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Pflanzen und Moose in Schottland - Teil 2Auf dieser Seite finden Sie folgende Arten: Rundblättrige Glockenblume (Harebell, Campanula rotundifolia) Die Rundblättrige Glockenblume kann man in Schottland vielerorts beobachten. Bei dieser Spezies handelt es sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze. Ihre Wuchshöhe beträgt zwischen 20 und 40 Zentimeter, mitunter wird sie 60 Zentimeter hoch. Am Grund der Pflanze bilden sich nieren- bis herzförmige Blätter. Im unteren Bereich ist der Stängel oft sehr fein behaart. Kahl sind dagegen in aller Regel die Stängelblätter; sie sind schmal lanzettlich geformt. Weiter oben finden sich schmale, linealisch geformte Blätter. An den dünnen Stängeln stehen im oberen Bereich die Blüten. Von Juni bis in den September hinein steht die Rundblättrige Glockenblume in Blüte. Zwischen 1,2 und 2,2 Zentimeter sind die Blüten lang, sie sind oft leicht hängend und sie sind blauviolett gefärbt. Foto: 04.07.2010, Balnakeil Bay Rundblättriger Sonnentau (Common Sundew oder Round-leaved Sundew, Drosera rotundifolia) Der Rundblättrige Sonnentau gehört zu den fleischfressenden Pflanzen. Er besteht aus bodenständigen Blattrosetten. Die Blattstiele sind bis zu sieben Zentimeter lang. Zu ihrem äußeren Ende hin laufen die hellgrünen Blätter in einen runden Bereich aus, dessen Durchmesser zwischen fünf und 18 Millimeter betragen kann. Es befinden sich auf den Blättern jeweils circa 200 rötlich gefärbte Tentakel. An deren Ende wird ein klebriges Sekret ausgeschieden, das wie Tau aussieht und Insekten anlockt. Sie bleiben dann kleben und das Fangblatt rollt sich langsam um sie herum zusammen - es schnappt nicht wie die Venusfliegenfalle innerhalb kurzer Zeit zu. Kleine Mücken und Fliegen bilden die Hauptbeute des Rundblättrigen Sonnentaus, gelegentlich erbeutet er auch kleine Libellen oder Schmetterlinge. Von Juni bis August bringt die Pflanze ihre Blüten an langen Stängeln hervor. Die Blüten sind weiß gefärbt. Foto: 05.07.2010, Handa Island Sand-Thymian (Wild Thyme, Thymus serpyllum) Mit seiner Wuchshöhe von nur zwei bis zehn Zentimeter ist der Sand-Thymian eine eher niedrige Pflanze. Er ist immergrün und bedeckt vielerorts in Schottland den Boden. Ein typisches Merkmal sind die behaarten Zweige. Die Blätter sind nur ein bis drei Millimeter breit bei einer Länge von etwa drei bis vier Millimeter. Von Juli bis September bildet der Sand-Thymian seine Blüten. Sie sind zartrosa bis hellviolett gefärbt. Als Standorte bevorzugt diese Pflanzenart Sandtrockenrasen und trockene Kiefernwälder; auf kalkhaltigen Böden ist sie dagegen nie zu finden. Foto: 04.07.2010, Kyle of Durness Schottische Primel (Scottish Primrose, Primula scotica) An der Küste des nördlichen Teils Schottlands sowie auf den Orkney-Inseln ist die Schottische Primel beheimatet. Sie ist in diesen Regionen sogar endemisch. Das heißt, sie kommt nur dort und sonst nirgendwo auf der Welt in freier Natur außerhalb von Gärten vor. Die Pflanzenart ist sehr klein, sie erreicht lediglich eine Wuchshöhe von wenigen Zentimeter. Ihre Blüten, die im Sommer zu sehen sind, weisen eine leuchtend violette Färbung mit einem gelben inneren Bereich auf. Zu finden ist die Pflanze auf Wiesen, sie gedeiht beispielsweise in der Nachbarschaft von Orchideen, darunter die Breitblättrige Fingerwurz. Foto: 04.07.2010, Balnakeil Bay Schwedischer Hartriegel (Eurasian Dwarf Cornel, Cornus suecica) Zwischen zehn und 30 Zentimeter wird der Schwedische Hartriegel groß. Er ist eine mehrjährige Staudenpflanze udn gehört zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae). Seine Laubblätter