|
Startseite
· Norwegen allgemein
· Bootsfahrt
bei Hornøya
· Hornøya
· Komagvær
· Lebensraum Taiga
· Lebensraum Tundra
· Vadsøya
· Varanger
Die Natur
· Flechten
· Pflanzen
· Tiere
· Vögel
· Ferngläser
· Datenschutzerklärung
|
Tiere in Norwegen
Weil es in Norwegen sehr viel intakte Natur gibt,
kommen in dem Land entsprechend viele Wildtierarten vor. Besonders
leicht ist es, die dort lebenden Vögel zu beobachten. Ihnen sind in
diesem Reisebericht separate Kapitel gewidmet; hier geht es zur
Vogel-Übersicht.
Während einer kurzen Exkursion, die im Juni 2015 in verschiedene
Lebensräume auf der Varanger-Halbinsel geführt hat, konnten einige
Tierarten dokumentiert werden, die in diesem Kapitel beschrieben werden.
Die Abbildung in diesem Absatz zeigt ein weibliches Ren, eine
Beschreibung dieser Tierart
gibt es weiter unten.
Säugetiere (Mammals)
Die meisten in Norwegen heimischen Säugetiere
leben zurückgezogen und man bekommt sie nur schwer zu Gesicht. Zu den
größten Säugern gehören beispielsweise Elche (Alces alces) und
Braunbären (Ursus arctos). In der Finnmark spielen Rentiere eine große Rolle. Sie durchstreifen das Land weitestgehend
frei, werden aber von den Menschen gut im Auge behalten. Es gibt auf der
Varanger-Halbinsel einige Rentierzüchter und -hirten, die dem Volk der
Samen angehören und sehr stolz auf ihre enge Beziehung zu den Renen
sind.
Neben den an Land lebenden Säugetieren kommen in den
Gewässern vor Norwegen ferner etliche Meeressäuger vor. So kann man
beispielsweise im Varanger-Fjord mit ein wenig Glück unter anderem
Weißschnauzendelfine (Lagenorhynchus albirostris) schwimmen
sehen. Auch Seehunde lassen sich relativ leicht ausfindig machen, Wale
sind vor Norwegens Küste hingegen meist schwieriger zu finden.
Ren (Reindeer, Rangifer tarandus)
Das
Ren oder Rentier gehört zur Familie der Hirsche (Cervidae). Auf der
gesamten Nordhalbkugel kommen diese stattlichen Tiere vor. Den Sommer
verbringen sie in der offenen Landschaft der Tundra, im Winter ziehen
sie sich in die Taiga, also boreale Wälder, zurück. Je nachdem, in
welchem Erdteil des großen Verbreitungsgebiets sie leben, sind Rentiere
unterschiedlich groß. Zwischen 120 und 220 Zentimeter kann die
Kopf-Rumpf-Länge betragen und die Schulterhöhe kann sich auf 90 bis 140
Zentimeter belaufen. Die in Norwegen lebenden Individuen haben ein
dichtes, weißlich-bräunliches Fell. Anders als bei anderen Hirscharten
tragen bei den Rentieren auch die Weibchen ein Geweih. Es ist bei beiden
Geschlechtern überwiegend stangenförmig und wird einmal im Jahr neu
gebildet. Im Herbst werfen die Männchen ihr Geweih ab, die Weibchen
behalten es bis zum Frühjahr. Rentiere leben in Herden und durchstreifen
die Landschaft auf der Suche nach Nahrung; sie ernähren sich
vegetarisch. Während des Sommerhalbjahrs machen Gräser einen großen Teil
ihrer Nahrung aus. Außer dem Ren ist keine andere Hirschart vom Menschen
domestiziert worden. Im nördlichen Norwegen werden die Rentierherden von
Menschen gehütet und die Tiere dienen unter anderem als
Fleischlieferanten. Foto: Juni 2015, Nähe Komagvaer-Tal
| |
 |
|
 |
|
| |
Weibchen,
Foto: Juni 2015,
Nähe Vadsø |
|
Foto: Juni 2015,
Nähe Vadsø |
|
Schneehase (Mointain Hare, Lepus timidus)
Der Schneehase gehört innerhalb des Tierreichs zur Familie der Hasen (Leporidae).
