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Vögel in Schottland - Teil 1
Alpenstrandläufer (Dunlin, Calidris alpina)
Die
Kinderstube der Alpenstrandläufer befindet sich in den arktischen
Tundren im nördlichen Teil Europas. Den Winter verbringt die zwischen 16
und 20 Zentimeter große Vogelart dagegen in Mittel- und Südeuropa.
Anzutreffen sind die Tiere dann an den Küsten der Nordsee und des
Atlantiks sowie rund um das Mittelmeer. Zu erkennen sind
Alpenstrandläufer im Winter an ihrer weiß gefärbten Körperunterseite.
Während des Sommers tragen sie am Bauch schwarzes Gefieder. Im Bereich
der oberen Brust und der Kehle sind einige grau-braune Sprenkel zu
sehen, die wie ein Streifenmuster wirken. Die Flügel sind grau bis
graubraun gefärbt, die Beine dunkel und auch der Schnabel ist dunkel
gefärbt. An der Spitze ist er leicht abwärts geknickt. Foto: 04.07.2010, Balnakeil Bay
Austernfischer (Palaearctic Oystercatcher, Haematopus ostralegus)
Einer der fast überall an schottischen Gewässern und Küsten vorkommenden
Vögel ist der Austernfischer. Aufgrund des langen, leuchtend rot
gefärbten Schnabels ist diese etwa 43 Zentimeter große Vogelart
unverwechselbar. Schwarz ist das Gefieder auf dem Rücken und auf den
Flügeln sowie am Kopf gefärbt; der Bauch ist weiß. Die Beine sind
rötlich gefärbt und auch die Augen sind auffallend rot. Oft trifft man
Austernfischer in kleinen lockeren Gruppen oder paarweise an, sie halten
sich häufig an Gewässerufern auf. Tiere wie Mollusken, Würmer oder
Schnecken bilden die Nahrung der Austernfischer. Sie können
sehr laut rufen.
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Jungtier,
Foto: 08.07.2010, Findhorn Valley |
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Altvogel,
Foto: 04.07.2010, Kyle of Durness |
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Basstölpel (Gannet, Morus bassanus)
Einer
der imposantesten Meeresvögel Schottlands ist der Basstölpel. Diese
Tiere erreichen eine Körpergröße von bis zu 97 Zentimeter, die
Flügelspannweite kann maximal etwa 1,9 Meter betragen. Männchen und
Weibchen sehen bei dieser Vogelart gleich aus. Das Gefieder erwachsener
Tiere ist am überwiegenden Teil des Körpers weiß gefärbt. Kopf, Hals und
Nacken sind gelblichbraun gefärbt, wobei die Intensität dieser Färbung
je nach Jahreszeit variiert. Die Flügelspitzen sind schwarz gefärbt. Im
Gesicht gibt es einige Bereiche, die keine Federn tragen. Dort ist die
schwarze Haut der Vögel zu sehen, was ihnen ein sehr markantes Aussehen
verleiht. Diese dunklen Bereiche stehen in starkem Kontrast zu den
hellen Augen und den restlichen hell gefärbten Kopfpartien. Der Schnabel
ist ebenfalls hell gefärbt. Basstölpel sind begnadete Fischjäger, die
sich wie Torpedos ins Wasser stürzen. Kurz vor dem Eintauchen legen sie
ihre schmalen, langen Flügel so an den Körper, dass sie parallel zum
Schwanz liegen. Foto: 06.07.2010, Gruinard Bay
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Blaumeise (Blue Tit, Cyanistes caeruleus)
In
Bereichen mit Bäumen und Büschen kann man in Schottland Blaumeisen
beobachten. Diese zierlichen, nur rund zwölf Zentimeter großen Singvögel
kommen nicht nur in der entlegenen Natur vor, sondern auch in
menschlichen Siedlungen, also in Parks und Gärten. Blaumeisen sind recht gesellig und stehen meist in Rufkontakt zu
