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Wanderungen auf Malta
Auf
der Insel Malta kann man herrlich wandern. Entlang der Küste bieten sich
teils spektakuläre Aussichten auf die steilen Klippen, die in der Nähe
der Ortschaft Dingli ganz besonders spektakulär sind. Im Landesinnern liegen
Erhebungen, die eine wunderbare Aussicht über Malta ermöglichen.
Beispielsweise von
Tal Qarbuni aus kann man kilometerweit über die Insel schauen kann.
Oder aber man besucht die
Buskett Gardens. Hierbei handelt es sich um die dichteste Ansammlung
von Bäumen auf Malta. Vor Ort spricht man zwar von einem Wald, aber nach
deutschen Maßstäben ist dieser Begriff ein wenig zu hochtrabend. Auch
ein Spaziergang durch
Rabat und Mdina sollte auf dem Programm jedes kulturbegeisterten
Reisenden stehen. Der Besuch der schönen Städte lohnt sich jedoch nur
dann, wenn nicht gerade unzählige Touristen
dort anwesend sind, die durch die engen Gassen wandeln, wie es während meines
Ausflugs nach Mdina der Fall war. Diese beiden Städte und auch viele
weitere interessante Ausflugsziele kann man am besten genießen, wenn
möglichst wenige andere Besucher unterwegs sind.
Neben den in diesem Kapitel vorgestellten Zielen hat Malta etliche
weitere Attraktionen zu bieten, die ich in der Kürze der Zeit - ich habe
nur eine Woche auf Malta verbracht - nicht selbst erkunden konnte,
weshalb ich sie an dieser Stelle nicht präsentiere. Viel mehr stelle ich
Ihnen meine Wanderungen und Eindrücke vor und zeige das dabei gewonnene
Bildmaterial, um Sie mit einigen schönen, von mir besuchten Plätzen
Maltas bekannt zu machen.
Tal Qarbuni [Tal Arbuni]
Von
Buġibba aus führt ein Wanderweg zum Hügel Tal Qarbuni. Anfangs erstreckt
er sich durch ein Weinfeld und anschließend läuft man an einigen
Feigenkakteen (Opuntien) vorbei. Später steigt der Pfad an und man ist
nach einigen Minuten Fußmarsch oben auf einem Hügel angelangt. Dort kann
man die wundervolle Aussicht über weite Teile Maltas genießen. Besonders
schön liegt die Bucht von St. Paul's vor dem Hügel, siehe Foto rechts.
In ihr erkennt man die St.-Paul's-Insel. Buġibba, Qawra und St. Paul's
wirken von oben wie eine ausgedehnte Häuserwüste, was sie in Wahrheit
leider tatsächlich sind. Man sieht überdeutlich, wie sehr der Tourismus
die Landschaft an dieser Stelle Maltas prägt.
Je
nach Sichtbedingungen kann man von Tal Qarbuni aus bis nach Mosta, siehe
Foto rechts, schauen, wo die durch das "Wunder von Mosta" berühmt
gewordene Kirche Rotunda Sta. Marija Assunta steht. Selbst auf dem Foto,
das sehr großer Entfernung aufgenommen worden ist, kann man ein dunkles
Muster auf der Kuppel der Rotunda erkennen. Dieses Muster ist
entstanden, als am 9. April 1942 eine Fliegerbombe die Kuppel
durchschlagen hat. Der Sprengsatz ist jedoch nicht detoniert, sodass
das Innere der Kirche nicht zu Schaden gekommen ist. Zu jenem Zeitpunkt,
als die Bombe das im Durchmesser 52 Meter große Kuppeldach durchschlagen
hat, haben sich etwa 300 Menschen in der Kirche befunden. Niemand ist
verletzt worden, weshalb seitdem von einem Wunder gesprochen wird. Die
Rotunda ist 60 Meter hoch und die viertgrößte freitragende Kuppel
Europas.
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Das
Landesinnere Maltas ist in der Nähe von Buġibba wie nahezu überall auf
der Insel vergleichsweise karg. Zwar wachsen dort einige Pflanzen, aber
die meisten von ihnen sind niedrig und auf den ersten Blick recht
unscheinbar. Malta ist eben nicht dafür bekannt, besonders grün zu sein.
Zwischen 1,5 und 1,8 Meter hoch sind die vielen Steinmauern, die sich
entlang der Wege dieses Teils der Insel Malta erheben, siehe Foto
rechts. An manchen Stellen sind neben den Wegen nur flache Steinwälle
vorhanden, die davon zeugen, dass dort früher einmal höhere Mauern
gestanden haben.
