Fotoreiseberichte.de - Hurghada/Ägypten

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Korallen und Weichtiere in den Gewässern von Hurghada

Koralle im Roten MeerWährend meiner Hurghada-Reise im September 1999 habe ich im Hotel El Samaka Beach gewohnt, das über einen Strandabschnitt verfügt hat. Vor diesem ist das Schnorcheln möglich gewesen. Dieses Areal ist leider nicht sehr farbenprächtig gewesen. Die die Korallen haben sehr starke Schäden aufgewiesen, weil viele Urlauber im flachen Wasser nicht unbedingt darauf geachtet haben, worauf sie sich stellen. Oft haben sie sich auf die Korallen gestellt, was erklärt, weshalb so viele dieser einstmals sicher sehr schönen Meerestiere nicht mehr lebendig gewesen sind. Wenn ich ein Stück weit nach draußen geschwommen bin, habe ich in den tieferen Zonen allerdings intakte Korallen und viele schöne Fische beobachten können. An den Strandabschnitten anderer Hotels dürfte es sich wohl ähnlich verhalten. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

Wunderschöne und weitestgehend gesunde Korallenansammlungen habe ich dagegen an den Giftun-Inseln gesehen, die man nur mit Booten erreichen kann. Aber auch dort hat es bereits einige Abschnitte gegeben, in denen rücksichtsloses Verhalten von Touristen zu einer massiven Zerstörung der filigranen Korallen geführt hatte. Ich habe beispielsweise Schnorchler beobachtet, die sich mit ihren Schwimmflossen auf Geweihkorallen gestellt und kräftig von ihnen abgestoßen haben, um Schwung für das weitere Schwimmen zu bekommen. Dass unter ihren Füßen die schöne Pracht zu Staub zerfallen ist, scheint sie nicht einmal ansatzweise gestört zu haben.

Korallen an den Giftun-InselnObendrein zeigen solche Menschen bedauerlicherweise wenig Einsicht, wenn man sie auf ihr zerstörerisches Tun anspricht. Meist werden sie sogar ziemlich unfreundlich, was ich in etlichen Fällen erlebt habe. Daher meine Bitte an zukünftige Urlauber und Schnorchler: Gehen Sie vorsichtig mit den zerbrechlichen Korallen um, denn es sind Lebewesen, die schon durch eine kleine Beschädigung sterben können! Sind die Korallen tot, wandern auch die vielen Fische ab oder sterben gar selbst, da mit dem Tod der Korallen ihr Lebensraum erlischt. Als Gast im Roten Meer sollten Sie schauen und staunen, ohne etwas zu beschädigen. Foto: September 1999, Giftun-Inseln

Auf dieser Seite stelle ich Ihnen die von mir fotografierten Korallen und Weichtiere vor. Jeweils am Ende der kurzen Beschreibungstexte ist der Ort angegeben, an dem die Aufnahmen entstanden sind. Bei der Bestimmung der Arten habe ich mich auf Fachliteratur gestützt und so sorgfältig wie möglich gearbeitet. Irrtümer sind dennoch nicht ausgeschlossen. Leider haben sich bisher nicht alle Korallenarten bestimmen lassen. Sollte jemand eine der abgebildeten Arten kennen, so würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen.

Liste der in diesem Kapitel gezeigten Arten

· Blasenanemone (Bubble-tip Anemone, Entacmaea quadricolor)
· Finger-Lederkoralle (Leather Coral, Sinularia sp.)
· Geweihkoralle (Staghorn Coral, Acropora sp.)
· Hirnkoralle (Brain Coral, Platygyra sp.)
· Rosenkoralle oder Mäanderkoralle (Brain Coral, Lobophyllia sp.)
· Steinkoralle (Brain Coral, Goniastrea sp.)
· Troglederkoralle (Toadstool Coral, Sarcophyton trocheliophorum)
· Weichkoralle (Carnation Tree Coral, Dendronephthya sp.)
· Prachtanemone (Magnificent Sea Anemone, Heteractis magnifica)
· Seegurke
· Riesenmuschel (Maxima Clam, Tridacna maxima)
· Gemeiner Diademseeigel (Longspine Urchin, Diadema setosum)