sind gegenständig angeordnet, oval geformt und am Ende zugespitzt. Ihre Färbung ist mittel- bis hellgrün. Bei dieser Hartriegelart sind die Triebe meist unverzweigt, viele enden in einem Blütenstand. Pro Blütenstand sind zwischen acht und 25 einzelne Blüten zu finden. Jede Blüte weist vier dunkel-purpurn gefärbte Blütenblätter sowie vier weiße Hochblätter auf. Die Blütezeit beginnt im Juni und dauert bis in den August. Der Schwedische Hartriegel braucht sauren Untergrund, der ausreichend feucht ist. Innerhalb der arktischen und subarktischen Zone der Nordhalbkugel befindet sich das große Verbreitungsgebiet dieser Pflanzenart. Im kontinentalen Nordamerika fehlt sie. Foto: 09.07.2010, Cairngorms Mountains Railway Station Sumpf-Schwertlilie (Yellow Iris, Iris pseudacorus) Feuchte, sumpfige Standorte sind typisch für die Sumpf-Schwertlilie. Diese in weiten Teilen Europas und damit auch in Schottland beheimatete Pflanzenart blüht dort im Frühling und Sommer. Während der Blütezeit zieren große, leuchtend gelb gefärbte Blüten die bis zu einen Meter hohen Pflanzen. Mit ihrer Größe von acht bis zehn Zentimeter sind die Blüten zudem recht stattlich und sie locken eine Reihe von Insekten an. Neben sonnigen Plätzen bilden schattigere Standorte eine Heimat für diese Pflanzenart, die somit nicht allzu wählerisch ist, was das Licht angeht. Aufgrund ihrer Attraktivität wird sie gern als Zierpflanze an Gartenteichen angepflanzt. Foto: 05.07.2010, Tarbet Vogesen-Stiefmütterchen (Mountain Pansy, Viola lutea lutea) Zwischen zehn und 20 bis 25 Zentimeter hoch kann das Vogesen-Stiefmütterchen werden. Diese Pflanzenart ist hauptsächlich in den Vogesen heimisch, kommt aber auch in einigen anderen Teilen Europas vor, hierzu gehört unter anderem Schottland. Wer Latein beherrscht, der erkennt am wissenschaftlichen Namen der Art, dass sie meist gelbblühend ist ("lutea"). Doch in höheren Lagen gibt es häufig Exemplare, die blauviolette Blüten hervorbringen, die lediglich in der Mitte einen gelben Bereich aufweisen. Zwischen Juni und August fällt die Blütezeit dieser Art. Sie benötigt feuchte, durchlässige Böden und sonnige Standorte. Foto: 08.07.2010, Findhorn Valley Waldkiefer (Scots Pine, Pinus sylvestris) Waldkiefern sind schnellwüchsige Bäume, die mehrere hundert Jahre alt werden können. Ihre Wuchshöhe kann bis zu 48 Meter betragen. In manchen schottischen Wäldern sind einige ausgesprochen stattliche Exemplare dieser Bäume erhalten geblieben, unter anderem im Abernethy Forest. Welche Gestalt die einzelnen Bäume aufweisen, hängt von ihrem jeweiligen Standort ab. Es gibt schmalen, kegelförmigen Wuchs und Exemplare mit breiten, schirmförmigen Kronen. Die Nadeln sind vier bis sieben Zentimeter lang. Junge Nadeln sind hellgrün gefärbt, ältere bläulichgrün bis graugrün. In manchen Literaturquellen wird diese Art als Wald-Kiefer, Gemeine Kiefer, Rotföhre, Weißkiefer oder Forche bezeichnet. Foto: 07.07.2010, Abernethy Forest National Nature Reserve
Weiße Seerose (White Water-lily, Nymphaea alba) An einigen Stellen lässt sich in Schottland die hübsche Weiße Seerose beobachten. Diese Pflanzenart bevorzugt als Standorte ruhige Teichbuchten, Uferzonen von Teichen sowie Altwässer von Flüssen. Zwar kann sie bis in einer Gewässertiefe von drei Meter gedeihen, doch meist ist sie in bis zu 1,5 Meter tiefem Wasser zu finden. Die Blätter sind langstielig und befinden sich an der Oberfläche des jeweiligen Gewässers; ihre Größe kann zehn bis 25 Zentimeter betragen. Weil die Blattoberseite wasserabweisend ist, perlen Tropfen an ihr ab. Frei erheben sich die einzeln stehenden Blüten aus dem Wasser. Sie sind im Durchmesser neun bis zwölf Zentimeter groß und tragen weiße Kronblätter. Im Zentrum der einzelnen Blüten befinden sich gelbe Staubblätter. Abends und bei Regenwetter schließen sich die Blüten. Die Blütezeit dieser Seerosenart reicht von Juni bis September. Foto: 05.07.2010, Tarbet Wiesen-Klee (Red Clover, Trifolium pratense) Auf vielen Wiesen gedeiht in Schottland der Wiesen-Klee. Diese Pflanzenart ist sehr ausdauernd und krautig. Zwischen 15 und 60 Zentimeter kann die Wuchshöhe betragen. