Startseite
· Ägypten allgemein
· Kulinarisches
· Reisetipps
· Landtiere
· Das Rote Meer
· Fische
· Teil 1
· Teil 2
· Teil 3
· Teil 4
· Teil 5
· Teil 6
· Korallen
und Weichtiere
· Schnorcheltipps
· Literatur & Linktipps
· Datenschutzerklärung
|
Landtiere in Hurghada
Im östlichen Teil Ägyptens grenzt die Wüste an das Rote Meer. An dessen
Küste liegen einige wenige Städte, zu denen unter anderem Hurghada
gehört. Die Tierwelt an Land ist bei weitem nicht so artenreich wie die
unter Wasser. Aufmerksame Beobachter können jedoch in und um Hurghada an
Land einige Tierarten ausmachen.
Meist begegnet man einer Gruppe von Tieren schneller, als es einem recht
ist: den Moskitos. Während keiner anderen Reise habe ich bislang derart
schmerzhafte Reaktionen auf Moskitostiche erlebt wie in Hurghada. Kurz
nachdem die kleinen Plagegeister mir Blut ausgesaugt hatten, haben der
Stich heftig zu brennen begonnen. Schnell sind die betroffenen
Hautpartien zu stattlichen Beulen angeschwollen, die nicht gejuckt
haben, sondern von denen ein stechender Schmerz ausgegangen ist. Als ich
eines Tages gesehen habe, dass in großem Stil Insektengift im
Hotelgarten versprüht worden ist, hat mich die allergische Reaktion, die
die Moskitostiche bei mir ausgelöst haben, nicht mehr im Geringsten
gewundert. Nehmen Sie also am besten ein gutes Mückenschutzmittel mit
nach Hurghada, um erst gar keine Bekanntschaft mit den üblen
Insektenstichen zu machen. Sollten Sie dennoch von einem Moskito
erwischt werden, tragen Sie so schnell wie möglich eine kühlende Salbe
auf, dies lindert den Schmerz ein wenig.
Neben den Moskitos gibt es noch weitere Insekten in Hurghada. Abends
beginnt die Zeit der Skarabäen. Ich habe diese Käfer nach
Sonnenuntergang oft dabei beobachtet, wie sie unermüdlich über die Wege
und Wiesen der Hotelanlage geflitzt sind - bis sie dem zuvor versprühten
Gift zum Opfer gefallen sind. Als sich die hübschen, schwarzen Käfer in
Todeskrämpfen auf den Wegen hin und her gerollt haben, habe ich gar
nicht hinsehen können. Sie haben mir unbeschreiblich leid getan.
Doch warum wird das Gift versprüht, das so viele Dungkäfer dahin rafft?
Wohl einerseits, um die offenkundig größtenteils immun gewordenen
Moskitos zu dezimieren. Und andererseits, um den in Ägypten häufig
vorkommenden Kakerlaken zu Leibe zu rücken. Draußen habe ich etliche von
ihnen gesehen, im Hotelzimmer selbst nur einmal ein Exemplar, das etwa
einen Zentimeter groß gewesen ist.
In den Abendstunden sieht man am Straßenrand findige Geschäftsmänner,
die den Touristen für ein paar Euro einen Ritt auf einem Kamel als
exotisches Abenteuer aus 1001 Nacht verkaufen. Die großen Tiere bieten
einen imposanten Anblick, wenn sie erhaben durch die Landschaft
schreiten. Auf einem von ihnen gesessen habe ich während meines Urlaubs
jedoch nicht. Trotzdem gehören die Kamele zu den Tierarten, die sich in
Hurghada leicht beobachten lassen, weshalb ich sie an dieser Stelle
erwähnen möchte.
Nachtaktiv sind die vielen Geckos, die man teils sogar in den
Hotelzimmern beobachten kann. Kommen dort keine Geckos vor, begegnet man
diesen geschickten Insektenjägern auf dem Hotelgelände jedoch garantiert
im Freien. In der Nähe von Lampen halten sich die Tiere an Hauswänden
auf, weil sie darauf warten, dass sich Insekten vom Licht angezogen
fühlen und geradewegs vor ihren Schnauzen landen. Geckos sollte man sich
behutsam nähern, denn sie sind sehr scheu. Bei der geringsten Störung
fliehen sie in schützende Spalten im Mauerwerk oder unter Steine, wo sie
übrigens auch den Tag verbringen.
Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Tierarten präsentieren, von denen
ich Fotos angefertigt habe.
Zum Seitenanfang ↑
Oleanderschwärmer (Oleander Hawk-moth, Daphnis nerii)
Die Flügelspannweite des Oleanderschwärmers kann bis zu zwölf Zentimeter
betragen. Damit ist diese Schmetterlingsart eine stattliche Erscheinung.
Männchen sind etwas kleiner als Weibchen. Auf den Flügeln tragen die
Tiere ein Muster in unterschiedlichen olivgrün bis grün gefärbten
Schattierungen, dazwischen verläuft ein rosafarbener Bereich. Grüne
Haare bedecken den dicken, nach hinten spitz zulaufenden Körper.
Cremegelb sind die Beine sowie die Fühler dieser nachtaktiven Spezies
gefärbt. Das Verbreitungsgebiet der Tiere ist sehr groß. Es umfasst
Teile Nordafrikas, darunter Ägypten, sowie Teile Zentral- und
Südafrikas, Madagaskar, den Mittleren Osten sowie etliche Gebiete
Südostasiens, darunter Indien und Thailand. In diesen Gegenden kommt die
Art das gesamte Jahr über vor. Oleanderschwärmer sind Wanderfalter, sie
fliegen in den Sommermonaten nach Europa, wo sie dann bis nach Schweden,
Norwegen und Finnland vorstoßen. Antreffen lassen sich Oleanderschwärmer
meist überall dort, wo sie Oleander, die Futterpflanze ihrer Raupen, in
der Natur finden. Foto: September 1999, Hurghada
Brachvogel (Western Curlew, Numenius arquata)
Der Brachvogel ist aufgrund seines sehr langen, nach unten
gebogenen Schnabels unverkennbar. Diese Vögel erreichen eine Körpergröße
von bis zu 60 Zentimeter, ihre Flügelspannweite beläuft sich auf maximal
einen Meter. Männliche Brachvögel sind meist etwas kleiner als
ihre weiblichen Artgenossen. Außerdem ist der Schnabel der Weibchen
stärker gebogen als derjenige der Männchen. Das Federkleid sieht bei
beiden Geschlechtern gleich aus. Die Grundfärbung ist beigebraun bis
graubraun, darauf befindet sich ein etwas dunkleres, bräunliches Bänder-
und Streifenmuster. Ebenfalls dunkel gefärbt sind die langen Beine. Auf
der Unterseite ist der Schnabel fleischfarben, der restliche Teil ist
dunkel gefärbt. In Ägypten sind diese Vögel in schlammigen Küstenarealen
anzutreffen. Dort suchen die Tiere nach ihrer Nahrung, diese besteht aus
Insekten, Schnecken und Würmern. Foto: September 1999, Hurghada
Küstenreiher (Western Reef Heron, Egretta gularis schistacea)
Bei Ebbe habe ich in der künstlichen Lagune des El
Samaka Beach Hotels regelmäßig einen weißen Küstenreiher beobachten
können. Dort hat er lange Zeit regungslos in der prallen Mittagssonne
gestanden, um gelegentlich mit seinem langen Schnabel blitzartig ins
Wasser zu stoßen und einen kleinen Fisch zu erbeuten. Mitunter hat man
ihm jedoch auch bei der zweiten Jagdtechnik dieser Vogelart zusehen
können: Mit langsamen Schritten bewegen sich die Tiere durch das Wasser,
wobei sie mit den Füßen über den Grund streichen. So versuchen sie, die
im Wasser ruhig verharrenden Fische aufzuschrecken. Schwimmen diese
davon, stoßen die Vögel mit dem Schnabel nach ihrer Beute. Küstenreiher
kommen rund um das Rote Meer vor. Diese Vögel erreichen eine Körpergröße
zwischen 55 und 65 Zentimeter. Das weiße Gefieder trägt bei den
Küstenreihern einige dunkle Flecken. Der Schnabel ist gelb gefärbt, die
Beine sind schwarz und die Füße gelb. Auffällig ist die gelbe Iris
dieser Vögel, die den Tieren einen stechenden Blick verleiht. Die
Flügelspannweite der Küstenreiher beträgt beträgt etwa einen Meter. Foto: September 1999, Hurghada
Neben den weißen Tieren kommt eine dunkle Morphe der
Küstenreiher vor. Bei dieser zweiten Farbvariante der Spezies ist das
Gefieder nahezu am gesamten Körper grau bis dunkelgrau gefärbt. Der
Kehlbereich und ein Teil des Halses sind weiß, der Unterschnabel ist
gelblich bis orange, der Oberschnabel teilweise dunkel gefärbt. Zwischen
den gelben Augen und dem Schnabel befindet sich ein gelber Bereich ohne
Federn. Die Beine sind bei der dunklen Morphe dunkelgrau gefärbt, die
Füße sind gelb. Küstenreiher kommen nicht nur am Roten Meer, sondern
auch in Westafrika und bis nach Indien vor. Sehr selten sind einige
Tiere in Südeuropa anzutreffen, dabei handelt es sich um Irrgäste. Foto: September 1999, Hurghada
Zum Seitenanfang ↑
Palmtaube (Laughing Dove, Streptopelia senegalensis)
Zwar soll es in Ägypten relativ viele Palmtauben
geben. Ich habe sie aber nur ausgesprochen selten zu Gesicht bekommen.
