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Norwegens hoher Norden: Varanger
Im
äußersten Nordosten Norwegens befindet sich Varanger. Damit bezeichnet
man eine weitläufige Region, die aus dem Varanger-Fjord, dessen
südlichem Uferstreifen (Sør-Varanger) und der Varanger-Halbinseln
besteht. Varanger ist Teil der Provinz Finnmark, deren Hauptstadt Vadsø
am Varanger-Fjord liegt. Für die lokale Bevölkerung sind der Fischfang
und der Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen. Vor allem für
naturbegeisterte Reisende ist die Gegend sehr attraktiv, nicht zuletzt
weil dort das gesamte Jahr über interessante Vogelarten beobachtet
werden können. Manche Touristen kommen nur sehr kurz in die Gegend, wenn
sie mit einem Schiff der Hurtigruten dort anlegen. Es werden
verschiedene Häfen angesteuert, darunter Kirkenes. Dort gibt es auch
einen Flughafen, von dem aus man unter anderem nach Oslo gelangen kann.
Auch wenn man eigentlich wegen der Natur und der Landschaft nach
Varanger kommt, sollte man sich die kulturellen Aspekte der Region nicht
entgehen lassen. In der Gegend leben viele Samen (Sámi), was in ihrer
eigenen Sprache "Sumpfleute" bedeutet. Es handelt sich bei diesen
Menschen um Angehörige
einer indigenen Volksgruppe; früher hat man sie als Lappen bezeichnet.
Für die Samen sind die Rentiere von großer Bedeutung und in Varanger
leben einige Familien, die Herden halten. Nach wie vor werden zu
besonderen Anlässen die typischen Trachten getragen, die in den
verschiedenen Regionen des großen Siedlungsgebiets der Samen variieren.
Einst wurden alle Kleidungsstücke aus Leder gefertigt, inzwischen wird
stattdessen häufig ein schwerer Wollstoff verwendet. Fell und Leder
werden heute trotzdem noch zur Fertigung von Jacken und Mänteln genutzt.
Im Alltag tragen die meisten Samen für gewöhnlich westliche Kleidung.
Ein
ganze Reihe von Samen der Region verdient ihren Lebensunterhalt mit der
Fischerei. Vielen dieser Menschen liegt eine nachhaltige
Nutzung der reichen Fischgründe der Barentssee sehr am Herzen. Ihnen ist
bewusst, dass sie schonend mit den vorhandenen Ressourcen umgehen müssen
und sie fahren meist mit recht kleinen Booten raus aufs Meer. Im Hafen
von Vardø ziert ein riesiger Schriftzug ein großes Gebäude, der sofort
ins Auge springen lässt, wie wichtig den einheimischen Fischern der
Kabeljau (Englisch "cod") ist: Cod is great. Der weit über die Grenzen seiner Region
bekannte Spitzenkoch Tor Emil Sivertsen, auch "Varangerchef" genannt,
hat sich diesen Leitspruch sogar auf den rechten Unterarm tätowieren
lassen.
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Sivertsen
hat es sich zur Aufgabe gemacht, die lokale Küche nicht nur bei den
Touristen bekannter zu machen. Wichtige Bestandteile der für Varanger
typischen Gerichte sind unter anderem der bereits erwähnte Kabeljau,
Königskrabben und Rentierfleisch. Außerdem führt kein Weg an der
Moltebeere vorbei. Aus den schmackhaften Früchten, die in der Gegend
in großer Zahl zu finden sind, werden beispielsweise Kompott und
Marmelade gekocht. Die aromatischen Kräuter der Region finden ebenfalls
häufig ihren Weg in die Küche, zum Beispiel getrocknet als Zusatz von
Kräutersalz oder als Pesto. Übrigens gibt es in der lokalen Küche von
Varanger auch jede Menge vegetarischer Alternativen. Wer auf Fleisch und
Fisch verzichten möchte, kann dort dennoch fürstlich speisen.
Der
zweite wichtige wirtschaftliche Eckpfeiler im arktischen Norwegen ist der Tourismus.
Seit einigen Jahren laufen Bestrebungen, ganz gezielt Vogelbeobachter
für die Region zu begeistern. Es ist vor allem Tormod Amundsen von
Biotope zu verdanken,
dass Varanger als "Birding-Destination" immer bekannter und beliebter
wird. Der Architekt und Vogelbeobachter kam vor einigen Jahren mit dem Plan
nach Varanger, das "Birdwatching" dort populär zu machen.
Gemeinsam mit einigen weiteren Enthusiasten ist er auf einem guten Weg.
Beispielsweise hat der Same Frode Fjerdingøy erkannt, wie lohnend es
ist, Vogelbeobachter gezielt als Kundschaft anzusprechen. Sein Vadsø
Fjordhotell lässt keine Zweifel daran aufkommen, als was es zu sehen
ist: The Birders Basecamp in Varanger. Tatsächlich kann man von einigen
Zimmern aus in den vogelreichen Hafen der Stadt blicken und mit ein
bisschen Glück Tiere sehen, für die sich die weite Anreise ganz sicher
lohnt.
Landschaftlich ist Varanger durchaus recht abwechslungsreich. Boreale
Wälder und himmlische Ruhe lassen sich in der Nähe der russischen Grenze
erleben, wo sich der Pasvik Nationalpark befindet. Ein herrlicher Ort
zum Übernachten ist in diesem Teil Varangers beispielsweise die Pension
Birk Husky. Die Besitzerin Trine Elisabeth Danielsen Beddari bietet
nicht nur sehr naturnahe Unterkünfte, sondern im Winter auch die
Möglichkeit, mit Hundeschlitten die Umgebung zu erkunden. Sie und ihr
Ehemann Tor nahmen in der Vergangenheit selbst an verschiedenen
Hundeschlittenrennen teil und man kann ihre Huskys auf dem Gelände
wunderbar beobachten. Vogelbeobachter sollten sich diesen Teil Varangers
nicht entgehen lassen, weil in der dortigen
Taiga einige besondere Vogelarten leben.
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Im Folgenden finden Sie verschiedene fotografische
Eindrücke aus der Region Varanger.
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Nachgebautes Vikinger-Langhaus
der Birk Husky Pension |
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Heimelige Atmosphäre im
Langhaus |
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Der Pasvikelva ist mit seinen Sandbänken und Röhrichtzonen ein Naturparadies |
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Ein großer Teil der Varanger-Halbinsel
besteht aus felsigem Grund |
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Panoramablick am Varanger-Fjord

Auch am Tanaelva dominiert Wasser die Landschaft

Strahlend blaue Barentssee bei Hornøya
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Die Kirche in Nesseby |
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Blick auf Vadsø mitten in
einer hellen Frühlingsnacht |
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Offene Landschaft mit dramatischem Himmel |
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Vogel(beobachter)paradies Hornøya |
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Die Kong Harald ist eines der Hurtigruten-Schiffe, die ins nordöstliche Norwegen fahren |
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Der Tanaelva fließt durch eine
grandiose, bergige Landschaft |
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Während dieser Reise wurde mit Ferngläsern von Swarovski Optik
beobachtet.
Linktipps:
Fotosammlung 'Varanger' von Martin Hierck
Varanger Tourismusportal
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