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Blasenanemone (Bubble-tip Anemone, Entacmaea quadricolor)

Blasenanemone (Bubble-tip Anemone, Entacmaea quadricolor)Diese faszinierenden Gebilde liegen zwischen schützenden Steinen und man entdeckt sie nur, wenn man genau hinschaut. Blasenanemonen können einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter erreichen. Sie beziehen den größten Teil ihrer Energie, die sie zum Überleben benötigen, aus dem Sonnenlicht. Deshalb findet man diese Anemonenart vor allem in lichtdurchfluteten Bereichen von Riffen. Die Färbung ist rötlich bis orange. Charakteristisch für die Art sind die blasenförmigen Verdickungen am Ende der Tentakel. Beheimatet ist die Blasenanemone im Roten Meer und im Indo-Pazifik. Im Vergleich zu einer Reihe anderer Anemonenarten nesseln die Blasenanemonen nicht übermäßig stark. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

Finger-Lederkoralle (Leather Coral, Sinularia sp.)

Finger-Lederkoralle (Leather Coral, Sinularia sp.)Meist trifft man Finger-Lederkorallen in Gruppen an, wobei die einzelnen Korallen dicht beieinander stehen. Die rechts gezeigte Ansammlung hat sich über ein Gebiet erstreckt, das im Durchmesser fast zehn Meter groß gewesen ist, wovon das Foto jedoch lediglich einen kleinen Ausschnitt darstellt. Zwischen den Korallen halten sich gern verschiedene Fische auf, vor allem Jungfische sind dort anzutreffen. Bei der kleinsten Störung schwimmen sie ins dichte "Fingergewirr" und verstecken sich dort vor Räubern. Die Gattung Sinularia kommt im Indo-Pazifik und teils im Roten Meer vor. Korallen dieser Gattung haben einen massigen Körper, aus dem fingerförmige Auswüchse ragen. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

Geweihkoralle (Staghorn Coral, Acropora sp.)

Geweihkoralle (Staghorn Coral, Acropora sp.)Auf dem hartem Kalksubstrat der Riffe siedeln im Roten Meer verschiedene Arten von Geweihkorallen, die in unterschiedlichen Farben zu finden sind. Sie wachsen nicht nur auf dem steinigen Untergrund empor, sondern auch "kopfüber" unter Felsvorsprüngen. Geweihkorallen der Gattung Acropora gehören zu den Steinkorallen. Weltweit kommen in tropisch-warmen Gewässern viele Spezies vor. Jeweils am Ende der Zweige ("Geweihe") befinden sich bei den meisten Arten größere Polypen. Diese erreichen eine maximale Größe von drei Millimeter und sind somit vergleichsweise klein. Je nach Art, sind die Geweihkorallen unterschiedlich gefärbt. Es gibt beispielsweise bräunliche oder rosa-rot gefärbte Exemplare. Foto: September 1999, Giftun-Inseln

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Hirnkoralle (Brain Coral, Platygyra sp.)

Hirnkoralle (Brain Coral, Platygyra sp.)Hirnkorallen gehören zu den Steinkorallen. Sie sind leicht zu erkennen, weil sie einige charakteristische Merkmale aufweisen: Ihre gelbliche Färbung und die meist kugelige bis ovale Wuchsform machen sie zu auffälligen und leicht identifizierbaren Riffbewohnern. Auf der Oberfläche verlaufen einige "Gräben", die Windungen formen. Dadurch erinnern die Korallen an Gehirne. Der Umfang dieser kugelförmigen Riffbewohner kann einige Meter betragen. Ihre Farbe liegt zwischen Beige und Orange mit einem leichten Braunstich. Im Indo-Pazifik und im Roten Meer kommen verschiedene Hirnkorallenarten vor. Foto: September 1999, Giftun-Inseln

Rosenkoralle oder Mäanderkoralle (Brain Coral, Lobophyllia sp.)