Schatten
ist etwas, das man auf Malta nahezu überall vergeblich sucht. Während
meiner Wanderung nach Tal Qarbuni und wieder zurück nach Buġibba bin ich
stellenweise ziemlich ins Schwitzen geraten, weil die Sonne permanent
auf mich niederbrannte. Wer keinen guten Sonnenschutz aufträgt und sich
ohne Kopfbedeckung auf einen Wanderausflug begibt, muss gelinde gesagt
leichtsinnig sein. Es ist sogar am Vormittag schon sehr heiß und man
sollte unbedingt eine ausreichende Menge Getränke mitnehmen, um
unterwegs keinen Durst leiden zu müssen, denn Einkehr- oder
Einkaufsmöglichkeiten finden sich im Hinterland Maltas fast nirgendwo.
Die Umgebung von Buġibba [Budschibba]
Folgt
man in Buġibba der Strandpromenade vom Hafen aus in Richtung Innenstadt
und geht dann noch ein Stück weiter, kommt man am Casino sowie am New
Dolmen Hotel vorbei, in dessen Garten sich ein kleiner
steinzeitlicher
Tempel befindet. Je weiter man der Strandpromenade in
Richtung Nordosten folgt, desto weniger Hotels finden sich auf der
rechten Seite der Straße. Viel mehr stehen dort recht hübsche Häuser, in
denen Einheimische wohnen. Diese Bauten lassen erahnen, dass ihre
Bewohner gut betucht sind. So manches Haus ist wird auch als
Luxus-Reiseherberge genutzt.
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Man
befindet sich bereits im Stadtteil Qawra [Aura], wenn direkt neben der
Promenade eine etwa einen halben Meter hohe Ansammlung von fein
säuberlich aufgeschichteten, bearbeiteten Sandsteinen erscheint. Hier
hat einst eine mächtige Befestigungsmauer gestanden, von der nur noch
ein kleiner Rest erhalten geblieben ist. Diese Mauer ist heute ein
idealer Lebensraum für Reptilien, da sie an dieser Stelle zahllose
Versteckmöglichkeiten finden. Ich habe dort viele unterschiedlich
gefärbte
Malta-Eidechsen sowie eine Reihe weiterer Tierarten beobachtet.
Einige Meter hinter der Mauer ragt der Qawra Tower empor und gleich
hinter ihm erreicht man einen herrlichen Aussichtspunkt, von dem aus man
den Qawra Point, siehe Foto in diesem Absatz,
überblicken kann.
Setzt
man den Spaziergang fort und folgt man der Straße noch weiter - sie
schmiegt sich in einem Bogen entlang der Spitze der Landzunge von Qawra
-, gelangt man rasch wieder in ein Stadtviertel, in dem es zahlreiche
Hotelbauten gibt.
In diesem Bereich von Qawra sind etliche Nobelherbergen angesiedelt, von
denen aus die Gäste einen herrlichen Blick auf die Salina Bay haben. So
wird die angrenzende Bucht genannt, die ihren
Namen aufgrund der Salinen, also Becken zur Salzgewinnung an ihrem
inneren Ende erhalten hat, siehe Foto rechts.
Je
weiter man sich den Salzgewinnungsbecken nähert, desto mehr dominieren
wieder die teils einfachen Häuser Einheimischer. Unmittelbar neben den
Salinenbecken findet sich ein breiter, üppig bewachsener Röhrichtgürtel,
siehe Foto rechts, dessen sattes Grün eine Wohltat für das Auge ist,
zumal man auf Malta nur wenige so dicht stehende Grünpflanzen zu Gesicht
bekommt. Nicht nur Röhricht gedeiht am Rande der Salina Bay, sondern
auch einige niedrige Sträucher und kleine Blühpflanzen. Tierfreunde
sollten hier die Augen offen halten, weil das Grün Vögel und Insekten
anzieht.
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Einige
Meter hinter dem grünen Ufer der Bucht gelangt man in eine winzige
Parkanlage namens Kennedy Memorial Grove, die bei den Maltesern als
Picknickplatz ausgesprochen beliebt ist. Dort steht ein im Jahre 1963
errichtetes Denkmal, das in diesem Absatz zu sehen ist. Es ist das
Kennedy Memorial, das zu Ehren des gleichnamigen US-Präsidenten
aufgestellt worden ist. Der runde Bau ist übrigens aus demselben hellen
Steinen errichtet worden wie die meisten anderen Bauwerke auf Malta. Am
heißen Mittag spenden die Säulen ein wenig Schatten.
Die eindrucksvollen Dingli-Klippen
Im
Südwesten Maltas liegt die schönste und zugleich spektakulärste
Steilküste der Insel. Fährt man mit dem Bus von Valletta aus
zum Dorf Dingli, ist es nicht mehr weit zu dieser beeindruckenden
Landschaft. Dort befindet sich auch die höchste Erhebung Maltas, die
Klippen (Dingli Cliffs) und das Hochplateau erreichen eine Höhe von mehr
als 250 Meter über dem Meeresspiegel. Die Farbe der Klippen steht in
wundervollem Kontrast zum tiefblauen Meer, das man vom Wanderweg aus
phantastisch überblicken kann. In südlicher Richtung erkennt man eine
kleine Insel, die den Namen Filfla trägt. Bis auf einige Tiere bewohnt
niemand dieses Eiland aus schroffem Gestein.
