Malta

Startseite

· Malta allgemein
· Archäologisches
· Bootstouren
· Fische
· Kulinarisches
· Landtiere und Vögel
· Pflanzen
· Reisetipps
· Valletta
· Wanderungen auf Malta
· Literatur & Linktipps


· Datenschutzerklärung

Valletta - Maltas Hauptstadt

Blick über den Grand Harbour von den Upper Barakka Gardens ausUm es gleich vorweg zu schicken: Valletta ist beeindruckend, man muss diese Stadt einfach gesehen haben. Ehrlich gesagt bin ich normalerweise nicht sonderlich an Städten interessiert. Mich zieht es stattdessen hinaus in die Natur. Weil Valletta, in Malta Il-Belt Valletta genannt, jedoch in dem Ruf steht, eine ganz besonders imposante und sehenswerte Stadt zu sein (stimmt!), wollte ich mir während meines Urlaubs auf Malta eine Besichtigung dieses Bollwerks an der Küste Maltas nicht entgehen lassen. Deshalb plante ich einen halben Tag für die Besichtigung ein und stellte vor Ort rasch fest, dass dies selbst für Stadtmuffel wie mich zu wenig Zeit ist, um Valletta auch nur ansatzweise erkunden zu können. Letztlich habe ich mehrere Vormittage in Valletta verbracht und ich habe bei jedem Spaziergang durch die Straßen und Gassen immer wieder Neues in dieser faszinierenden Stadt entdeckt.

Der Tritonbrunnen am BusbahnhofSchon als der Bus, in den ich in Buġibba gestiegen war, nach knapp 40-minütiger Fahrt auf den zentralen Busplatz von Valletta fuhr, war ich von dessen Größe beeindruckt. Dieser Busplatz gehört verwaltungstechnisch zur Stadt Floriana, die jedoch längst mit Valletta zusammengewachsen ist. Wenn also jemand von der Haltestelle "Valletta" spricht, dann ist normalerweise der zentrale Busplatz gemeint, in dessen Mitte sich der Tritonbrunnen erhebt, siehe Foto in diesem Abschnitt. Nach dem Verlassen des Busses sollte man die günstige Gelegenheit nutzen, diesen Brunnen aus der Nähe betrachten zu können.

Pferdekutschen in VallettaUm den Platz herum befanden sich während meines Besuchs kleine Imbissbuden und Verkaufsstände, wo man neben Obst, Gemüse und Getränken auch hervorragendes Gebäck kaufen konnte. Dort waren für wenig Geld leckere herzhafte Snacks wie Pastizzi (siehe Kapitel "Kulinarisches") und schmackhafter Kuchen zu haben. Außerdem wird unmittelbar neben dem Busplatz sonntags der berühmte Markt abgehalten, den man als Malta-Urlauber unbedingt einmal besuchen sollte, sofern man drängelnde Menschenmassen nicht scheut. Direkt neben dem Markt warteten während meines Aufenthalts Pferdekutschen auf Touristen, die an einer nostalgisch angehauchten Stadtrundfahrt interessiert waren.

Zum Seitenanfang ↑

Die Stadtmauern von VallettaDas Stadttor und der mächtige Ring aus Bastionen, der Valletta umgibt, rechts, sind ein wahrhaft außergewöhnlicher Anblick, der sogar mich in seinen Bann geschlagen hat, obwohl ich mich im Allgemeinen für Architektur nicht besonders stark interessiere. Bislang hatte mich noch keine Mauer einer anderen Stadt beeindrucken können. In Valletta war das ganz anders, denn ich kam ins Grübeln darüber, wie diese gewaltigen Mauern gebaut worden sind. Angesichts der hohen Temperaturen, die meist auf Malta herrschen, muss es eine unvorstellbare Strapaze gewesen sein, dieses massive Bauwerk zu errichten, zumal es früher keine Maschinen gab, die den Erbauern ihre Arbeit hätten erleichtern können. Der Grundstein der Stadt wurde am 28. März 1566 vom Ordensgroßmeister Jean de la Valette gelegt. Mauern und Bauten bestehen aus dem für das Land charakteristischen Sandstein, dessen Beige allerorten die vorherrschende Farbe ist.

Straße in VallettaNachdem man das Stadttor durchschritten hat, befindet man sich mitten auf der belebten Republik Street, an der viele interessante Sehenswürdigkeiten liegen. Um ein möglichst umfassendes Bild der Stadt zu erhalten, sollte man jedoch unbedingt auch durch andere Straßen spazieren und nicht nur auf der Republik Street bleiben. Sehenswert sind insbesondere die kleinen Seitenstraßen, denn sie offenbaren den ganzen Charme der Stadt. Viele der schnurgeraden und gitternetzförmig angelegten Straßen führen abwechselnd bergauf und bergab, sodass man sich manchmal fast eher in San Francisco wähnt als auf einer Mittelmeerinsel, siehe Foto rechts. Auch können die rot-weißen Flaggen, die an die dänische Nationalflagge erinnern und auf Malta in großer Zahl zu finden sind, irritieren. Sie gehen auf die Zeit der Johanniter zurück und hängen nicht etwa mit extremem Nationalstolz ausgewanderter Dänen zusammen.

