Landtiere auf der Insel Cres
Auf Cres kommt eine große Zahl unterschiedlicher Tierarten vor. Dort
sind zum Beispiel über Tagfalterspezies, mehr als 20 Libellenarten,
sieben Amphibienarten (darunter eine Molchspezies und sechs
Froscharten), Wasser- und Landschildkröten und etwa 20 Reptilien (neun
Schlangen- sowie elf Eidechsenarten) nachgewiesen worden (Stand 2001).
Ferner beheimatet die Insel einige Säugetiere wie Mäuse, Igel,
Maulwürfe, Steinmarder und unzählige Schafe, die von den Einheimischen
gezüchtet werden. Die
Vögel
von Cres finden Sie in einem gesonderten Kapitel dieses Reiseberichts.
Unter deutschen Tauchern gilt Cres als ein beliebtes Nahreiseziel. Ich
selbst bin zwar normalerweise ein großer Fan der Unterwasserwelt und ich
unternehme Schnorcheltouren, wann immer es möglich ist. Aber im April
2001 ist es erheblich zu kalt gewesen, um im Mittelmeer zum Schnorcheln.
Deshalb sind mir persönliche Einblicke in die Unterwasserwelt der Adria
verwehrt geblieben. Einen schönen Tauchreisebericht über Beli gibt es im
Internet auf einer der Unterseiten von "tauchen-online.de".
In den folgenden Abschnitten finden Sie einige der von mir beobachteten
Tierarten mit je mindestens einer Abbildung. Sämtliche
Beschreibungstexte basieren auf einer Identifizierung der Arten anhand
von Fachliteratur beziehungsweise mit der freundlichen Unterstützung von
Experten. Irrtümer sind dabei freilich nicht ausgeschlossen. Manche
dieser Tierarten haben meine Freunde und ich bislang nicht bestimmen
können. Sollten Sie eine oder mehrere der auf dieser Seite abgebildeten
unbestimmten Spezies kennen, würde ich mich über Ihre Rückmeldung
freuen.
Mailen Sie mir bitte, sofern Sie helfen können. Danke!
Schafe (Sheep, 'Creska pramenka')
Überall auf Cres sind uns verwilderte und vom Menschen gepflegte Schafe
begegnet, wobei die verwilderten Tiere deutlich in der Überzahl gewesen
sind. In kleinen Herden durchstreifen sie die weitläufigen Weideflächen
und Waldgebiete und man kann mit Recht behaupten, dass sie ein
tierwürdiges Leben führen. Es handelt sich bei den Tieren übrigens in
den meisten Fällen um die endemische Züchtung 'Creska pramenka', so
lautet ihr kroatischer Name. Foto: April 2001
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Pepi, der Esel des Umweltzentrums
Um ein wildes Tier im klassischen Sinne hat es sich bei diesem Esel
freilich nicht gehandelt. Pepi hat jedoch zu den Tieren gehört, von
denen wir während unseres Aufenthalts auf der Insel Cres einen besonders
nachhaltigen Eindruck erlangt haben. Einige Zeit vor unserem Aufenthalt
auf Cres war er den Vogelschützern zugelaufen und danach hat der
vierbeinige Esel-Senior sein "Rentnerleben" auf dem Gelände des
Umweltzentrums geführt, wo er als "natürlicher Rasenmäher" gern gesehen
war. Allerdings hat er es trotzdem nicht lassen können, morgens ein
herzzerreißendes Konzert vor dem Küchenfenster anzustimmen, um von
freiwilligen Helfern wie uns ein paar leckere, altbackene Brotreste zu
erbetteln. Manchmal ist Pepi nur mit Vorsicht zu genießen gewesen. Wenn
er schlechte Laune hatte, ist es durchaus vorgekommen, dass der Esel
jeden gebissen hat, der ihm in die Quere gekommen ist. Leider verstarb
das sehr alte Tier einige Zeit nach unserem Aufenthalt im Umweltzentrum. Foto: April 2001
Adriatische Mauereidechse (Dalmatian Wall Lizard, Podarcis melisellensis)
An sonnigen Tagen kommen auf Cres unzählige Adriatische Mauereidechsen,
auch Karst-Eidechsen oder einfach Karstläufer genannt, aus ihren
Verstecken. Mit ihrer Körperlänge von fünf bis 6,5 Zentimeter und dem
fast doppelt langen Schwanz sind diese Eidechsen verglichen mit anderen
Arten aus dieser Tierfamilie vergleichsweise klein. Der leuchtend grüne Bereich auf dem Rücken ist ein wichtiges
Erkennungsmerkmal männlicher Individuen dieser Eidechsenart. Darüber
hinaus sind die Männchen an ihren blauen Schulterflecken zu erkennen.