Er kommt in hohen nördlichen breiten in Nordamerika, Europa und Sibirien
sowie Asien vor. Darüber hinaus leben diese Tiere bei uns in Europa
unter anderem in den Alpen. Schneehasen sind 40 bis 60 Zentimeter lang.
Während des Sommers ist sein Fell graubraun, im Winter ist es rein weiß
und bietet damit eine ideale Tarnung im Schnee. Charakteristisch für
diese Tierart ist, dass die Ohren weiße Ränder haben, während die
Schneehasen ihr Sommerfell tragen. Gräser, Rinde, Knospen und ähnliche
pflanzliche Kost steht auf dem Speisezettel dieser Tiere. Anzutreffen
sind Schneehasen in Norwegen in Wäldern, Mooren und in der offenen
Landschaft der Tundra. Für gewöhnlich sind sie nachtaktiv, doch im
Sommer kann man sie oberhalb des Polarkreises wegen der
Mitternachtssonne trotzdem oft sehr gut beobachten. Dafür benötigt man
allerdings meist ein Fernglas oder Spektiv, weil Schneehasen gegenüber den Menschen
sehr scheu sind.
| |
 |
|
 |
|
| |
Foto: Juni 2015,
Vadsøya |
|
Foto: Juni 2015,
Vadsøya |
|
Zum Seitenanfang ↑
Insekten (Insects) und Spinnen (Spiders)
Insekten sind in Norwegen während des Sommerhalbjahrs
allgegenwärtig. Sie erfüllen in der Natur zahlreiche wichtige
Funktionen, zum Beispiel übernehmen Bienen und Mückenmännchen die
Bestäubung diverser Pflanzenarten. Unzählige Fliegenarten stehen neben
vielen anderen Insektenspezies auf dem Speisezettel von Tieren wie den
Vögeln. Verglichen mit der Artenvielfalt in gemäßigten Breiten oder gar
in den Tropen ist die Fülle der Insektenarten insbesondere im nördlichen
Norwegen allerdings recht klein. Dennoch lassen sich dort einige schöne
Beobachtungen machen. Auch einige Spinnenarten sind in Norwegen
beheimatet. Allerdings scheint diese Tiergruppe zumindest in der
Finnmark nicht mit allzu vielen Spezies vertreten zu sein.
Bislang konnten nicht alle Arten bestimmt werden,
die während der Exkursion zur Varanger-Halbinsel fotografiert wurden.
Falls Sie bei der Bestimmung der weiter unten abgebildeten unbenannten
Spezies helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
freuen.
Apotomis sororculana
Die Falterart Apotomis sororculana gehört zur
Familie der Wickler (Tortricidae). Sie ist in weiten Teilen Europas
verbreitet und gehört zu den wenigen Arten, die auch in der Finnmark
vorkommen. Zwischen 17 und 20 Millimeter beträgt die Flügelspannweite
dieser Tiere. Ihre Vorderflügel sind auf der Oberseite braun, grau,
schwarz und weiß gemustert, wobei das hintere Drittel bei dieser Spezies
in aller Regel überwiegend hell ist. Der helle Vorderkantenfleck
innerhalb des dunklen Bereichs der Vorderflügel ist ein typisches
Merkmal von Apotomis sororculana. Einfarbig hellbraun sind die
Hinterflügel gefärbt, sie haben einen aus feinen, weißen Härchen
bestehenden Saum. Von Mai bis Juli dauert die Flugzeit dieser Falterart.
Die Tiere kommen in Nordnorwegen unter anderem offenen
Tundralandschaften vor. Dort finden sie auch die Futterpflanzen für ihre
Nachkommen, die Raupen ernähren sich von Birkenblättern (Betula sp.). Foto: Juni 2015, Komagvaer-Tal
Choristoneura cf. albaniana
Ein
hübscher Vertreter der Familie der Wickler (Tortricidae) ist die
Falterart Choristoneura albaniana. Ihr Verbreitungsgebiet
reicht über die nördlichen Zonen von Norwegen, Schweden, Finnland und
Russland bis nach Sibirien. Ferner ist sie von Alaska bis Neufundland
sowie in einigen Teilen der USA heimisch. Vor allem in borealen Wäldern,
aber auch in deren Nähe kann man Choristoneura albaniana
antreffen. Die Flügelspannweite beträgt 19 bis 23 Millimeter.