Achten Sie beim Erkunden von Valletta auf die vielen Details, die die Stadt zu bieten hat. Einige Türen werden von den für das Land typischen Türklopfern geziert, die meist aus Messing gefertigt sind. Sie werden in vielen Geschäften als Souvenir verkauft und sind bei den meisten Touristen ausgesprochen beliebt. Den Maltesern selbst haben es allem Anschein nach vor allem die Delfine angetan, diese sieht man als Türklopfer am häufigsten. Aber auch andere Tiergestalten, darunter Löwenköpfe, finden sich unter den Türklopfern.

  Delfin-Türklopfer in Valletta   Löwenkopf-Türklopfer in Valletta  
  Delfin-Türklopfer   Löwenkopf-Türklopfer  

Zum Seitenanfang ↑

Heiligenstatue in VallettaEbenso charakteristisch für die maltesischen Städte sind die Heiligenstatuen, die an den Ecken unzähliger Häuser angebracht sind. Häufig beleuchten kleine Lämpchen diese Statuen nach Einbruch der Dunkelheit, was besonders prächtig aussieht. An manchen Statuen sah ich Blumen, die offenbar von den gläubigen Einheimischen dort niedergelegt worden waren. Mögen manche Statuen in anderen Städten neueren Ursprungs sein, so stammen diejenigen in Valletta aus vergangenen Jahrhunderten. Sie sind somit große Kostbarkeiten und stehen unter Denkmalschutz. Doch nicht nur die Statuen Vallettas haben einen besonderen Status: Aufgrund ihrer reichen Kulturschätze ist die gesamte Stadt Valletta seit 1980 ein UNESCO-Welterbe. Damit nimmt die maltesische Hauptstadt in Europa eine besondere Stellung ein, obwohl sie in Bezug auf ihre Fläche von nur 0,84 km² die kleinste Hauptstadt eines EU-Staates ist.

In den Upper Barakka GardensEine schattige Oase der Ruhe sind die Upper Barakka Gardens, in denen es in üppiger Pracht grünt und blüht. Ursprünglich wurde die Anlage als Exerzierplatz von den Johannitern genutzt. Gemütliche Bänke laden heute zum Verweilen vor einem Springbrunnen ein. Felsentauben und muntere kleine Sperlinge flattern in Scharen durch die Gärten, um die von den Menschen fallen gelassenen Krümel eilig aufzupicken. Vom äußeren Bereich aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Grand Harbour sowie die Cottonera beziehungsweise "The Three Cities", also die drei gegenüber liegenden Städte Birgu (Vittoriosa), Bormla (Cospicua) und L'Isla (Senglea).

Senglea, La CottoneraDie Landzunge Senglea ist recht beschaulich, man wohnt dort weniger "quirlig" als mitten in Valletta. In der Zeit von 1553 bis 1557 ließ der Großmeister Claude de la Sengle, nach dem die Gegend benannt worden ist, auf der Halbinsel Lagerräume für seinen Orden erbauen. Beiderseits von Senglea  erstrecken sich heute die Malta Drydocks, also die Trockendocks, die man von den Upper Barakka Gardens aus bestens überblicken kann.

 

Zum Seitenanfang ↑

Verwitterte Skulptur in VallettaIn den Upper Barakka Gardens finden sich etliche alte Statuen, die einst aus dem allgegenwärtigen Sandstein gefertigt worden sind. Diejenigen von ihnen, die man damals in exponierter, ungeschützter Lage aufgestellt hat, zeigen teils starke Verwitterungsspuren. Sonne, Wind und Regen haben keinerlei Achtung vor von Menschenhand erschaffenen Kunstwerken. Von der ursprünglichen Pracht der Skulpturen ist aufgrund dieser zerstörerischen Einflüsse vielerorts kaum noch etwas zu erkennen. Man kann lediglich erahnen, dass es sich beispielsweise um stolze Löwen gehandelt hat, die aus dem Sandstein gefertigt worden sind.

Häuser in VallettaBeeindruckend ist es, den Blick ausgiebig über das Häusermeer Vallettas schweifen zu lassen. Von den Upper Barakka Gardens aus bietet sich den Betrachtern eine besonders prächtige Aussicht. Während meiner Reise konnte man deutlich den Antennendschungel auf den Dächern erkennen, der darauf schließen ließ, dass Malteser wie fast alle Europäer gern vor dem Fernseher sitzen. Wer genau hinschaut, sieht außerdem etliche Dachgärten und zahlreiche winzige Balkone an den beige gefärbten Mauern kleben. Teils sind die Balkone sehr kunstvoll gearbeitet.