Die meisten dieser bis zu 27 Zentimeter langen Vögel leben in
unmittelbarer Nähe des Nils, wo das Land grün ist. Im wüstenhaften Teil
Ägyptens, in dem auch Hurghada liegt, trifft man sie hingegen erheblich
seltener an. Der Kehlbereich der Palmtaube ist weiß gefärbt, der
Schnabel schwarz und der Kopf rötlich-braun. Der Rücken und Teile der
Flügel sind ebenfalls rötlich gefärbt, der Rest der Flügel ist grau. Die
äußeren Schwungfedern sind dunkel gefärbt. Am Bauch tragen Palmtauben
ein helles, cremefarbenes Gefieder. Der Schwanz dieser zierlich
wirkenden Vogelart ist grau gefärbt. Nicht nur in Ägypten, sondern auf
dem gesamten afrikanischen Kontinent sowie im Nahen und Mittleren Osten
bis hin nach Indien und Thailand kommt die Art vor. In manchen
Literaturquellen werden die Tiere auch als Senegaltauben bezeichnet. Foto: September 1999, Hurghada
Raubseeschwalbe (Caspian Tern, Hydroprogne caspia)
Zwischen 48 und 55 Zentimeter kann die Raubseeschwalbe
lang werden. Fast am gesamten Körper ist das Gefieder dieser eleganten
Flieger weiß. Der obere Bereich des Kopfes ist im Prachtkleid, also
während der Fortpflanzungssaison, schwarz gefärbt, dies gilt auch für
die Beine und Füße. Im Schlichtkleid ist der Kopf dunkel gesprenkelt,
weshalb er grau wirkt und nicht schwarz. Leuchtend rot gefärbt ist der
Schnabel, dies gilt sowohl im Schlicht- als auch im Prachtkleid.
Raubseeschwalben kommen von Nordamerika über Europa bis nach Asien und
sogar in Australien vor. Fische bilden die Nahrung dieser Vögel, die in
manchen Literaturquellen als Sterna caspia bezeichnet werden. Foto: September 1999, Hurghada
Schafstelze (Yellow Wagtail, Motacilla flava pygmaea)
Der Boden ist der bevorzugte Aufenthaltsort der
Schafstelzen. Gern trippeln diese bis zu 17 Zentimeter großen Vögel
durch das Gras, das sie in Hotelgärten finden. Meist kann man sie in
kleineren Gruppen antreffen, die mindestens drei Tiere umfassen. Der
Bauch dieser Vogelart ist gelb und der Rücken bräunlich bis oliv
gefärbt. Aufgrund des langen Schwanzes sind diese Vögel unverkennbar, vor allem
deshalb, weil sie mit ihm wippen, wie man es beispielsweise aus
Deutschland von Bachstelzen kennt. Das Verbreitungsgebiet der
Schafstelze ist so groß, dass sich verschiedene Unterarten gebildet
haben. In Ägypten lebt ausschließlich die Unterart Motacilla flava
pygmaea. Im Reisebericht über Mallorca
findet sich ein sehr viel besseres Foto der dort heimischen Unterart
Motacilla flava flava. Foto: September 1999, Hurghada
Zum Seitenanfang ↑
|
|