Artgenossen. Während der Nahrungssuche zeigen sie ihr ganzes Geschick,
wenn sie an sehr dünnen Ästen entlang turnen und dabei Ausschau nach
ihrer Beute halten. Auf ihrem Speisezettel stehen kleinen Insekten wie Raupen oder
Käfer, die auf der
Rinde und auf den Blättern sitzen. Erwachsene Blaumeisen haben einen blauen
Scheitel, ein weißes Gesicht mit schwarzen Augenstreifen sowie gelbes
Bauchgefieder. Die Körperoberseite ist wie der Scheitel blau gefärbt. Im
Winter sind sie häufig an vom Menschen eingerichteten Futterplätzen zu
sehen, Nistkästen nehmen sie ebenfalls gern an. Jugendliche Vögel sind
insgesamt blasser gefärbt, siehe Foto in diesem Absatz. Foto: 05.07.2010, Rhiconich
Brandseeschwalbe (Sandwich Tern, Thalasseus sandvicensis)
An den schottischen Küsten kann man mit ein wenig
Glück Brandseeschwalben beobachten. Weil sich diese Vögel oft in der
Nähe von Möwen und anderen Seeschwalben aufhalten, ist genaues
Hinschauen gefragt. Ich selbst habe das in diesem Absatz gezeigte Tier
vor Ort nicht wahrgenommen - genau wie der Rest der Reisegruppe, der
ich angehört habe. Erst zu Hause am Computerbildschirm ist mir
aufgefallen, dass ich eine Brandseeschwalbe fotografiert habe. Diese
Vögel sind überwiegend weiß gefärbt und sie erreichen eine Körperlänge
von bis zu 41 Zentimeter. Ihre Beine sind auffällig kurz und schwarz
gefärbt. Sie tragen am Hinterkopf eine kleine schwarze Federhaube. Ihr
Schnabel ist fast komplett schwarz gefärbt, lediglich an der Spitze
befindet sich ein leuchtend gelber Bereich. Brandseeschwalben haben eine
Flügelspannweite von maximal 105 Zentimeter. Sie gehören zu den
sogenannten Stoßtauchern. Das bedeutet, sie fliegen über dem Wasser
entlang, bis sie unter dessen Oberfläche Nahrung erblicken. Dann stoßen
sie kopfüber ins Wasser, um den anvisierten Fisch zu erbeuten. Foto:
04.07.2010, Balnakeil Bay
Dreizehenmöwe (Black-legged Kittiwake, Rissa tridactyla)
Zwischen 37 und 42 Zentimeter Körperlänge erreichen die Dreizehenmöwen.
Ihre Flügelspannweite beläuft sich auf bis zu 105 Zentimeter. Das
Aussehen der Tiere unterscheidet sich im Verlauf eines Jahres:
Während die Tiere ihr Prachtkleid tragen, sind der Rücken und die
Oberseite der Flügel grau gefärbt. An ihren Enden sind die äußeren drei
Handschwingen schwarz gefärbt, sie tragen keine weißen Spitzen. Der
Kopf, die Flügelunterseite, der Schwanz und der restliche Körper sind im
Prachtkleid weiß gefärbt. Die Beine sind dunkelgrau bis schwarz gefärbt,
der Schnabel ist grünlich bis grüngelblich gefärbt. Auffällig rot sind
der Rachen und die Augenringe gefärbt. Im Schlichtkleid finden sich am
hinteren Oberkopf und am hinteren Hals blassgraue Gefiederpartien.
Seitlich tragen die Möwen je einen dunkelgrauen Ohrfleck. Außerdem ist
ein nicht scharf begrenztes graues Band von der Stirn bis zu den Augen
vorhanden. Der Rachen ist blasser rotgelb gefärbt, der Augenring weist
eine dunkelrote oder schwarze Färbung auf. Der restliche Körper ist im
Schlichtkleid überwiegend weiß gefärbt. Ihren deutschen Namen hat die
Möwenart deshalb erhalten, weil die Hinterzehe nur sehr klein ist und
die Vögel deshalb nur drei Zehen zu haben scheinen. Der
wissenschaftliche Name zeigt dies ebenfalls an. Dreizehenmöwen kommen im
nördlichen Atlantik und auch in Teilen des Nordpazifik vor. Fische,
Krusten- und Weichtiere bilden die hauptsächliche Nahrung dieser Vögel.
