|
Startseite
· Malta allgemein
· Archäologisches
· Bootstouren
· Fische
· Kulinarisches
· Landtiere und Vögel
· Pflanzen
· Reisetipps
· Valletta
· Wanderungen auf Malta
· Literatur & Linktipps
· Datenschutzerklärung
|
Fische und andere Meereslebewesen aus den Gewässern um Malta
Während
meines Aufenthalts in Malta habe ich an zwei zwei Stellen
Schnorcheltouren unternommen: in der
Salina Bay bei Qawra und in der
Blauen Lagune (Blue Lagoon) zwischen Comino und Cominotto.
Dort ist unter anderem das rechts gezeigte Foto entstanden. An beiden Orten ist der
Meeresgrund mit Felsen, weißem Sand, Seegraswiesen und Algen bedeckt.
Das Wasser ist herrlich klar, jedoch ist es nur im Hochsommer und Herbst
wirklich warm, sodass man ohne wärmende Schutzkleidung im Frühjahr nicht besonders lange im Wasser
bleiben kann, um die Unterwasserwelt zu erkunden. Es ist wichtig, dass
man nicht auskühlt und sich zwischen den Schnorchelgängen an Land in der
Sonne wieder aufwärmt. Dennoch sollte man sich nicht von kühlen
Temperaturen abschrecken lassen und zumindest kurz ins Wasser gehen,
denn das Mittelmeer hat in den Gewässern um Malta einige wirklich schöne
Anblicke zu bieten.
Sämtliche Beschreibungstexte in diesem Kapitel basieren auf einer
Identifizierung der Arten anhand von Fachliteratur beziehungsweise mit
der freundlichen Unterstützung von Experten. Irrtümer sind dabei
freilich nicht ausgeschlossen.
Leider ist es mir bislang nicht möglich gewesen, sämtliche unten
abgebildeten Fische zu bestimmen. Sollten Sie den Namen der nicht
identifizierten Fischart kennen, würde ich mich über eine
Benachrichtigung per
E-Mail freuen. Alle Fotos sind beim Schnorcheln mit einer analogen
Canon Prima AS-1 mit einem 200er-Film entstanden. Die Qualität der
Aufnahmen ist mit derjenigen heutiger Digitaltechnik leider nicht zu
vergleichen. Am Ende jeder Kurzbeschreibung ist der Aufnahmeort des
jeweiligen Fotos vermerkt. Viele Tipps zum Thema Schnorcheln und
Sicherheit unter Wasser finden Sie im entsprechenden Kapitel meines
Reiseberichts über
Hurghada in Ägypten.
Folgende Tiere sind in diesem Kapitel zu finden:
· Atlantischer Eidechsenfisch (Atlantic Lizardfish, Synodus saurus)
· Brandbrasse (Saddled Seabream, Oblada melanura)
· Geißbrasse (White Seabream, Diplodus sargus)
· Goldbrasse (Gilthead Seabream, Sparus aurata)
· Grauer Lippfisch (Grey Wrasse, Symphodus cinereus)
· Meerpfau (Ornate Wrasse, Thalassoma pavo)
· Mittelmeer-Neptungras (Oceanic Posidonia, Posidonia oceanica)
· Oedalechilus labeo (Boxlip Mullet)
· Pflanzenfressender Schleimfisch (Rusty Blenny, Parablennius sanguinolentus)
· Schriftbarsch (Painted Comber, Serranus scriba)
· Symphodus roissali (Five-spotted Wrasse)
· Wachsrose (Opelet Anemone, Anemonia sulcata)