Weibchen zeigen auf braunem Grund eine Längsstreifung mit einem
grünlichen Mittelband auf dem Rücken, an den Seiten sind zwei helle
Streifen. Häufig ist bei ihnen das Mittelband mittig mit braunen Flecken
übersät. Die Körperunterseite der Weibchen ist weiß, die der Männchen
rotgelb gefärbt. Beide Fotos: April 2001

Mauereidechse (Wall Lizard, Podarcis muralis)
In
Mittel- und Südeuropa kommt die insgesamt bis zu 25 Zentimeter lange
Mauereidechse vor. Auf Cres habe ich diese Tiere selbst nur selten
gesehen. Die Art ist in ihrem Verhalten vorsichtiger und scheuer als die
Adriatische Mauereidechse,
siehe oben.
Mauereidechsen sind am gesamten Körper bräunlich in unterschiedlichen
Schattierungen gefärbt. Bei manchen Tieren ist der Rücken grünlich
gefärbt. Viele Individuen weisen zudem zwei helle Seitenstreifen auf,
die von dunklen Flecken gesäumt werden, die teils ineinander laufen. Auf
der Unterseite ist der Körper variabel gefärbt. Sie kann weißlich bis
gelblich oder auch rötlich sein, Flecken aufweisen oder nicht. Foto:
April 2001
Pracht-Kieleidechse (Keeled Lizard, Algyroides nigropunctatus)
Zu den schönsten Reptilien auf Cres gehören die
Pracht-Kieleidechsen. Die Tiere sind sehr schlank und erreichen eine
Gesamtlänge zwischen 18 und 21 Zentimeter. Typisch für sie ist, dass
ihre Rückenschuppen gekielt sind. Auf dem Rücken ist die Färbung braun,
wobei der Farbton von Individuum zu Individuum ein wenig variiert. Bei
männlichen Tieren sind Hals und Kehle leuchtend blau gefärbt. Orangerot
ist der Bauch der Männchen, bei vielen Tieren ist er im mittleren
Bereich rein gelb und zum Rand hin bläulich. Weibchen sind am Bauch
gelblichgrün bis orange gefärbt. Außerdem sind sie etwas kleiner als die
Männchen. Bezogen auf kroatische Inseln kommt diese Art außer auf Cres
ansonsten nur auf Rab und Krk vor. Das Verbreitungsgebiet dieser im
Jahre 1839 wissenschaftlich beschriebenen Art erstreckt sich auf dem
Festland weiter in Richtung Süden bis hin nach Griechenland. Foto:
April 2001
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Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)
Die rechts abgebildete junge Ringelnatter haben wir an einem kühlen Tag
im Wasser eines kleinen Tümpels entdeckt. Direkt hinter dem Kiefer sind
bei Jungtieren dieser Schlangenart rechts und links orange Flecken zu
sehen, die von den dahinter folgenden schwarzen Halbmonden deutlich
abgegrenzt sind. Bei dem von uns beobachteten, etwa 25 Zentimeter langen
Tier ist die Körperpartie besonders prächtig gezeichnet gewesen.
Ausgewachsene Ringelnattern erreichen eine Körperlänge von mehr als
einem Meter. Ringelnattern sind tagaktive Tiere, die man beispielsweise
an Bächen, Flüssen und Tümpeln, aber auch in Feuchtwiesen, Mooren und in
Wäldern antrifft. Foto: April 2001
Käfer
An warmen Tagen wuseln auf dem Boden der Insel viele Käfer geschäftig
umher. Insbesondere im baumbestandenen Norden von Cres kann man zahllose
Käfer beobachten. Bei dem unten links abgebildeten, metallisch
blauschwarz glänzenden Tier handelt es sich mit großer
Wahrscheinlichkeit um einen Pillendreher (Scarab Beetle, Scarabaeus
sacer). Bei den alten Ägyptern sind diese zwischen 25 und 30
Millimeter großen Insekten heilig gewesen. Auf Cres lassen sich diese
Käfer meist in unmittelbarer Nähe von Schafskot beobachten. In diesem
Absatz
ist ein Ölkäfer (Oil Beetle) der Gattung Meloe zu sehen. Um
welche Art es sich handelt, ist anhand des Fotos leider nicht
mehr zu bestimmen. Foto: April 2001
Galläpfel der Gallwespen (Cynipidae)
Eher unauffällig und meist nicht zu sehen sind
Gallwespen, ich habe auf Cres keine ausgewachsenen Exemplare dieser
Tiere zu Gesicht bekommen. Doch dass sie auf der Insel vorkommen,
bezeugen die vielen sogenannten Galläpfel, die in den Wäldern zu finden
sind. Gallwespen legen ihre Eier in weichen Pflanzenteilen ab und durch
bestimmte biochemische Prozesse verändert sich der Pflanzenwuchs: Es
bilden sich Beulen, die Gallen. In diesen oft kugelförmigen Gebilden
reifen die Larven unter besten Bedingungen heran. Das sie umgebende
Pflanzengewebe dient ihnen Larven nicht nur als sichere Bruthöhle,
sondern ist zugleich deren Nahrungsquelle. Foto: April 2001
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