Foto: 05.07.2010, Handa Island
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Eissturmvogel (Northern Fulmar, Fulmarus glacialis)
Eissturmvögel
sind exzellente Flieger und sie verbringen die meiste Zeit ihres Lebens
über dem offenen Meer. Die bis zu 52 Zentimeter langen Vögel weisen eine
Flügelspannweite von maximal circa 1,15 Meter auf. Ihr Flug ist elegant
und gleitend. Zum Brüten kommen die im nördlichen Atlantik und Pazifik
beheimateten Tiere an Land. Felswände bilden ihre bevorzugten Brutplätze. Oft finden sich Eissturmvögel
zu gemischten Brutkolonien mit anderen Seevögeln zusammen. Kopf, Nacken, Hals und Körperunterseite der in
manchen Literaturquellen alternativ als Nordatlantischer Sturmvogel
bezeichneten Vogelart sind weiß gefärbt. Zudem kommt es vor, dass diese
Körperpartien bei einigen Individuen grau gefärbt sind. Auf der
Oberseite des Körpers ist das Gefieder graublau gefärbt, die Beine sind
gelblichgrün gefärbt. Dunkle Zügelflecken umgeben die Augen. Auffällig
sind die röhrenartig verlängerten Nasenlöcher, die eine Anpassung an das
Trinken von Meerwasser darstellen: Über die Röhrennase wird
überschüssiges Salz ausgeschieden. Meerestiere wie Krill, Krebse,
Fische, Schnecken oder Quallen bilden die Nahrung der Eissturmvögel. Foto: 05.07.2010, Handa Island
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Brütender Altvogel mit Nachwuchs,
Foto: 05.07.2010, Handa Island |
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Eissturmvogel füttert
seinen Nachwuchs,
Foto: 05.07.2010,
Handa Island |
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Eistaucher (Great Northern Diver oder Great Northern Loon, Gavia immer)
Der Eistaucher wird zwischen 73 und 88 Zentimeter
groß. Anzutreffen ist die Art während der Brutsaison in der Tundra und Taiga im nördlichen Nordamerika
sowie auf Grönland und Island. Den Winter verbringen die Tiere teils an
den nordeuropäischen Küsten. Deshalb kann man gelegentlich Eistaucher in
Schottland beobachten. Meine eigene Beobachtung hat erstaunlich früh im
Jahr stattgefunden. Im Prachtkleid ist die Grundfarbe der gesamten Oberseite
der Vögel sowie ihres Kopfes und Halses schwarz. Den obere Rücken zieren dichte Reihen großer weißer
Rechtecke. Auf dem hintere Rücken und den Flanken tragen die Vögel feine weiße Punktreihen.
Am Hals befindet sich an den Seiten je ein querovales Feld aus unregelmäßigen weißen Längslinien, an der Kehle
verläuft eine schmale Linie aus weißen Punkten. Weiß gefärbt sind Brust, Bauch und die Unterflügeldecken. Der Schnabel ist
recht groß und dunkelgrau bis schwarz gefärbt. Die Beine und die Füße
der Eistaucher sind grau gefärbt, die Iris ist weinrot. Im Schlichtkleid ist
der Körper auf seiner gesamten Oberseite dunkelgrau gefärbt. Kopf und Hinterhals
weisen dieselbe Färbung auf, an Kehle und Hals befinden sich weiße
Federn. Am unteren Hals tragen die Tiere einen schwärzlichen Halbring. Um das Auge
erstreckt sich ein kleiner weißer Bereich. Der Schnabel ist überwiegend bläulich grauweiß
gefärbt. Wie andere Vögel aus der Gattung der Seetaucher erbeuten die
Tiere ihre Nahrung unter Wasser. Kleine Fische, Mollusken, Krebstiere
und Frösche bilden die Nahrung der Eistaucher. Foto: 06.07.2010, Gruinard Bay
Fischadler (Osprey, Pandion haliaetus)
Dem schottischen Bestand der Fischadler ist es lange Zeit alles andere
als gut ergangen. Die Vögel sind in etlichen Landesteilen zusehends
seltener geworden. Doch im Cairgorms-Nationalpark sind die Tiere von
Naturschützern erfolgreich wieder angesiedelt worden. Am Loch Garten in
Abernethy befindet sich ein
Zentrum, das über die Tiere und das Projekt informiert.