· Zweibindenbrasse (Mojarra, Diplodus vulgaris)
Zum Seitenanfang ↑
Atlantischer Eidechsenfisch (Atlantic Lizardfish, Synodus saurus)
Man muss unter Wasser schon sehr genau hinschauen, um
diese perfekt getarnten Fische überhaupt zu entdecken. Wenn man durch
das Wasser gleitet, wabern auf dem Sand die Brechungsmuster des
Sonnenlichts. Details auf dem Untergrund sind deshalb ohnehin schon
schwer zu erkennen. Besonders schwierig ist es daher, die etwa 13
Zentimeter langen Fische ausfindig zu machen. Bewegungslos verharren sie
auf dem sandigen Boden und lauern auf Nahrung. Manchmal erschrecken sie
und bewegen sich, wodurch man sie sehen kann. Ihre Färbung entspricht
der des Sandes, die Tiere sind hell graubraun gefärbt und haben ein
zartes, graues Muster, das ihre Tarnung perfekt macht. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Brandbrasse (Saddled Seabream, Oblada melanura)
Die rechts gezeigten Brandbrassen waren maximal zwölf
Zentimeter groß, es waren also noch vergleichsweise junge Tiere dieser
Fischart. Ausgewachsene Exemplare der Spezies können eine Körperlänge
von bis zu 34 Zentimeter erreichen. Die silbrige, helle Körperfärbung
mit der schwarzen Schwanzbasis sind typische Erkennungsmerkmale dieser
Fische. In der Nähe von Felsen und über Seegraswiesen trifft man sie
besonders häufig an. Sie finden sich meist zu kleinen Gruppen zusammen.
Bandbrassen sind Allesfresser, sie ernähren sich somit von tierischer
und pflanzlicher Kost. Für den Menschen ist diese Spezies als
Speisefisch von großer Bedeutung. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Geißbrasse (White Seabream, Diplodus sargus)
Stattliche 45 Zentimeter lang können ausgewachsene
Geißbrassen werden. Das in diesem Absatz gezeigte Tier war noch relativ
jung, es war nur etwa 13 Zentimeter lang. Zu erkennen ist diese Fischart
an ihrem hellen, flächigen Körper, der senkrechte dunkle Streifen trägt.
An der Schwanzbasis befindet sich auf beiden Körperhälften jeweils ein
dunkler Fleck, außerdem haben die Tiere an der Schwanzflosse einen
schwarzen Saum. Felsige Bereiche und Küstenriffe stellen die typischen
Lebensräume der Fischart dar. Jungtiere halten sich gern in
Neptungras-Wiesen auf.
Foto: Juni 2001, Salina Bay, Qawra
Zum Seitenanfang ↑
Goldbrasse (Gilthead Seabream, Sparus aurata)
Diese Fischart habe ich stets in kleinen Gruppen durch
die Blaue Lagune vor Cominotto schwimmen sehen, die Tiere scheinen nie
einzeln im Wasser unterwegs zu sein. Goldbrassen sind recht scheue
Meeresbewohner, sodass man sich in ihrer Nähe nach Möglichkeit langsam
bewegen sollte, um sie nicht zu verjagen. Das auf dem Foto neben diesen
Zeilen abgebildete Tier ist zwischen 15 und 20 Zentimeter lang gewesen.
