Touren auf Cres
Cres bietet eine Reihe schöner Ausflugsziele. Während meines Aufenthalts
auf der Insel haben meine Freunde und ich von Beli aus mit dem Auto
einige schöne Touren unternommen. Die entsprechenden Ziele beschreibe
ich weiter unten. Sämtliche hier vorgestellten Touren sind - wie nicht
anders zu erwarten - genau dann besonders schön, wenn das Wetter
mitspielt.
Auf Cres sind die Straßenverhältnisse fast überall gut. Allerdings
sollte man stets vorsichtig fahren, da es viele enge Kurven gibt, die
aufgrund steiler Abhänge nicht einsehbar sind. Man sollte es daher
tunlichst vermeiden, auf die Gegenfahrbahn zu geraten, da jederzeit
Gegenverkehr auftauchen könnte. Wenn es sich dabei um einen
einheimischen Autofahrer handelt, ist dessen Fahrstil meist entsprechend
offensiv.
Die Inselhauptstadt Cres
Die Hauptstadt der Insel heißt Cres. Sie erstreckt sich entlang einer
Bucht und hat einen hübschen Stadtkern, der direkt an den Hafen grenzt.
Vor allem in den Sommermonaten sind die vielen kleinen Cafés, die das
Hafenbecken säumen, ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen und
Touristen. Als wir am Ostersonntag 2001 dort gewesen sind, hat das
allgemeine Motto offenbar gelautet: "sehen und gesehen werden".
Sämtliche Leute sind an diesem hohen Feiertag besonders fein
herausgeputzt gewesen. Mit unserer Wanderkleidung sind wir somit ein
wenig aus dem Rahmen gefallen. Foto: April 2001
Zwar
bietet die kleine Stadt nur wenige Sehenswürdigkeiten, darunter die drei
alten Stadttore Bragadina, Marcela und Saint Mikulo. Dennoch ist es nett, durch die schmalen Straßen
im Zentrum zu schlendern und
sich die Gegend in Ruhe anzuschauen. Das Flair der kleinen Stadt ist
beschaulich und es macht einfach Spaß, sich dort in Ruhe umzusehen. Außerhalb
der Altstadt ragt ein
klobiger, alter Turm empor, der ohne eine Festung in seiner Nähe einsam
neben den Wohnhäusern steht. Leider kann man ihn nicht erklimmen, um von
oben die Aussicht auf den Ort zu genießen. Von der Straße Richtung Süden
der Insel hat man jedoch die Gelegenheit, Cres in voller Ausdehnung zu
bewundern. Foto: April 2001
Von Beli aus erreicht man Cres mit dem Auto in der Nebensaison innerhalb
von 15 Minuten, da die Straßen normalerweise frei sind. Im Sommer, also
während der Hauptsaison, kann es jedoch aufgrund des starken
Verkehrsaufkommens mitunter mehr als eine Stunde dauern, bis man die an
sich recht kurze Strecke bewältigt hat.
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Valun
Einer
der schönsten Orte, die wir auf Cres besucht haben, ist Valun. Das Dorf
liegt an einem steilen Hang, der in eine traumhaft schöne Bucht
übergeht. Im Sonnenschein leuchtet sie in strahlendem Blau und lädt zum
Verweilen ein. Direkt in der Nähe des Strandes hat sich im Frühling 2001
ein Restaurant befunden, dessen Terrasse an den Strand gegrenzt hat.
Sicher existiert es nach wie vor, denn die Lage an der Bucht könnte
nicht besser sein. Bei der bezaubernden Aussicht auf das Meer vergisst
man glatt die Zeit. Wir haben recht lang in dem Restaurant gesessen und
die warmen Sonnenstrahlen und die Windstille genossen, die auf der
Westseite von Cres oft herrscht. Im Vergleich zum Mikroklima von Beli
ist das von Valun erheblich milder, was wir seinerzeit vor allem an den
vielen Blüten ablesen konnten, die wir rund um den Ort gesehen haben.
Dort hat bereits Frühling geherrscht, während sich die Gegend um Beli
noch im Griff der kalten Bora-Winde befunden hat. Foto: April 2001
In dem türkis-blauen Wasser der Bucht tummeln sich kleine und
mittelgroße Fische sowie unzählige kleine, schwarze Seeigel. Es muss
ziemlich schwierig sein, sich im Sommer in die einladenden Fluten zu
begeben, ohne auf einen Seeigel zu treten. Schade eigentlich, denn bei
Valun ist das Wasser besonders klar. Die Bucht bietet Vogelbeobachtern
gute Bedingungen. Wir haben zwei
Krähenscharben (Gulosus aristotelis)
aus einiger Entfernung und darüber hinaus etliche
Mittelmeermöwen (Larus michahellis) aus
nächster Nähe gesehen.
Lubenice
An der Westküste von Cres liegt an beeindruckenden, steil zum Meer
abfallenden Klippen das Dorf Lubenice. Es ist einst von den Römern
erbaut worden, die Lubenice als robuste und damit uneinnehmbare Festung
konstruiert haben. In dem Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu
sein. Viele der älteren Bewohnerinnen des Ortes sind in schwarze,
unförmige Kleidungsstücke gehüllt und mit Kopftüchern durch das Dorf
gelaufen, als wir dort zu Besuch gewesen sind. Man hat den Bewohnern
Lubenices ihre tiefe Religiosität auf den ersten Blick angesehen.