In der näheren Umgebung kann man die stattlichen Vögel, die bis zu 66
Zentimeter lang werden können, mit ein wenig Glück beobachten. Die
Flügelspannweite dieser Fischfresser beträgt bis zu etwa 1,7 Meter. Wie
bei den meisten Greifvögeln, sind die Weibchen oft ein wenig größer und
schwerer als die Männchen. Erwachsene Tiere sind auf dem Rücken und der
Körperoberseite dunkelbraun gefärbt. Der Schwanz ist auf der Oberseite
hell und dunkel gebändert. Auf der Unterseite des Körpers ist das
Gefieder weiß gefärbt und über die Brust verläuft ein braunes Band.
Dieses ist bei den Weibchen in aller Regel breiter als bei ihren
männlichen Artgenossen.
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Jungvögel auf einem
Horst,
Foto: 07.07.2010, Loch Insh |
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Altvogel im Flug,
Foto: 07.07.2010, Loch Insh |
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Fitis (Willow Warbler, Phylloscopus trochilus)
Der
Fitis ist ein recht kleiner Vogel, der lediglich eine Körperlänge von 13
Zentimeter erreicht. Sein Aussehen ist schlicht, er ist auf der
Oberseite seines Körpers oliv-braun gefärbt. An der Körperunterseite
trägt er hellgraues bis gelblich-weißes Gefieder. Einzig der braune
Augenstreif sowie der helle Überaugenstreif verleihen dem Gesicht dieser
zierlichen Vögel ein wenig "Schmuck". Laub- und Mischwälder, Parks,
Gärten, aber auch Feuchtgebiete stellen die bevorzugten Lebensräume
dieser Vogelart dar. Weil in Großbritannien die zum Verwechseln ähnlich
sehende Schwesterart, der Zilpzalp (Phylloscopus collybita), nicht vorkommt, ist der Fitis leicht
zu identifizieren. Sein Gesang klingt ein wenig melancholisch, es handelt
sich um eine leicht abfallende Tonfolge. Insekten bilden die Nahrung der
kleinen Vögel. Foto: 05.07.2010, Rhiconich
Flussuferläufer (Common Sandpiper, Actitis hypoleucos)
Im Sommerhalbjahr kann man in Schottland an Gewässern
und in anderen feuchten Gebieten Flussuferläufer beobachten. Die Tiere
verbringen den Winter in südlichen Gebieten, die Überwinterungsgegend
erstreckt sich vom Mittelmeerraum bis Südafrika. Bis zu 22 Zentimeter
können Flussuferläufer lang werden, die Flügelspannweite misst 40
Zentimeter. Auf der Körperoberseite ist das Gefieder braun gemustert,
der Bauch ist weiß gefärbt. Seitlich der Kehle befindet sich je ein
bräunlicher Bereich. Im Gesicht tragen die Tiere je einen dunklen
Augenstreif sowie einen hellen Überaugenstreif, der dunkle Schnabel ist
recht kurz und die recht kurzen Beine weisen eine gelbliche Färbung auf.
