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Castro Marim (Sapal)
Ganz
in der Nähe der spanischen Grenze liegt das Dorf Castro Marim. Ins
Deutsche übersetzt bedeutet der Name "Burg am Meer". Da Castro Marim
heute rund fünf Kilometer von der Küste entfernt liegt, ist dieser Name
ein wenig irritierend. Der Meeresspiegel hat vor einigen hundert Jahren
jedoch deutlich höher gelegen als heutzutage, weshalb sich die Siedlung
einst direkt an der Küste befunden hat - das erklärt den ungewöhnlichen
Namen. Rund um das Dorf erstreckt sich die weitläufige Marschebene des
Grenzflusses Guadiana. Dieses Feuchtgebiet, in dem Salinen angelegt
worden sind, beherbergt eine artenreiche
Flora und Fauna, weshalb diese Gegend unter Schutz gestellt worden ist.
Interessierten Besuchern stehen in der Reserva Natural do Sapal de
Castro Marim mehrere Wanderwege zur Erkundung des Terrains zur
Verfügung. Kostenloses Kartenmaterial ist bei der Touristeninformation
in Castro Marim erhältlich.
Der
kleine Ort mit seinen rund 7.000 Einwohnern ist die älteste Kleinstadt
der Algarve. Bereits in vorrömischer Zeit hat an der Stelle des heutigen
Castro Marim eine Siedlung gestanden. Archäologische Funde aus dem
Neolithikum sowie Überbleibsel aus der Zeit der Phönizier sind ebenfalls
Zeugen der langen Siedlungsgeschichte in diesem Teil der Algarve.
Vermutlich sind es die Phönizier gewesen, die einen Handelshafen
etabliert haben. Bei den Römern ist der strategisch günstig gelegene Ort
von großer Bedeutung gewesen und im Anschluss an diese Epoche hat Castro
Marim bis 1242 unter arabischer Herrschaft gestanden.
Im
13. und 14. Jahrhundert hat die Befestigungsanlage, das Castelo Velho,
den Christusrittern als Heimstatt gedient. Eine Restauration und
Verstärkung der Burg ist im 15. und 16. Jahrhundert durchgeführt worden,
damit sie Kanonenfeuer standhalten konnte. Auch innerhalb der Festung
sind damals einige Gebäude errichten beziehungsweise renoviert worden,
deren Reste noch heute erhalten sind. Täglich von 09:00 - 19:00 Uhr (im
Winter nur bis 17:00 Uhr) kann man die altehrwürdigen Bauwerke
besichtigen. Foto ©
Walter Gladischefski
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![Eingangsbereich des Castelo Velho Eingangsbereich des Castelo Velho](fotos/castromarim/algarve_03_293.jpg) |
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![Ruinen des Hospitzes Im Castelo Velho Ruinen des Hospitzes Im Castelo Velho](fotos/castromarim/algarve_03_294.jpg) |
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Eingangsbereich des Castelo Velho |
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Gebüsch an der
Felsküste |
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![Ruinen alter Häuser am Castelo Velho Ruinen alter Häuser am Castelo Velho](fotos/castromarim/algarve_03_301.jpg) |
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![Misericórdia-Kirche aus dem 18. Jahrhundert (Kirche der Barmherzigkeit) Misericórdia-Kirche aus dem 18. Jahrhundert (Kirche der Barmherzigkeit)](fotos/castromarim/algarve_wg_03_078.jpg) |
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Ruinen alter Häuser am Castelo Velho |
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Misericórdia-Kirche aus dem 18. Jahrhundert,
Foto ©
Walter Gladischefski |
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Auf
dem gegenüber liegenden Hügel erhebt sich das Castelo Novo, das auch Castelo de
São Sebastião genannt wird. Diese aus dunklem Stein bestehende
Befestigungsanlage ist im 17. Jahrhundert erbaut worden, um Castro Marim während
der Restaurationskriege zwischen Portugal und Spanien vor Angriffen zu schützen.
Damals ist die Verteidigungsfestung in die Stadtmauern integriert gewesen. Auch
heute noch strahlen die beiden Festungen Macht aus und verleihen dem Ort eine
ganz besondere Atmosphäre.
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Im
Zentrum Castro Marims, also unterhalb des Castelo Velho, befindet sich
die weiß gestrichene Igreja de Nossa Senhora dos Mártires (Kirche der
Mutter der Märtyrer). Dieses Bauwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert, es
ist von den Christusrittern erbaut worden. Die auffällig harmonisch
geformte Kuppel der Kirche ist in Castro Marim weithin sichtbar.
Typische Christusritterkreuze sind an der Seite des Bauwerks zu finden,
siehe Abbildung rechts. Auf dem Platz vor der Kirche - dieser nennt sich
Plaça 1° de Maio - stehen einige Bänke, ein Springbrunnen und dort gibt
es ein Straßencafé. An diesem malerischen Ort kann man herrlich
entspannen, zum Beispiel nach einem Spaziergang durch das nahe gelegene
Naturschutzgebiet.
Drei
unterschiedlich lange Wanderwege führen durch die Reserva Natural do
Sapal. Ihre Längen betragen zwei, sechs beziehungsweise 10,5 Kilometer.
Wir haben uns für einen sehr gemächlichen Spaziergang entlang der
kürzesten Strecke entschieden, die uns durch ein Areal mit Salinen
geführt hat, an das Salzwiesen und ein Bereich mit einer Fischzucht
grenzen. Das satte Grün unter dem tiefblauen Himmel hat eine ungemein
beruhigende Wirkung und bei einer Wanderung durch das Schutzgebiet kann
man sich bestens erholen. Proviant, allem voran eine ausreichende
Getränkemenge, sollte man unbedingt mit sich führen, da man in der
nahezu schattenlosen Ebene ins Schwitzen geraten kann.
Rund
um die Salinen und in diesen Wasserbecken haben wir zahlreiche
Vogelarten beobachten können, unter ihnen
Seidenreiher,
Flussuferläufer,
Rotschenkel, kleine Singvögel, Tauben und einen
Rötelfalken, der den scheuen
Stelzenläufern mächtig Angst eingejagt hat. Einige
Rauchschwalben sind damit beschäftigt gewesen, Lehmbröckchen aus dem
feuchten Boden zu klauben und diese zu ihren entstehenden Nestern zu
bringen, die sich allem Anschein nach irgendwo in Castro Marim befunden
haben.
Im südlichen Teil des Schutzgebietes kann man vom 10,5 Kilometer langen
Wanderweg aus mit etwas Glück einige
Rosaflamingos beobachten. Sie halten sich beispielsweise gern in den
weitläufigen Salinen nördlich der Ortschaft Monte Gordo auf.
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Weitere
Informationen:
Das Gebiet bei Naturgucker.de
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