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Allgemeine Informationen über Ohrengeier
Vor allem in Afrika gehört der Ohrengeier zu den häufigen Aasfressern. Meist finden sich diese großen, braunen Vögel als letzte Nutznießer an den Kadavern verendeter Antilopen oder anderer Wildtiere ein. Sie teilen sich den Lebensraum mit einigen weiteren Aasfressern und sind normalerweise Einzelgänger. Einige Individuen der Ohrengeier leben im Mittleren Osten, weiter nördlich ist dieser stattliche Greifvogel jedoch nicht vertreten. Wie der Ohrengeier Torgos zu den Vogelschützern gekommen ist
Als sich der Fischer später am Tag noch einmal gemeldet hat und sich entsetzt darüber äußert hat, wie viel der Geier fressen würde, ist Tea noch immer nicht misstrauisch geworden - nach wie vor ist sie davon ausgegangen, der Mann habe einen der auf der Insel vorkommenden Gänsegeier gefunden. Als die Vogelschützer am folgenden Tag bei dem Fischer eingetroffen waren, um das gefundene Tier abzuholen, sind sie jedoch sehr erstaunt gewesen. Hatten sie es doch mit einem Ohrengeier zu tun, der in Europa in freier Wildbahn nicht vorkommt. Wie aber war der auf den Namen Torgos getaufte Ohrengeier auf die Insel Cres gekommen? Diese Frage wird sich nie mit hundertprozentiger Gewissheit klären lassen. Wie uns Tea während unseres Aufenthalts im Umweltzentrum erklärt hat, vermuten die Vogelschützer, Torgos könnte einem privaten Vogelhalter entkommen sein. Zwar ist die Haltung von Ohrengeiern illegal, aber das Lederband, welches Torgos an einem seiner Beine getragen hat, lässt vermuten, dass der Vogel zuvor bei einem Falkner gelebt hat. Mitunter halten Falkner auch Tiere, die sie eigentlich gar nicht besitzen dürfen - eventuell ist es im Fall dieses Ohrengeiers so gewesen. Torgos jedenfalls ist stark an Menschen gewöhnt gewesen. Er hat sich deshalb nicht für eine sofortige Wiederauswilderung in seinem natürlichen Lebensraum geeignet. Seit er aufgegriffen worden ist, hat der imposante Vogel gemeinsam mit einigen Gänsegeiern im Rehabilitationsgehege des Umweltzentrums gelebt. Was in Zukunft mit ihm geschehen soll, hat im Frühling 2001 während meines Urlaubs auf Cres noch niemand sagen können.
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