Bräunlich-beige ist die Grundfärbung der Oberseite der Vorderflügel. Auf
ihnen befinden sich einige mittelbraune Bereiche. Hell graubraun sind
die Hinterflügel gefärbt. Im Juni und Juli findet die Flugzeit dieser
Falterart statt. Foto: Juni 2015, Vadsøya
Garten-Blattspanner (Garten Carpet, Xanthorhoe fluctuata)
Die
Flügelspannweite des Garten-Blattspanners beträgt circa 18 bis 25
Millimeter. Diese Falter fliegen sowohl tagsüber und auch nachts, wobei
sie jedoch vor allem während der Dunkelheit aktiv sind. Sie gehören zur
Familie der Spanner (Geometridae). Auf der Oberseite sind die
Vorderflügel grau gefärbt und sie haben ein darauf nur ein schwaches
Wellenmuster. Am Flügelrand befinden sich drei dunkelbraune Flecken, von
denen der mittlere der größte ist. Auch die Hinterflügel sind auf der
Oberseite grau; auf dieser Grundfarbe verlaufen mehrere dunkle
Querbinden. Die Unterseite beider Flügelpaare ist schlicht grau gefärbt
und zeigt nur ein sehr schwaches, kontrastarmes Muster. Von Mitte April
bis Ende Juni fliegt die erste Generation dieser in ganz Europa
heimischen Spezies, die zweite fliegt von Anfang Juli bis Anfang
Oktober. Im nördlichen Norwegen können die Zeiten etwas anders sein, das
heißt die erste Generation fliegt mitunter etwas später und die zweite
Generation nicht so lang wie in wärmeren Teilen Europas. Weil die Raupen
nicht auf spezielle Pflanzen als Nahrung angewiesen sind, sondern sehr
flexibel sind, kommt diese Falterart in vielen Habitaten vor. Foto: Juni 2015, Hornøya
Gonioctena sp.
Käfer der Gattung Gonioctena gehören zur Familie der
Blattkäfer (Chrysomelidae). In Norwegen kommen rund zehn Arten aus
dieser Gattung vor und viele der Tiere sehen sich so ähnlich, dass sie
anhand von Fotos nicht auf Artebene bestimmbar sind. Aus diesem Grund
kann auch das hier gezeigte Individuum nur auf Gattungsebene benannt
werden. Je nach Art können Käfer dieser Gattung unterschiedlich groß
sein. Das hier gezeigte Individuum war circa sechs bis sieben Millimeter
groß. Wie alle Blattkäfer, fressen auch diese Tiere Blätter. Hier sieht
man ein Exemplar, das auf einer Weide (Salix sp.) saß, die
offenkundig seine Futterpflanze war, wie die Fraßschäden an den Blättern
belegen. Foto: Juni 2015, Nähe Svanvik
Zum Seitenanfang ↑
Norwegische Wespe (Norwegian Wasp, Dolichovespula norwegica)
Die Norwegische Wespe gehört zur Familie der Faltenwespen (Vespidae).
Obwohl ihr Name einen geografischen Bezug hat, kommt sie keineswegs nur
in Norwegen vor. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies erstreckt sich
über weite Teile Skandinaviens und Mitteleuropas. Sie ist ein Bewohner
von Wäldern in Gebirgen, in der Finnmark kommt sie aber auch in der
Tundra vor. Ihre Färbung ist schwarz-gelb. Königinnen werden 15 bis 19
Millimeter groß, Arbeiterinnen zwölf bis 15 Millimeter und die Drohnen
(Männchen) erreichen eine Körperlänge von 14 bis 16 Millimeter. Die
Tiere sind fein behaart und ihre speerspitzenartige Gesichtszeichnung
ist ein Erkennungsmerkmal dieser Wespenart.