Foto: April 2001
Als befremdlich habe ich die Heerscharen rücksichtsloser Touristen
empfunden, die das Dorf "heimgesucht" haben. Regelrecht geärgert habe
ich mich über eine Gruppe von Italienern, wie sie pietätloser nicht
hätten sein können. Laut palavernd haben die Leute auf dem Friedhof des
Dorfes gestandenund einige Paare haben dort sehr innig geflirtet und
sich geküsst - alles unter den teils empörten Blicken der Einwohner.
Auch wenn man selbst nicht so gläubig wie die Dorfbewohner ist, so
sollte man meiner Meinung nach dennoch so viel Feingefühl und Anstand
besitzen, derlei Verhalten nicht unbedingt auf dem Friedhof an den Tag
zu legen.
Foto: April 2001
Einige Meter hinter dem Dorf haben wir Seeschwalben bei ihren
akrobatischen Flügen beobachten können. Der Wind bläst an jener Stelle
recht stark, was die Vögel für ihre rasanten Luftmanöver geschickt
auszunutzen wissen. Leider ist es uns nicht gelungen, die
Seeschwalbenart genau zu bestimmen, da die Tiere erheblich zu schnell
dafür geflogen sind, als dass wir sie hätten vernünftig beobachten oder
gar fotografieren können.
Weiteres Bildmaterial und Informationen über Lubenice finden Sie im
Internet auf
dieser Webseite.
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Verschiedene Landschaftsaufnahmen
Entlang der Straße in Richtung Süden finden sich viele Stellen, von
denen aus man einen wundervollen Blick auf den Hafen von Cres sowie die
gesamte Stadt hat. Man erkennt auf dem nebenstehenden Foto deutlich den
Hafen mit seinen vielen Booten, die wie an Schnüren aufgereiht im Wasser
liegen. Auch ist von dort aus deutlich zu erkennen, wie hügelig die
Insel ist. Je nachdem, wie gut die Fernsicht ist, kann man erkennen,
dass es verschiedene Vegetationszonen auf Cres gibt. Rund um die
Inselhauptstadt sind die Pflanzen in den Hügeln eher niedrig. Foto:
April 2001
In der Mitte der Insel Cres befindet sich der lang gestreckte Vrana-See
(Vransko Jezero),
dessen Pegelstand immer weitestgehend konstant bleibt. Diese
Besonderheit lässt sich leicht erklären: Eine Süßwasserblase
schwimmt auf salzigem Wasser, unterirdisch ist das Becken des Sees mit
dem Meer verbunden, weshalb sich sein Pegelstand im Sommer und Winter
trotz unterschiedlich starker Verdunstung nicht ändert. Über einen
Wanderpfad gelangt man an das Ufer des Sees. Achtung, der Vrana-See auf
Cres sollte nicht mit dem gleichnamigen größten See Kroatiens
verwechselt werden, der in Dalmatien zwischen den Städten Zadar
und Šibenik liegt. Foto: April 2001
Weite Teile der Insel Cres dienen den
zahllosen Schafen als
Weidefläche. Die Tiere laufen weitestgehend frei umher und sie verändern
durch ihre Anwesenheit die Landschaft: Solche Schafweiden zeichnen sich durch niedrigen Graswuchs
und zierliche Sträucher aus, da die Tiere alles gründlich "mähen". Auf
vielen naturbelassenen Schafweiden wachsen kleine Thymianbüsche, die man
an sonnigen Tagen nicht nur sehen, sondern vor allem riechen kann. Bei
einem Naturspaziergang ist also die "Aromatherapie" gleich inbegriffen. Foto: April 2001
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Nach
Cres fahren mehrere Fähren, es gibt deshalb auch mehrere Fähranleger auf
der Insel. Sie vom Festland oder von anderen Inseln aus
unterschiedlichen Richtungen angesteuert. Einer dieser Fähranleger
befindet sich im Ort Merag. Dort legt mehrmals am Tag eine Autofähre ab,
die zur Nachbarinsel Krk fährt; die Preise für die Überfahrten sind
nicht sehr hoch. Das Foto rechts zeigt
diesen Fähranleger, der sich uns im Jahr 2001 eher schmucklos
präsentiert hat und kaum aufgefallen ist, wenn dort nicht gerade
Menschen mit ihren Autos auf die nächste Überfahrt gewartet haben. Foto: April 2001
Vielerorts
ist auf Cres der Atem der Geschichte spürbar. In der Tramuntana werden
diese Zeugen einer lang zurückliegenden Besiedlung der Insel besonders
deutlich. Dort befinden sich vielerorts verfallene römische
Ortschaften. Die zahllosen Steine, die auf der karstigen Insel in der
Landschaft zu finden sind, haben einst als solides Baumaterial gedient.
Im Laufe der Jahrhunderte sind die aus diesen Steinen errichteten Gebäude jedoch teils bis zur
Unkenntlichkeit in sich zusammengestürzt. Dennoch ist es interessant zu
versuchen, die Grundrisse der historischen Bauten anhand der Spuren und
Überreste zu erahnen. Foto: April 2001
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