Rosenkoralle oder Mäanderkoralle (Brain Coral, Lobophyllia sp.)Zur Ordnung der Steinkoralle (Scleractinia) gehören die Rosen- oder Mäanderkorallen aus der Gattung Lobophyllia. Im Roten Meer und im Indo-Pazifik kommen verschiedene Arten vor. Diese Korallen wachsen zu stattlichen Gebilden heran und können flächendeckende Kolonien bilden. Ihre Färbung ist je nach Art etwas unterschiedlich, in den Gewässern vor Hurghada habe ich meist rötliche Vertreter der Gattung gesehen. Es gibt jedoch auch grüne, braune oder graue Korallen aus der Gattung. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

Steinkoralle (Brain Coral, Goniastrea sp.)

Steinkoralle (Brain Coral, Goniastrea sp.)Steinkorallen der Gattung Goniastrea sind im Roten Meer und im Indischen Ozean in verschiedenen Arten heimisch. Sie weisen je nach Art eine unterschiedliche Färbung auf. Ich habe am Hausriff meines Hotels in Hurghada mehrere Exemplare der rechts gezeigten Art gesehen, die ähnlich wie dieses orange-bräunlich gefärbt gewesen sind. Auch rosa gefärbte Steinkorallen sind in unmittelbarer Nähe gewachsen. Ob es sich um dieselbe Art handelt, weiß ich leider nicht. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

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Troglederkoralle (Toadstool Coral, Sarcophyton trocheliophorum)

Troglederkoralle (Toadstool Coral, Sarcophyton trocheliophorum)Troglederkorallen bilden große, fleischige Kolonien. Aus einem Stamm wachsen bei dieser Art gefaltete Lappen, sodass die Korallen von der Seite betrachtet ein wenig an Pilze erinnern. Der obere Bereich der Troglederkorallen kann einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimeter erreichen. Die Färbung dieser Art ist bräunlich. Zu finden sind diese Korallen in flacheren Zonen vor der Küste, auf Riffdächern, in Lagunen und in Tümpeln, die bei Ebbe feucht bleiben. Das Verbreitungsgebiet dieser Korallenart erstreckt sich über das Rote Meer sowie den tropischen Bereich des Pazifiks und des Indischen Ozeans. Im Englischen wird diese Korallenspezies auch als Leather Coral bezeichnet. Foto: September 1999, Giftun-Inseln

Weichkoralle (Carnation Tree Coral, Dendronephthya sp.)

Weichkoralle (Carnation Tree Coral, Dendronephthya sp.)Auffällig gefärbt sind manche Prachtkorallen. Dieses leuchtend rote Exemplar hat sich unter einem Vorsprung aus hartem Kalkstein am Riff befunden. Als Schnorchler hat man diese schöne Koralle nur tauchend mit angehaltener Luft beobachten können. Die Korallengattung Dendronephthya kommt im Roten Meer, im Indischen Ozean und im Pazifik in verschiedenen Arten vor. Der Hauptstamm sowie große Äste enthalten keine Polypen, diese befinden sich in knäuelförmigen Gruppen an den Zweigenden. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

 

 

 

Unbestimmte Korallenart Nr. 1

Unbestimmte Korallenart Nr. 1Fällt das Sonnenlicht im flachen Wasser senkrecht auf diese gelblich-braun gefärbten Korallen, strahlen sie regelrecht. Bei weniger intensivem Licht wirken sie hingegen orange. Gegen Abend kommen die Korallenpolypen zum Vorschein, die man auf diesem Foto als runde Strukturen erkennen kann. Diese Polypen sind es, mit deren Hilfe die Koralle ihre Nahrung aus dem planktonreichen Wasser filtert. Die in diesem Absatz gezeigte Koralle ist fast einen Meter breit gewesen. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

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Unbestimmte Korallenart Nr. 2

