Kreta allgemein
· Kulinarisches
· Ausflugstipps
· Ímbros-Schlucht
und Frangokástello
· Kloster Arkádi
· Knossós
· Lassíthi-Hochebene
· Städte
· Pflanzen
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Landtiere
· Tierschutz
· Vögel
· Teil 1
· Teil 2
· Unterwasserwelt
· Literatur & Linktipps
Tagesausflug
· Santorini
· Datenschutzerklärung
|
Kloster Arkádi
Nirgendwo
sonst auf der gesamten Insel ist die Geschichte der Kreter dermaßen
hautnah und bedrückend zu spüren wie im Kloster Arkádi. Es liegt in den
Bergen südöstlich der Stadt Réthimnon und ist für viele Einwohner Kretas
das Symbol ihres ungebrochenen Wunsches nach Freiheit. Außerdem ist es
eine steinerne Mahnung an die Zeit der osmanischen Fremdherrschaft, die
am Kloster Arkádi in einer unbeschreiblichen menschlichen Tragödie
gegipfelt ist, die sehr viele Menschen das Leben gekostet hat.
Das
tragische Ereignis hat sich am 9. November 1866 an diesem abgeschiedenen
Ort, der ursprünglich als Heimstatt für Geistliche gedient hatte,
abgespielt. Tausende osmanische Soldaten hatten das Kloster umstellt, in
dem sich mehrere hundert kretische Zivilisten sowie einige Soldaten
verschanzt hatten. Als es den Osmanen schließlich gelungen war, in das
Kloster einzudringen, muss die Verzweiflung bei den Kretern
unbeschreiblich groß gewesen sein. Sie haben selbst den Tod nicht mehr
gefürchtet als die Tatsache, sie könnten in die Hände der Osmanen fallen.
Um diesem Schicksal zu entgehen, haben sich über 400 Männer, Frauen und
Kinder selbst das Leben genommen Hierfür haben sie sich in der
Pulverkammer des Klosters versammelt und sich dort in die Luft
gesprengt. Noch heute erinnert die Ruine der Pulverkammer an jenen
schrecklichen Tag im damaligen Krieg.
Doch
nicht nur die Ruine der Pulverkammer kann besichtigt werden. Auf dem
Gelände des Klosters steht eine im 16. Jahrhundert errichtete
Klosterkirche, deren Fassade im kretisch-venezianischen Stil verziert
ist. Das Gebäude ist zweischiffig und beherbergt in seinem Inneren eine
hübsche Altarwand, Ikonostase genannt, die aus Zypressenholz gefertigt
worden ist. Die dort heute zu besichtigende Altarwand ist aber erst nach
1866 in die Kirche eingebaut worden. Die ursprüngliche Wand ist beim
Sturm auf das Kloster zerstört worden.
Neben einer Besichtigung der Kirche empfiehlt es sich, auch das kleine
Museum mit seiner Ausstellung historischer Gegenstände zu besuchen.
Nichts für schwache Nerven ist die gegenüber dem Haupteingang gelegene
Gebeinkammer. Dort liegen in Vitrinen die Schädelknochen einiger
Griechen, die von osmanischen Soldaten getötet worden sind. Deutlich ist
zu erkennen, welch schwere Kopfverletzungen manche der Kreter erlitten
haben.
Zum Seitenanfang ↑ |
|