Besonders stattliche Exemplare dieser Art sollen bis zu 70 Zentimeter
groß werden können. Im Mittelmeerraum erfreuen sich Goldbrassen als
Speisefisch größter Beliebtheit. Gern halten sich Goldbrassen in der
Nähe von Seegraswiesen auf, auch in sandige Brandungszonen sind sie
anzutreffen. Schalentiere bilden die Nahrung dieser Fischart. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Grauer Lippfisch (Grey Wrasse, Symphodus cinereus)
In den Gewässern rund um Malta sind die bis zu 16
Zentimeter langen, eher scheuen Grauen Lippfische heimisch. Sie halten
sich gern in felsigen Bereichen auf, die mit Algen und anderem Bewuchs
bedeckt sind, in denen es zahlreiche Versteckmöglichkeiten in Form von
Spalten und Höhlen gibt. Wie es der Name bereits vermuten lässt, sind
diese Fische grau gefärbt, bei starker Sonneneinstrahlung sehen sie
jedoch fast weiß aus. Charakteristische Merkmale der Grauen Lippfische
sind die dunklen Flecken im Bereich der Schwanzbasis, die sie auf beiden
Körperhälften tragen. Die Flossen dieser Fischart sind fast
durchsichtig. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Meerpfau (Ornate Wrasse, Thalassoma pavo)
Herrlich bunt ist diese Fischart. Jedoch sind die
Tiere extrem scheu ist, weshalb sie sich nicht besonders leicht
fotografieren lassen. Meist sieht man diese bunten Meeresbewohner nur
von hinten, wenn sie sich auf der Flucht befinden. Bis zu 25 Zentimeter
können ausgewachsene Meerpfauen lang werden. Sie bewohnen vor allem
küstennahe Gewässer mit felsigen Bereichen und Seegraswiesen. In den
meisten Fällen sieht man sie allein umher schwimmen, nur selten finden
sie sich zu kleinen Gruppen zusammen. Der Meerpfau ernährt sich von
Krebstieren und Mollusken. Jungtiere weisen ein anderes Muster auf als
Alttiere und sind deshalb auf den ersten Blick nicht als Angehörige
derselben Art zu erkennen.
| |
 |
|
 |
|
| |
Alttier, Foto: Juni
2001,
Blaue Lagune von Cominotto |
|
Jungtier, Foto: Juni
2001,
Salina Bay, Qawra |
|
Zum Seitenanfang ↑
Mittelmeer-Neptungras (Oceanic Posidonia, Posidonia oceanica)
Zwar handelt es sich beim Mittelmeer-Neptungras weder um einen
Fisch, noch um ein anderes im Meer lebendes Tier. Dennoch ist diese
Spezies in den Gewässern um Malta so präsent, dass ihr ein Platz in
diesem Kapitel über die Unterwasserwelt der Region gebührt.
Seegraswiesen sind einer der wichtigsten Lebensräume für die Fische,
Wirbellosen und Krustentiere. Zwischen den grünen Blättern halten sich
viele kleine und größere tierische Bewohner auf, die man beim
Schnorcheln hervorragend beobachten kann, sofern man genau hinschaut.
Mit ein wenig Glück gelingt es einem, Furchengarnelen oder Fische wie
die Grasnadel im grünen Dickicht aufzuspüren. Die Laubblätter des
Mittelmeer-Neptungrases sind dunkelgrün gefärbt, glatt und unbehaart.
Ihre Breite beträgt meist rund einen bis zwei Zentimeter. Foto: Juni 2001, Salina Bay, Qawra
Oedalechilus labeo (Boxlip Mullet)
In kleinen Gruppen sind diese silbrig glänzenden
Tiere, die zu den Meeräschen gehören, durch das seichte Wasser der Blauen Lagune
geschwommen. Sie haben sich überaus scheu verhalten, Schnorchler konnten
nicht
näher als drei bis vier Meter an sich heran kommen. Ausgewachsene
Exemplare dieser Fischart
erreichen eine Körpergröße von bis zu 25 Zentimeter. Diese Spezies ist im gesamten
Mittelmeerraum beheimatet. Leider ist mir für Oedalechilus labeo kein deutscher Name bekannt. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Pflanzenfressender Schleimfisch (Rusty Blenny, Parablennius sanguinolentus)
Zur Familie der Schleimfische, die auch Blennis
genannt werden, gehört diese Art. Das rechts abgebildete Tier war etwa
sieben Zentimeter lang und damit recht klein, denn diese Fische können
eine Körperlänge von bis zu 20 Zentimeter erreichen. Meist liegen diese
Tiere bewegungslos auf sandigem Untergrund. So verharren sie oft über
lange Zeit und beobachten ihre Umgebung. Ihre graubraun, schwarz und
weiß gemusterte Färbung dient als sehr gute Tarnung. Fühlen sie sich
bedroht, flüchten Schleimfische augenblicklich in Spalten und Höhlen
zwischen Felsen. Wie es der Name bereits vermuten lässt, ernährt sich
Parablennius sanguinolentus überwiegend vegetarisch. Algen
stehen auf seinem Speisezettel. Diese Fischart wird in manchen Büchern
als Blutstriemen-Schleimfisch bezeichnet. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Zum Seitenanfang ↑
Schriftbarsch (Painted Comber, Serranus scriba)
Außerhalb der Paarungszeit sieht man Schriftbarsche
nahezu stets allein durch ihr Revier schwimmen. Sie sind sehr wehrhaft
und verteidigen ihr Areal mutig gegen jeden Artgenossen und manchmal
auch gegen anderweitige Eindringlinge, sofern diese nicht zu groß sind.
