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Olhos de Água
Rund
sieben Kilometer östlich des touristisch stark erschlossenen Ortes
Albufeira befindet sich das Dorf Olhos de Água. Während meiner Reise
Ende Februar 2003 habe ich es im Vergleich zu den Touristenhochburgen
der Algarve als relativ urtümlich und beschaulich empfunden. In der
Nebensaison ist der Strand seinerzeit zu manchen Tageszeiten
weitestgehend menschenleer gewesen. Glücklicherweise ist der Strand
recht breit und weitläufig, weshalb sich vermutlich auch dann ein nettes
Plätzchen an der Sonne finden lässt, wenn sich mehr Urlauber an diesem
Küstenabschnitt aufhalten. Oberhalb der Klippen erstreckt sich die
kleine Ortschaft, in der man sich auf Touristen eingestellt hat. Neben
etlichen Restaurants finden sich dort eine Konditorei, einen Supermarkt
und eine Apotheke. Ein größerer Supermarkt liegt einige hundert Meter
hinter Olhos de Água; man erreicht ihn, wenn man in Richtung Albufeira
fährt.
Benannt
worden ist der Ort, dessen Name auf Deutsch "Wasseraugen" bedeutet, nach
seinen Süßwasserquellen. Diese befinden sich unter anderem direkt am
Strand. Sie sind bei Niedrigwasser besonders gut zu erkennen. Dort, wo
der feine Sand mit Felsen durchsetzt ist, bilden sich regelmäßig einige
Gezeitentümpel. Unmittelbar nach der Flut enthalten diese kleinen Becken
überwiegend salziges Wasser. Aus kleinen Quellen am Grund einiger dieser
Gezeitentümpel sprudelt unablässig Süßwasser hervor. Es vermischt sich
sofort nach dem Austritt aus dem Boden mit dem Salzwasser, was sich an
Schlieren in den Tümpeln ablesen lässt. An der Wasseroberfläche bildet
sich über jeder Quelle eine mehr oder minder stark ausgeprägte Wölbung,
da ständig Wasser von unten nach oben strömt. Schaut man in einem
flachen Winkel auf die Gezeitentümpel, kann man erkennen, weshalb die
Einheimischen dieses Phänomen als "Wasseraugen" bezeichnen. In der
nebenstehenden Abbildung steigt rechts und links der Bildmitte Süßwasser
aus dem Boden unterhalb der Steine. Das Wasser wirkt dort leicht
nebelig. Foto ©
Walter Gladischefski
Mancherorts dringt das Süßwasser direkt aus dem Sand und bahnt sich
seinen Weg ins Meer. Da meist mehrere kleine Austrittsöffnungen dicht
beieinander liegen, fließt das Wasser aus den einzelnen Rinnsalen
zusammen und erreicht als bis zu 30 Zentimeter breites Bächlein einen
der Gezeitentümpel oder das Meer. In diesen Bächlein liegen vom Wasser
freigespülte Kieselsteine und Muschelschalen, siehe Abbildung rechts.
Wer am Strand gern nach natürlichen Souvenirs sucht, wird in solchen
Bachläufen sicher fündig. Durch die fortwährende Abfolge der Gezeiten
sind die meisten Kieselsteine glatt geschliffen und poliert, sie glänzen
wunderschön.
Kinder dürften an den Bächen ihren Spaß haben, da sie sich durch kleine
Staudämme oder Grabungsarbeiten umleiten lassen. Dem Bau einer Sandburg
mit einem echten Wassergraben steht am Strand von Olhos de Água nichts
entgegen.
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Viele Quellen speisen die weiter oben erwähnten
Gezeitentümpel. Aufgrund dieser ständigen Frischwasserzufuhr sind die
meisten von ihnen komplett mit Süßwasser gefüllt, bevor sie von der
nächsten Flut erreicht werden. Wasservögel nutzen die Süßwasserpfützen
und -tümpel gern zum Baden, da sie regelmäßig Salzkristalle aus ihrem
Gefieder waschen müssen. Der
Steinwälzer in der Abbildung rechts wusste die pflegende Wirkung des
Süßwassers ganz offensichtlich zu schätzen. Zum Stillen ihres
Durstes nutzen die Vögel das kühle Nass ebenfalls. Der Mensch kann es ihnen
übrigens gleich tun, denn das Wasser aus den Quellen von Olhos de Água
ist sehr rein und soll daher laut Angaben der Einheimischen ohne Bedenken genießbar
sein.