Tempel in den Lower Barakka GardensAuch einen Abstecher in die zweite schöne Gartenanlage, die Lower Barakka Gardens, sollte man sich während eines Besuchs der maltesischen Hauptstadt auf keinen Fall entgehen lassen. Viele Reisende meinen zwar, die kleineren Gärten hätten verglichen mit den großen (Upper Barakka Gardens) wenig zu bieten, was meiner Ansicht nach jedoch nicht stimmt. Der kleinere Exerzierplatz bietet ebenso schöne Aussichten, viel Schatten für eine idyllische Pause bei der Erkundung Vallettas und außerdem beherbergen die Lower Barakka Gardens einen kleinen neoklassizistischen Tempel, siehe Abbildung in diesem Absatz.

Zum Seitenanfang ↑

Das Siege Bell MemorialVom hinteren Bereich der Lower Barakka Gardens aus hat man einen herrlichen Blick auf das Siege Bell Memorial, das mittags geräuschvoll läutet. Der tiefe, volle Klang der sehr stattlichen, gusseisernen Glocke geht einem durch Mark und Bein, man spürt die akustischen Wellen geradezu als Erschütterung im eigenen Körper. Das Mahnmal wurde auf einer ehemaligen Artilleriestellung errichtet und es soll an die Malteser erinnern, die während der zweiten großen Belagerung des Landes, die während des Zweiten Weltkriegs stattgefunden haben, ihr Leben verloren haben.

 

 

 

Neptune's Court im GroßmeisterpalastMitten in Valletta liegt der Großmeisterpalast (Grand Master's Palace). Für mich war der Besuch dieses Bauwerks einer der Höhepunkte meiner Ausflüge nach Valletta. Wieso das Gebäude seinerzeit an seiner heutigen Position erbaut worden ist, ist nicht ganz klar, da ein Palast für den Großmeister für gewöhnlich an der höchstgelegenen Stelle der Stadt errichtet werden sollte. Dies ist bei diesem Palast nicht der Fall. Die hohen Räume des Gebäudes sind ausgesprochen beeindruckend und beherbergen eine große Zahl militärischer Ausstellungsstücke wie antike Uniformen und Waffen.

Die Pinto-de-Fonseca-UhrVon außen sieht der Palast eher schlicht aus. Innen offenbart sich den Besuchern dann seine wahre Pracht. Vor allem die beiden Innenhöfe Neptune's Court, der in der Abbildung im Absatz über diesem zu sehen ist, und Prince Alfred Court sind grüne Oasen im ansonsten fast vollständig beige gefärbten Stadtbild. Diese Innenhöfe beherbergen einige große Palmen und etliche kleinere Pflanzen. Ferner kann man die Pinto-de-Fonseca-Uhr mit ihren türkischen Figuren und dem Glockenspiel aus dem Jahre 1745 im Prince Albert Court bewundern, siehe Foto rechts.

Zum Seitenanfang ↑

Eine Löwenstatue im Prince Alfred CourtIm Prince Alfred Court finden sich darüber hinaus einige gut erhaltene Statuen, wie etwa die auf dem nebenstehend gezeigten Foto abgelichtete Löwenskulptur. Das aus Stein gearbeitete Tier wirkte auf mich ausgesprochen lebensecht. Dieser Eindruck liegt darin begründet, dass der Künstler die Augen des Löwen in spezieller Weise angeordnet hat. Sie scheinen den Betrachter ständig und aus jeder Perspektive mit starrem Blick zu fixieren, obwohl sie nicht zusätzlich mit Farben bemalt oder anderweitig behandelt worden sind. Mich hat dieses Kunstwerk mit großer Ehrfurcht erfüllt.

Kirchen in VallettaSollten Sie angesichts meiner Schilderungen Lust auf einen Spaziergang durch diese faszinierende Stadt bekommen haben, fliegen Sie am besten demnächst einmal selbst nach Malta. Im Kapitel "Reisetipps" finden Sie einige Hinweise, die ich in Bezug auf einen Urlaub in Malta für wichtig halte. Das Foto rechts zeigt zwei der bekanntesten Kirchen Vallettas. Rechts im Bild liegt die Karmeliterkirche und links daneben befindet sich die Anglikanische Kirche (St. Paul's). Einen besonders schönen Blick auf die beiden christlichen Bauwerken haben Sie von der St. Andrew Bastion aus, von wo aus auch die hier gezeigte Abbildung entstanden ist.

Mehr über die Geschichte Vallettas finden Sie in vielen der gedruckten Reiseführer oder auf den Internetseiten, die im Kapitel "Reiseliteratur & Linktipps" empfohlen werden.

 

Zum Seitenanfang ↑