| |
 |
|
 |
|
| |
Foto: Juni 2015,
Komagvaer-Tal |
|
Foto: Juni 2015,
Komagvaer-Tal |
|
Rapsweißling (Green-veined White, Pieris napi)
Der
Rapsweißling ist ein tagaktiver Schmetterling aus der Familie der
Weißlinge (Pieridae). Er ist in vielen Ländern Europas verbreitet,
darunter auch in Norwegen, wo er sogar in der Finnmark vorkommt. Seine
Flügelspannweite beträgt 37 bis 47 Millimeter. Am Kopf tragen diese
Schmetterlinge schwarze und weiße Schuppen, außerdem ist er wie der
Körper dunkel behaart. Gelblich-weiß ist die Grundfarbe beider
Flügelpaare. Je nach Licht wirken sie jedoch eher weiß. Bei genauer
Betrachtung werden die grünlichen Adern in den Flügeln sichtbar, die für
die Spezies typisch sind. Insbesondere die Hinterflügel zeigen dieses
Merkmal. An den Rändern sind die Vorderflügel grau gefärbt. Auf der
Unterseite tragen die Flügel entlang der Adern eine graue Zeichnung. In
Norwegen beginnt seine Flugzeit im April und sie endet im September.
Typische Lebensräume, in denen der Rapsweißling beobachtet werden kann,
sind Waldränder und mit Gebüschen oder Hecken durchsetzte
Kulturlandschaften, aber auch Parks und Gärten. Man kann die Art auf der
Varanger-Halbinsel unter anderem auf Wiesen an der Küste beobachten.
Diese Schmetterlingsart wird in manchen Literaturquellen als
Grünader-Weißling bezeichnet. Foto: Juni 2015, Vadsøya
Unbestimmte Insekten und Spinnen
| |
 |
|
 |
|
| |
Unbestimmte Falterart Nr. 1,
Foto: Juni 2015,
Nähe Svanvik |
|
Unbestimmte Falterart Nr. 2,
Foto: Juni 2015,
Hornøya |
|
Zum Seitenanfang ↑
| |
 |
|
 |
|
| |
Unbestimmte Falterart Nr. 3,
Foto: Juni 2015, Vadsøya |
|
Unbestimmte Insektenart Nr. 1,
Foto: Juni 2015, Nähe Svanvik |
|
| |
 |
|
 |
|
| |
Unbestimmte Insektenart Nr. 2,
Foto: Juni 2015, Nähe Pasvik |
|
Unbestimmte Käferart Nr. 1 (Elateridae sp.),
Foto: Juni 2015, Nähe Svanvik |
|
| |
 |
|
|
|
| |
Unbestimmte Spinnenart Nr. 1,
Foto: Juni 2015, Nähe Pasvik |
|
|
|
Zum Seitenanfang ↑
Schnecken (Snails)
An der Küste lassen sich in Norwegen auf Felsen
zahlreiche Meeresschnecken beobachten. die hier gezeigten Arten konnte ich
bislang leider nicht bestimmen.
| |
 |
|
 |
|
| |
Unbestimmte Schneckenart Nr. 1,
Foto: Juni 2015, Vadsø |
|
Littorina obtusata, Text folgt,
Foto: Juni 2015, Vadsø |
|
Meerestiere
Der Nordatlantik und die Barentssee sind zwar recht
kalte Gewässer, aber vor allem im Sommerhalbjahr sind sie sehr
produktiv. Deshalb leben dort viele Fischarten und etliche weitere
Spezies. Sie lassen sich allerdings bei weitem nicht so leicht
beobachten wie die an Land lebenden Tierarten.
Beroe cucumis
Die Quallenart Beroe cucumis gehört zur
Familie der Familie Beroidae und sie ist im Nordatlantik beheimatet.
Offenbar wird sie auch bis zur Barentssee verdriftet, denn dort wurde
das hier gezeigte Individuum beobachtet. Der sackartige Körper ist
länglich und transparent, seine Grundfärbung ist zartrosa. Einige
parallele, vertikale Linien verlaufen über den Körper dieser Spezies.
Entlang dieser Streifen kann bei Dunkelheit Bioluminiszenz beobachtet
werden. Die maximale Länge dieser Quallenart beträgt bis zu 15
Zentimeter. Darüber, bis in welche Tiefe Beroe cucumis
vorkommt, gibt es keine Angaben. Foto: Juni 2015, Vardø
Zum Seitenanfang ↑ |

Während dieser Reise wurde mit Ferngläsern von Swarovski Optik
beobachtet.
Linktipps:
Sustain.no - Beobachtungsdatenbank für Tiere und Pflanzen in
Norwegen mit sehr guter Filterfunktion (Englisch)
|