Unbestimmte Korallenart Nr. 2Sowohl an den Riffen der Giftun-Inseln als auch in der Nähe des Hotels sah ich diese Korallenart. Ihre Farbe variierte je nach Sonnenstand zwischen rotbraun bis rot. Sie sah weich aus und gehört daher meiner Vermutung nach zu den Weichkorallen. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

 

 

Prachtanemone (Magnificent Sea Anemone, Heteractis magnifica)

Prachtanemone (Magnificent Sea Anemone, Heteractis magnifica)Zwischen den harten Kalkblöcken und in Spalten siedeln im Roten Meer unterschiedliche Anemonen, darunter auch die hübschen Prachtanemonen. Die kleinen Rotmeer-Anemonenfische (Amphiprion bicinctus) leben mit ihnen in Symbiose und sind gegen ihr Nesselgift immun, solange sie sich regelmäßig zwischen den Tentakel ihres jeweiligen Wirtes aufhalten. Die Tentakel der Prachtanemone sind mit einem Schleim überzogen. Dieser enthält bestimmte chemische Stoffe, die von der Anemone als ihre eigenen erkannt werden. Weil sich Anemonenfische mit diesem Schleim bedecken, werden sie von den Anemonen nicht als fremd erkannt. Prachtanemonen können einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter erreichen. Der Körper ist meist rund und entweder braun, rot, weiß, grün oder violett gefärbt. Aus diesem Körper ragen die fingerförmigen Tentakel heraus. Ihre Länge beläuft sich auf mehrere Zentimeter und sie sind meist bräunlich gefärbt, können aber auch grünlich oder grau-violett sein. In manchen Literaturquellen wird die Art auch als Radianthus ritteri bezeichnet. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

Unbestimmte Seegurke Nr. 1

Unbestimmte Seegurke Nr. 1Tagsüber ist es leicht, im flachen Wasser Seegurken bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten. Man erkennt problemlos die Tentakel, mit denen die Tiere ihre Nahrung zum Mund führen. Seegurken können recht groß werden. Das rechts gezeigte Exemplar ist etwa einen halben Meter lang gewesen. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

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Riesenmuschel (Maxima Clam, Tridacna maxima)

Riesenmuschel (Maxima Clam, Tridacna maxima)Beeindruckende 30 Zentimeter ist die rechts abgebildete Riesenmuschel groß gewesen, diese Art kann generell sogar noch zehn Zentimeter größer werden. Die Tiere heften sich meist auf tote Korallen und verharren dort, um sich vom Kleinstlebewesen zu ernähren, die sie aus dem Wasser filtern. Auch in Sand können sich Riesenmuscheln eingraben. Der Lebensraum dieser Tiere liegt in Tiefen zwischen null und 35 Meter. Ihre Färbung ist variabel, meist sind die Muscheln in ihrem Inneren recht bunt, weil sie Muster tragen. Sie kommen im Roten Meer sowie im Indischen Ozean und im Pazifik in tropischen Gewässern vor. Mancherorts werden sie wegen ihrer stattlichen Größe gesammelt, um sie beispielsweise an Touristen zu verkaufen. Foto: September 1999, Giftun-Inseln

Gemeiner Diademseeigel (Longspine Urchin, Diadema setosum)

Gemeiner Diademseeigel (Longspine Urchin, Diadema setosum)Mit ihren bis zu 20 Zentimeter langen Stacheln können die vor allem während der Dunkelheit aktiven Diademseeigel Schnorchlern und Tauchern, aber auch Schwimmern schmerzhaften Verletzungen zufügen. Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen, es ragen aber oftmals einige der Stacheln hervor. Generell halten sich diese Tiere gern in flachen Wasserzonen bis in Tiefen von bis zu 30 Meter auf. Sie sind im Roten Meer sowie im Indischen Ozean bis nach Australien beheimatet. Im Mittelmeer sind diese Seeigel inzwischen ebenfalls schon beobachtet worden, sie dort scheinen eingeschleppt worden zu sein. Korallenpolypen und Algen bilden die Nahrung dieser wehrhaften Tiere. Foto: September 1999, Riff am El Samaka Beach Hotel, Hurghada

 

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