Gut erkennen lässt sich diese Vogelart an einer besonderen Eigenart: Die
Tiere fliegen sehr dicht, schnell und mit gleichmäßigen Flügelschlägen
über der Wasseroberfläche. Außerdem rufen die Vögel im Flug oft ihr
unverwechselbares "hidididi". Foto: 04.07.2010, Bucht von Leirinmore
Gebirgsstelze (Grey Wagtail, Motacilla cinerea)
Der
deutsche Name der Gebirgsstelze lässt zwar vermuten, dass diese Vögel
nur in bergigen Lebensräumen vorkommen. Tatsächlich trifft man sie aber
auch in tieferen Lagen an. Wichtig für die Tiere ist, dass sie schnell fließende Gewässer
vorfinden. Dort halten
sie sich in flachen Uferzonen auf. An solchen Stellen sind die 18 Zentimeter langen
Vögel häufig auf der Suche nach Nahrung. Diese besteht aus Insekten wie Libellenlarven, Käfer, Fliegen und
Krebstieren. Auf der Oberseite ist der Körper der Gebirgsstelze graublau gefärbt, am Bürzel
ist das Gefieder grüngelb. Die Körperunterseite ist im Sommer leuchtend
gelb gefärbt, im Winter gelblich-bräunlich. Während des Sommerhalbjahres
kann man die Männchen leicht von den Weibchen unterscheiden, weil ihre
Kehle schwarz ist, die der weiblichen Artgenossen ist weiß gefärbt.
Jugendliche Gebirgsstelzen sind ein wenig blasser gefärbt als erwachsene
Tiere. Oft kann man bei dieser Vogelart eine für Stelzen typische
Verhaltensweise beobachten: Die Vögel wippen mit dem Schwanz. Foto: 08.07.2010,
Findhorn Valley
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Graugans (Greylag Goose, Anser anser)
An
schottischen Gewässern sind - in manchen Landesteilen ganzjährig -
Graugänse heimisch. Diese Vögel erreichen eine Körpergröße von bis zu 84
Zentimeter. Ihr Gefieder ist graubraun gefärbt. Die Körperunterseite ist
relativ hell gefärbt, auf der Oberseite ist das Gefieder etwas dunkler
gefärbt. Orange bis rosa gefärbt ist der Schnabel, die Beine weisen eine
fleischfarbene bis rosa Färbung auf. Am Bauch tragen die Vögel mehr oder
minder große schwarze Flecken im Gefieder. Weil die Tiere recht gesellig
sind, schließen sie sich gern zu größeren Gruppen zusammen. Land- und
Wasserpflanzen bilden die Nahrung der Graugänse. Meist suchen sie an Land nach dieser Kost. Gräser, aber auch Stauden und Wurzeln stehen
auf ihrem Speiseplan. Graugänse reißen die Pflanzenteile mit ihren kräftigen
Schnäbeln klein. Foto: 09.07.2010, Lochindorb
Große Raubmöwe oder Skua (Great Skua, Stercorarius skua)
Die
Große Raubmöwe oder Skua gehört zu den imposantesten Meeresvögeln. Sie
erreicht eine Körperlänge von bis zu 58 Zentimeter und eine
Flügelspannweite von maximal 1,4 Meter. Brutregionen dieser Tiere sind
neben den schottischen Inseln einige Bereiche in Norwegen, Island und
auf den Färöern. Nur zum Brüten kommen die Vögel im Sommer an Land, den
Winter verbringen sie auf dem offenen Meer. Der Name Raubmöwe rührt
daher, dass diese Tiere anderen Seevögeln die Beute abjagen. Sie
attackieren die oft kleineren Arten so lange, bis sie den zuvor
gefangenen Fisch wieder ausspucken. Erwachsene Große Raubmöwen haben ein
graubraunes, fleckiges Gefieder, einen dunklen Schnabel und dunkle
Beine. Der Schwanz ist bei dieser Vogelart schwarzbraun gefärbt und
weist in der Mitte zwei verlängerte Federn auf. Manche Literaturquellen
bezeichnen diese Vogelart wissenschaftlich als Catharacta skua. Foto:
05.07.2010, Handa Island
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Badende Große Raubmöwen,
Foto: 05.07.2010, Handa Island |
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Foto: 05.07.2010,
Handa Island |
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Großer Brachvogel (Western Curlew, Numenius arquata)
Das auffälligste Merkmal des Großen Brachvogels ist sein sehr langer
Schnabel, der zur Spitze hin deutlich nach unten gebogen ist. Zudem sind
die Tiere recht groß. Sie werden bis zu circa 60 Zentimeter lang und
haben eine Flügelspannweite von maximal einem Meter. Weibchen sind bei
dieser Vogelart etwas größer als Männchen. Außerdem ist der Schnabel bei
weiblichen Tieren stärker gebogen als bei männlichen Artgenossen. Das
Federkleid sieht bei beiden Geschlechtern gleich aus. Die Grundfärbung
ist beigebraun bis graubraun, darauf befindet sich ein etwas dunkleres,
bräunliches Bänder- und Streifenmuster. Dunkel sind auch die langen
Beine gefärbt; der Schnabel ist auf der Unterseite fleischfarben, der
restliche Teil ist dunkel gefärbt. Moore, Marschlandschaften,
Küstenareale und Feuchtwiesen sind typische Lebensräume, in denen man
den Großen Brachvogel beobachten kann. Insekten, Schnecken und Würmer
bilden die Nahrung der Vögel.