Für
Entdeckernaturen sind die Gezeitentümpel wahre Fundgruben. Kleine
Muscheln, Seepocken, Aktinien (Anemonen) und Jungfische tummeln sich in
ihnen und lassen sich im klaren Wasser leicht beobachten. Mich hat die
Farbvielfalt der Aktinienarten überwältigt. Manche waren rötlich
gefärbt, andere schimmerten grauweiß mit blauen Punkten auf den
Fangarmen und wieder andere wiesen dunkelgraue Tentakel auf. Beim
genauen Betrachten aus der Nähe kann man sogar die Mundöffnungen einiger
Aktinien erkennen.
Außer
den Süßwasserquellen hat der Strand von Olhos de Água, dessen östlicher
Teil auch Praia da Falesia genannt wird, viele weitere Dinge zu bieten.
Unterhalb der Klippen, auf denen das Hotel Riu Falesia thront, liegt ein
Areal, das mit Steinen durchsetzt ist. Im westlichen Bereich dieser
Steinzone befindet sich eine fotogene Felssäule, deren Aussehen sich mit
dem wechselnden Stand der Sonne fortwährend ändert. Bei bewölktem Himmel
mutet der Fels eher bedrohlich an, bei hellem Licht schimmert er in
vielen unterschiedlichen Braun- und Grautönen. Nur bei Niedrigwasser ist
diese Felssäule trockenen Fußes erreichbar. In westlicher Richtung
unmittelbar neben der Felssäule stehen einige Häuser des Ortes direkt am
Strand. Dort finden Sie einige Einkehrmöglichkeiten mit einer
unvergesslichen Aussicht auf das Meer.
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![Markante Felssäule bei Olhos de Água Markante Felssäule bei Olhos de Água](fotos/olhos/algarve_03_068.jpg) |
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![Die Felssäule von Olhos de Água im Gegenlicht Die Felssäule von Olhos de Água im Gegenlicht](fotos/olhos/algarve_03_331.jpg) |
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Markante Felssäule |
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Felssäule im Gegenlicht |
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Kilometerweit
erstreckt sich feiner, heller Sandstrand in östlicher Richtung bis zum
Yachthafen des Ortes Vilamoura. Dieser malerische Strand grenzt zur
Landseite hin an eine Steilküste, deren faszinierendes Farbspiel sich
mit dem jeweiligen Lichteinfall laufend ändert. In allen erdenklichen
Rotnuancen, Brauntönen und sogar weiß schimmern die Felsen entlang der
Praia da Falesia. Vom Festland abfließendes Wasser hat vielerorts im
Laufe der Zeit tiefe Einschnitte in die Klippen gegraben. Die
Pflanzenvielfalt in diesem der zerstäubten Gischt ausgesetzten
Küstenbereich ist verblüffend. Im späten Winter sowie im Frühling grünt
und blüht es dort in beeindruckender Weise, was einen Spaziergang von
Olhos de Água nach Vilamoura für Pflanzenliebhaber zu einem
einzigartigen Erlebnis werden lässt.
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![Die Felsküste bei Olhos de Água Die Felsküste bei Olhos de Água](fotos/olhos/algarve_03_053.jpg) |
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![Erosionsspuren an der Felsküste bei Olhos de Água Erosionsspuren an der Felsküste bei Olhos de Água](fotos/olhos/algarve_03_047.jpg) |
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Felsküste bei Olhos de Água |
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Erosionsspuren an der
Felsküste |
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Vogelbeobachter kommen entlang dieses Küstenabschnitts
ebenfalls auf ihre Kosten. Neben vielen Möwen und Seeschwalben, die
dicht über der Wasseroberfläche ihre Kreise ziehen, kann man an den
Felsen beispielsweise häufig
Hausrotschwänze klettern und hüpfen sehen. Dort wird deutlich, wie diese
Vogelart ihr Leben verbracht hat, bevor die Menschheit Gebäude
errichtete, die von den cleveren Tieren umgehend als neue Lebensräume genutzt
wurden.
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Weitere
Informationen:
Das Gebiet bei Naturgucker.de
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