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend, sie können kahl oder fein bis dicht behaart sein. Beim Wiesen-Klee sind die Blätter wechselständig und spiralig angeordnet. Sie sind dreiteilig gefiedert. Im unteren Bereich der Pflanze sind sie rundlich geformt, im oberen eher länglich. Zwischen 1,8 und 8,6 Zentimeter können die Blattstiele lang sein, die Blätter sind 18 bis 60 Millimeter lang. Ihre Breite beläuft sich auf acht bis 35 Millimeter und sie tragen in der Mitte einen hellen Fleck. Die Blüten sind in eiförmigen kleinen ährigen Gebilden angeordnet, sie sind rosa bis rot gefärbt. Der Durchmesser der Blütenstände beträgt zwei bis drei Zentimeter. Ein alternativer Name dieser Pflanzenart lautet Rot-Klee. Foto: 06.07.2010, Gruinard Bay Wiesen-Wachtelweizen (Small Cow-wheat, Melampyrum pratense) Mit seinen knotenartigen Saugorganen heftet sich der Wiesen-Wachtelweizen an die Wurzeln anderer Pflanzen und schmarotzt von ihnen. Das heißt, er zapft Nährstoffe ab. Zu finden ist die Pflanzenart in mäßig trockenen, lichten Laub- und Fichtenwäldern. Außerdem gedeiht sie in Zwergstrauchheiden. Zwischen zehn und 50 Zentimeter beträgt die Wuchshöhe des Wiesen-Wachtelweizens, die Blütezeit findet zwischen Mai und August statt. Die einzelnen Blüten sind etwa zwölf bis 20 Millimeter lang und leuchtend gelb gefärbt. Sie sind in Ähren angeordnet. Schmal, lang und spitz sind die mittel- bis dunkelgrün gefärbten Blätter dieser Pflanzen. Foto: 08.07.2010, Tom Vaich Forest Wilde Möhre (Wild Carrot, Daucus carota) Eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt ist die Wilde Möhre. Bereits in der Jungsteinzeit ist sie von den Menschen als Nahrungslieferant genutzt worden. Wilde Möhren erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 120 Zentimeter. Diese Pflanzen sind in den meisten Fällen zweijährig, einige Vertreter dieser Pflanzenart sind sogar mehrjährig. Während des ersten Jahres bildet sich zunächst lediglich eine Blattrosette. Mit dieser bildet die Pflanze Nährstoffe, die sie in ihrer dicken, fleischigen Wurzel - der Möhre - einlagert. Im Folgejahr kommt es dann zur Blüte. Die Stängel können bis zu 55 Zentimeter hoch werden, die zahlreichen kleinen Einzelblüten sind in Dolden angeordnet. Anfangs schimmern sie oft rosa, später sind sie dann weiß gefärbt. Foto: 04.07.2010, Balnakeil Bay Wollgras (Cottongrass, Eriophorum sp.) Das auffälligste Merkmal der Wollgräser sind ihre "plüschigen" Blütenhüllfäden. Diese sind weiß gefärbt, dicht angeordnet und relativ lang. Sie bilden dadurch Büschel, die vom in Schottland praktisch ständig wehenden Wind aufgebauscht werden. Die Stängel sind circa 30 bis 40 Zentimeter groß, wobei die Wuchshöhe je nach Art variiert. Das gilt ferner für die Länge der schmalen, grünen Blätter. Anzutreffen sind Wollgräser auf nährstoffarmen Böden wie beispielsweise in Mooren, aber auch an See- und Flussufern sowie in Wäldern. Welche Art in diesem Absatz gezeigt ist, weiß ich leider nicht. Falls Sie sie anhand der Abbildung genau bestimmen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen. Foto: 03.07.2010, Loch Droma Unbestimmte Pflanzen
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