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Foto: 04.07.2010,
Kyle of Durness |
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Altvogel mit Nachwuchs,
Foto: 08.07.2010, Findhorn Valley |
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Gryllteiste (Black Guillemot, Cepphus grylle)
Ein
hübscher Vertreter der Seevögel, die in Schottland beobachtet werden können,
ist die Gryllteiste, oft auch einfach als Teiste bezeichnet. Erwachsene Vögel
erreichen eine Körperlänge von 32 bis 38 Zentimeter. Fast am gesamten Körper
tragen die Tiere schwarzes Gefieder, an den Flügeln befinden sich weiße Flecken.
Auffällig rot gefärbt sind die Beine und Füße der Gryllteisten. Felsige Inseln
und Steilküsten im Nordatlantik bilden die Brutreviere dieser Vögel. Tauchend
erbeuten sie ihre Nahrung unter Wasser, diese besteht vor allem aus Fisch.
Weichtiere, Krebse und Pflanzenteile ergänzen diese Kost. Foto: 04.07.2010, Balnakeil Bay
Haussperling (House Sparrow, Passer domesticus)
In
Schottland gibt es vor allem in der Nähe menschlicher Siedlungen und
Häuser an etlichen Stellen Haussperlinge. Diese oft als Spatzen
bezeichneten Vögel sind das ganze Jahr über in Großbritannien
anzutreffen. Ihre Körpergröße beläuft sich auf 14,5 Zentimeter. Die
Körperunterseite ist bei den Weibchen grau gefärbt, die Flügel und der
Kopf sind braun, siehe Foto in diesem Absatz. Männchen weniger schlicht
gefärbt. Sie tragen einen schiefergrauen Scheitel, rotbraune
Flügelbereiche, einen schwarzen Kehlfleck, der mehr oder minder groß
sein kann, sowie eine graue Körperunterseite. Ihre Schnäbel sind glänzend
schwarz, während die der Weibchen eher bräunlich gefärbt sind. Sämereien
aller Art bilden die Nahrung der Haussperlinge. Sie verschmähen außerdem Keks- und Kuchenkrümel oder andere Essensreste der Menschen nicht,
wenn sie diese Nahrung beispielsweise an Picknickplätzen finden. Foto: 05.07.2010, Tarbet
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Heckenbraunelle (Dunnock, Prunella modularis)
In
Bereichen mit Bäumen und Büschen, also unter anderem in Parks und
Gärten sowie an Waldrändern, kann man die Heckenbraunelle antreffen.