Ihre charakteristischen schwarzen Flecken am Körper und die gelbe
Schwanzflosse machen diese Fischart unverwechselbar. Ausgewachsene
Schriftbarsche erreichen eine Körpergröße von bis zu 36 Zentimeter.
Diese Meeresbewohner ernähren sich von Fischen und Krebstieren. Ihr
bevorzugter Lebensraum sind felsige Untergründe und
Neptungras-Wiesen, wie sie rund um Malta relativ häufig vorkommen. Foto: Juni 2001, Blaue Lagune vor Cominotto
Symphodus roissali (Five-spotted Wrasse)
Diese Fischart habe ich beim Schnorcheln vor Malta als
sehr scheu erlebt. Darüber hinaus hat sie das für Lippfische typische
Verhalten gezeigt, im Gebiet ständig hin und her zu schwimmen und
Eindringlinge zu verjagen, sofern diese nicht zu groß gewesen sind. Die
Länge des hier gezeigten Exemplars hat etwa zehn Zentimeter betragen,
das Individuum ist offenbar noch nicht ausgewachsen gewesen.
Grundsätzlich kann Symphodus roissali können bis zu 17
Zentimeter lang werden. Meist halten sich die Tiere einzeln in felsigen,
mit Algen bewachsenen Felsen auf. Auf ihrem Speisezettel stehen unter
anderem Mollusken und sehr kleine Krebstiere. Ein deutscher Name ist mir
für diese Art nicht bekannt. Foto: Juni 2001, Salina Bay, Qawra
Wachsrose (Opelet Anemone, Anemonia sulcata)
An den Felsen im Meer rund um Malta finden sich
allerorten diese eleganten Anemonen. Wachsrosen gehören zu den
Nesseltieren. In ihren Tentakeln, die sich wie schwerelos in der
Strömung wiegen, befindet sich Gift, das gegen jeden eingesetzt wird,
der sich zu nahe heran wagt. Wachsrosen bilden in manchen Gebieten des
Mittelmeers regelrechte Teppiche, deren schwankende, synchrone
Bewegungen in der leichten Strömung besonders schön anzusehen sind.
Achtung: Bei Berührungen mit diesen Lebewesen bekommt auch der Mensch
die brennende Wirkung ihres Giftes zu spüren. Foto: Juni
2001, Salina Bay, Qawra
Zweibindenbrasse (Mojarra, Diplodus vulgaris)
Relativ viele kleine Exemplare dieser Brassenart haben
sich während meines Schnorchelgangs zwischen den langen Seegrasblättern
aufgehalten. Die einzelnen Tiere sind nur maximal 15 Zentimeter groß
gewesen. Ausgewachsene Zweibindenbrassen, die an den zwei
charakteristischen schwarzen Binden auf hellem Grund zu erkennen sind,
können bis zu 45 Zentimeter lang werden. Als Schnorchler kann man sich
den Fischen nähern, ohne dass sie flüchten, denn sie sind nur wenig
scheu. Felsige und sandige Gebiete bilden die bevorzugten Lebensräume
dieser Fischart, die in Tiefen von der Küste bis zu 160 Meter vorkommt.
Die Nahrung der Zweibindenbrassen bilden Krebstiere, Würmer und
Mollusken. Foto: Juni 2001, Salina Bay, Qawra
Zum Seitenanfang ↑ |
|