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Die steile Felsenküste bei Dingli |
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Blick aufs Meer an den Dingli-Klippen |
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Buskett Gardens - Maltas größter "Wald"
Als
Mitteleuropäer schüttelt man nur ungläubig den Kopf, wenn man im größten
"Wald" Maltas, den Buskett Gardens, angekommen ist. Zwar handelt es sich
hierbei in der Tat um ein Areal mit vergleichsweise vielen Bäumen, aber
es ist relativ klein und überschaubar. Dennoch gibt es dort drei Dinge,
die man auf Malta ansonsten meist vergebens sucht: Hohe Bäume, Singvögel
und Schatten. In den Bäumen nisten
Italiensperlinge, nahe Verwandte der Haussperlinge, in so großer
Zahl, dass ich meinen Augen nicht zu trauen geglaubt habe, weil man diese
Vögel anderenorts auf Malta kaum antrifft. Auch sind mir in den
Buskett Gardens Fotos von
Samtkopf-Grasmücken gelungen, einer Vogelart, die in den übrigen Teilen der
Insel eine erheblich größere Fluchtdistanz hat.
Meiner
Meinung nach sollten Sie die Buskett Gardens unbedingt besuchen, da es
für Naturfreunde in diesem Baumgebiet durchaus Einiges zu entdecken
gibt. Nicht zuletzt wegen des im Jahre 1586 erbauten Verdala Palace,
einem an eine Trutzburg erinnernden Palast, kommen viele Besucher an
diesen für Malta recht untypisch grünen Ort. Sofern Sie gut zu Fuß sind,
können Sie von den Buskett Gardens aus in weniger als einer Stunde
wandernd die beiden Städte Rabatt und Mdina erreichen. Falls Sie sich
dies angesichts der auf Malta oft herrschenden Hitze nicht zutrauen
sollten, fahren Sie einfach mit einem öffentlichen Bus dorthin.
Rabat und Mdina [Imdina]
Auf
demselben Hochplateau wie Dingli liegen zwei Orte, die bei den meisten
Reisenden auf dem Besichtigungsprogramm stehen. Obwohl Rabat die größere
der beiden Ortschaften ist, gibt es dort weniger zu sehen als in dem
winzigen Nachbarort Mdina. Genau genommen sind beide Siedlungen im Laufe
der Zeit zusammengewachsen. Von Valletta oder Buġibba aus erreicht man
Rabat, siehe Foto rechts, bequem mit öffentlichen Bussen; es fahren
verschiedene Linien dorthin. Leider konnte ich die Städte nicht ausgiebig erkunden,
weil sich solche Menschenmassen durch die engen Gassen schoben, dass ich
mir wie in einer Sardinenbüchse vorkam.
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Main Gate - das Stadtportal von Mdina |
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Straßenszene in Mdina |
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Die Maqluba-Senke (Il Maqluba)
Viele
Legenden ranken sich um die Entstehungsgeschichte einer Laune der Natur,
die sich am südlichen Ortsrand der Siedlung Qrendi befindet. Dort gibt
es ein Loch im Boden, das etwa 45 Meter tief ist, sein Durchmesser
beträgt circa 100 Meter. Doch so beeindruckend diese Naturerscheinung
auch sein mag, für Geologen ist ihre Entstehung klar: Es handelt sich um
einen sogenannten Erdfall. Er ist entstanden, weil sich einst unter den
Felsen durch Auswaschungen des Gesteins ein Hohlraum gebildet hat,
dessen Decke mit der Zeit instabil geworden ist und schließlich
eingestürzt ist. Das Ergebnis dieses Ereignisses ist die Maqluba-Senke.
Weil
die Senke so tief ist, gelangt kaum ein Sonnenstrahl an ihren Grund.
Dort sammelt sich Wasser, das zu einem üppigen Pflanzenwuchs führt. In
dem dichten Grün leben etliche Vögel, die in der Senke permanent
zwitschern. Von den Wänden hallen ihre Gesänge zurück, was einen
merkwürdigen Klangeffekt verursacht. Am Rand der Senke befindet sich
eine kleine Beobachtungsplattform, in deren hinterem Bereich sogar ein
wenig Schatten aufgrund der darüber aufragenden Felsen zu finden ist.
Der mit Pflanzen bewachsene Trampelpfad, der von Qrendi aus zur Senke
führt, ist die Heimat vieler Reptilien, die sich auf den Stufen und
Steinen sonnen.
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Steile Felswand |
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Üppige Vegetation in der Maqluba-Senke |
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