Diese etwa 15 Zentimeter große Vogelart wird von vielen Betrachtern auf
den ersten Blick oft mit dem Haussperling verwechselt. Doch betrachtet
man Heckenbraunellen genauer, sind einige deutliche Unterschiede zu
dieser Vogelart zu sehen. Anders als bei den Haussperlingen sind Rücken
und Flügel erwachsener Heckenbraunellen schwarz gestreift, die
Grundfarbe ist braun. Die Körperunterseite ist hellgrau-braun, der Kopf
ist bleigrau gefärbt. Auffällig ist der lange, spitze, schwarz gefärbte
Schnabel. Er ist ein untrügerisches Zeichen dafür, wovon sich die
Heckenbraunelle ernährt: Insekten. Anders als bei den meisten Vogelarten
üblich, singen bei den Heckenbraunellen nicht nur die Männchen. Weibchen
können ebenfalls singen und sie sehen genauso aus wie ihre männlichen
Artgenossen. Junge Heckenbraunellen sind in unterschiedlichen
Schattierungen bäunlich gefärbt und sie tragen einige dunkle Flecken und
Striche, siehe Foto in diesem Absatz. Foto: 05.07.2010, Rhiconich
Kiebitz (Northern Lapwing, Vanellus vanellus)
Kiebitze
gehören zu den bodenbrütenden Vögeln und sie benötigen deshalb
ungestörte Lebensräume. Das heißt, weder Menschen, noch übermäßig viele
Tiere sollten durch diese Areale laufen. In Schottland finden Kiebitze
auf den vielen weiten Flächen sichere Brutplätze. Deshalb kann man diese
schönen Vögel an vielen Stellen beobachten. Die Körperlänge beträgt
zwischen 28 und 31 Zentimeter. Auf der Unterseite ist der Körper
erwachsener Vögel weiß gefärbt, über die Brust und Kehle erstreckt sich
ein dunkler Bereich. Die Flügel der Kiebitze sind braun mit grünlichem
Schimmer gefärbt, die Unterschwanzdecke ist rostfarben. Das auffälligste
Merkmal dieser Vogelart ist die dunkle Federhaube, die den Kopf ziert.
Jungtiere sind ähnlich gefärbt wie Altvogel, allerdings nicht schwarz,
sondern eher dunkelbraun. Außerdem tragen sie ein feines helles
Fleckenmuster auf den Flügeln, siehe Foto in diesem Absatz. Während der
Balzzeit präsentieren die Männchen ihre faszinierenden Balzflüge mit dem
deutlich vernehmbaren Flügelwummern. Dieses Geräusch erzeugen die
Vögel mit speziell geformten Federn an den Flügeln. Foto: 09.07.2010, Lochindorb
Kohlmeise (Great Tit, Parus major)
Die
häufigste Meisenart Europas ist die Kohlmeise. In Schottland kommt sie
verglichen mit anderen Meisenarten ebenfalls recht häufig vor. Ihre
Körperlänge beträgt 14 Zentimeter, die Körperunterseite ist gelb gefärbt
und trägt schwarzen Längsstreifen. Wie breit dieser Streifen ist,
variiert bei den einzelnen Individuen. Bei den Männchen ist er meist
dunkler gefärbt als bei den Weibchen und vor allem im Bereich des
Bauches breiter. Der Kopf, der Nacken und die Kehle der Kohlmeise sind
schwarz gefiedert, die Wangen weiß gefärbt. Auf der Körperoberseite
tragen die Vögel ein grünlich-bräunliches Gefieder. Sie ernähren sich
von Insekten, während der Jungenaufzucht stehen vor allem Raupen auf
ihrem Speisezettel. Menschen gegenüber sind Kohlmeisen wenig scheu, sie
leben oft in seiner unmittelbaren Nähe, also beispielsweise in Gärten. Foto: 05.07.2010, Rhiconich
Krähenscharbe (European Shag, Gulosus aristotelis)
Zwischen
circa 66 und 76 Zentimeter lang wird die Krähenscharbe. Diese Vogelart aus
der Familie der Kormorane unterscheidet sich vom Kormoran (Phalacrocorax carbo)
dadurch, dass der Körper vollständig dunkel gefärbt ist. Das Gefieder
ist am Kopf glänzend grünlich-schwarz gefärbt, der restliche Körper
trägt ebenfalls dunkle, leicht grünlich schimmernde Federn. Füße und
Schnabel sind schwarz gefärbt. In auffälligem Kontrast zum ansonsten
dunklen Erscheinungsbild steht die nackte, gelb gefärbte Haut um den
Schnabel. Während Krähenscharben ihr Brutkleid tragen, haben sie
verlängerte Scheitelfedern. Die Vögel ernähren sich hauptsächlich von
Fisch und sind deshalb vor allem an den Küsten anzutreffen. Foto: 04.07.2010,
Balnakeil Bay
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